Beständeübersicht
Bestand
21812 Nachlass Georg Müller
Datierung | 1876 - 1943 |
---|---|
Benutzung im | Staatsarchiv Leipzig |
Umfang (nur lfm) | 0,10 |
Biografie des Georg Müller (1850 – 1938)
Georg Gottfried Müller wurde am 1. Februar 1850 in Elsnig bei Torgau als Sohn eines Gutsbesitzers geboren. Er besuchte das Gymnasium in Bautzen und studierte anschließend an der Universität Leipzig. Nach seiner Rückkehr aus dem Kriegsdienst 1871 und weiteren Studien unterrichtete er ab 1875 in den Fächern Religion, Deutsch und Latein am Hauptmann Käuffer Lehr- und Erziehungsinstitut in Dresden, am Kaiserlichen Gymnasium in Chemnitz, am Gymnasium Dresden-Neustadt und am Wettiner Gymnasium Dresden-Altstadt. Mit Abhandlungen zur Geschichte der Pädagogik und Artikeln zur Heimat- und Schulgeschichte sowie zur sächsischen Kirchengeschichte erwarb er sich Ansehen und wissenschaftliche Anerkennung. 1890 wurde er zum Professor ernannt und 1897 erhielt er von der Theologischen Fakultät der Leipziger Universität die Ehrendoktorwürde zuerkannt. Im selben Jahr ging er als königlicher Bezirksschulinspektor nach Zittau. Zahlreiche Ausarbeitungen zur wendischen Schulgeschichte belegen seine tiefe Verbundenheit mit der Lausitzer Heimat. 1901 übertrug ihm das Sächsische Staatsministerium für Kultus und Unterricht den größten Schulbezirk Sachsens, den Schulbezirk Leipzig I, den er bis zu seiner Pensionierung 1919 leitete. In seiner Eigenschaft als Schulaufsichtsbeamter begleitete er die Entstehung und Etablierung des jüdischen Privatschulwesens wohlwollend[01] . Georg Müller verstarb am 20. Juni 1938 in Leipzig.
Bestandsgeschichte und –bearbeitung
Über die Hintergründe der Bestandsbildung und den Zeitpunkt der Übernahme in das Staatsarchiv liegen keine Informationen vor. 1983 fand eine erste Revision am Bestand statt, so dass anzunehmen ist, dass er 1982 angelegt wurde. Ein erstes Findbuch wurde 1985 erstellt. Im Zuge der Retrokonversion 2018 wurden die Angaben der Verzeichnungseinheiten überprüft, korrigiert und teilweise zusammengefasst. Literatur, die keinen Bezug zum Nachlasser hatte, wurde herausgelöst und der Bibliothek zugeordnet.
Überlieferungsschwerpunkte
Der Bestand umfasst vorwiegend Manuskripte und Publikationen des Nachlassers. Zahlreiche Arbeitsmaterialien in Form von Auszügen zur Schul-, Heimat- und Familiengeschichte belegen sein wissenschaftliches Arbeitsfeld.
Hinweise für die Benutzung
Die Erfassung erfolgte mit der Archivsoftware AUGIAS. Bei der Bestellung und Zitierung ist anzugeben: StA-L, 21812 Nachlass Georg Müller, Nr. (fettgedruckte Zahl).
Literatur
Wer ist's?, Verlag Degener, 10. Ausgabe, 1935, S. 1104f.
Publikationsliste des Nachlassers
- Paul Lindemann, der erste evangelische Hofprediger in Dresden (1880)
- Das kursächsische Schulwesen bei Erlass der Schulordnung von 1580 (1888)
- Verfassungs- und Verwaltungsgeschichte der sächsischen Landeskirche, 2 Teile (1894 -1895)
- Sokrates in Sachsen (1902)
- Katechismus und Katechismus-Unterricht im albertinischen Sachsen (1904)
- K. H. Heydenreich als Universitätslehrer und Kunsterzieher (1905)
- Fordern und Bieten, zwei Brennpunkte im Schulleben (1905)
- Königin Carola und die praktische Mädchenerziehung in Sachsen (1907)
- Ed. v. Wintersheim, königlich sächsischer Kultusminister (1909)
- Visitationsprotokolle als Geschichtsquelle I (1907), II (1915), III (1917)
- Leipzigs Schulwesen (1923)
- Katalog der Gemäldeausstellung "Das Jeverland und seine Maler" (1924)
- Die sächsischen Superintendenten (1925)
- Hauptmann Käuffer (1926)
- Wilhelm Rein (1929)
- 100 Jahre sächsisches Ministerium des Kultus und öffentlichen Unterrichts (1931)
- Friedrich der Weise von Sachsen und das Leipziger St. Johannis-Hospital (1933)
- Erinnerungsgabe für Oberschulrat Dr. Theodor Fritzsch (1934)
- Zahlreiche Abhandlungen und Rezensionen in: Neues Archiv für Sächsische Geschichte; Neues Lausitzer Magazin; Neues Jahrbuch für Philologie und Pädagogik; Praktischer Schulmann; Mitteilungen des Vereins Dresdner Geschichte; Dresdner Geschichtsblätter; Leipziger Zeitung; Zeitschrift für slawistische Philologie
M. Wermes
Leipzig 2018
[01] Vgl. Kowalzik, Barbara, Das Jüdische Schulwerk in Leipzig 1912 – 1933, Köln, Weimar, Wien 2002, S. 107.
