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Beständeübersicht

Bestand

21121 Aktions- und Arbeitsgemeinschaft der KPD und SPD Westsachsen

Datierung1944 - 1946
Benutzung im Staatsarchiv Leipzig
Umfang (nur lfm)0,55
Geschichte der Aktions- und Arbeitsgemeinschaft der KPD und der SPD Westsachsen

Bereits im April 1945 initiierte das Nationalkomitee Freies Deutschland (NKFD) mit seinen Orts- und Betriebsausschüssen erste Versuche zum antifaschistischen Wiederaufbau. Nach dem Einmarsch der amerikanischen Truppen wurde das NKFD verboten und die Tätigkeit politischer Parteien nicht erlaubt. Dessen ungeachtet kam es zur Bildung des Antifaschistischen Blocks in der Stadt und im Landkreis Leipzig, der von einem Provisorischen Zentralausschuss geleitet wurde und zunächst in der Harkortstr. 3, ab Ende Juli 1945 im Merkurhaus Markgrafenstr. 2 seinen Sitz hatte. Dem Zentralausschuss gehörten 71 Personen mit folgenden früheren Parteizugehörigkeiten an: 26 KPD, 26 SPD, 8 Demokraten, 1 Zentrum, 10 Parteilose. Der Antifaschistische Block war in Ortskomitees gegliedert. Sein Ziel war die möglichst schnelle Ingangsetzung des öffentlichen Lebens, die Wiederherstellung einer territorialen Infrastruktur und der Aufbau antifaschistisch-demokratischer Verwaltungen. Die Vereinigung von KPD und SPD war nicht Gegenstand der Tätigkeit des Antifaschistischen Blocks. Zum möglichst raschen Wiederaufbau wurde durch den Antifaschistischen Block ein System von Straßen- und Hausbeauftragten etabliert. Diese verfügten über erhebliche Befugnisse in Kernbereichen des städtischen Lebens wie Lebensmittel- und Wohnraumversorgung und sollten die Entscheidungen der Verwaltungsbehörden kontrollieren. Für den antifaschistischen Block waren im August 1945 ca. 30.000 Mitarbeiter, die Mehrzahl davon parteilos, tätig. Eine solche hohe Zahl von Mitarbeitern anzuleiten und zu kontrollieren, stellte den Zentralausschuss vor immer größere Probleme, zumal sich Kompetenzüberschreitungen und unkontrollierte Übergriffe von Straßen- und Hausbeauftragten häuften. Auf der Tagung des Zentralausschusses am 8. August 1945 kam es nach kontroverser Diskussion zur Entscheidung, den Zentralausschuss des Antifaschistischen Blocks in Arbeitsausschuss der antifaschistischen Parteien umzubilden, auf die Parteien zu begrenzen und Parteilose nur noch in untergeordneten Funktionen zuzulassen. Die bestehenden 32 Ortskomitees sollten analog der Verwaltungsgliederung der Stadt Leipzig auf acht reduziert werden. Auf Grund der noch fehlenden Zulassung der LDP und Problemen bei der Absicherung der paritätischen Besetzung des künftigen Leitungsgremiums dauerte der Vollzug des Beschlusses bis Ende September. Zum 30. September 1945 erfolgten dann die Auflösung der Ortskomitees und die Bildung von acht Bezirksausschüssen. Zentralausschuss und Bezirksausschüsse waren jeweils paritätisch mit Mitgliedern der vier Parteien KPD, SPD, LDP und CDU besetzt.
Die Entwicklung der Antifaschistischen Blocks verlief regional unterschiedlich. So bestand z. B. im Gebiet um Düben der Antifaschistische Block unter dieser Bezeichnung weiter. Jedoch waren auch hier die Gremien paritätisch von den Parteien besetzt. Parteilose waren in Führungsgremien nicht vertreten. Es bestand eine offensichtlich enge Zusammenarbeit mit den Verwaltungsbehörden. So mussten zumindest bis Juli 1946 Beschlüsse der regionalen Verwaltungen vom Antifaschistischen Block bestätigt werden.

