Beständeübersicht
Bestand
21942 Zentralstelle für deutsche Personen- und Familiengeschichte Leipzig
Datierung | 1902 - 1967 |
---|---|
Benutzung im | Staatsarchiv Leipzig |
Umfang (nur lfm) | 3,10 |
Geschichte der Zentralstelle für deutsche Personen- und Familiengeschichte
Die "Zentralstelle für deutsche Personen- und Familiengeschichte" (ZfdtPuFg) wurde am 16. Februar 1904 als Verein in Leipzig gegründet. Dazu trafen sich fünf genealogisch interessierte Mitglieder der "Deutschen Gesellschaft zur Erforschung vaterländischer Sprache und Altertümer" im Restaurant des Neuen Theaters in Leipzig, welche anschließend den geschäftsführenden Ausschuss stellten: Der Leipziger Geschichtsprofessor Erich Brandenburg, der Kaufmann Arthur Dimpfel, der spätere Direktor der thüringischen Staatsarchive in Weimar Dr. phil. Armin Tille, der Ingenieur Johann Ueltzen-Barkhausen und der Rechtsanwalt Dr. jur. Hans Breymann, welcher fast 30 Jahre die Zentralstelle repräsentierte. Auch der langjährige Vorsitzende des "Herold" (Berlin) und Namensgeber eines genealogischen Nummerierungssystems, Dr. Stephan Kekulé von Stradonitz, wurde Vereinsmitglied, nachdem er bereits um 1900 die Schaffung einer Familiengeschichtlichen Zentralstelle gefordert hatte und somit als deren Vordenker gilt. Erste konkrete Anregungen zur Gründung des Leipziger Vereins gingen dann um 1902 von Johann Ültzen-Barkhausen aus (siehe Akte Nr. 17). Ab der neuen Satzung von 1911 waren je ein Vertreter des Vereins "Herold" (Berlin) und des Vereins "Adler" (Wien) im Geschäftsführenden Ausschuss vertreten.
Die Kernaufgaben der ZfdtPuFg waren die Sammlungs- und Publikationstätigkeit. Erfasst, erworben und gesammelt wurden dabei zunächst genealogische Veröffentlichungen, besonders der nicht im Buchhandel verfügbaren Literatur. Damit wurde die Grundlage für die Fachbibliothek und die Familiengeschichtliche Bibliographie gelegt. In der finanziell angespannten Situation nach dem Ende des Ersten Weltkrieges vermittelte der Verleger Hermann Degener eine Verbindung zur Deutschen Bücherei in Leipzig. Die Zentralstelle ging daraufhin 1921 eine weitreichende Kooperation mit der Deutschen Bücherei ein, welche über einen Bibliotheksneubau verfügte. Durch einen beiderseitig unkündbaren Vertrag wurde die Abgabe der gesamten genealogischen Literatur an die Deutsche Bücherei sowie die kostenlose Nutzung von Räumlichkeiten in derselben geregelt. Ab 1924 übernahm der Historiker Dr. Johannes Hohlfeld den geschäftsführenden Vorstand, baute die Editions- und Publikationstätigkeit weiter aus und etablierte damit die führende Position der Zentralstelle in der genealogischen Landschaft. Zu den erschienenen Titeln gehörten zum Beispiel die "Familiengeschichtlichen Blätter", das "Stamm- und Ahnentafelwerk" und die "Nachrichten der Zentralstelle".
Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten teilte sich die Zentrastelle 1934 in einen Förderverein und eine gemeinnützige Stiftung, deren Vermögen bei ihrer Auflösung der Deutschen Bücherei zufallen sollte. In einer Zeit von Gleichschaltung, Vereinsverboten und staatlich verordneter Sippenforschung war es schwer, die wissenschaftliche, institutionelle und organisatorische Unabhängigkeit zu bewahren. Mit der Trennung sollte die Angriffsfläche des Instituts verringert werden. Die bisher übliche Publikationspalette wurde im Geiste der Zeit nun um Ahnentafeln von Hitler, Göring und Heß erweitert. Der geschäftsführende Vorstand der Stiftung und ehemalige Spitzenkandidat der "Deutschen Staatspartei" in Leipzig, Dr. Johannes Hohlfeld, sah sich mehrfach Anfeindungen und Intrigen ausgesetzt. Fürsprecher hatte er jedoch im Vorsitzenden des Fördervereins Dr. Gerhard Lorenz, Mitglied der NSDAP, und dem Leiter des Reichssippenamtes Dr. Kurt Mayer.
