Beständeübersicht
Bestand
Zur Biografie von Kurt Wensch[01]
Kurt Ferdinand Bernhard Wensch wurde am 22. Juli 1902 als ältester Sohn des Kaufmanns Paul Bernhard Wensch und der Helene Rittler in Berlin-Schöneberg geboren. Sein Vater stieg vom Direktor der lithografischen Kunstanstalt Albrecht & Meier in Berlin zum selbständigen Luxuspapierwarenfabrikant in Dresden auf. Seit 1914 war die Familie in der Stadt Dresden ansässig und Kurt Wensch blieb ihr bis zu seinem Tode treu. Nach anfänglicher kaufmännischer Lehre und Tätigkeit, studierte er seit 1921 Wirtschaftswissenschaften an der Technischen Hochschule Dresden und wurde dort Mitglied der katholischen Studentenverbindung Saxo-Lusatia. Kurt Wensch drängte es jedoch zu den historischen Hilfswissenschaften und er wurde Berufsgenealoge. Er war Vorstandsmitglied des Vereins Roland und seit 1. April 1934 Geschäftsführer des Vereins Deutsche Ahnengemeinschaft Dresden e. V. Am 1. April 1941 wurde er zur Wehrmacht einberufen und kam 1945 in Kriegsgefangenschaft. Entlassen bereits im Mai 1945, konnte er unter widrigsten Umständen zunächst einen Teil der Bücher-Sammlung beider Vereine in das Hauptstaatsarchiv retten. Nur seiner Umsicht und unermüdlichen Betreuung ist es zu verdanken, dass die Ahnenstammkartei und der Leichenpredigtenkatalog sowie weiteres genealogisches Sammlungsgut auf Schloss Wilsdruff nicht ein Opfer der Flammen wurden und ebenfalls in das Hauptstaatsarchiv überführt werden konnten. Außerdem gelang es ihm über Zonen-und Ländergrenzen hinweg, den Ahnenlistenumlauf wieder neu zu beleben, vernichtete Ahnenlisten zum Teil wieder zu beschaffen und die Verkartung der Ahnenlisteninhalte für die Ahnenstammkartei fortzuführen. 1967 wurden die genealogischen Sammlungen der alten Dresdner Vereine, die 1946 durch SMAD-Befehl verboten worden waren, in die neu gegründete Zentralstelle für Genealogie in der DDR überführt und Kurt Wensch ging als ihr steter Betreuer und Bearbeiter mit. Bis 1969 blieb er aktiver Mitarbeiter der Zentralstelle und widmete sich in seinem anschließenden Rentnerdasein der Erforschung zahlreicher Genealogien.
Kurt Wensch blieb unverheiratet. Er starb am 7. Januar 1997 in Dresden und wurde auf dem dortigen Johannisfriedhof beerdigt.
Bestandsgeschichte und –bearbeitung
Der Bestand wurde durch Zusammenschluss aller in der Zentralstelle für Genealogie archivierten Forschungsunterlagen von Kurt Wensch 1998 formiert und stellt somit keinen natürlich gewachsenen genealogischen Nachlass dar. 1998 wurde der Nachlass vorläufig durch externe Mitarbeiter erschlossen und es entstand ein erstes elektronisches Findmittel. Die Endbearbeitung einschließlich Indexierung sowie die Überprüfung zahlreicher Datums- und Inhaltsangaben erfolgten 2014 durch die zuständige Referentin, Frau Wermes.
Überlieferungsschwerpunkte
Der Bestand enthält Unterlagen zu familiengeschichtlichen Forschungen von Kurt Wensch seit dessen Dresdner Berufsgenealogenzeit in den 1930er Jahren bis zum Jahr 1988. Wensch konnte dabei auf Forschungsmaterialien zahlreicher befreundeter Genealogen, die er anschrieb, zurückgreifen. Neben zahlreichen Stamm- und Ahnentafeln erarbeitete er vor allem Artikel zu berühmten und bekannten Politikern, Wissenschaftlern und Künstlern, wie z. B. zu Heinrich Zille, Clara Zetkin, Walter Ulbricht, Luise Otto-Peters, Friedrich Engels oder zu 16 leitenden Archivdirektoren des Hauptstaatsarchivs Dresden. Zu seiner eigenen Familiengeschichte sind keine Ausarbeitungen überliefert.
