Beständeübersicht
Bestand
21104 VVB Polygraphische Industrie Leipzig
Datierung | 1908 - 1970 |
---|---|
Benutzung im | Staatsarchiv Leipzig |
Umfang (nur lfm) | 30,91 |
Vorbemerkung
Das vorliegende Findbuch ist das Ergebnis einer Retrokonversion des bereits zu diesem Bestand vorhandenen maschinenschriftlichen Findbuchs aus dem Jahr 1993, das auf dem Bearbeitungsstand von 1982 basiert. Ziel der Retrokonversion war die Verbesserung der Recherchemöglichkeiten durch die Eingabe in die Erschließungsdatenbank Augias-Archiv. Dabei wurden die maschinenschriftlich vorliegenden Angaben mit nur wenigen inhaltlichen Veränderungen in die digitale Form überführt. Die im Findbuch verwendete Terminologie, welche auch die gesellschaftlichen Verhältnisse zum Zeitpunkt der Bearbeitung widerspiegelt, blieb folglich unberührt. Eine – fachlich wünschenswerte – Überarbeitung kann derzeit aus Kapazitätsgründen nicht erfolgen.
Zur Geschichte der VVB Polygraphische Industrie Leipzig
Am 23. April 1948 wurde die Hauptverwaltung Leichtindustrie bei der Deutschen Wirtschaftskommission und innerhalb derselben die Fachabteilung "Grafische Industrie und Papierverarbeitung" gebildet. Damit wurde das erste zentrale Anleitungsorgan für die gesamte polygrafische Industrie geschaffen. Die im Lande Sachsen bestehenden volkseigenen Druckereibetriebe wurden am 1. Juli 1948 zur Vereinigung volkseigener Betriebe (VVB) Land Sachsen Papier und Druck in Leipzig zusammengeschlossen. Noch im gleichen Jahr änderte sich der Namen in Vereinigung volkseigener Betriebe Land Sachsen Druck und Verlag.
Mit der Gründung der DDR gingen die Aufgaben der Deutschen Wirtschaftskommission an die jeweiligen Ministerien für Industrie über. Durch die Neuschaffung der Hauptverwaltung Polygraphie im Januar 1950 wurden alle Industriezweige zusammengefasst, die Druckereierzeugnisse, Filme und Schallplatten herstellten. Es entstand auch die Vereinigung volkseigener Betriebe (Z) Druck und Verlag. Mit Wirkung zum 1. Januar 1951 wurden die der VVB (Z) unterstellten Betriebe auf andere Rechtsträger übertragen. Dazu gehörte die zum gleichen Zeitpunkt gebildete Verwaltung volkseigener Betriebe (VVB) Druck mit Sitz in Leipzig. Am 9. Juni 1951 wurde die VVB (Z) Druck und Verlag im Handelsregister gelöscht.
Ab 1. Juli 1955 führten die Verwaltungen volkseigener Betriebe innerhalb des Ministeriums für Leichtindustrie den Zusatz "Industriezweigleitung".[01] Die Anordnung über Strukturveränderungen im Bereich des Ministeriums für Leichtindustrie vom 3. Oktober 1956 hob die Anordnung vom 1. Juli 1955 auf und stellte fest, dass die Zuordnung der Betriebe zu den neu gebildeten Hauptverwaltungen erfolgt sei.[02] Die in diesem Zusammenhang gebildete Hauptverwaltung Polygraphische Industrie hatte ihren Sitz in Leipzig und war dem Ministerium für Kultur unterstellt. Im Juni 1958 wurde diese Hauptverwaltung aufgelöst und es kam zum 1. Juli 1958 zur Bildung der VVB Polygraphische Industrie. Die VVB übernahm die unmittelbare operative Leitung der zentralgeleiteten Industriebetriebe des Wirtschaftszweiges.