Am 19. Juni 1945 schlossen Vertreter von KPD und SPD in Berlin ein Aktionsabkommen über die Zusammenarbeit beider Parteien beim antifaschistisch-demokratischen Neuaufbau. Auf zentraler Ebene wurde daraufhin ein Gemeinsamer Arbeitsausschuss gebildet, der aus je fünf Vertretern von KPD und SPD bestand. Nach dessen Vorbild entstanden regionale Gremien. Nicht nur auf dem Gebiet der sowjetischen Besatzungszone entstanden diese Ausschüsse, sondern beispielsweise auch in Bremen. Jedoch wirkten diese Ausschüsse dort nur bis zur Zulassung der Parteien im Oktober 1945. Danach orientierte sich die SPD an der Position Kurt Schumachers, der die Vereinigung mit der KPD ablehnte. In Westsachsen und den angrenzenden Gebieten der Provinz Sachsen, die 1952 in den Bezirk Leipzig eingingen, war die Bildung antifaschistisch-demokratischer Parteien bereits im Juli 1945 nach dem Wechsel der Besatzungsmacht grundsätzlich zugelassen worden. Noch im Juli 1945 erhielt die KPD die Zulassung, im August folgte die SPD. Von den Leipziger Sozialdemokraten wurde nach dem Ende der NS-Diktatur zunächst die Bildung einer einheitlichen Arbeiterpartei favorisiert. Jedoch wurde dieses Ziel nicht weiter verfolgt, weil bereits im April 1945 die KPD mit der Bildung einer Unterbezirksleitung ihre eigene Selbstständigkeit nach außen deutlich manifestiert hatte und ihre zentralistischen Strukturen und stalinistischen Strategien bei den Sozialdemokraten auf Ablehnung stießen. In Anlehnung an die zentrale Bildung eines Gemeinsamen Arbeitsausschusses wurde Ende Juli 1945 auch im Leipziger Raum ein Gemeinsamer Arbeitsausschuss der Unterbezirksleitung der KPD und des Bezirksvorstandes der SPD gebildet. Gegenstand dieses Arbeitsausschusses war zunächst die Durchführung gemeinsamer Veranstaltungen, Kundgebungen, Gedenkfeiern und Schulungen. Die oftmals gegensätzlichen Auffassungen führten zu einer Reihe von Problemen. So führten die auf dem Bezirkstag der SPD am 26. August 1945 offen zu Tage getretenen Unstimmigkeiten mit der KPD zur Herausgabe von Richtlinien, zunächst keine örtlichen Ausspracheabende mit Kommunisten mehr zu organisieren. Eine Änderung erfuhr die bis dahin eher lose Zusammenarbeit zwischen KPD und SPD nach dem 19. September 1945. Wilhelm Pieck hatte an diesem Tag auf einer Kundgebung in Berlin das Ziel einer einheitlichen Arbeiterpartei festgeschrieben. Fragen der Vereinigung beider Parteien standen seit dem im Mittelpunkt. Aus dem Arbeitsausschuss wurde am 13. Februar 1946 ein Einheitsbüro aus je 4 Vertretern beider Parteien gebildet. Ebenso paritätisch besetzt waren die Kultur- und Schulungskommission, die Wirtschaftskommission und die kommunalpolitische Kommission. Gegenstand der Tätigkeit des Einheitsbüros und der Kommissionen waren die organisatorische Vorbereitung der Vereinigung und die gemeinsame Erledigung der anfallenden Aufgaben. Die Vereinigung der beiden Parteien erfolgte am 31. März 1946, nachdem am Tag zuvor KPD und SPD auf getrennten Parteitagen den Vereinigungsbeschluss gefasst hatten.