Die Unterlagen im genealogischen Nachlass Kurt Wensch beziehen sich vor allem auf die Vorfahren von Auftragsforschern, für die er im Dritten Reich als Berufssippenforscher tätig wurde, sowie auf seine Nachforschungen zu berühmten und bekannten Familien im mitteldeutschen Raum. Der Forschungszeitraum erstreckt sich schwerpunktmäßig vom 17. bis ins 20. Jahrhundert. Die enthaltenen Originaldokumente lassen sich von 1914 bis 1988 datieren.
Quellenarten, die der Bestand in größerem Umfang enthält, sind beispielsweise Forschungs- und Privatkorrespondenzen, Stamm- und Ahnentafeln, Exzerpte und Kopien aus Quellen und Literatur.
Hinweise zur Benutzung
Bei der Bestellung und Zitierung ist anzugeben: StA-L, 21931, Genealogischer Nachlass Kurt Wensch, Nr. (fettgedruckte Zahl).
Normdaten zu Kurt Ferdinand Bernhard Wensch: GND: 10747459X | VIAF: 5447387M.
Wermes
Juli 2014
[01] Die Biografie ist erarbeitet worden nach einem Nachruf in der Zeitschrift Familie und Geschichte Heft 2, 1997, S. 474 sowie dem wikipedia-Artikel (vgl. http://de.wikipedia.org/wiki/Kurt_Wensch, letzter Aufruf: 22.07.2014).
21931 Genealogischer Nachlass Kurt Wensch
Datierung | 1914 - 1988 |
---|---|
Benutzung im | Staatsarchiv Leipzig |
Umfang (nur lfm) | 0,20 |
Zur Biografie von Kurt Wensch[01]
Kurt Ferdinand Bernhard Wensch wurde am 22. Juli 1902 als ältester Sohn des Kaufmanns Paul Bernhard Wensch und der Helene Rittler in Berlin-Schöneberg geboren. Sein Vater stieg vom Direktor der lithografischen Kunstanstalt Albrecht & Meier in Berlin zum selbständigen Luxuspapierwarenfabrikant in Dresden auf. Seit 1914 war die Familie in der Stadt Dresden ansässig und Kurt Wensch blieb ihr bis zu seinem Tode treu. Nach anfänglicher kaufmännischer Lehre und Tätigkeit, studierte er seit 1921 Wirtschaftswissenschaften an der Technischen Hochschule Dresden und wurde dort Mitglied der katholischen Studentenverbindung Saxo-Lusatia. Kurt Wensch drängte es jedoch zu den historischen Hilfswissenschaften und er wurde Berufsgenealoge. Er war Vorstandsmitglied des Vereins Roland und seit 1. April 1934 Geschäftsführer des Vereins Deutsche Ahnengemeinschaft Dresden e. V. Am 1. April 1941 wurde er zur Wehrmacht einberufen und kam 1945 in Kriegsgefangenschaft. Entlassen bereits im Mai 1945, konnte er unter widrigsten Umständen zunächst einen Teil der Bücher-Sammlung beider Vereine in das Hauptstaatsarchiv retten. Nur seiner Umsicht und unermüdlichen Betreuung ist es zu verdanken, dass die Ahnenstammkartei und der Leichenpredigtenkatalog sowie weiteres genealogisches Sammlungsgut auf Schloss Wilsdruff nicht ein Opfer der Flammen wurden und ebenfalls in das Hauptstaatsarchiv überführt werden konnten. Außerdem gelang es ihm über Zonen-und Ländergrenzen hinweg, den Ahnenlistenumlauf wieder neu zu beleben, vernichtete Ahnenlisten zum Teil wieder zu beschaffen und die Verkartung der Ahnenlisteninhalte für die Ahnenstammkartei fortzuführen. 1967 wurden die genealogischen Sammlungen der alten Dresdner Vereine, die 1946 durch SMAD-Befehl verboten worden waren, in die neu gegründete Zentralstelle für Genealogie in der DDR überführt und Kurt Wensch ging als ihr steter Betreuer und Bearbeiter mit. Bis 1969 blieb er aktiver Mitarbeiter der Zentralstelle und widmete sich in seinem anschließenden Rentnerdasein der Erforschung zahlreicher Genealogien.
Kurt Wensch blieb unverheiratet. Er starb am 7. Januar 1997 in Dresden und wurde auf dem dortigen Johannisfriedhof beerdigt.
