Hauptinhalt

Beständeübersicht

Bestand

21920 Familienarchiv Thenius

Datierung1825 - 1964
Benutzung im Staatsarchiv Leipzig
Umfang (nur lfm)0,11
Zur Familie Thenius

Der älteste zu ermittelnde Ahn der Familie Thenius ist Johann Dehn oder Dehne, der zunächst als Kantor in Mittweida und seit 1603 als Pfarrer in Lauterbach bei Marienberg tätig war. Er heiratete 1589 Justine Henig in Hainichen. Einer seiner Söhne, Thomas Dehnius, geboren 1593 in Lauterbach, wurde später Pfarrer in Breitenbrunn und Neustädtel. Er war verheiratet mit Ursula Sorbitz und starb 1633. Sein 1623 geborener Sohn Johann Christoph wurde Schneider und heiratete 1653 in Schneeberg Rosine Strauß, mit der er zehn Kinder hatte. Der 1671 geborene Sohn Benjamin erlangte in Dresden die Position eines Oberrent-kammerkassierers. Er war verheiratet mit Johanna Katharina Wolf. Der 1730 in Dresden geborene gemeinsame Sohn Christian Benjamin war dort seit 1762 Senator und mit Johanna Friederike Stötterogge verheiratet, mit der er 1768 den Sohn Friedrich bekam, der Stadtschreiber in Dresden wurde. Er ehelichte Wilhelmine Ermel. Der gemeinsame Sohn Otto Thenius, der Begründer des Familienarchivs, kam am 9. Juni 1801 in Dresden zur Welt. Nach dem Besuch der Fürstenschule St. Afra in Meißen studierte er Theologie an der Universität Leipzig, promovierte und trat 1824 seine erste Pfarrstelle in Skassa an. Seit 1826 bekleidete er mehrere Prediger-, Diakonus- und Pfarrerstellen in Dresden. Die längste Zeit wirkte er an der Dreikönigskirche. 1870 wurde er emeritiert. Otto Thenius erwarb mit seinen Forschungsarbeiten zum Alten Testament große Anerkennung in der theologischen Fachwelt.[01] Verheiratet war er mit Johanna Behlendorff, mit der er mehrere Kinder hatte. Otto Thenius verstarb am 13. August 1876 in Dresden. Einige Jahre zuvor, genauer 1864, hatte er die "Chronik der Familie Thenius vom Jahre 1548 an", die in Form einer durch seinen Sohn Hermann erstellten Abschrift im Bestand vorliegt, verfasst.[02] Die Fortsetzung dieser Chronik vertraute er seinem Sohn Hermann an. Dieser wurde am 20. Dezember 1839 geboren. Nach der Ausbildung an Dresdner Schulen übte er den Beruf eines Buchhändlers aus, war zeitweise Privatsekretär der Gebrüder Schlagintweit und wurde nach Zwischenstationen in Leipzig und Chemnitz 1878 Chefredakteur beim "Dresdner Anzeiger".[03] Diese Position behielt er bis zum Eintritt in den Ruhestand 1901 inne. Verheiratet war er mit Johanna Charlotte Rudolph. Aus der Ehe gingen zwei Töchter und drei Söhne hervor. Hermann Thenius verstarb am 15. November 1912 in Dresden. Seine beiden Töchter verstarben jung, sein Sohn Hermann fiel im Ersten Weltkrieg. Sohn Rudolph lebte als Kaufmann in Hamburg, er verstarb 1953. Sein Bruder, der Studienrat Dr. Walther Thenius, verstarb am 3. Juli 1964 in Radebeul. Vermutlich war er derjenige, der die letzten Ergänzungen am Bestand vorgenommen hat.

Bestandsgeschichte und –bearbeitung

Die vorliegenden Unterlagen im Umfang von 0,11 lfm müssen nach dem Tod von Dr. Walther Thenius entweder in die Zentralstelle für Deutsche Personen- und Familiengeschichte bzw. nach 1967 in die Zentralstelle für Genealogie in der DDR gelangt sein. Die genauen Umstände sind unbekannt, möglicherweise gelangten die Schriftstücke auch im Zusammenhang mit der Übergabe des genealogischen Nachlasses Peter Thomsen in die Zentralstelle, da die Familien miteinander verwandt waren. Der Bestand erhielt die Signatur Na 85 und die Bezeichnung Genealogischer Nachlass Otto Thenius. Diese wurde auch nach der Eingliederung der Zentralstelle in das Staatsarchiv Leipzig beibehalten. Es wurde lediglich die neue Bestandssignatur 21920 vergeben. Die Unterlagen wurden 2022 in der Archivdatenbank Augias verzeichnet. Der Bestand erhielt die Bezeichnung Familienarchiv Thenius und enthält neun Akteneinheiten.

Überlieferungsschwerpunkte

Der Bestand setzt sich aus Originaldokumenten zu Mitgliedern der Familie Thenius, Zeitungsbeiträgen und genealogischen Forschungsergebnissen zusammen. Besonders aussagefähig sind die von Otto Thenius erarbeitete Familienchronik und die Lebensberichte, wobei es sich in beiden Fällen um Abschriften von Dokumenten aus dem Familienarchiv Thenius in Radebeul handelt. Über den Verbleib dieses Archivs ist nichts bekannt. Von genealogischem Forschungsinteresse sind ebenfalls die Übersichten zu Namensträgern Dähne, Dehne, Dehn.

Hinweise für die Benutzung

Bei der Bestellung und Zitierung ist anzugeben: SächsStA-L, 21921 Familienarchiv Thenius Nr. (fettgedruckte Zahl).

Verweise auf korrespondierende Bestände

21936 Ahnenlistensammlung, Nrn. 7767 (Thomsen) und 14461 (Thenius)
21921 Genealogischer Nachlass Peter Thomsen

Katrin Heil

Mai 2022


[01] https://saebi.isgv.de/biografie/Otto_Thenius_(1801-1876) (letzter Aufruf 24.05.2022).
[02] Sächsisches Staatsarchiv, Staatsarchiv Leipzig (StA-L), 21920 Familienarchiv Thenius, Nr. 1.
[03] StA-L, 21920 Familienarchiv Thenius, Nr. 6.
Familienchronik.- Persönliche Dokumente.- Übersichten zu Namensträgern Dähne, Dehne, Dehn.
Der älteste zu ermittelnde Ahn der Familie Thenius ist Johann Dehn oder Dehne, der seit 1603 als Pfarrer in Lauterbach bei Marienberg tätig war. Seit Beginn des 18. Jahrhunderts lebten dessen Nachkommen, inzwischen unter dem latinisierten Namen Thenius, in Dresden. Erst im 18. Jahrhundert wurde hier wieder ein Familienmitglied, Otto Thenius, als Pfarrer tätig. Für seine theologischen Forschungen erlangte dieser große Anerkennung in der Fachwelt. Er verfasste auch die im Bestand als Abschrift überlieferte "Chronik der Familie Thenius vom Jahre 1548 an". Der vorliegende Bestand setzt sich aus Originaldokumenten zu Mitgliedern der Familie Thenius, Zeitungsbeiträgen und genealogischen Forschungsergebnissen zusammen. Neben der Familienchronik sind besonders die Übersichten zu Namensträgern Dähne, Dehne, Dehn von genealogischem Forschungsinteresse.
  • 2022 | Findbuch / Datenbank
  • 2024-02-13 | Diese Ausgabe über AWAX 2.0.1.5
Sitemap-XML zurück zum Seitenanfang