Beständeübersicht
Bestand
21635 Hoffmann, Dorothea (Dora) (KPD)
Datierung | 1954 - 1977 |
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Benutzung im | Staatsarchiv Leipzig |
Umfang (nur lfm) | 0,23 |
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Zur Biografie von Dorothea (Dora) Hoffmann
Dorothea Hoffmann geb. Hörig wurde am 8. April 1899 in Leipzig geboren. 1923 heiratete sie den Widerstandskämpfer und bekannten Funktionär der KPD Arthur Hoffmann (*29.09.1900). Das Ehepaar hatte vier Kinder und übersiedelte 1925 von Schlesien nach Leipzig. 1926 wurde Dorothea Hoffmann Mitglied der KPD. Sie war im Auftrag der Partei im Roten Frontkämpferbund tätig und war gleichzeitig Funktionär der "Roten Hilfe" und Mitglied im proletarischen Freidenkerbund. Nach der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten arbeitete sie mit Arthur Hoffmann zusammen illegal für die KPD, übernahm u. a. Kurierdienste. Am 19. Juli 1944 wurden Dorothea und Arthur Hoffmann in Leipzig verhaftet. Hoffmann war nach einer längeren Untersuchungshaft vom 12. Dezember 1944 bis 12. April 1945 im Polizeigefängnis Leipzig in Haft. Welches Gericht den Prozess durchführte, ist bisher nicht bekannt. In ihrem politischen Lebenslauf berichtete sie ausschließlich von ihrem Ehemann. Ihr Prozess wurde abgetrennt geführt. Wegen "Beihilfe zum Hochverrat" wurde sie zu 9 Monaten Gefängnis verurteilt. Ihr Mann Arthur Hoffmann wurde am 23. November 1944 vom Volksgerichtshof Dresden wegen "Vorbereitung zum Hochverrat und Feindbegünstigung" zum Tode verurteilt, das Urteil wurde am 12. Januar 1945 vollstreckt.
Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs wurde Dorothea Hoffmann 1945 erneut Mitglied der KPD und 1946 im Zuge der Vereinigung mit der SPD Mitglied der SED. Hoffmann war Mitglied der WPO 11 der SED in Leipzig, andere Funktionen hatte sie nach 1945 nicht. 1950 erhielt sie die Anerkennung als Verfolgte des Naziregimes und Hinterbliebene von Arthur Hoffmann. 1958 wurde ihr die Medaille "Kämpfer gegen den Faschismus 1933-1945" und 1974 die "Verdienstmedaille der DDR" in Bronze verliehen. Dorothea Hoffmann starb am 5. Juli 1974 im Alter von 75 Jahren in Leipzig
Quellen: 21635 Hoffmann, Dorothea (Dora) (KPD); 20237 Bezirkstag und Rat des Bezirkes Leipzig, Nr. 14783.
Bestandsgeschichte und -bearbeitung
Der Bestand umfasst drei Verzeichnungseinheiten und sechs Tonträger. Er wurde vor 1989 im Bezirksparteiarchiv Leipzig der SED durch eine Findkartei mit überwiegend einfacher Verzeichnung erschlossen. Im Jahr 1993 wurde er mit den übrigen Beständen des Bezirksparteiarchivs vom PDS-Landesvorstand Sachsen dem Staatsarchiv Leipzig übergeben. Die Übertragung der Findkartei in die Archivsoftware AUGIAS-Archiv erfolgte im Jahr 2001. Der zweite Teil des Bestands wurde 2002 von Gerhard Strobach ans Staatsarchiv Leipzig übergeben (Materialsammlung zu Forschungsarbeiten über D. und A. Hoffmann nach 1990). In Vorbereitung der Online-Stellung der Verzeichnungsangaben 2022 wurden die Verzeichnungs- und Bestandsangaben bei Bedarf überarbeitet oder ergänzt (u. a. Ergänzung und Korrektur von Datierungen), die Gliederung angepasst und die vorliegende Einleitung erstellt.