Mit Kriegsende 1945 wurde der Förderverein, wie alle bürgerlichen Vereine, durch die sowjetische Besatzung aufgelöst.
Am 26. April 1950 wurde die Zentralstelle auf der Grundlage des sächsischen "Gesetzes über die Zusammenlegung der unter Verwaltung oder Aufsicht der Regierung stehenden Stiftungen vom 30. September 1949" in das Vermögen der Volksbildungsstiftung des Landes Sachsen eingegliedert. Parallel übernahm der Stadtarchivar von Zwickau, Dr. Karl Steinmüller, die ehrenamtliche Leitung und wissenschaftliche Betreuung der Zentralstelle von dem wenige Tage zuvor verstorbenen Dr. Hohlfeld. Um eine Auflösung, Zerstückelung oder gar Vernichtung der Zentralstelle zu verhindern, führte Steinmüller ab 1953 Verhandlungen über eine staatliche Unterstützung. Am 1. Februar 1957 wurde die Zentralstelle mit ihren Beständen als direkt nachgeordnete archivische Einrichtung von der Staatlichen Archivverwaltung übernommen. Die allgemeinen Zentralisierungsbestrebungen in der DDR wurden auch durch den Leiter der Staatlichen Archivverwaltung Karl Schirdewan unterstützt und gefördert. Die enge Verbindung zur Deutschen Bücherei und der Zuschnitt der Zentralstelle auf das gesamte deutsche Sprachgebiet stellten eine Ausnahme für eine Einrichtung der staatlichen Archivverwaltung der DDR dar, zumal beide deutsche Staaten sich zunehmend voneinander abgrenzten. Der Dienstsitz der Zentralstelle wurde 1962 von der Deutschen Bücherei in das Landesarchiv Leipzig verlegt, welches zusammen mit dem Georgi-Dimitroff-Museum im Gebäude des ehemaligen Reichsgerichtes untergebracht war. Hier erfolgte ein systematischer Neuaufbau, welcher 1967 in der Umwandlung in die "Zentralstelle für Genealogie in der DDR" gipfelte.
Bestandsgeschichte und -bearbeitung
Nicht alle Unterlagen der Zentralstelle befinden sich heute im Staatsarchiv Leipzig. Beim Luftangriff auf Leipzig am 4. Dezember 1943 wurde die Deutsche Bücherei und die darin befindliche Zentralstelle schwer getroffen. Dabei gingen die Deposita im "Deutschen Familienarchiv", unveröffentlichte Verlagsmanuskripte und die meisten genealogischen Anfragen von Einzelpersonen von vor 1939 verloren. Erhalten blieben jedoch unter anderem die Anfragen von Einzelpersonen und Institutionen aus dem Zeitraum von 1939 bis 1942. Für die Masse der Anfragen von Einzelpersonen aus dem Zeitraum 1945 bis 1967 erfolgte eine stringente Bewertung. Mit dem Umzug der Zentralstelle zum Staatsarchiv Leipzig verblieb ein Großteil der genealogischen Literatur im Bestand der Deutschen Bücherei. Durch Doppelstücke und die erfolgreiche Sammlungstätigkeit konnte jedoch wieder eine umfassende Dienstbibliothek aufgebaut werden. Der Mischbestand ZfdtPuFg dürfte direkt nach dem Umzug 1967 zusammengestellt worden sein. Unmittelbar danach erfolgte eine vorläufige Erschließung der vorgefundenen Unterlagen auf Karteikarten durch Frau Renate Jude. Der umfangreiche Zettelkatalog, welcher aus der Auskunftstätigkeit der Zentralstelle entstand, wurde 1980 einer Bewertung unterzogen. Die nicht kassierten Unterlagen wurden dem Bestand 22179 Genealogische Mappenstücke zugeordnet. Im Jahr 2000 erfolgte eine moderne Erschließung unter Verwendung der Archivsoftware AUGIAS – Archiv, welche 2016 überarbeitet und zum Abschluss gebracht wurde.