Zwischen 1956 und 1969 gehörten zur HV Polygraphische Industrie bzw. zur VVB Polygraphische Industrie zwischen 33 und 37 Betriebe. Am 1. Januar 1960 zählten dazu: Graphische Werkstätten Leipzig; Leipziger Druckhaus; Officin Andersen-Nexö; Leipziger Großbuchbinderei; Formular-Spezial-Druck; Reprocolor; Anilindruck, Leipzig; Vereinigte Abziehbilderwerke; Messe- und Musikaliendruck; Famos, Leipziger Stempelwarenfabrik; Druckwalzen, Leipzig; Altenburger Spielkartenfabrik; Ratsdruckerei Dresden; Landesdruckerei Sachsen; Typoart; Mitteldeutsche Kunstanstalt; Graphische Werkstätten Zittau-Görlitz; Druckwerke Reichenbach; Buch- und Stahlstichdruck Greiz; Landesdruckerei Thüringen; Hermes; Druckerei der Werktätigen; Vereinigte Druckereien Magdeburg; Demos; Berliner Druckhaus; Kassenblock-, Formular- und Billettdruck, Berlin; Betriebsberufsschule "Otto Grotewohl", Leipzig; Betriebsberufsschule "Heinz Kapelle", Pößneck; Betriebsberufsschule "Rudi Arndt", Berlin; Ph. Reclam jun. (Verwaltungsbetrieb); B. G. Teubner, Graphischer Betrieb (Verwaltungsbetrieb); C. G. Röder (Verwaltungsbetrieb); Paul Dünnhaupt; Institut für graphische Technik, Leipzig. Am 1. Januar 1970 waren es nur noch zehn unterstellte Betriebe (21104, Nr. 1074, 1075).
Zum 30. Juni 1970 wurde die VVB aufgelöst. Ihre Aufgaben gingen zum großen Teil an die Zentrag in Berlin über.
Bestandsgeschichte und -bearbeitung
Der Bestand wurde 1979 zusammen mit einem Ablieferungsverzeichnis von der Dienststelle Coswig des Zentralen Staatsarchivs der DDR übernommen. Von Oktober bis Dezember 1982 erfolgte die archivarische Bearbeitung. Eine Bewertung der Unterlagen wurde nicht vorgenommen.
Der Bestand enthält neben den Unterlagen der VVB Polygraphische Industrie auch einzelne ihrer Vorgänger. Dazu gehören u. a. die VVB Druck und Papier, Hauptverwaltung Polygraphische Industrie, Leipzig, VVB (Z) Papierverarbeitung, Dresden, Verw. VVB Papierverarbeitung, Dresden, HV Papierverarbeitung.
Im Rahmen der Bearbeitung wurden die paketierten Akten und Bündel aufgelöst und die neugebildeten Verzeichnungseinheiten in Dreiklappmappen eingelegt. Auf der Grundlage der Ordnungs- und Verzeichnungsgrundsätze erfolgte vorwiegend eine einfache Verzeichnung, in Teilen eine Gruppenverzeichnung. Im Ergebnis entstand eine Findkartei, die 1993 in ein maschinenschriftliches Findbuch übertragen wurde.
2011 sind die Verzeichnungsangaben in einem Retrokonversionsprojekt in die Erschließungssoftware AUGIAS 8.3 eingegeben worden. 2016 wurde die Bearbeitung, die auch die Erschließung von 1996 und 1998 vom Bundesarchiv übernommenen weiteren Unterlagen umfasste, abgeschlossen, wobei auch eine überarbeitete Einleitung entstand.
Überlieferungsschwerpunkte
Schwerpunkte der Überlieferung liegen u. a. bei den Bereichen Planung, Forschung und Entwicklung, Produktion und Absatz. Umfangreich sind auch die Unterlagen zu den unterstellten Betrieben überliefert. Hierzu gehören Betriebspässe, Plananalysen, Prüf- und Kontrollberichte sowie Betriebsabrechnungsbögen.
Hinweise für die Benutzung
Die Erfassung erfolgte mit der Archivsoftware AUGIAS 8.3. Bei der Bestellung und Zitierung ist anzugeben: StA-L, 21104, VVB Polygraphische Industrie, Nr. (fettgedruckte Zahl). Das Archivgut unterliegt zum Teil personenbezogenen Schutzfristen gem. § 10 Abs. 1 Satz 3 SächsArchivG. Die Vorlage von Archivalien ist dann nur nach Verkürzung der Schutzfristen möglich.
Verweise auf korrespondierende Bestände
Bärbel Brauns, 1982
Volker Jäger, 2016
[01] Gesetzblatt der DDR, Teil II, S. 250.
[02] Gesetzblatt der DDR, Teil II, S. 349.
Das vorliegende Findbuch ist das Ergebnis einer Retrokonversion des bereits zu diesem Bestand vorhandenen maschinenschriftlichen Findbuchs aus dem Jahr 1993, das auf dem Bearbeitungsstand von 1982 basiert. Ziel der Retrokonversion war die Verbesserung der Recherchemöglichkeiten durch die Eingabe in die Erschließungsdatenbank Augias-Archiv. Dabei wurden die maschinenschriftlich vorliegenden Angaben mit nur wenigen inhaltlichen Veränderungen in die digitale Form überführt. Die im Findbuch verwendete Terminologie, welche auch die gesellschaftlichen Verhältnisse zum Zeitpunkt der Bearbeitung widerspiegelt, blieb folglich unberührt. Eine – fachlich wünschenswerte – Überarbeitung kann derzeit aus Kapazitätsgründen nicht erfolgen.
