Beständeübersicht
Bestand
21706 FDGB-Bezirksvorstand Leipzig
Datierung | 1945 - 1990 |
---|---|
Benutzung im | Staatsarchiv Leipzig |
Umfang (nur lfm) | 199,04 |
DDR-Geschichte in ihrer Breite.- Westarbeit, internationale Verbindungen.- Sozialistischer Wettbewerb.- Aktivisten- und Neuererbewegung.- Sozialversicherung.- Feriendienst.- Kulturarbeit (Arbeiterfestspiele).- Veteranenkommissionen und Bezirksvorstände folgender Industrie- und anderer Gewerkschaften: Bau und Holz; Chemie; Druck und Papier; Gesundheitswesen; Handel, Land, Nahrungsgüter, Forst; Kunst; Nahrung und Genuss; Metall; Staatsorgane und Kommunalwirtschaft; Textil, Bekleidung und Leder, Transportmaschinen und Nachrichtenwesen; Unterricht und Erziehung; Wissenschaft.
Der FDGB zählte zur größten Massenorganisation (1986 ca. 10 Millionen Mitglieder) und bildete einen wichtigen Teil des politisch-ideologischen Systems. Seine Rolle ist nicht mit der von Gewerkschaften zu vergleichen, die ausschließlich Arbeitnehmerinteressen wahrnehmen. Mit SMAD-Befehl Nr. 2 ließ die sowjetische Besatzungsmacht am 10. Juni 1945 die Bildung von Gewerkschaften zu und schon am 11. Juni 1945 fand die Gründungsversammlung des Freien Deutschen Gewerkschaftsbundes (FDGB) für Sachsen statt. Im Zuge des Aufbaus der Bezirke 1952 wurde der FDGB-Landesvorstand Sachsen aufgelöst und durch drei FDGB-Bezirksvorstände (Dresden, Chemnitz, Leipzig) ersetzt. Gegenüber der politisch fragmentierten Gewerkschaftsstruktur (Richtungsgewerkschaft) der Weimarer Republik trat nun das Prinzip der Einheitsgewerkschaft und die KPD sicherte sich innerhalb der neuen Gewerkschaft eine Machtposition. Der FDGB wurde in die Volkskongressbewegung integriert und bildete ab 1950 in der DDR-Volkskammer die zweitstärkste Fraktion. Auch in den Bezirkstagen und örtlichen Vertretungen, in denen es grundsätzlich keine Fraktionen gab, war der FDGB über die Einheitslisten der Nationalen Front die zweitstärkste Kraft nach der SED. Der FDGB sicherte so stets die SED-Mehrheit. Im Kontext der engen Verbindung mit der SED gehörte die Arbeitsmobilisierung zu den wichtigen Aufgaben des FDGB und der unter seinem Dach eingegliederten unselbständigen Einzelgewerkschaften. Das bedeutete die Popularisierung der SED-Wirtschaftspolitik vor Ort in den Betrieben, Förderung zur Erfüllung von Volkswirtschaftsplänen und des sozialistischen Wettbewerbs. Damit verbunden war auch die Ideologievermittlung und die Erziehung auf Basis des Marxismus-Leninismus sowie die Ideologie- und Verhaltenskontrolle. Dabei wirkte der FDGB mit dem SED-Apparat und dem Ministerium für Staatssicherheit zusammen. Die Verzahnung mit der SED wurde dadurch gefördert, dass die FDGB-Funktionsträger immer auch Mitglieder des entsprechenden SED-Führungsgremiums waren. 1951 wurde dem FDGB die politische, organisatorische und finanzielle Zuständigkeit für die Sozialversicherung übertragen, die bis dato bei den Sozialversicherungsanstalten der Länder lag. Dies erklärt auch die Bedeutung des FDGB für die Kaderbildung in den Bereichen Arbeitsschutz, Sozialversicherung und kulturelle Massenarbeit. Ein weiteres Aufgabenfeld war der FDGB-Feriendienst. Desweiteren gestaltete der FDGB Grundfragen der Sozial-, Lohn- und Einkommenspolitik und des Arbeits- und Gesundheitsschutzes mit - der FDGB verfügte über die Gesetzesinitiative. Arbeitsrechtliche Belange regelte er im Rahmen von Schieds- und Konfliktkommissionen. Weitere wichtige Aufgabengebiete, die unter Anleitung der SED standen, waren die Westarbeit und der Aufbau internationaler Verbindungen. Der Leipziger FDGB-Bezirksvorstand geriet im Kontext der Ereignisse vom 17. Juni 1953 in den Fokus der Kritik, auf Empfehlung des Politbüros trat Erich Grützner im Februar 1954 an die Spitze des Leipziger FDGB und löste Fritz Stein ab, wobei die SED-Kritiker vor allem in Reihen der IG Metall sehr zahlreich gewesen sein sollen. Grützner kam aus dem engeren Umkreis von Walter Ulbricht und wurde 1959 Vorsitzender des Rates des Bezirkes Leipzig, sein Nachfolger an der Spitze des FDGB wurde Rudi Vogel. Auf ihn folgten: Fritz Beier (1963 - 1977), Fritz Seiffert (1977 - 1987) und Dietmar Krist (1987 - 1989). Der am 14. September 1990 einberufene Gewerkschaftskongress beschloss die Auflösung des FDGB mit Wirkung zum 30. September 1990. Ab Oktober 1990 lösten sich die Einzelgewerkschaften auf und die Mitglieder wurden von den DGB-Gewerkschaften übernommen. Zu DDR-Zeiten bestanden Bezirksarchive des FDGB, nach 1990 wurden sie aufglöst und ab Ende 1992 wurden die Unterlagen des Leipziger FDGB-Bezirksarchivs dem Staatsarchiv Leipzig übergeben. Ein Vertrag mit der Johannes-Sassenbach-Stiftung übertrug dem Freistaat Sachsen die Eigentumsrechte an der Überlieferung mit Wirkung zum 1. Januar 2005.