Bestandsgeschichte und –bearbeitung
Der Bestand wurde durch Zusammenschluss aller in der Zentralstelle für Genealogie archivierten Forschungsunterlagen von Kurt Wensch 1998 formiert und stellt somit keinen natürlich gewachsenen genealogischen Nachlass dar. 1998 wurde der Nachlass vorläufig durch externe Mitarbeiter erschlossen und es entstand ein erstes elektronisches Findmittel. Die Endbearbeitung einschließlich Indexierung sowie die Überprüfung zahlreicher Datums- und Inhaltsangaben erfolgten 2014 durch die zuständige Referentin, Frau Wermes.
Überlieferungsschwerpunkte
Der Bestand enthält Unterlagen zu familiengeschichtlichen Forschungen von Kurt Wensch seit dessen Dresdner Berufsgenealogenzeit in den 1930er Jahren bis zum Jahr 1988. Wensch konnte dabei auf Forschungsmaterialien zahlreicher befreundeter Genealogen, die er anschrieb, zurückgreifen. Neben zahlreichen Stamm- und Ahnentafeln erarbeitete er vor allem Artikel zu berühmten und bekannten Politikern, Wissenschaftlern und Künstlern, wie z. B. zu Heinrich Zille, Clara Zetkin, Walter Ulbricht, Luise Otto-Peters, Friedrich Engels oder zu 16 leitenden Archivdirektoren des Hauptstaatsarchivs Dresden. Zu seiner eigenen Familiengeschichte sind keine Ausarbeitungen überliefert.
Die Unterlagen im genealogischen Nachlass Kurt Wensch beziehen sich vor allem auf die Vorfahren von Auftragsforschern, für die er im Dritten Reich als Berufssippenforscher tätig wurde, sowie auf seine Nachforschungen zu berühmten und bekannten Familien im mitteldeutschen Raum. Der Forschungszeitraum erstreckt sich schwerpunktmäßig vom 17. bis ins 20. Jahrhundert. Die enthaltenen Originaldokumente lassen sich von 1914 bis 1988 datieren.
Quellenarten, die der Bestand in größerem Umfang enthält, sind beispielsweise Forschungs- und Privatkorrespondenzen, Stamm- und Ahnentafeln, Exzerpte und Kopien aus Quellen und Literatur.
Hinweise zur Benutzung
Bei der Bestellung und Zitierung ist anzugeben: StA-L, 21931, Genealogischer Nachlass Kurt Wensch, Nr. (fettgedruckte Zahl).
Normdaten zu Kurt Ferdinand Bernhard Wensch: GND: 10747459X | VIAF: 5447387M.
Wermes
Juli 2014
[01] Die Biografie ist erarbeitet worden nach einem Nachruf in der Zeitschrift Familie und Geschichte Heft 2, 1997, S. 474 sowie dem wikipedia-Artikel (vgl. http://de.wikipedia.org/wiki/Kurt_Wensch, letzter Aufruf: 22.07.2014).
Stammtafel Juncker.- Stammliste Sickel.- Genealogische Materialsammlung zu den Familien Friedrich Engels und Heinrich Zille.- Ahnentafel Ernst Thälmann.- Stammreihe Walter Ulbricht.- Ahnenliste Reinhard Heydrich.
Kurt Wensch (1902 - 1997) war ein bekannter deutscher Genealoge. Als ehemaliges Vorstandsmitglied des Vereins "Roland" und früherer Geschäftsführer des Vereins "Deutsche Ahnengemeinschaft" in Dresden war er während des Zweiten Weltkriegs und nach 1945 maßgeblich an der Rettung und Wiedernutzbarmachung der Büchersammlungen dieser Vereine, der "Ahnenstammkartei" und des "Leichenpredigtenkatalogs" beteiligt. Vorerst im Landeshauptarchiv Dresden gelagert, wurden die genealogischen Sammlungen der Dresdner Vereine 1967 in die neu gegründete Zentralstelle für Genealogie nach Leipzig überführt. Hier war Kurt Wensch noch bis zum Jahre 1974 tätig.
Die überlieferte familiengeschichtliche Auftragsforschung bezieht sich auf sächsische Familien im Zeitraum 16. bis 20. Jahrhundert. Vgl. Bestand 21957 Verein Roland, Dresden; Bestand 21940 Deutsche Ahnengemeinschaft; Bestand 22031 Zentralstelle für Genealogie.
Die überlieferte familiengeschichtliche Auftragsforschung bezieht sich auf sächsische Familien im Zeitraum 16. bis 20. Jahrhundert. Vgl. Bestand 21957 Verein Roland, Dresden; Bestand 21940 Deutsche Ahnengemeinschaft; Bestand 22031 Zentralstelle für Genealogie.
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