Überlieferungsschwerpunkte
Der Bestand enthält wertvolles Material über die institutionelle Entwicklung der ZfdtPuFg Leipzig und der deutschen Genealogie in den Jahren 1904 bis 1967. Bemerkenswert ist vor allem die vollständige Überlieferung der Protokolle der Vorstandssitzungen und Jahreshauptversammlungen der Jahre 1904 bis 1950. Ebenso sind die Mitgliederlisten überliefert. Die Personalakten sind jedoch bereits 1937, aus nicht überlieferten Gründen, von der Zentralstelle selbst vernichtet worden. Gut belegt sind auch die Geschäftstätigkeit von 1957 bis 1961 unter Leitung von Waldemar Schupp und der von dem Direktor des Staatsarchivs Leipzig, Dr. Karl Höhnel, vorangetriebene Neuaufbau 1962 bis 1967, bis hin zur konzeptionellen Arbeit.
Verweise auf korrespondierende Bestände
21945 Zentralstelle für deutsche Personen- und Familiengeschichte Leipzig, Exlibrissammlung
21944 Zentralstelle für deutsche Personen- und Familiengeschichte Leipzig, Personenkarteien
21946 Zentralstelle für deutsche Personen- und Familiengeschichte Leipzig, Leichenpredigten
21947 Zentralstelle für deutsche Personen- und Familiengeschichte Leipzig, Siegelsammlung
21748 Zentralstelle für deutsche Personen- und Familiengeschichte Leipzig, Wappensammlung
21798 Nachlass Karl Höhnel
Literatur
• Hohlfeld, Johannes: Die Zentralstelle für deutsche Personen- und Familiengeschichte und die Deutsche Bücherei, Herold-Jahrbuch, N.F.4 (1999).
• Schupp, Waldemar: Der Weg der Zentralstelle für deutsche Personen- und Familiengeschichte in Leipzig. Ein Abriss von den Anfängen in den Jahren 1900/04 bis zu ihrer Reorganisation im Jahre 1990, in: Herold, Fachgruppe Historische Hilfswissenschaften (Hrsg.): Vom Nutz und Frommen der Historischen Hilfswissenschaften: Beiträge der gemeinsamen Tagung des Herold mit seiner Fachgruppe "Historische Hilfswissenschaften" anlässlich ihres fünfjährigen Bestehens am 5. Oktober 1999 im Museum Europäischer Kulturen in Berlin-Dahlem, Neustadt an der Aisch 2000.
• Weiss, Volkmar: Die Entwicklung der Leipziger Zentralstelle von 1949 bis 1967. Ein Beitrag zur Geschichte der Genealogie in der DDR, in: Genealogie 48. Jg (1999).
• Weiss, Volkmar: Johannes Hohlfeld, von 1924 bis 1950 Geschäftsführer der Zentralstelle für Personen- und Familiengeschichte in Leipzig, zum 50. Todestag. Genealogie 49. Jg. (2000) [Nachdruck: Genealogie Sonderheft (2000/2001)]
Volkmar Weiss / Christian Treu
2000 / 2016
Die "Zentralstelle für deutsche Personen- und Familiengeschichte" (ZfdtPuFg) wurde am 16. Februar 1904 als Verein in Leipzig gegründet. Dazu trafen sich fünf genealogisch interessierte Mitglieder der "Deutschen Gesellschaft zur Erforschung vaterländischer Sprache und Altertümer" im Restaurant des Neuen Theaters in Leipzig, welche anschließend den geschäftsführenden Ausschuss stellten: Der Leipziger Geschichtsprofessor Erich Brandenburg, der Kaufmann Arthur Dimpfel, der spätere Direktor der thüringischen Staatsarchive in Weimar Dr. phil. Armin Tille, der Ingenieur Johann Ueltzen-Barkhausen und der Rechtsanwalt Dr. jur. Hans Breymann, welcher fast 30 Jahre die Zentralstelle repräsentierte. Auch der langjährige Vorsitzende des "Herold" (Berlin) und Namensgeber eines genealogischen Nummerierungssystems, Dr. Stephan Kekulé von Stradonitz, wurde Vereinsmitglied, nachdem er bereits um 1900 die Schaffung einer Familiengeschichtlichen Zentralstelle gefordert hatte und somit als deren Vordenker gilt. Erste konkrete Anregungen zur Gründung des Leipziger Vereins gingen dann um 1902 von Johann Ültzen-Barkhausen aus (siehe Akte Nr. 17). Ab der neuen Satzung von 1911 waren je ein Vertreter des Vereins "Herold" (Berlin) und des Vereins "Adler" (Wien) im Geschäftsführenden Ausschuss vertreten.
