Beständeübersicht
Bestand
21799 Nachlass Johannes Jahn
Datierung | 1933 - 1975 |
---|---|
Benutzung im | Staatsarchiv Leipzig |
Umfang (nur lfm) | 0,22 |
Biografie von Johannes Jahn
Johannes Jahn wurde am 22. November 1892 in Orlandshof bei Posen geboren. Er besuchte das humanistische Gymnasium in Dessau und studierte ab 1913 an der Philosophischen Fakultät der Universität Leipzig.[01] Er belegte die Fächer "Neue Sprachen", "Geschichte" und "Kunstgeschichte"; letzteres als Hauptfach unter August Schmarsow, zu dem er ein gutes Verhältnis hatte. Jahn promovierte 1917 mit seiner Arbeit über den "Stil der drei Westfenster der Kathedrale von Chartres".[02]
Nach seinem Kriegsdienst in den Jahren 1917 und 1918 folgte ein einjähriges Volontariat an der Dresdener Gemäldegalerie. 1919 legte er das Staatsexamen ab und arbeitete danach als Assistent am Kunsthistorischen Institut der Universität Leipzig. Nachdem er 1927 mit der Arbeit "Zur Kenntnis der ältesten Einblattdrucke" die Lehrberechtigung erlangte, wurde Jahn Privatdozent und 1934 außerordentlicher Professor. Da er nicht der NSDAP beitrat, wurde eine Höherberufung in Leipzig und ein Wechsel an eine andere Universität verhindert. Als die bei den Luftangriffen auf Leipzig zu großen Teilen zerstörte Universität 1946 wieder öffnete, unterrichtete Jahn seine Studenten zuhause. 1952 wurde er Professor mit vollem Lehrauftrag, 1956 Professor mit Lehrstuhl und war zwischen 1953 und 1957 als Prodekan der Philosophischen Fakultät tätig. 1952 bis 1959 hielt er auch Vorlesungen an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg.
Neben seiner Lehrtätigkeit übernahm Jahn ab 1945 auf Wunsch des damaligen Leipziger Oberbürgermeisters Erich Zeigner die Leitung des Museums der bildenden Künste und verband so die Theorie mit der Praxis. Außerdem veröffentlichte er zahlreiche Werke, darunter 1940 das "Wörterbuch der Kunst", 1956 "Rembrandt", 1961 "Das Museum der bildenden Künste Leipzig" und 1966 "Deutsche Renaissance". Zu seinem 75. Geburtstag wurde er von der Universität Leipzig zum Ehrendoktor der Philosophie ernannt. Johannes Jahn starb am 17. Februar 1976 und wurde auf dem Leipziger Südfriedhof beigesetzt.
Bestandsgeschichte und -bearbeitung
Der Bestand gelangte 1980 in das Staatsarchiv Leipzig, die abgebende Stelle ist unbekannt. Die Unterlagen wurden im Mai 2021 im Rahmen der Ausbildung zum Fachangestellten für Medien- und Informationsdienste in der Fachrichtung Archiv von Benjamin Hanke, Auszubildender im 2. Lehrjahr, voll erschlossen und technisch bearbeitet. Der Bestand umfasst 18 Verzeichnungseinheiten und misst dabei 0,22 lfm. Der Überlieferungszeitraum reicht von 1933 bis 1975.
Überlieferungsschwerpunkte
Die vorliegende Überlieferung besteht v. a. aus dem Manuskript zum Wörterbuch der Kunst
Hinweise für die Benutzung
Die Zitierung der Akten des Bestands erfolgt nach folgendem Muster (Sächsisches Staatsarchiv, Staatsarchiv Leipzig (StA-L), 21799 Nachlass Johannes Jahn, Nr. 1)
Verweise auf korrespondierende Bestände
21082 E. A. Seemann, Leipzig
21107 VEB E. A. Seemann Buch- und Kunstverlag Leipzig
21802 Nachlass Herbert Küas
22179 Genealogische Mappenstücke
22382 Familienarchiv Speck von Sternburg
Benjamin Hanke
Mai 2021
[01] Werner, Roland, Nachruf auf Johannes Jahn. In: Kunstchronik. Monatsschrift für Kunstwissenschaft, Museumswesen und Denkmalpflege, Januar 1977.
[02] Ullmann, Ernst, Zum 100. Geburtstag des Kunsthistorikers Johannes Jahn. In: Mitteilungen und Berichte für die Angehörigen und Freunde der Universität Leipzig, Nr. 7/1992.