Bestandsgeschichte und -bearbeitung

Für die Unterlagen der SED-Bezirksorganisationen sowie der KPD und der SPD aus dem Zeitraum April 1945 bis April 1946 unterhielt die SED in den Bezirken der DDR Bezirksparteiarchive. So auch im Bezirk Leipzig. Auf der Grundlage des Vertrages zwischen dem Freistaat Sachsen und der PDS vom 17. Dezember 1992 werden diese Unterlagen seit 1993 im Staatsarchiv Leipzig verwahrt. Mit übergeben wurde die im Bezirksparteiarchiv erstellte Findkartei, in der die Unterlagen vorwiegend einfach verzeichnet waren. Im Staatsarchiv Leipzig erfolgte im Jahr 1999 eine erste PC-Eingabe. Die weitere Bearbeitung wurde im Jahr 2008 im Verzeichnungsprogramm Augias Archiv 7.4 vorgenommen. Der zu Beginn der Verzeichnungsarbeiten angelegte Index wurde im Hinblick auf eine künftig vorrangige Volltextrecherchemöglichkeit nicht weitergeführt.

Bei dem Bestand handelt es sich um einen zusammengefassten Bestand mit ungewöhnlichen und auffälligen Provenienzverhältnissen. Er enthält die Hauptprovenienzen Antifaschistischer Block und Arbeitsausschuss der antifaschistischen Parteien (18 Archivalieneinheiten) und Arbeitsausschuss KPD/SPD (5 Archivalieneinheiten). Daneben enthält er Materialsammlungen zum antifaschistischen Neuaufbau (11 Archivalieneinheiten). Diese beinhalten verschiedene Themen wie z. B. Tätigkeit des NKFD und Aufbau der Gewerkschaften und weisen innerhalb der AE verschiedene Provenienzen auf, so z. B. Museum für Geschichte der Arbeiterbewegung und SED-Bezirksleitung. Bei der Bestandsbezeichnung Aktions- und Arbeitsgemeinschaft der KPD und SPD handelt es sich um die Bezeichnung, die nach der Rahmentektonik für die Bezirksparteiarchive der SED vergeben worden war. Sie sollte die Einheitsbestrebungen von KPD und SPD im Rahmen der Geschichte der Arbeiterklasse dokumentieren. Diese Bezeichnung wurde vermutlich gewählt, weil die nach dem Ende der NS-Diktatur gebildeten regionalen antifaschistischen Gremien verschiedene Bezeichnungen hatten (Arbeitsausschüsse, Aktionsausschüsse, Arbeitsgemeinschaften) und unter einer Bezeichnung einheitlich zusammengefasst werden sollten. Die Bestandsbezeichnung stellt damit eine Quelle für die Arbeit des SED-Parteiarchivwesens dar und wurde daher nicht verändert. Der Bestand enthält auch Unterlagen aus den Gebieten der Provinz Sachsen (Düben, Eilenburg, Schkeuditz), die im Jahr 1952 zum Bezirk Leipzig zugeordnet wurden.

