Beständeübersicht
Bestand
22021 Fachschule für das Gaststätten- und Hotelwesen Leipzig
Datierung | 1943 - 1992 |
---|---|
Benutzung im | Staatsarchiv Leipzig |
Umfang (nur lfm) | 0,55 |
Bestand enthält auch 18 Archivalien, die aus rechtlichen Gründen hier nicht angezeigt werden können. Bitte wenden Sie sich im Bedarfsfall direkt an das Staatsarchiv Kontaktformular
Zur Geschichte der Fachschule für das Hotel- und Gaststättenwesen Leipzig
Die "Fachschule für Gastronomie" wurde 1955 gegründet und hatte ihren Sitz in Leipzig, Käthe-Kollwitz-Straße 80b.[01] Sie unterstand dem Ministerium für Handel und Versorgung.
Die ersten 65 Studenten begannen im September 1955 mit der zweijährigen Ausbildung zum "Wirtschaftler der Gastronomie". Bereits ein Jahr später absolvierten die neu immatrikulierten Fachschüler ein dreijähriges Studium.
Die praktische Ausbildung war ein wichtiger Bestandteil des Studiums. Gastronomische Einrichtungen wie beispielsweise das "Hotel Atlantik" in Kühlungsborn oder die Fischspezialgaststätte "Kulinarische Weltreise" in Rostock wurden als Praktikumsobjekte im Sommer mit Hilfe von Fachschülern bewirtschaftet. Außerdem unterstützten die Studenten die gastronomische Versorgung während der Leipziger Messen. 1960 richtete die Fachschule ein berufsbegleitendes Studium in Form eines kombinierten Direkt- und Fernstudiums ein. Ab 1961 wurde ein Auslandspraktikum eingeführt. Nach einer Vereinbarung mit der tschechischen Hotelfachschule Marienbad arbeiteten die Praktikanten in dortigen Einrichtungen und Betrieben.
1965 erfolgten die Umbenennung in "Fachschule für das Hotel- und Gaststättenwesen" sowie eine Einführung der neuen Berufsbezeichnung "Ökonom des Gaststätten- und Hotelwesen". Fortan war ein Studium in den neugebildeten Fachrichtungen "Gaststättenwesen", "Hotelwesen", "Speisenproduktion" und "Praktische Berufsausbildung", ab 1969 auch in "Sozialistische Betriebswirtschaft", möglich. Im Direktstudium absolvierten die Studenten zwei Jahre eine Grund- und Spezialausbildung an der Fachschule (theoretischer Unterricht) und danach 1 Jahr Berufspraktikum mit Fortsetzung der Spezialausbildung und Anfertigung einer Abschlussarbeit.
Nach langjähriger erfolgreicher Berufserfahrung konnten auch externe Studiengänge belegt werden, in denen sich die Teilnehmer in monatlichen Konsultationen auf die Prüfungen vorbereiteten und nach etwa einem Jahr den Fachschulabschluss erwerben konnten. Außerdem wurden auch Berufsabschlüsse zuerkannt, wenn der Antragsteller mindestens 50 Jahre alt war und lange im Beruf gearbeitet hatte.
Ab 1973 wurde eine inhaltliche Neuprofilierung im Direkt- und Fernstudium in den Fachrichtungen "Gaststätten- und Hotelwesen" und "Gesellschaftliche Speisenwirtschaft" vorgenommen, die bis 1990 bestand.
Zur Absicherung der theoretischen Ausbildung unterstützten Lehrkräfte der Handelshochschule Leipzig, speziell der Sektion Gaststätten- und Hotelwesen, des Rationalisierungs- und Forschungszentrums Gaststätten, Hotels, Gemeinschafts-verpflegung in Berlin und der Technischen Hochschule Leipzig die Fachschule.
Im September 1990 wurden letztmalig Direkt- und Fernstudenten immatrikuliert. Sie wurden nach veränderten Lehrplänen, die in Zusammenarbeit mit verschiedenen Hotelfachschulen Westdeutschlands überarbeitet wurden, unterrichtet. Jetzt konnten die Studenten einen Abschluss als "Staatlich geprüfter Betriebswirt für das Hotel- und Gaststättengewerbe" oder im "Gaststätten- und Hotelwesen, Spezialisierung Verpflegungswirtschaft", erwerben.
Direktoren der Fachschule waren:
Meier (1955 bis Juni 1957)
Herbert Preußner (Juli 1957 bis 1965)
Willy Götze, kommissarisch (1965 bis 1967)
Werner Thümmler (Juni 1967 bis Juni 1984)
Edith Fleischmann (Juli 1984 bis 31. März 1991
Bernd Leon (ab 1. April 1991).
Die Fachschule wurde Ende 1992 aufgelöst und ab 1. Januar 1993 in das Berufliche Schulzentrum 10 Leipzig für Ernährung und Hauswirtschaft/Textiltechnik und Bekleidung als Schulart eingegliedert.
Bestandsgeschichte und -bearbeitung
Die Akten des Bestandes der Fachschule für das Hotel- und Gaststättenwesen Leipzig mit einem Umfang von 0,49 lfm wurden 2004 vom Stadtarchiv Leipzig an das Staatsarchiv Leipzig mit einem Ablieferungsverzeichnis übergeben. Die Unterlagen wurden Ende 2011 im Rahmen eines Praktikums bearbeitet. Grundlage der Bearbeitung war die Erschließungsrichtlinie des Sächsischen Staatsarchivs.