Die Kernaufgaben der ZfdtPuFg waren die Sammlungs- und Publikationstätigkeit. Erfasst, erworben und gesammelt wurden dabei zunächst genealogische Veröffentlichungen, besonders der nicht im Buchhandel verfügbaren Literatur. Damit wurde die Grundlage für die Fachbibliothek und die Familiengeschichtliche Bibliographie gelegt. In der finanziell angespannten Situation nach dem Ende des Ersten Weltkrieges vermittelte der Verleger Hermann Degener eine Verbindung zur Deutschen Bücherei in Leipzig. Die Zentralstelle ging daraufhin 1921 eine weitreichende Kooperation mit der Deutschen Bücherei ein, welche über einen Bibliotheksneubau verfügte. Durch einen beiderseitig unkündbaren Vertrag wurde die Abgabe der gesamten genealogischen Literatur an die Deutsche Bücherei sowie die kostenlose Nutzung von Räumlichkeiten in derselben geregelt. Ab 1924 übernahm der Historiker Dr. Johannes Hohlfeld den geschäftsführenden Vorstand, baute die Editions- und Publikationstätigkeit weiter aus und etablierte damit die führende Position der Zentralstelle in der genealogischen Landschaft. Zu den erschienenen Titeln gehörten zum Beispiel die "Familiengeschichtlichen Blätter", das "Stamm- und Ahnentafelwerk" und die "Nachrichten der Zentralstelle".
Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten teilte sich die Zentrastelle 1934 in einen Förderverein und eine gemeinnützige Stiftung, deren Vermögen bei ihrer Auflösung der Deutschen Bücherei zufallen sollte. In einer Zeit von Gleichschaltung, Vereinsverboten und staatlich verordneter Sippenforschung war es schwer, die wissenschaftliche, institutionelle und organisatorische Unabhängigkeit zu bewahren. Mit der Trennung sollte die Angriffsfläche des Instituts verringert werden. Die bisher übliche Publikationspalette wurde im Geiste der Zeit nun um Ahnentafeln von Hitler, Göring und Heß erweitert. Der geschäftsführende Vorstand der Stiftung und ehemalige Spitzenkandidat der "Deutschen Staatspartei" in Leipzig, Dr. Johannes Hohlfeld, sah sich mehrfach Anfeindungen und Intrigen ausgesetzt. Fürsprecher hatte er jedoch im Vorsitzenden des Fördervereins Dr. Gerhard Lorenz, Mitglied der NSDAP, und dem Leiter des Reichssippenamtes Dr. Kurt Mayer.
Mit Kriegsende 1945 wurde der Förderverein, wie alle bürgerlichen Vereine, durch die sowjetische Besatzung aufgelöst.
Am 26. April 1950 wurde die Zentralstelle auf der Grundlage des sächsischen "Gesetzes über die Zusammenlegung der unter Verwaltung oder Aufsicht der Regierung stehenden Stiftungen vom 30. September 1949" in das Vermögen der Volksbildungsstiftung des Landes Sachsen eingegliedert. Parallel übernahm der Stadtarchivar von Zwickau, Dr. Karl Steinmüller, die ehrenamtliche Leitung und wissenschaftliche Betreuung der Zentralstelle von dem wenige Tage zuvor verstorbenen Dr. Hohlfeld. Um eine Auflösung, Zerstückelung oder gar Vernichtung der Zentralstelle zu verhindern, führte Steinmüller ab 1953 Verhandlungen über eine staatliche Unterstützung. Am 1. Februar 1957 wurde die Zentralstelle mit ihren Beständen als direkt nachgeordnete archivische Einrichtung von der Staatlichen Archivverwaltung übernommen. Die allgemeinen Zentralisierungsbestrebungen in der DDR wurden auch durch den Leiter der Staatlichen Archivverwaltung Karl Schirdewan unterstützt und gefördert. Die enge Verbindung zur Deutschen Bücherei und der Zuschnitt der Zentralstelle auf das gesamte deutsche Sprachgebiet stellten eine Ausnahme für eine Einrichtung der staatlichen Archivverwaltung der DDR dar, zumal beide deutsche Staaten sich zunehmend voneinander abgrenzten. Der Dienstsitz der Zentralstelle wurde 1962 von der Deutschen Bücherei in das Landesarchiv Leipzig verlegt, welches zusammen mit dem Georgi-Dimitroff-Museum im Gebäude des ehemaligen Reichsgerichtes untergebracht war. Hier erfolgte ein systematischer Neuaufbau, welcher 1967 in der Umwandlung in die "Zentralstelle für Genealogie in der DDR" gipfelte.