Johannes Jahn wurde am 22. November 1892 in Orlandshof bei Posen geboren. Er besuchte das humanistische Gymnasium in Dessau und studierte ab 1913 an der Philosophischen Fakultät der Universität Leipzig.[01] Er belegte die Fächer "Neue Sprachen", "Geschichte" und "Kunstgeschichte"; letzteres als Hauptfach unter August Schmarsow, zu dem er ein gutes Verhältnis hatte. Jahn promovierte 1917 mit seiner Arbeit über den "Stil der drei Westfenster der Kathedrale von Chartres".[02]
Nach seinem Kriegsdienst in den Jahren 1917 und 1918 folgte ein einjähriges Volontariat an der Dresdener Gemäldegalerie. 1919 legte er das Staatsexamen ab und arbeitete danach als Assistent am Kunsthistorischen Institut der Universität Leipzig. Nachdem er 1927 mit der Arbeit "Zur Kenntnis der ältesten Einblattdrucke" die Lehrberechtigung erlangte, wurde Jahn Privatdozent und 1934 außerordentlicher Professor. Da er nicht der NSDAP beitrat, wurde eine Höherberufung in Leipzig und ein Wechsel an eine andere Universität verhindert. Als die bei den Luftangriffen auf Leipzig zu großen Teilen zerstörte Universität 1946 wieder öffnete, unterrichtete Jahn seine Studenten zuhause. 1952 wurde er Professor mit vollem Lehrauftrag, 1956 Professor mit Lehrstuhl und war zwischen 1953 und 1957 als Prodekan der Philosophischen Fakultät tätig. 1952 bis 1959 hielt er auch Vorlesungen an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg.
Neben seiner Lehrtätigkeit übernahm Jahn ab 1945 auf Wunsch des damaligen Leipziger Oberbürgermeisters Erich Zeigner die Leitung des Museums der bildenden Künste und verband so die Theorie mit der Praxis. Außerdem veröffentlichte er zahlreiche Werke, darunter 1940 das "Wörterbuch der Kunst", 1956 "Rembrandt", 1961 "Das Museum der bildenden Künste Leipzig" und 1966 "Deutsche Renaissance". Zu seinem 75. Geburtstag wurde er von der Universität Leipzig zum Ehrendoktor der Philosophie ernannt. Johannes Jahn starb am 17. Februar 1976 und wurde auf dem Leipziger Südfriedhof beigesetzt.
Bestandsgeschichte und -bearbeitung
Der Bestand gelangte 1980 in das Staatsarchiv Leipzig, die abgebende Stelle ist unbekannt. Die Unterlagen wurden im Mai 2021 im Rahmen der Ausbildung zum Fachangestellten für Medien- und Informationsdienste in der Fachrichtung Archiv von Benjamin Hanke, Auszubildender im 2. Lehrjahr, voll erschlossen und technisch bearbeitet. Der Bestand umfasst 18 Verzeichnungseinheiten und misst dabei 0,22 lfm. Der Überlieferungszeitraum reicht von 1933 bis 1975.
Überlieferungsschwerpunkte
Die vorliegende Überlieferung besteht v. a. aus dem Manuskript zum Wörterbuch der Kunst
Hinweise für die Benutzung
Die Zitierung der Akten des Bestands erfolgt nach folgendem Muster (Sächsisches Staatsarchiv, Staatsarchiv Leipzig (StA-L), 21799 Nachlass Johannes Jahn, Nr. 1)
Verweise auf korrespondierende Bestände
21082 E. A. Seemann, Leipzig
21107 VEB E. A. Seemann Buch- und Kunstverlag Leipzig
21802 Nachlass Herbert Küas
22179 Genealogische Mappenstücke
22382 Familienarchiv Speck von Sternburg
Benjamin Hanke
Mai 2021
[01] Werner, Roland, Nachruf auf Johannes Jahn. In: Kunstchronik. Monatsschrift für Kunstwissenschaft, Museumswesen und Denkmalpflege, Januar 1977.
[02] Ullmann, Ernst, Zum 100. Geburtstag des Kunsthistorikers Johannes Jahn. In: Mitteilungen und Berichte für die Angehörigen und Freunde der Universität Leipzig, Nr. 7/1992.
Manuskript zum Wörterbuch der Kunst.- Korrespondenz.
Johannes Jahn, am 22. November 1892 in Orlandshof bei Posen geboren, war Professor für Kunstgeschichte an der Universität Leipzig und seit 1945 Direktor des Museums der Bildenden Künste Leipzig. Neben dem im Bestand dokumentierten "Wörterbuch der Kunst" machte er sich durch zahlreiche weitere Publikationen, wie "Lucas Cranach als Grafiker" (1955) und "Museum der Bildenden Künste Leipzig" (1961) einen Namen. Johannes Jahn starb am 17. Februar 1976 in Leipzig.
- 2021 | Findbuch / Datenbank
- 2024-02-13 | Diese Ausgabe über AWAX 2.0.1.5