Beständeübersicht
Bestand
21647 Linke, Erich (KPD)
Datierung | 1947 - 1982 |
---|---|
Benutzung im | Staatsarchiv Leipzig |
Umfang (nur lfm) | 0,66 |
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Zur Biografie von Erich Linke
Am 3. September 1908 wurde Erich Linke in Eilenburg als Sohn des Schneiders Franz Linke und seiner Ehefrau Pauline Linke, geb. Seeger, geboren. Er besuchte bis zum 14. Lebensjahr die Eilenburger Volksschule und erlernte den Beruf des Maschinenschlossers. Unmittelbar nach dem Ende der Lehrzeit begab er sich auf Wanderschaft, arbeitete 1928 - 1929 noch einmal als Schlosser in den Eilenburger Motorenwerken und ging 1931 wieder auf Wanderschaft. Im selben Jahr trat er der Ortsgruppe der Eilenburger KPD bei. Vom 14. Juni 1934 bis 10. Januar 1935 war er als Untersuchungshäftling unter der Anklage der "Vorbereitung zum Hochverrat" in der Strafanstalt Torgau (Fort Zinna) inhaftiert. Im Prozess (Mitangeklagte Kurt Bennewitz, Willi Günther, Walter Uhlig und Martin Losse) wurde er aus Mangel an Beweisen freigesprochen. 1935 - 1937 war er Fabrikarbeiter in Eilenburg, 1938 - April 1945 war er als Schlosser in der Maschinenfabrik Nestler in Eilenburg tätig. Am 15. April 1945 wurde er im Zweiten Weltkrieg zum Volkssturm eingezogen und begab sich nach zwei Tagen freiwillig in der Nähe von Eilenburg in amerikanische Gefangenschaft. Am 24. Juni 1945 wurde er entlassen und bildete noch unter amerikanischer Besetzung - so berichtet er im Lebenslauf - illegal eine Ortsgruppe der KPD in seiner Heimatstadt. Im August 1945 wurde er auf Vorschlag der KPD als Leiter der Schutzpolizei-Abteilung in Eilenburg eingesetzt. 1946 wurde er Mitglied der SED. Vom Herbst 1947 bis Frühjahr 1948 war er als Hilfsfachlehrer für Polizeirecht an der Landespolizeischule in Schkopau beschäftigt. Es folgten verschiedene Anstellungen in leitenden Positionen der mittleren Ebene bei der Volkspolizei der DDR. 1948 war er einige Monate Leiter der Abt. Schutzpolizei des Kreises Delitzsch. Nach dem Besuch der Kreisparteischule in Delitzsch war er ab Ende 1948 als Leiter des VPKA Salzwedel tätig. Von Oktober 1949 bis August 1950 war er beim VPKA Haldensleben beschäftigt. Von 1950 bis 1956 war er als Heimleiter im Erholungsheim der Volkspolizei Rottleberode/Harz tätig. 1955/56 war er Parteigruppenorganisator beim Rat des Kreises Sangerhausen. 1956 ging er aus gesundheitlichen Gründen vorzeitig in den Ruhestand.
Linke war 1945 - 1971 Leiter des Harmonikaorchesters des VEB Bau-Union / VEB Bau- und Montagekombinat Süd, Leipzig (seit 1953 unter Obhut der VEB Bau-Union) mit dem er zahlreiche Auftritte in der DDR und der Bundesrepublik absolvierte. Mit dem Orchester setzte er sich u. a. auch für die damals von der SED angestrebte Propagandapolitik "Gesamtdeutsche Arbeit" ein.
1949 erhielt er die Anerkennung als Verfolgter des Naziregimes.1956 wurde er für seine hervorragenden Leistungen auf dem Gebiet des Volkskunstschaffens vom Nationalrat der Nationalen Front mit der Ernst-Moritz-Arndt-Medaille ausgezeichnet. 1984 erhielt er die Verdienstmedaille der DDR. 1987 siedelte er nach Wurzen über. Linke war seit 1938 in erster Ehe mit Martha L., geb. Klewe, verheiratet, 1950 in zweiter Ehe mit Sieglinde L., geb. Schröder, in dritter Ehe mit Erika L., geb. Vierrath. Linke starb am 12. September 1989 im Alter von 81 Jahren in Wurzen.
Quellen: 21647 Erich Linke (KPD); 20237 - Bezirkstag / Rat des Bezirkes Leipzig, Nr. 18099.- 22053 - Amateur-filmstudio des VEB Bau- und Montage-kombinat Süd, Leipzig, Nr. AV 22053-035.
Bestandsgeschichte und -bearbeitung
Der 21 Verzeichnungseinheiten umfassende Bestand wurde vor 1989 im Bezirksparteiarchiv Leipzig der SED durch eine Findkartei mit überwiegend einfacher Verzeichnung erschlossen. Im Jahr 1993 wurde er mit den übrigen Beständen des Bezirksparteiarchivs vom PDS-Landesvorstand Sachsen dem Staatsarchiv Leipzig übergeben. Die Übertragung der Findkartei in die Archivsoftware AUGIAS-Archiv erfolgte im Jahr 2001. In Vorbereitung der Online-Stellung der Verzeichnungsangaben 2020 wurden die Verzeichnungs- und Bestandsangaben bei Bedarf überarbeitet oder ergänzt (u. a. Ergänzung und Korrektur von Datierungen), die Gliederung angepasst und die vorliegende Einleitung erstellt.
