Beständeübersicht
Bestand
21096 Eckert & Pflug KG, Kunstverlag, Leipzig
Datierung | 1897 - 1965 |
---|---|
Benutzung im | Staatsarchiv Leipzig |
Umfang (nur lfm) | 0,22 |
Geschichte der Eckert & Pflug KG, Kunstverlag, Leipzig
Die Eckert & Pflug KG wurde am 15. Juli 1891 gegründet, die Eintragung in das Handelsregister erfolgte am 22. Juli 1891 unter der Nummer 7956.[01] Inhaber des Unternehmens waren die Leipziger Buchhändler Wilhelm Feodor Moritz Heinrich Eckert und Ferdinand Oscar Pflug.[02] Erstgenannter schied aber bereits im November 1891 als Mitinhaber aus der Firma aus.[03] Die Geschäftsräume des Kunstverlages befanden sich in Czermaksgarten 14/16. Von 1894 bis 1906 bestand außerdem eine Zweigniederlassung in München.[04] Zum 1. Januar 1926 wurde das Unternehmen in eine Kommanditgesellschaft umgewandelt, Kommanditisten waren die Ehefrau Oskar Pflugs sowie dessen Kinder und Enkel. Oskar Pflug blieb persönlich haftender Gesellschafter.[05] Nach seinem Ableben fungierte die Witwe Marie Therese Pflug von 1930 bis zu ihrem Tod 1949 als persönlich haftende Gesellschafterin.[06] 1950 wurde der Kaufmann Johann Siegfried Felix Gaudes durch den Rat der Stadt Leipzig zum Treuhänder für den Verlag bestellt. Er übte diese Funktion bis zur Rückgabe des Unternehmens an die Familie Pflug 1952 aus.[07] Zwischenzeitlich wurden die Anteile der in der BRD lebenden Kommanditisten Werner Pflug und Helga Reichel, geb. Pflug aufgrund des § 1 der Verordnung zur Sicherung von Vermögenswerten von der Deutschen Investitionsbank übernommen. Der Unternehmensanteil der in Stockholm lebenden Annemarie Hahn, geb. Pflug wurde von der Deutschen Investitionsbank verwaltet.[08]
Am 16. Juni 1964 wurde die KG nach Liquidation durch die Buchhalterin Irmgard Naumann aufgelöst und am 24. Juni 1965 im Handelsregister gelöscht.[09]
Der Verlag fertigte Gravuren, Originalzeichnungen, Entwürfe und Lithographien. Außerdem handelte die Firma mit Formularen, Reproduktionen, Kalendern, Plakaten, Postkarten und Produkten für Reklamezwecke. Besonders spezialisiert war man auf Fabrikaufnahmen aus der Vogelperspektive. 1938 waren 29 Mitarbeiter, Zeichner und Lithographen, Büroangestellte und Lageristen im Verlag beschäftigt. 1945 hatte das Unternehmen noch 10 Mitarbeiter, für 1955 sind 8 Beschäftigte angegeben.[10]
Bestandsgeschichte und –bearbeitung
Die überlieferten Unterlagen im Umfang von 0,6 lfm wurden 1990 durch die ehemalige Buchhalterin der Firma Eckert & Pflug Frau Irmgard Naumann an das Staatsarchiv Leipzig übergeben. Dabei handelte es sich vor allem um Unterlagen aus dem buchhalterischen Bereich, die sich durch die Lagerung in Kellerräumen in einem schlechten Erhaltungszustand befanden. Das Schriftgut wurde 1999 durch Frau Gebauer und Frau Kegler erschlossen und ein Findbuch erstellt. 2017 erfolgte eine nochmalige Bewertung des Bestandes, in deren Folge nicht archivwürdige Lohn- und Kontenunterlagen kassiert wurden. Es verblieben 14 Akteneinheiten im Bestand, die den Zeitraum 1897 – 1965 betreffen.