Georg Gottfried Müller wurde am 1. Februar 1850 in Elsnig bei Torgau als Sohn eines Gutsbesitzers geboren. Er besuchte das Gymnasium in Bautzen und studierte anschließend an der Universität Leipzig. Nach seiner Rückkehr aus dem Kriegsdienst 1871 und weiteren Studien unterrichtete er ab 1875 in den Fächern Religion, Deutsch und Latein am Hauptmann Käuffer Lehr- und Erziehungsinstitut in Dresden, am Kaiserlichen Gymnasium in Chemnitz, am Gymnasium Dresden-Neustadt und am Wettiner Gymnasium Dresden-Altstadt. Mit Abhandlungen zur Geschichte der Pädagogik und Artikeln zur Heimat- und Schulgeschichte sowie zur sächsischen Kirchengeschichte erwarb er sich Ansehen und wissenschaftliche Anerkennung. 1890 wurde er zum Professor ernannt und 1897 erhielt er von der Theologischen Fakultät der Leipziger Universität die Ehrendoktorwürde zuerkannt. Im selben Jahr ging er als königlicher Bezirksschulinspektor nach Zittau. Zahlreiche Ausarbeitungen zur wendischen Schulgeschichte belegen seine tiefe Verbundenheit mit der Lausitzer Heimat. 1901 übertrug ihm das Sächsische Staatsministerium für Kultus und Unterricht den größten Schulbezirk Sachsens, den Schulbezirk Leipzig I, den er bis zu seiner Pensionierung 1919 leitete. In seiner Eigenschaft als Schulaufsichtsbeamter begleitete er die Entstehung und Etablierung des jüdischen Privatschulwesens wohlwollend[01] . Georg Müller verstarb am 20. Juni 1938 in Leipzig.
Bestandsgeschichte und –bearbeitung
Über die Hintergründe der Bestandsbildung und den Zeitpunkt der Übernahme in das Staatsarchiv liegen keine Informationen vor. 1983 fand eine erste Revision am Bestand statt, so dass anzunehmen ist, dass er 1982 angelegt wurde. Ein erstes Findbuch wurde 1985 erstellt. Im Zuge der Retrokonversion 2018 wurden die Angaben der Verzeichnungseinheiten überprüft, korrigiert und teilweise zusammengefasst. Literatur, die keinen Bezug zum Nachlasser hatte, wurde herausgelöst und der Bibliothek zugeordnet.
Überlieferungsschwerpunkte
Der Bestand umfasst vorwiegend Manuskripte und Publikationen des Nachlassers. Zahlreiche Arbeitsmaterialien in Form von Auszügen zur Schul-, Heimat- und Familiengeschichte belegen sein wissenschaftliches Arbeitsfeld.
Hinweise für die Benutzung
Die Erfassung erfolgte mit der Archivsoftware AUGIAS. Bei der Bestellung und Zitierung ist anzugeben: StA-L, 21812 Nachlass Georg Müller, Nr. (fettgedruckte Zahl).
Literatur
Wer ist's?, Verlag Degener, 10. Ausgabe, 1935, S. 1104f.
Publikationsliste des Nachlassers
- Paul Lindemann, der erste evangelische Hofprediger in Dresden (1880)
- Das kursächsische Schulwesen bei Erlass der Schulordnung von 1580 (1888)
- Verfassungs- und Verwaltungsgeschichte der sächsischen Landeskirche, 2 Teile (1894 -1895)
- Sokrates in Sachsen (1902)
- Katechismus und Katechismus-Unterricht im albertinischen Sachsen (1904)
- K. H. Heydenreich als Universitätslehrer und Kunsterzieher (1905)
- Fordern und Bieten, zwei Brennpunkte im Schulleben (1905)
- Königin Carola und die praktische Mädchenerziehung in Sachsen (1907)
- Ed. v. Wintersheim, königlich sächsischer Kultusminister (1909)
- Visitationsprotokolle als Geschichtsquelle I (1907), II (1915), III (1917)
- Leipzigs Schulwesen (1923)
- Katalog der Gemäldeausstellung "Das Jeverland und seine Maler" (1924)
- Die sächsischen Superintendenten (1925)
- Hauptmann Käuffer (1926)
- Wilhelm Rein (1929)
- 100 Jahre sächsisches Ministerium des Kultus und öffentlichen Unterrichts (1931)
- Friedrich der Weise von Sachsen und das Leipziger St. Johannis-Hospital (1933)
- Erinnerungsgabe für Oberschulrat Dr. Theodor Fritzsch (1934)
- Zahlreiche Abhandlungen und Rezensionen in: Neues Archiv für Sächsische Geschichte; Neues Lausitzer Magazin; Neues Jahrbuch für Philologie und Pädagogik; Praktischer Schulmann; Mitteilungen des Vereins Dresdner Geschichte; Dresdner Geschichtsblätter; Leipziger Zeitung; Zeitschrift für slawistische Philologie
M. Wermes
Leipzig 2018
[01] Vgl. Kowalzik, Barbara, Das Jüdische Schulwerk in Leipzig 1912 – 1933, Köln, Weimar, Wien 2002, S. 107.
Manuskripte und Publikationen zur sächsischen Schul-, Heimat- und Kirchengeschichte.
Georg Müller (1850 - 1938), geboren in Elsnig bei Taucha, besuchte nach dem Gymnasium in Bautzen die Universität Leipzig. Nach dem Kriegsdienst 1870/71 wurde er Pädagoge und unterrichtete an verschiedenen sächsischen Gymnasien. 1897 wurde er Königlicher Bezirksschulinspektor und beschäftigte sich auch mit der sächsischen Schulgeschichte.
- 2018 | Findbuch / Datenbank
- 2024-02-13 | Diese Ausgabe über AWAX 2.0.1.5