Es handelt sich um einen zusammengefaßten Bestand, der auch die Bezirksvorstände der unselbständigen Einzelgewerkschaften wie der Industriegewerkschaften Bau-Holz, Chemie, Druck und Papier, Metall, Textil-Bekleidung-Leder, Transport- und Nachrichtenwesen, Mitarbeiter der Staatsorgane und Kommunalwirtschaft, Gesundheitswesen, Handel, Nahrung und Genuss, Unterricht und Erziehung sowie Wissenschaft umfasst. Zur Gewerkschaftsorganisation im Bezirk gehören auch die FDGB-Kreisvorstände, ihnen wurden die jeweiligen Industriegewerkschaften auf Kreisebene zugeordnet.
21721 FDGB-Kreisvorstand Altenburg
21723 FDGB-Kreisvorstand Borna
21725 FDGB-Kreisvorstand Delitzsch
21726 FDGB-Kreisvorstand Döbeln
21727 FDGB-Kreisvorstand Eilenburg
21728 FDGB-Kreisvorstand Geithain
21729 FDGB-Kreisvorstand Grimma
21739 FDGB-Kreisvorstand Leipzig
21740 FDGB-Stadtvorstand Leipzig
21742 FDGB-Kreisvorstand Leipzig-Mitte
21744 FDGB Kreisvorstand Leipzig-Nord
21745 FDGB-Kreisvorstand Leipzig-Nordost
21746 FDGB-Kreisvorstand Leipzig-Süd
21747 FDGB-Kreisvorstand Leipzig-Südost
21748 FDGB-Kreisvorstand Leipzig-Südwest
21749 FDGB-Kreisvorstand Leipzig-West
21730 FDGB-Kreisvorstand Leipzig-Land
21732 FDGB-Kreisvorstand Oschatz
21733 FDGB-Kreisvorstand Schmölln
21734 FDGB-Kreisvorstand Torgau
21735 FDGB-Kreisvorstand Wurzen
21754 FDGB, Broschürensammlung
21750 FDGB, Gegenständliches Sammlungsgut
Es handelt sich um einen zusammengefaßten Bestand, der auch die Bezirksvorstände der unselbständigen Einzelgewerkschaften wie der Industriegewerkschaften Bau-Holz, Chemie, Druck und Papier, Metall, Textil-Bekleidung-Leder, Transport- und Nachrichtenwesen, Mitarbeiter der Staatsorgane und Kommunalwirtschaft, Gesundheitswesen, Handel, Nahrung und Genuss, Unterricht und Erziehung sowie Wissenschaft umfasst. Zur Gewerkschaftsorganisation im Bezirk gehören auch die FDGB-Kreisvorstände, ihnen wurden die jeweiligen Industriegewerkschaften auf Kreisebene zugeordnet.
21721 FDGB-Kreisvorstand Altenburg
21723 FDGB-Kreisvorstand Borna
21725 FDGB-Kreisvorstand Delitzsch
21726 FDGB-Kreisvorstand Döbeln
21727 FDGB-Kreisvorstand Eilenburg
21728 FDGB-Kreisvorstand Geithain
21729 FDGB-Kreisvorstand Grimma
21739 FDGB-Kreisvorstand Leipzig
21740 FDGB-Stadtvorstand Leipzig
21742 FDGB-Kreisvorstand Leipzig-Mitte
21744 FDGB Kreisvorstand Leipzig-Nord
21745 FDGB-Kreisvorstand Leipzig-Nordost
21746 FDGB-Kreisvorstand Leipzig-Süd
21747 FDGB-Kreisvorstand Leipzig-Südost
21748 FDGB-Kreisvorstand Leipzig-Südwest
21749 FDGB-Kreisvorstand Leipzig-West
21730 FDGB-Kreisvorstand Leipzig-Land
21732 FDGB-Kreisvorstand Oschatz
21733 FDGB-Kreisvorstand Schmölln
21734 FDGB-Kreisvorstand Torgau
21735 FDGB-Kreisvorstand Wurzen
21754 FDGB, Broschürensammlung
21750 FDGB, Gegenständliches Sammlungsgut
- 2024-02-13 | Diese Ausgabe über AWAX 2.0.1.5
- o. D. | Ohne Findmittel 10,12 lfm
- um 1970 | Findkartei für 155,05 lfm
- vor 1990 | Abgabeverzeichnis für 66,77 lfm