Antje Reißmann
Mai 2022
Am 3. September 1908 wurde Erich Linke in Eilenburg als Sohn des Schneiders Franz Linke und seiner Ehefrau Pauline Linke, geb. Seeger, geboren. Er besuchte bis zum 14. Lebensjahr die Eilenburger Volksschule und erlernte den Beruf des Maschinenschlossers. Unmittelbar nach dem Ende der Lehrzeit begab er sich auf Wanderschaft, arbeitete 1928 - 1929 noch einmal als Schlosser in den Eilenburger Motorenwerken und ging 1931 wieder auf Wanderschaft. Im selben Jahr trat er der Ortsgruppe der Eilenburger KPD bei. Vom 14. Juni 1934 bis 10. Januar 1935 war er als Untersuchungshäftling unter der Anklage der "Vorbereitung zum Hochverrat" in der Strafanstalt Torgau (Fort Zinna) inhaftiert. Im Prozess (Mitangeklagte Kurt Bennewitz, Willi Günther, Walter Uhlig und Martin Losse) wurde er aus Mangel an Beweisen freigesprochen. 1935 - 1937 war er Fabrikarbeiter in Eilenburg, 1938 - April 1945 war er als Schlosser in der Maschinenfabrik Nestler in Eilenburg tätig. Am 15. April 1945 wurde er im Zweiten Weltkrieg zum Volkssturm eingezogen und begab sich nach zwei Tagen freiwillig in der Nähe von Eilenburg in amerikanische Gefangenschaft. Am 24. Juni 1945 wurde er entlassen und bildete noch unter amerikanischer Besetzung - so berichtet er im Lebenslauf - illegal eine Ortsgruppe der KPD in seiner Heimatstadt. Im August 1945 wurde er auf Vorschlag der KPD als Leiter der Schutzpolizei-Abteilung in Eilenburg eingesetzt. 1946 wurde er Mitglied der SED. Vom Herbst 1947 bis Frühjahr 1948 war er als Hilfsfachlehrer für Polizeirecht an der Landespolizeischule in Schkopau beschäftigt. Es folgten verschiedene Anstellungen in leitenden Positionen der mittleren Ebene bei der Volkspolizei der DDR. 1948 war er einige Monate Leiter der Abt. Schutzpolizei des Kreises Delitzsch. Nach dem Besuch der Kreisparteischule in Delitzsch war er ab Ende 1948 als Leiter des VPKA Salzwedel tätig. Von Oktober 1949 bis August 1950 war er beim VPKA Haldensleben beschäftigt. Von 1950 bis 1956 war er als Heimleiter im Erholungsheim der Volkspolizei Rottleberode/Harz tätig. 1955/56 war er Parteigruppenorganisator beim Rat des Kreises Sangerhausen. 1956 ging er aus gesundheitlichen Gründen vorzeitig in den Ruhestand.
Linke war 1945 - 1971 Leiter des Harmonikaorchesters des VEB Bau-Union / VEB Bau- und Montagekombinat Süd, Leipzig (seit 1953 unter Obhut der VEB Bau-Union) mit dem er zahlreiche Auftritte in der DDR und der Bundesrepublik absolvierte. Mit dem Orchester setzte er sich u. a. auch für die damals von der SED angestrebte Propagandapolitik "Gesamtdeutsche Arbeit" ein.
1949 erhielt er die Anerkennung als Verfolgter des Naziregimes.1956 wurde er für seine hervorragenden Leistungen auf dem Gebiet des Volkskunstschaffens vom Nationalrat der Nationalen Front mit der Ernst-Moritz-Arndt-Medaille ausgezeichnet. 1984 erhielt er die Verdienstmedaille der DDR. 1987 siedelte er nach Wurzen über. Linke war seit 1938 in erster Ehe mit Martha L., geb. Klewe, verheiratet, 1950 in zweiter Ehe mit Sieglinde L., geb. Schröder, in dritter Ehe mit Erika L., geb. Vierrath. Linke starb am 12. September 1989 im Alter von 81 Jahren in Wurzen.
Quellen: 21647 Erich Linke (KPD); 20237 - Bezirkstag / Rat des Bezirkes Leipzig, Nr. 18099.- 22053 - Amateur-filmstudio des VEB Bau- und Montage-kombinat Süd, Leipzig, Nr. AV 22053-035.
Bestandsgeschichte und -bearbeitung
Der 21 Verzeichnungseinheiten umfassende Bestand wurde vor 1989 im Bezirksparteiarchiv Leipzig der SED durch eine Findkartei mit überwiegend einfacher Verzeichnung erschlossen. Im Jahr 1993 wurde er mit den übrigen Beständen des Bezirksparteiarchivs vom PDS-Landesvorstand Sachsen dem Staatsarchiv Leipzig übergeben. Die Übertragung der Findkartei in die Archivsoftware AUGIAS-Archiv erfolgte im Jahr 2001. In Vorbereitung der Online-Stellung der Verzeichnungsangaben 2020 wurden die Verzeichnungs- und Bestandsangaben bei Bedarf überarbeitet oder ergänzt (u. a. Ergänzung und Korrektur von Datierungen), die Gliederung angepasst und die vorliegende Einleitung erstellt.
Antje Reißmann
Mai 2022
Persönliche Dokumente.- Auszeichnungen.- Materialien der Orchesterleitung.- Fotos.- Druckschriften.- Korrespondenz.- Zeitungsausschnittsammlung.
03.09.1908 - 12.09.1989; Leiter des Harmonikaorchesters des VEB Bau-Union / VEB Bau- und Montagekombinat Süd, Leipzig
- 2001 | Findbuch / Datenbank
- 2024-11-19 | Diese Ausgabe über AWAX 2.0.1.5