Das Bezirksparteiarchiv übernahm den Bestand im Jahr 1963 von der SED-Stadtleitung Leipzig. Er umfasste 17 AE und bestand aus "Restschriftgut ehemaliger Provenienzen" ohne innere Ordnung [01] . Während einer ersten Bearbeitung nach der Übernahme wurden Akten gebildet und auf Karteikarten einfach verzeichnet. Eine weitere Bearbeitung erfolgte im Jahr 1967. Es wurden Aktentitel überprüft, die Karteikarten geordnet und entsprechend der Rahmentektonik umsigniert. Durch das Zentrale Parteiarchiv wurde diese Bearbeitung jedoch nicht anerkannt und eine Überarbeitung empfohlen, die danach für das Jahr 1971 geplant war. [02] Obwohl das Zentrale Parteiarchiv der SED beim Institut für Marxismus/Leninismus (ZPA) formal gegenüber den Bezirksparteiarchiven nicht weisungsbefugt war, hatten die Empfehlungen des ZPA den Charakter von Anweisungen, denen zu folgen war. [03] In der Folgezeit wurde der Bestand ergänzt. Im Jahr 1978 umfasste er 20 AE und bei der Übernahme des Bezirksparteiarchivs in das Staatsarchiv Leipzig 34 AE. Diese Ergänzungen sind auf das Verständnis der SED vom Archiv als "Informations- und Dokumentationszentrum" zurückzuführen, bei dem es nicht darauf ankommt, das Handeln der aktenführenden Stelle nachvollziehbar zu machen, sondern "die führende Rolle der Arbeiterklasse" zu dokumentieren. Dieses Dokumentationsverständnis ist bereits vor der Bildung der Bezirksparteiarchive nachweisbar. So war es Aufgabe der im Jahr 1955 bei den SED-Kreisleitungen und SED-Bezirksleitungen gebildeten Kommissionen zur Erforschung der Geschichte der örtlichen Arbeiterbewegung, Material zur Geschichte der Arbeiterbewegung zu sammeln, systematisch zu erfassen, auszuwerten und der "politisch-ideologischen Arbeit" zugänglich zu machen. [04] Dazu waren bei den Kommissionen Archive zu bilden, die u. a. Berichte, Beschlüsse, Direktiven, Arbeitsrichtlinien, stenographische Berichte von Sitzungen, politische und organisatorische Rundschreiben sowie Rechenschaftsberichte sammeln, archivieren und auswerten sollten. [05] Diese sollten dazu dienen, die Geschichte der Arbeiterbewegung zu dokumentieren, Überlieferungslücken zu schließen bzw. überhaupt Überlieferungen zu finden, da besonders aus der Zeit von 1945 bis 1949 kaum noch Unterlagen vorhanden waren. So schreibt Otto Bäßler [06] in einem Erfahrungsbericht aus dem Jahr 1960: "Durch Unterschätzung des Wertes von Protokollen … und anderen Dokumenten wurden oft Mappen, die anfangs angelegt wurden, vernachlässigt, ja viele Dokumente vernichtet. Für die Anlegung eines Archivs hatte kaum eine der Organisationen Interesse bzw. es fehlte an der Erkenntnis, dass das unbedingt zu jeder Organisation gehören muss." [07] So versuchte man ab Mitte der 1950er Jahre Nachlässe und in Privatbesitz befindliche Unterlagen zu finden und in das Archiv zu übernehmen. In Museen und Archiven befindliche Unterlagen sollten ermittelt und in Form von Karteien erfasst werden. Nach der Einrichtung der Bezirksparteiarchive im Jahr 1963 und in der Folgezeit waren von den Kommissionen gesammelte bzw. in ihrem Auftrag entstandene Unterlagen dorthin abzugeben. [08] Sie dienten im Bezirksparteiarchiv der "Komplettierung des Archivmaterials" und sollten unmittelbar nach der Übernahme dem "bereits im Archiv lagernden Bestand" zugeordnet werden. [09] So ist einerseits die Verdoppelung des ursprünglich 17 AE umfassenden Bestandes der Aktions- und Arbeitsgemeinschaft KPD/SPD auf 34 AE zu erklären, andererseits aber auch der Charakter der AE im Klassifikationspunkt Materialsammlungen mit diversen Provenienzen. Aber auch innerhalb der AE der übrigen Klassifikationspunkte wurden Komplettierungen vorgenommen. Oftmals handelt es sich dabei um Abschriften, die mit dem Vermerk versehen sind "Original bei Kurt Roßberg". Kurt Roßberg [10] war KPD-Mitglied und im Jahr 1945 1. Bürgermeister und Stellvertreter des Oberbürgermeisters von Leipzig, später bei der Volkssolidarität und der Gewerkschaftszeitung "Tribüne" tätig. Offensichtlich besaß er eine Reihe von Originalschriftstücken zum Wiederaufbau und zur Vereinigung von KPD und SPD aus dem Zeitraum 1945 bis 1946. Von diesen wurden Kopien in Form von Abschriften angefertigt und sachthematisch passend zu Akten formiert bzw. als Einzelschriftstücke vorhandenen Akten zugeordnet. Weitere Unterlagen finden sich in "Dublettenmappen", die im Bezirksparteiarchiv angelegt wurden. Sie entstanden aus Mehrfachüberlieferungen, die nach den Richtlinien für die Ordnung und Verzeichnung der Bestände der Bezirksparteiarchive während der Bearbeitung im Bezirksparteiarchiv aus Akten entnommen wurden und für die "Komplettierung" anderer Akten aufbewahrt wurden. Drei dieser Dublettenmappen finden sich im Bestand unter den Signaturen 32 bis 34. Weitere Ergänzungen wurde durch gezielte Nachforschungen zu bestimmten Themen hinzugefügt. So wurden z. B. im Jahr 1956 im Auftrag des Museums für Geschichte der Leipziger Arbeiterbewegung durch das Institut für gerichtliche Medizin und Kriminalistik auf dem Leipziger Ostfriedhof Grabstellen geöffnet und Skelette gerichtsmedizinisch untersucht. Der daraus resultierende Bericht befindet sich im Bestand.
Eine stichprobenweise Überprüfung der Schriftstücke aus den Dublettenmappen ergab, dass es sich zumeist nicht um regelrechte Mehrfachüberlieferungen handelt. Teilweise sind andere Entwurfsstadien bzw. Aktenvermerke zu erkennen, die von den vorhandenen Unterlagen in den formierten Akten im Bestand abweichen. Sie wurden in dieser Form belassen und im Aktentitel als Dublettenmappe gekennzeichnet.