Antje Reißmann
Mai 2022
Dorothea Hoffmann geb. Hörig wurde am 8. April 1899 in Leipzig geboren. 1923 heiratete sie den Widerstandskämpfer und bekannten Funktionär der KPD Arthur Hoffmann (*29.09.1900). Das Ehepaar hatte vier Kinder und übersiedelte 1925 von Schlesien nach Leipzig. 1926 wurde Dorothea Hoffmann Mitglied der KPD. Sie war im Auftrag der Partei im Roten Frontkämpferbund tätig und war gleichzeitig Funktionär der "Roten Hilfe" und Mitglied im proletarischen Freidenkerbund. Nach der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten arbeitete sie mit Arthur Hoffmann zusammen illegal für die KPD, übernahm u. a. Kurierdienste. Am 19. Juli 1944 wurden Dorothea und Arthur Hoffmann in Leipzig verhaftet. Hoffmann war nach einer längeren Untersuchungshaft vom 12. Dezember 1944 bis 12. April 1945 im Polizeigefängnis Leipzig in Haft. Welches Gericht den Prozess durchführte, ist bisher nicht bekannt. In ihrem politischen Lebenslauf berichtete sie ausschließlich von ihrem Ehemann. Ihr Prozess wurde abgetrennt geführt. Wegen "Beihilfe zum Hochverrat" wurde sie zu 9 Monaten Gefängnis verurteilt. Ihr Mann Arthur Hoffmann wurde am 23. November 1944 vom Volksgerichtshof Dresden wegen "Vorbereitung zum Hochverrat und Feindbegünstigung" zum Tode verurteilt, das Urteil wurde am 12. Januar 1945 vollstreckt.
Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs wurde Dorothea Hoffmann 1945 erneut Mitglied der KPD und 1946 im Zuge der Vereinigung mit der SPD Mitglied der SED. Hoffmann war Mitglied der WPO 11 der SED in Leipzig, andere Funktionen hatte sie nach 1945 nicht. 1950 erhielt sie die Anerkennung als Verfolgte des Naziregimes und Hinterbliebene von Arthur Hoffmann. 1958 wurde ihr die Medaille "Kämpfer gegen den Faschismus 1933-1945" und 1974 die "Verdienstmedaille der DDR" in Bronze verliehen. Dorothea Hoffmann starb am 5. Juli 1974 im Alter von 75 Jahren in Leipzig
Quellen: 21635 Hoffmann, Dorothea (Dora) (KPD); 20237 Bezirkstag und Rat des Bezirkes Leipzig, Nr. 14783.
Bestandsgeschichte und -bearbeitung
Der Bestand umfasst drei Verzeichnungseinheiten und sechs Tonträger. Er wurde vor 1989 im Bezirksparteiarchiv Leipzig der SED durch eine Findkartei mit überwiegend einfacher Verzeichnung erschlossen. Im Jahr 1993 wurde er mit den übrigen Beständen des Bezirksparteiarchivs vom PDS-Landesvorstand Sachsen dem Staatsarchiv Leipzig übergeben. Die Übertragung der Findkartei in die Archivsoftware AUGIAS-Archiv erfolgte im Jahr 2001. Der zweite Teil des Bestands wurde 2002 von Gerhard Strobach ans Staatsarchiv Leipzig übergeben (Materialsammlung zu Forschungsarbeiten über D. und A. Hoffmann nach 1990). In Vorbereitung der Online-Stellung der Verzeichnungsangaben 2022 wurden die Verzeichnungs- und Bestandsangaben bei Bedarf überarbeitet oder ergänzt (u. a. Ergänzung und Korrektur von Datierungen), die Gliederung angepasst und die vorliegende Einleitung erstellt.
Antje Reißmann
Mai 2022
Persönliche Dokumente.- Ehrenurkunden.- Kondolenzschreiben.- Materialsammlung zu Arthur Hoffmann.
08.04.1899 - 05.07.1974; Widerstandskämpferin gegen den Faschismus, Ehefrau des ermordeten Antifaschisten Arthur Hoffmann
- 2001 | Findbuch / Datenbank
- 2025-02-25 | Diese Ausgabe über AWAX 2.0.1.5