Überlieferungsschwerpunkte
Die vorliegenden Unterlagen sind als Splitterüberlieferung des eigentlichen Unternehmensarchivs zu betrachten. Bis auf den Schriftwechsel mit der Deutschen Investitionsbank (Nr. 6) ist keinerlei Korrespondenz der Firma überliefert. Der inhaltliche Schwerpunkt der Unterlagen liegt mit Bilanzen, Lohnkarten und Kontenunterlagen im Bereich der Finanzverwaltung. Als Quellen hervorzuheben sind das Personalverzeichnis (Nr. 11) und die Registraturkartei (Nr. 5). Zu den Verlagserzeugnissen und deren Herstellung liegen keine Unterlagen vor.
Verweise auf korrespondierende Bestände
20124 Amtsgericht Leipzig, Registerakten
20242 Kreis-Industrie-und Handelskammern Nordwestsachsens
Katrin Heil
Januar 2017
[01] StA-L, 20124 Amtsgericht Leipzig, Nr. 21075, Registerband Nr. 07901 – 08005.
[02] StA-L, 20124 Amtsgericht Leipzig, HRA 1350, Bd. II, Bl. 2.
[03] Ebenda, Bl. 10.
[04] Ebenda, Bl. 18, 21.
[05] Ebenda, Bl. 26
[06] Ebenda, Bl. Ib.
[07] Ebenda, Bl. 53, 60.
[08] Ebenda, Bl. 54 ff.
[09] Ebenda, Bd. I, Bl. III.
[10] StA-L, 20242 Kreis-Industrie-und Handelskammern Nordwestsachsens, Nr. 1272.
Die Eckert & Pflug KG wurde am 15. Juli 1891 gegründet, die Eintragung in das Handelsregister erfolgte am 22. Juli 1891 unter der Nummer 7956.[01] Inhaber des Unternehmens waren die Leipziger Buchhändler Wilhelm Feodor Moritz Heinrich Eckert und Ferdinand Oscar Pflug.[02] Erstgenannter schied aber bereits im November 1891 als Mitinhaber aus der Firma aus.[03] Die Geschäftsräume des Kunstverlages befanden sich in Czermaksgarten 14/16. Von 1894 bis 1906 bestand außerdem eine Zweigniederlassung in München.[04] Zum 1. Januar 1926 wurde das Unternehmen in eine Kommanditgesellschaft umgewandelt, Kommanditisten waren die Ehefrau Oskar Pflugs sowie dessen Kinder und Enkel. Oskar Pflug blieb persönlich haftender Gesellschafter.[05] Nach seinem Ableben fungierte die Witwe Marie Therese Pflug von 1930 bis zu ihrem Tod 1949 als persönlich haftende Gesellschafterin.[06] 1950 wurde der Kaufmann Johann Siegfried Felix Gaudes durch den Rat der Stadt Leipzig zum Treuhänder für den Verlag bestellt. Er übte diese Funktion bis zur Rückgabe des Unternehmens an die Familie Pflug 1952 aus.[07] Zwischenzeitlich wurden die Anteile der in der BRD lebenden Kommanditisten Werner Pflug und Helga Reichel, geb. Pflug aufgrund des § 1 der Verordnung zur Sicherung von Vermögenswerten von der Deutschen Investitionsbank übernommen. Der Unternehmensanteil der in Stockholm lebenden Annemarie Hahn, geb. Pflug wurde von der Deutschen Investitionsbank verwaltet.[08]
Am 16. Juni 1964 wurde die KG nach Liquidation durch die Buchhalterin Irmgard Naumann aufgelöst und am 24. Juni 1965 im Handelsregister gelöscht.[09]
Der Verlag fertigte Gravuren, Originalzeichnungen, Entwürfe und Lithographien. Außerdem handelte die Firma mit Formularen, Reproduktionen, Kalendern, Plakaten, Postkarten und Produkten für Reklamezwecke. Besonders spezialisiert war man auf Fabrikaufnahmen aus der Vogelperspektive. 1938 waren 29 Mitarbeiter, Zeichner und Lithographen, Büroangestellte und Lageristen im Verlag beschäftigt. 1945 hatte das Unternehmen noch 10 Mitarbeiter, für 1955 sind 8 Beschäftigte angegeben.[10]
Bestandsgeschichte und –bearbeitung
Die überlieferten Unterlagen im Umfang von 0,6 lfm wurden 1990 durch die ehemalige Buchhalterin der Firma Eckert & Pflug Frau Irmgard Naumann an das Staatsarchiv Leipzig übergeben. Dabei handelte es sich vor allem um Unterlagen aus dem buchhalterischen Bereich, die sich durch die Lagerung in Kellerräumen in einem schlechten Erhaltungszustand befanden. Das Schriftgut wurde 1999 durch Frau Gebauer und Frau Kegler erschlossen und ein Findbuch erstellt. 2017 erfolgte eine nochmalige Bewertung des Bestandes, in deren Folge nicht archivwürdige Lohn- und Kontenunterlagen kassiert wurden. Es verblieben 14 Akteneinheiten im Bestand, die den Zeitraum 1897 – 1965 betreffen.
