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Beständeübersicht

Bestand

21797 Nachlass Erich Höhne

Datierung1945 - 1960, 1985
Benutzung im Staatsarchiv Leipzig
Umfang (nur lfm)0,00
Zur Biographie von Erich Höhne

Erich Höhne[01] wurde am 8. März 1912 in Dresden geboren, wo er nach 1945 als Fotograf für die Landesverwaltung bzw. Landesregierung tätig war. Seine Arbeiten erschienen in Tageszeitungen und Illustrierten. Aufgewachsen war Höhne als Sohn des Eisenformers und SPD-Funktionärs Ernst Max Höhne und der Kartonagenarbeiterin Anna Höhne im Hechtviertel in Dresden. Er absolvierte zwischen 1926 und 1930 eine Ausbildung zum Feinmechaniker. Einer Einberufung zur Wehrmacht im Zweiten Weltkrieg konnte er entgehen, da man ihn zum Einbau von Kameras in Jagdflieger als unabkömmlich dargestellt hatte. 1941 heiratete er Dora Rose, die später seine Mitarbeiterin werden sollte. Zwischen 1945 und 1968 war er als freiberuflicher Journalist tätig und dokumentierte mit seinem Partner Erich Pohl unter anderem den Wiederaufbau Dresdens. Nach dem Tode Pohls 1968 betrieb er den Bilderdienst mit seiner Frau. In den 1980er Jahren zog er sich zunehmend aus dem Arbeitsleben zurück. Seit 1946 war Höhne Mitglied des Verbandes der Journalisten und fungierte dort langjährig als Sektionsvorsitzender der Bildjournalisten. Außerdem war er Gründungsmitglied der Bezirkskommission Fotografie des Kulturbundes. Erich Höhne starb am 17. Januar 1999 und wurde auf dem Heidefriedhof in Dresden beigesetzt.[02]

Bestandsgeschichte und -bearbeitung

Die Arbeiten von Erich Höhne erschienen auch in einer Dresdener Illustrierten mit dem Titel "Zeit und Bild", deren Bildarchiv nach Berlin gelangte. Dort lagerte es am Rande der Stadt und war Anfang der 1980er Jahre nicht zugänglich. Schon deshalb wurde das private Bild-Archiv Erich Höhnes als eine Kostbarkeit angesehen. Als sich bei den Arbeiten zu "Sächsische Geschichte im Überblick" und einer Monographie zum gleichen Thema die Fotothek Dresden gerade für den Zeitraum 1945 – 1952 als nicht leistungsfähig erwies, griff man auf die Fotos von Erich Höhne zurück. Was auf diese Weise zusammenkam, wurde vom Staatsarchiv Leipzig erworben und als Foto-Bestand formiert. Die Fotos dienten außerdem als Vorlagen für eine Ausstellung zum 40. Jahrestag der Befreiung. Als die kleine Sammlung als Dublette des eigentlichen Bildarchivs von Erich Höhne im Jahr 1988 von Lina Herfurth bearbeitet wurde, entstand ein Findbuch für den 89 Fotos umfassenden Bestand. Im Zuge der Retrokonversion im Jahr 2015 wurde die Systematik neu gefasst und es zeigte sich, dass von einem großen Teil der Fotos zwei Exemplare vorhanden sind. Die Daten wurden elektronisch verzeichnet und es entstand eine überarbeitete Version des Findbuches.

Überlieferungsschwerpunkte

Der Bestand enthält vor allem Fotodokumente, die zwischen 1945 und 1960 entstanden sind. Dabei handelt es sich ausschließlich um Abzüge von 58 Fotographien, die Erich Höhne aufgenommen hat. Er dokumentierte den Wiederaufbau in Dresden und die politische Entwicklung in Sachsen nach 1945. Seltene Aufnahmen zur Bodenreform oder auch Bilder zur Vereinigung von KPD und SPD in Sachsen machen den Bestand bedeutsam. Höhne hat führende Persönlichkeiten abgelichtet, darunter z. B. Wilhelm Pieck, Otto Buchwitz, Wilhelm Koenen und Max Seydewitz. Auch die Entstehungsphase der FDJ ist hier fotografisch dokumentiert. Im Bestand sind außerdem Porträtaufnahmen des Ministers für Schwermaschinenbau der DDR, Paul Gerhart Ziller, der sich später das Leben nahm.
Einzelne Fotodokumente des Bestandes befinden sich auch in der Fotothek Dresden, die das Bildarchiv der Fotografen Höhne und Pohl verwahrt und den Foto-Bestand bereits online zur Verfügung gestellt hat.[03] Das Pressearchiv Höhne und Pohl ist dort seit 1992 mit 260.000 Kleinbild- und 100.000 Mittelformatnegativen, zahlreichen Farbdias und Positiven archiviert und gilt als das umfangreichste, vollständig erworbene Bildarchiv.[04]

Hinweise zur Benutzung

Bei der Bestellung und Zitierung ist anzugeben: StA-L, 21797, Nachlass Erich Höhne, Nr. (fettgedruckte Zahl).
Bei der Benutzung sind die Regelungen des Urheberrechtsgesetzes zu beachten.

N. Weigel

März 2015


[01] Zu Höhne, Erich: http://d-nb.info/gnd/105821691 und http://d-nb.info/gnd/1025534751
[02] Vgl.: http://www.slub-dresden.de/sammlungen/deutsche-fotothek/fotografen/hoehne-pohl/erich-hoehne/ (letzter Zugriff: 23. März 2015).
[03] Vgl. dazu: http://www.deutschefotothek.de/ (letzter Zugriff: 23. März 2015).
[04] Vgl.: http://www.slub-dresden.de/sammlungen/deutsche-fotothek/fotografen/hoehne-pohl/ (letzter Zugriff: 23. März 2015).
Fotografien zum Wiederaufbau in Dresden.- Bodenreform.- Vereinigung von KPD und SPD.- Porträts u. a. von Wilhelm Pieck, Otto Buchwitz, Wilhelm Koenen, Max Seydewitz und Paul Gerhart Ziller.- Entstehungsphase der FDJ ist hier fotografisch dokumentiert.
Erich Höhne, 1912 in Dresden geboren, arbeitete nach dem Krieg als Fotojournalist in Dresden und war auch für die Landesregierung Sachsen tätig. Zusammen mit Erich Pohl gründete er den Dresdener Bilderdienst. Er verstarb 1999.
  • 2017 | Findbuch / Datenbank
  • 2024-02-13 | Diese Ausgabe über AWAX 2.0.1.5
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