Zur Geschichte der VVB Polygraphische Industrie Leipzig
Am 23. April 1948 wurde die Hauptverwaltung Leichtindustrie bei der Deutschen Wirtschaftskommission und innerhalb derselben die Fachabteilung "Grafische Industrie und Papierverarbeitung" gebildet. Damit wurde das erste zentrale Anleitungsorgan für die gesamte polygrafische Industrie geschaffen. Die im Lande Sachsen bestehenden volkseigenen Druckereibetriebe wurden am 1. Juli 1948 zur Vereinigung volkseigener Betriebe (VVB) Land Sachsen Papier und Druck in Leipzig zusammengeschlossen. Noch im gleichen Jahr änderte sich der Namen in Vereinigung volkseigener Betriebe Land Sachsen Druck und Verlag.
Mit der Gründung der DDR gingen die Aufgaben der Deutschen Wirtschaftskommission an die jeweiligen Ministerien für Industrie über. Durch die Neuschaffung der Hauptverwaltung Polygraphie im Januar 1950 wurden alle Industriezweige zusammengefasst, die Druckereierzeugnisse, Filme und Schallplatten herstellten. Es entstand auch die Vereinigung volkseigener Betriebe (Z) Druck und Verlag. Mit Wirkung zum 1. Januar 1951 wurden die der VVB (Z) unterstellten Betriebe auf andere Rechtsträger übertragen. Dazu gehörte die zum gleichen Zeitpunkt gebildete Verwaltung volkseigener Betriebe (VVB) Druck mit Sitz in Leipzig. Am 9. Juni 1951 wurde die VVB (Z) Druck und Verlag im Handelsregister gelöscht.
Ab 1. Juli 1955 führten die Verwaltungen volkseigener Betriebe innerhalb des Ministeriums für Leichtindustrie den Zusatz "Industriezweigleitung".[01] Die Anordnung über Strukturveränderungen im Bereich des Ministeriums für Leichtindustrie vom 3. Oktober 1956 hob die Anordnung vom 1. Juli 1955 auf und stellte fest, dass die Zuordnung der Betriebe zu den neu gebildeten Hauptverwaltungen erfolgt sei.[02] Die in diesem Zusammenhang gebildete Hauptverwaltung Polygraphische Industrie hatte ihren Sitz in Leipzig und war dem Ministerium für Kultur unterstellt. Im Juni 1958 wurde diese Hauptverwaltung aufgelöst und es kam zum 1. Juli 1958 zur Bildung der VVB Polygraphische Industrie. Die VVB übernahm die unmittelbare operative Leitung der zentralgeleiteten Industriebetriebe des Wirtschaftszweiges.
Zwischen 1956 und 1969 gehörten zur HV Polygraphische Industrie bzw. zur VVB Polygraphische Industrie zwischen 33 und 37 Betriebe. Am 1. Januar 1960 zählten dazu: Graphische Werkstätten Leipzig; Leipziger Druckhaus; Officin Andersen-Nexö; Leipziger Großbuchbinderei; Formular-Spezial-Druck; Reprocolor; Anilindruck, Leipzig; Vereinigte Abziehbilderwerke; Messe- und Musikaliendruck; Famos, Leipziger Stempelwarenfabrik; Druckwalzen, Leipzig; Altenburger Spielkartenfabrik; Ratsdruckerei Dresden; Landesdruckerei Sachsen; Typoart; Mitteldeutsche Kunstanstalt; Graphische Werkstätten Zittau-Görlitz; Druckwerke Reichenbach; Buch- und Stahlstichdruck Greiz; Landesdruckerei Thüringen; Hermes; Druckerei der Werktätigen; Vereinigte Druckereien Magdeburg; Demos; Berliner Druckhaus; Kassenblock-, Formular- und Billettdruck, Berlin; Betriebsberufsschule "Otto Grotewohl", Leipzig; Betriebsberufsschule "Heinz Kapelle", Pößneck; Betriebsberufsschule "Rudi Arndt", Berlin; Ph. Reclam jun. (Verwaltungsbetrieb); B. G. Teubner, Graphischer Betrieb (Verwaltungsbetrieb); C. G. Röder (Verwaltungsbetrieb); Paul Dünnhaupt; Institut für graphische Technik, Leipzig. Am 1. Januar 1970 waren es nur noch zehn unterstellte Betriebe (21104, Nr. 1074, 1075).