Überlieferungsschwerpunkte

Die Überlieferung im Bestand ist lückenhaft. Das ergibt sich aus der geringen Anzahl der überlieferten Archivalieneinheiten und der dargestellten Art der Aktenbildung.
Im Bestand sind Informationen über Strukturen und Arbeitsweisen von NKFD und Antifaschistischem Block enthalten. Neben den aktuellen Fragen des Wiederaufbaus von Wirtschaft, Verwaltung und öffentlichem Leben sowie sozialen Fragen finden sich auch Informationen über Machtstrukturen und Einflussmöglichkeiten der Sowjetischen Militäradministration, der Parteien aber auch einzelner Personen wie z. B. der KPD-Mitglieder Kurt Roßberg und Ernst Lohagen. Unterschiede zwischen den regionalen Antifaschistischen Blocks werden z. B. im Vergleich der Arbeitsweisen des Leipziger und des Dübener Blocks deutlich. Es finden sich Informationen über den Übergang vom Antifaschistischen Block, der auch Parteilosen offen stand, zur Arbeitsgemeinschaft antifaschistischer Parteien, in der Parteilose nur noch einfache Mitglieder sein konnten. Die gezielte Kampagne zur Vereinigung von KPD und SPD spiegelt sich besonders in den Unterlagen des Arbeitsausschusses KPD-SPD wider.

Hinweise für die Benutzung

Im Bestand sind in erheblichem Umfang personenbezogene Daten enthalten. Er unterliegt daher den Schutzfristen gemäß § 10 Sächsisches Archivgesetz. Das gilt nicht für dieses Findbuch, denn die Aktentitel und Enthältvermerke sind in ihrer Formulierung so gewählt worden, dass gesetzliche Schutzfristen bei der Benutzung des Findmittels nicht beachtet werden müssen.
Der Bestand ist zum größten Teil verfilmt. Die Filmsignaturen sind unter der Archivaliensignatur mit der Bezeichnung F …. zu finden und können in dieser Form bestellt werden.

Verweise auf korrespondierende Bestände

20231 Kreistag/Kreisrat Borna
20232 Kreistag/Kreisrat Döbeln
20233 Kreistag/Kreisrat Grimma
20234 Kreistag/Kreisrat Leipzig
21119 KPD-Kreisleitungen Westsachsen mit Altenburg und Delitzsch
21120 SPD-Bezirksvorstand Leipzig
21122 SED-Bezirksvorstand Westsachsen
21123 SED-Bezirksleitung Leipzig
Bundesarchiv, Bestand NY 4330, Nachlass Kurt Roßberg

