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Beständeübersicht

Bestand

21863 Nachlass Gustav und Henriette Kühne geb. Harkort

Datierung1795 - 1980
Benutzung im Staatsarchiv Leipzig
Umfang (nur lfm)0,33
Familiengeschichte

Ferdinand Gustav Kühne wurde am 27. Dezember 1806 in Magdeburg geboren. Seine Erziehung übernahm sein Bruder Karl in Berlin. Kühne besuchte das Joachimsthalsche Gymnasium. Dort lernte er Theodor Mundt, einen späteren Schriftsteller der literarischen Bewegung Junges Deutschland, kennen. Mit ihm verband ihn eine lebenslange Freundschaft. Gustav Kühne studierte Philosophie und Literaturgeschichte und promovierte 1831 in Erlangen. Im gleichem Jahr erfolgte seine erste Veröffentlichung von Novellen. Ab 1832 arbeitete Kühne zunächst für verschiedene Zeitschriften, unter anderem die "Preußische Staatszeitung" und die "Blätter für literarische Unterhaltung". Als Redakteur der "Zeitung für die elegante Welt" übernahm er 1835 die Nachfolge von Heinrich Laube, welche bis 1842 anhielt. Infolge der Veröffentlichung seines ersten Romans "Eine Quarantäne im Irrenhaus" im Jahr 1835 wurde Kühne zum erweiterten Kreis des Jungen Deutschlands hinzugerechnet.[01] 1846 erwarb er die Zeitschrift "Europa", welche er bis 1859 leitete. Danach arbeitete Kühne bis zu seinem Tod als freier Schriftsteller und Literaturkritiker. Die Begabung Gustav Kühnes lag in knappen historischen und zeitaktuellen Porträts und ironischen Zeitglossen.[02] Neben Mundt verband Kühne auch eine enge Freundschaft mit Ottilie von Goethe, der Schwiegertochter Goethes, und dem Schriftsteller Ludolf Wienbarg. Seine Frau, Henriette Harkort, heiratete er 1841. Sie bekamen zwei Kinder: Carl Eduard Maximilian und Agnes Ottilie. Die Familie zog 1856 nach Dresden. Dort starb Gustav Kühne am 22. April 1888.
Henriette Harkort, Tochter des Ingenieurs und Offiziers Eduard Harkort, ein Bruder des Eisenbahnpioniers Gustav Harkort, wurde am 20. November 1822 bei Siegburg geboren. Sie wuchs als Pflegekind bei ihrem Onkel Carl Harkort und dessen Frau Auguste geb. Aders auf.[03] Genau wie ihr Mann war auch Henriette literarisch tätig und verfasste verschiedene Werke, wie "Dramatische Märchen" und "Lebende Bilder: Zur Darstellung im häuslichen Kreise eingerichtet". Sie konzentrierte sich bei ihren Arbeiten auf Kinderliteratur und überarbeitete verschiedene Märchen zu Kinder- und Puppentheaterstücken. Henriette Harkort starb am 24. September 1894 in Hosterwitz bei Dresden.

Bestandsgeschichte- und Bearbeitung

Der Bestand wurde der Zentralstelle für Genealogie in der DDR 1980 übergeben und erhielt dort die Bestandssignatur 45. Er umfasst 0.33 lfm. Abgegeben wurde er von Gertrud Herrmann geb. Kühne, der Enkeltochter von Gustav Kühne. Der Überlieferungszeitraum reicht von 1795 bis 1980. Eine erste Bearbeitung und Erschließung des Bestandes erfolgte 1983. Dabei wurde eine Findkartei angelegt. Im Rahmen der Ausbildung zur Fachangestellten für Medien- und Informationsdienste in der Fachrichtung Archiv wurden die Verzeichnungsangaben von Alexandra Bartczak entsprechend der Erschließungsrichtlinie des Sächsischen Staatsarchivs überarbeitet und ergänzt bzw. neu in Augias 9.2 aufgenommen.

Überlieferungsschwerpunkte

Den Schwerpunkt des Bestands bilden Unterlagen zur Familie Kühne. Sie betreffen vor allem den Schriftsteller Gustav Kühne und seine Frau Henriette Kühne geb. Harkort. Außerdem liegen Zeitungsbeiträge zu Gustav und Friedrich Harkort sowie die Leipzig-Dresdner Eisenbahngesellschaft vor. Eine Besonderheit des Bestandes sind die von Gustav Kühne erstellten Alben mit verschiedenen Briefen, Autographen, Graphiken und Drucken.

Hinweise für die Benutzung

Bei der Bestellung und Zitierung ist anzugeben: StA-L; 21863 Nachlass Gustav und Henriette Kühne geb. Harkort, Nr. 1.

Verweise auf korrespondierende Bestände im Staatsarchiv Leipzig

21083 F. A. Brockhaus Nr. 261

Verweise auf korrespondierende Bestände in anderen Einrichtungen

Stadtgeschichtliches Museum Leipzig

Alexandra Bartczak
Oktober 2023


[01] Vgl. https://de.wikipedia.org/wiki/Gustav_K%C3%BChne
[02] Vgl. https://www.deutsche-biographie.de/pnd11872505X.html
[03] Vgl. https://www.leipzig.de/jugend-familie-und-soziales/frauen/1000-jahre-leipzig-100-frauenportraets/detailseite-frauenportraets/projekt/harkort-auguste-geborene-aders

Stammreihe Kühne-Harkort.- Autographensammlung.- Lebensbericht der Henriette Harkort.- Urkunden.- Korrespondenz.- Druckschriften.
Gustav Kühne wurde am 27. Dezember 1806 in Magdeburg geboren. Nach dem Besuch des Joachimsthalschen Gymnasiums studierte er Philosophie und Literaturgeschichte und promovierte 1831 in Erlangen. Zunächst arbeitete er für diverse Zeitschriften und veröffentlichte seine ersten Novellen. Von 1835 bis 1842 übernahm er als Redakteur die Nachfolge der "Zeitung für die elegante Welt". Er heiratete 1841 Henriette Harkort. 1846 leitete er die Zeitung "Europa". Kühne war ab 1856 als freier Schriftsteller und Literaturkritiker tätig. Er starb am 22. April 1888 in Dresden.
Henriette Harkort wurde am 20. November 1822 bei Siegburg geboren. Sie ist die Tochter des Ingenieurs und Offiziers Eduard Harkort. Als Pflegekind wuchs sie bei ihrem Onkel Carl Harkort und dessen Frau Auguste Harkort geb. Aders auf. Sie war Schriftstellerin und überarbeitete Märchen zu Kinder- und Puppentheaterstücken. Henriette Harkort starb am 24. September 1894 in Hosterwitz bei Dresden.
  • 2023 | Findbuch / Datenbank
  • 2024-02-13 | Diese Ausgabe über AWAX 2.0.1.5
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