Bestandsgeschichte und -bearbeitung
Nicht alle Unterlagen der Zentralstelle befinden sich heute im Staatsarchiv Leipzig. Beim Luftangriff auf Leipzig am 4. Dezember 1943 wurde die Deutsche Bücherei und die darin befindliche Zentralstelle schwer getroffen. Dabei gingen die Deposita im "Deutschen Familienarchiv", unveröffentlichte Verlagsmanuskripte und die meisten genealogischen Anfragen von Einzelpersonen von vor 1939 verloren. Erhalten blieben jedoch unter anderem die Anfragen von Einzelpersonen und Institutionen aus dem Zeitraum von 1939 bis 1942. Für die Masse der Anfragen von Einzelpersonen aus dem Zeitraum 1945 bis 1967 erfolgte eine stringente Bewertung. Mit dem Umzug der Zentralstelle zum Staatsarchiv Leipzig verblieb ein Großteil der genealogischen Literatur im Bestand der Deutschen Bücherei. Durch Doppelstücke und die erfolgreiche Sammlungstätigkeit konnte jedoch wieder eine umfassende Dienstbibliothek aufgebaut werden. Der Mischbestand ZfdtPuFg dürfte direkt nach dem Umzug 1967 zusammengestellt worden sein. Unmittelbar danach erfolgte eine vorläufige Erschließung der vorgefundenen Unterlagen auf Karteikarten durch Frau Renate Jude. Der umfangreiche Zettelkatalog, welcher aus der Auskunftstätigkeit der Zentralstelle entstand, wurde 1980 einer Bewertung unterzogen. Die nicht kassierten Unterlagen wurden dem Bestand 22179 Genealogische Mappenstücke zugeordnet. Im Jahr 2000 erfolgte eine moderne Erschließung unter Verwendung der Archivsoftware AUGIAS – Archiv, welche 2016 überarbeitet und zum Abschluss gebracht wurde.
Überlieferungsschwerpunkte
Der Bestand enthält wertvolles Material über die institutionelle Entwicklung der ZfdtPuFg Leipzig und der deutschen Genealogie in den Jahren 1904 bis 1967. Bemerkenswert ist vor allem die vollständige Überlieferung der Protokolle der Vorstandssitzungen und Jahreshauptversammlungen der Jahre 1904 bis 1950. Ebenso sind die Mitgliederlisten überliefert. Die Personalakten sind jedoch bereits 1937, aus nicht überlieferten Gründen, von der Zentralstelle selbst vernichtet worden. Gut belegt sind auch die Geschäftstätigkeit von 1957 bis 1961 unter Leitung von Waldemar Schupp und der von dem Direktor des Staatsarchivs Leipzig, Dr. Karl Höhnel, vorangetriebene Neuaufbau 1962 bis 1967, bis hin zur konzeptionellen Arbeit.
Verweise auf korrespondierende Bestände
21945 Zentralstelle für deutsche Personen- und Familiengeschichte Leipzig, Exlibrissammlung
21944 Zentralstelle für deutsche Personen- und Familiengeschichte Leipzig, Personenkarteien
21946 Zentralstelle für deutsche Personen- und Familiengeschichte Leipzig, Leichenpredigten
21947 Zentralstelle für deutsche Personen- und Familiengeschichte Leipzig, Siegelsammlung
21748 Zentralstelle für deutsche Personen- und Familiengeschichte Leipzig, Wappensammlung
21798 Nachlass Karl Höhnel
Literatur
• Hohlfeld, Johannes: Die Zentralstelle für deutsche Personen- und Familiengeschichte und die Deutsche Bücherei, Herold-Jahrbuch, N.F.4 (1999).