Birgit Giese

Leipzig 2008

Literaturverzeichnis

Hendrik Bunke, Die KPD in Bremen 1945 – 1968, Köln 2001
Michael Rudloff/Mike Schmeitzner (Hrsg.), "Solche Schädlinge gibt es auch in Leipzig", Frankfurt/Main 1997
Jürgen Tubbesing, Nationalkomitee Freies Deutschland – Antifaschistischer Block – Einheitspartei, in Leipziger Hefte Nr. 7, Beucha 1996
Oliver Werner, Die Politik von SMAD und KPD in der Sowjetischen Besatzungszone 1945, Leipzig, 1994 Giese
Januar 2008


[01] StA-L, 21123 SED-Bezirksleitung Leipzig 2837.
[02] Ebenda Nr. IV/B/2/05/321.
[03] Ebenda Nr. IV/A/2/05/497.
[04] Ebenda Nr. IV/A/2/09/04/544.
[05] Ebenda.
[06] Otto Bäßler, Parteiveteran, Vorsitzender der Stadtkommission zur Erforschung der Geschichte der Arbeiterbewegung und Mitarbeiter des Museums für Geschichte der Arbeiterbewegung Leipzig
[07] Wie Anm. 4.
[08] Ebenda Nr. IV/B/2/09/04/619 und IV/C/2/09/01/646.
[09] Ebenda Nr. IV/C/2/05/481.
[10] Kurt Roßberg, 07.05.1906 – 19.08.1991, sein Nachlass befindet sich im Bundesarchiv unter NY 4330.
Nationalkomitee Freies Deutschland Leipzig.- Arbeitsausschüsse KPD/SPD von Betrieben, Kreisen und Orten.- Gemeinsame Funktionärskonferenzen und Gedenkfeiern.- Antifaschistischer Block Leipzig.- Arbeitsausschüsse der antifaschistischen Parteien von Gemeinden, Kreisen und Städten.- Wiedergutmachungswerk.- Volkssolidarität.- FDJ Leipzig.- Frauenausschuss.- Betriebsräte und Gewerkschaften.- Konsumgenossenschaft.- Aufbau der Stadtverwaltung Leipzig.- Lebensverhältnisse der unmittelbaren Nachkriegszeit.- Entwicklung in Bildungswesen, Landwirtschaft und Industrie.
Das Leipziger Nationalkomitee Freies Deutschland (NKFD) entstand im September 1943. Nachdem es 1944 der Gestapo gelungen war, die Organisation zu zerschlagen, formierte sie sich 1945 neu. Am 18. April 1945 trat das NKFD in Leipzig aus der Illegalität heraus, indem es Büros in den Wohngebieten bildete. In den folgenden Tagen entstanden in Leipzig und Umgebung zahlreiche Orts- und Betriebsausschüsse, die faktisch die politische Macht ausübten. Die amerikanische Militärregierung verbot am 28. April 1945 das NKFD in Leipzig. In seiner Nachfolge entstand am 28. Mai 1945 der Zentrale Ausschuss des antifaschistischen Blocks aus Kommunisten, Sozialdemokraten und bürgerlichen Demokraten. Am 14. Juni 1945 erfolgte seine Neukonstituierung mit dem Namen Antifaschistischer Block Leipzig unter der Leitung eines Provisorischen Zentralausschusses. Im September 1945 schließlich bildete sich der Zentralausschuss in den Arbeitsausschuss der antifaschistischen Parteien um. Die Zusammenarbeit zwischen KPD und SPD wurde Ende Juli 1945 mit der Bildung eines gemeinsamen Arbeitsausschusses der Unterbezirksleitung Leipzig der KPD und des Bezirksvorstands Leipzig der SPD organisatorisch verankert. Am 13. Februar 1946 entstand ein Einheitsbüro aus jeweils vier Vertretern von KPD und SPD. Am 31. März 1946 erfolgte die Vereinigung von KPD und SPD im Kreis Leipzig sowie die Bildung der Bezirksorganisation Westsachsen der SED.
  • 2008 | Findbuch / Datenbank
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