Zum 30. Juni 1970 wurde die VVB aufgelöst. Ihre Aufgaben gingen zum großen Teil an die Zentrag in Berlin über.
Bestandsgeschichte und -bearbeitung
Der Bestand wurde 1979 zusammen mit einem Ablieferungsverzeichnis von der Dienststelle Coswig des Zentralen Staatsarchivs der DDR übernommen. Von Oktober bis Dezember 1982 erfolgte die archivarische Bearbeitung. Eine Bewertung der Unterlagen wurde nicht vorgenommen.
Der Bestand enthält neben den Unterlagen der VVB Polygraphische Industrie auch einzelne ihrer Vorgänger. Dazu gehören u. a. die VVB Druck und Papier, Hauptverwaltung Polygraphische Industrie, Leipzig, VVB (Z) Papierverarbeitung, Dresden, Verw. VVB Papierverarbeitung, Dresden, HV Papierverarbeitung.
Im Rahmen der Bearbeitung wurden die paketierten Akten und Bündel aufgelöst und die neugebildeten Verzeichnungseinheiten in Dreiklappmappen eingelegt. Auf der Grundlage der Ordnungs- und Verzeichnungsgrundsätze erfolgte vorwiegend eine einfache Verzeichnung, in Teilen eine Gruppenverzeichnung. Im Ergebnis entstand eine Findkartei, die 1993 in ein maschinenschriftliches Findbuch übertragen wurde.
2011 sind die Verzeichnungsangaben in einem Retrokonversionsprojekt in die Erschließungssoftware AUGIAS 8.3 eingegeben worden. 2016 wurde die Bearbeitung, die auch die Erschließung von 1996 und 1998 vom Bundesarchiv übernommenen weiteren Unterlagen umfasste, abgeschlossen, wobei auch eine überarbeitete Einleitung entstand.
Überlieferungsschwerpunkte
Schwerpunkte der Überlieferung liegen u. a. bei den Bereichen Planung, Forschung und Entwicklung, Produktion und Absatz. Umfangreich sind auch die Unterlagen zu den unterstellten Betrieben überliefert. Hierzu gehören Betriebspässe, Plananalysen, Prüf- und Kontrollberichte sowie Betriebsabrechnungsbögen.
Hinweise für die Benutzung
Die Erfassung erfolgte mit der Archivsoftware AUGIAS 8.3. Bei der Bestellung und Zitierung ist anzugeben: StA-L, 21104, VVB Polygraphische Industrie, Nr. (fettgedruckte Zahl). Das Archivgut unterliegt zum Teil personenbezogenen Schutzfristen gem. § 10 Abs. 1 Satz 3 SächsArchivG. Die Vorlage von Archivalien ist dann nur nach Verkürzung der Schutzfristen möglich.
Verweise auf korrespondierende Bestände
Bärbel Brauns, 1982
Volker Jäger, 2016
[01] Gesetzblatt der DDR, Teil II, S. 250.
[02] Gesetzblatt der DDR, Teil II, S. 349.
Anleitung und Kontrolle der Betriebe.- Konferenzen und Tagungen.- Leitungsberatungen.- Industriezweigökonomik.- Reorganisation der volkseigenen Industrie.- Arbeitspläne.- Forschung.- Planung.- Internationale Zusammenarbeit.- Export.- Produktion.- Personal.- Wettbewerb.- Lohnunterlagen.
Nach Auflösung der Hauptverwaltung Polygraphie beim Ministerium für Leichtindustrie 1956 entstand die Hauptverwaltung Polygraphische Industrie mit Sitz in Leipzig, die dem Ministerium für Kultur unterstand. Im Juni 1958 wurde diese Hauptverwaltung aufgelöst und es kam zum 1. Juli 1958 zur Bildung der VVB Polygraphische Industrie, die der Staatlichen Plankommission, Abt. Holz, Papier und Polygraphie, unterstellt war. Die VVB übernahm die unmittelbare operative Leitung der zentralgeleiteten Industriebetriebe des Wirtschaftszweiges. Zum 30. Juni 1970 wurde die VVB aufgelöst. Ihre Aufgaben gingen zum großen Teil an die Zentrag in Berlin über.
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- 2024-11-19 | Diese Ausgabe über AWAX 2.0.1.5