Überlieferungsschwerpunkte
Die vorliegenden Unterlagen sind als Splitterüberlieferung des eigentlichen Unternehmensarchivs zu betrachten. Bis auf den Schriftwechsel mit der Deutschen Investitionsbank (Nr. 6) ist keinerlei Korrespondenz der Firma überliefert. Der inhaltliche Schwerpunkt der Unterlagen liegt mit Bilanzen, Lohnkarten und Kontenunterlagen im Bereich der Finanzverwaltung. Als Quellen hervorzuheben sind das Personalverzeichnis (Nr. 11) und die Registraturkartei (Nr. 5). Zu den Verlagserzeugnissen und deren Herstellung liegen keine Unterlagen vor.
Verweise auf korrespondierende Bestände
20124 Amtsgericht Leipzig, Registerakten
20242 Kreis-Industrie-und Handelskammern Nordwestsachsens
Katrin Heil
Januar 2017
[01] StA-L, 20124 Amtsgericht Leipzig, Nr. 21075, Registerband Nr. 07901 – 08005.
[02] StA-L, 20124 Amtsgericht Leipzig, HRA 1350, Bd. II, Bl. 2.
[03] Ebenda, Bl. 10.
[04] Ebenda, Bl. 18, 21.
[05] Ebenda, Bl. 26
[06] Ebenda, Bl. Ib.
[07] Ebenda, Bl. 53, 60.
[08] Ebenda, Bl. 54 ff.
[09] Ebenda, Bd. I, Bl. III.
[10] StA-L, 20242 Kreis-Industrie-und Handelskammern Nordwestsachsens, Nr. 1272.
Gebauer, Gertraude: Verlagsschriftgut im Sächsischen Staatsarchiv Leipzig: Eine Bestandsanalyse. In: Leipziger Jahrbuch zur Buchgeschichte 4(1994) S. 311-320.
Gebauer, Gertraude: Stiefkind Verlagsarchive. In: Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel (Leipzig) Nr. 29, 1980, S. 600.
Gebauer, Gertraude: Verlagsschriftgut im Sächsischen Staatsarchiv Leipzig (Diskussionsbeitrag). In: Archiv-Geschichte-Region. Symposium zum 40jährigen Bestehen des Sächsischen Staatsarchivs Leipzig (1954-1994). Leipzig 1994.
Gebauer, Gertraude: Stiefkind Verlagsarchive. In: Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel (Leipzig) Nr. 29, 1980, S. 600.
Gebauer, Gertraude: Verlagsschriftgut im Sächsischen Staatsarchiv Leipzig (Diskussionsbeitrag). In: Archiv-Geschichte-Region. Symposium zum 40jährigen Bestehen des Sächsischen Staatsarchivs Leipzig (1954-1994). Leipzig 1994.
Buchhaltung.- Löhne.
Der Kunstverlag Eckert & Pflug wurde 1890 in Leipzig gegründet. 1926 erfolgte die Umwandlung in eine KG. Die Verlagsproduktion war auf künstlerisch gestaltete Druckerzeugnisse wie Plakate, Werbemittel und Briefvordrucke sowie auf perspektivische Industrieaufnahmen ausgerichtet. 1964 wurde die Firma liquidiert.
- 2017 | Findbuch / Datenbank
- 2024-11-19 | Diese Ausgabe über AWAX 2.0.1.5