• Schupp, Waldemar: Der Weg der Zentralstelle für deutsche Personen- und Familiengeschichte in Leipzig. Ein Abriss von den Anfängen in den Jahren 1900/04 bis zu ihrer Reorganisation im Jahre 1990, in: Herold, Fachgruppe Historische Hilfswissenschaften (Hrsg.): Vom Nutz und Frommen der Historischen Hilfswissenschaften: Beiträge der gemeinsamen Tagung des Herold mit seiner Fachgruppe "Historische Hilfswissenschaften" anlässlich ihres fünfjährigen Bestehens am 5. Oktober 1999 im Museum Europäischer Kulturen in Berlin-Dahlem, Neustadt an der Aisch 2000.
• Weiss, Volkmar: Die Entwicklung der Leipziger Zentralstelle von 1949 bis 1967. Ein Beitrag zur Geschichte der Genealogie in der DDR, in: Genealogie 48. Jg (1999).
• Weiss, Volkmar: Johannes Hohlfeld, von 1924 bis 1950 Geschäftsführer der Zentralstelle für Personen- und Familiengeschichte in Leipzig, zum 50. Todestag. Genealogie 49. Jg. (2000) [Nachdruck: Genealogie Sonderheft (2000/2001)]
Volkmar Weiss / Christian Treu
2000 / 2016
Weiss, Volkmar: Johannes Hohlfeld, von 1924 bis 1950 Geschäfsführer der Zentralstelle für deutsche Personen- und Familiengeschichte, zum 50. Todestag. Genealogie 49 (2000) 65-74.
Weiss, Volkmar: Die Entwicklung der Leipziger Zentralstelle von 1949 bis 1967. Ein Beitrag zur Geschichte der Genealogie in der DDR. Genealogie 48 (1999) 577-591.
Lenz, Rudolf (Hsg.): Katalog der Leichenpredigten und sonstiger Trauerschriften im Sächsischen Staatsarchiv Leipzig. In: Marburger Personalschriften-Forschungen, Bd. 37, Stuttgart 2003.
Weiss, Volkmar: Die Entwicklung der Leipziger Zentralstelle von 1949 bis 1967. Ein Beitrag zur Geschichte der Genealogie in der DDR. Genealogie 48 (1999) 577-591.
Lenz, Rudolf (Hsg.): Katalog der Leichenpredigten und sonstiger Trauerschriften im Sächsischen Staatsarchiv Leipzig. In: Marburger Personalschriften-Forschungen, Bd. 37, Stuttgart 2003.
Geschäftsakten.- Protokolle der Vorstandssitzungen.- Mitgliederverzeichnisse.- Satzungen.- Schriftwechsel zu Jubiläen und organisatorischen Fragen.
1904 wurde in Leipzig die Zentralstelle für deutsche Personen- und Familiengeschichte als Verein gegründet. 1921 erfolgte eine enge vertragliche und räumliche Bindung an die Deutsche Bücherei. 1934 wandelte sich der Verein in eine Stiftung um, zu der ein Förderverein gehörte. Dieser Förderverein wurde 1945 aufgelöst. 1950 wurde die Stiftung auf gesetzlicher Grundlage in eine Sammelstiftung überführt und aus dieser heraus 1956 dem staatlichen Archivwesen der DDR übergeben. 1962 erfolgten der Umzug aus der Deutschen Bücherei und die Eingliederung in das Landesarchiv Leipzig. 1967 kam es zu einem organisatorischen Neuaufbau, bei dem die Sammlungen und das Archiv der Zentralstelle für deutsche Personen- und Familiengeschichte der neu gegründeten "Zentralstelle für Genealogie in der DDR" zugeordnet wurden.
Wesentliche Bestandsteile sind Geschäftsakten, Mitgliederverzeichnisse und Satzungen sowie Korrespondenzen.
Wesentliche Bestandsteile sind Geschäftsakten, Mitgliederverzeichnisse und Satzungen sowie Korrespondenzen.
- 2016 | Findbuch / Datenbank
- 2024-02-13 | Diese Ausgabe über AWAX 2.0.1.5