2019 erfolgte im Zusammenhang mit der online-Stellung des Bestandes eine redaktionelle Bearbeitung und Ausfertigung des vorliegenden Findbuches.
Es wurden keine Unterlagen im Staatsarchiv Leipzig vernichtet. Der Endumfang beläuft sich auf 0,49 lfm. Der Bestand enthält neben 77 Akten auch 243 Fotos und 5 Druckschriften.
Überlieferungsschwerpunkte
Der Bestand ist nur sehr fragmentarisch überliefert, es sind keine Leitungsunterlagen vorhanden. Überliefert sind vor allem Studentenunterlagen, darunter die Nr. 1 von Kurt Drummer, bekannt als Fernsehkoch des Deutschen Fernsehfunk der DDR. Zahlreiche Lehrpläne der 80er Jahre und einige Jahrgänge der von der Fachschule herausgegebenen Zeitschrift "Kulinarische Antiquitäten" befinden sich in der Nationalbibliothek Leipzig.
Literatur
10 Jahre Fachschule für das Gaststätten- und Hotelwesen (Leipzig). Leipzig, Fachschule für das Gaststätten- und Hotelwesen, 1965.
1955 – 2000. 45 Jahre Fachschule für das Hotel- und Gaststättenwesen Leipzig, hrsg. von Herbert Pilz und Bernd Leon, Leipzig 2000.
1955 - 2005. 50 Jahre Fachschule für das Gaststätten- und Hotelwesen Leipzig, hrsg. von Ralph Kausch, Leipzig 2005.
Hinweise für die Benutzung
Der Bestand enthält Unterlagen, die nach § 10 Abs. 1 Satz 3 des Sächsischen Archivgesetzes erst einhundert Jahre nach der Geburt der betroffenen Person benutzt werden dürfen. Die Vorlage dieser Archivalien ist nur nach gesonderter Prüfung im Wege des Antragsverfahrens zur Schutzfristenverkürzung möglich. Aus technischen Gründen können Verzeichnungseinheiten, die mit einer Schutzfrist gekennzeichnet sind, derzeit in der online-Fassung des Findbuchs nicht angezeigt werden. Wir empfehlen eine Nachfrage beim verwahrenden Archiv.
M. Fechner
Dezember 2019
[01] Die Fachschule ging aus der Hauswirtschaftsschule "Clara-Zetkin-Schule", ab 1950 Fachschule für Wirtschaftsleiter, hervor.
Die "Fachschule für Gastronomie" wurde 1955 gegründet und hatte ihren Sitz in Leipzig, Käthe-Kollwitz-Straße 80b.[01] Sie unterstand dem Ministerium für Handel und Versorgung.
Die ersten 65 Studenten begannen im September 1955 mit der zweijährigen Ausbildung zum "Wirtschaftler der Gastronomie". Bereits ein Jahr später absolvierten die neu immatrikulierten Fachschüler ein dreijähriges Studium.
Die praktische Ausbildung war ein wichtiger Bestandteil des Studiums. Gastronomische Einrichtungen wie beispielsweise das "Hotel Atlantik" in Kühlungsborn oder die Fischspezialgaststätte "Kulinarische Weltreise" in Rostock wurden als Praktikumsobjekte im Sommer mit Hilfe von Fachschülern bewirtschaftet. Außerdem unterstützten die Studenten die gastronomische Versorgung während der Leipziger Messen. 1960 richtete die Fachschule ein berufsbegleitendes Studium in Form eines kombinierten Direkt- und Fernstudiums ein. Ab 1961 wurde ein Auslandspraktikum eingeführt. Nach einer Vereinbarung mit der tschechischen Hotelfachschule Marienbad arbeiteten die Praktikanten in dortigen Einrichtungen und Betrieben.
1965 erfolgten die Umbenennung in "Fachschule für das Hotel- und Gaststättenwesen" sowie eine Einführung der neuen Berufsbezeichnung "Ökonom des Gaststätten- und Hotelwesen". Fortan war ein Studium in den neugebildeten Fachrichtungen "Gaststättenwesen", "Hotelwesen", "Speisenproduktion" und "Praktische Berufsausbildung", ab 1969 auch in "Sozialistische Betriebswirtschaft", möglich. Im Direktstudium absolvierten die Studenten zwei Jahre eine Grund- und Spezialausbildung an der Fachschule (theoretischer Unterricht) und danach 1 Jahr Berufspraktikum mit Fortsetzung der Spezialausbildung und Anfertigung einer Abschlussarbeit.
Nach langjähriger erfolgreicher Berufserfahrung konnten auch externe Studiengänge belegt werden, in denen sich die Teilnehmer in monatlichen Konsultationen auf die Prüfungen vorbereiteten und nach etwa einem Jahr den Fachschulabschluss erwerben konnten. Außerdem wurden auch Berufsabschlüsse zuerkannt, wenn der Antragsteller mindestens 50 Jahre alt war und lange im Beruf gearbeitet hatte.
Ab 1973 wurde eine inhaltliche Neuprofilierung im Direkt- und Fernstudium in den Fachrichtungen "Gaststätten- und Hotelwesen" und "Gesellschaftliche Speisenwirtschaft" vorgenommen, die bis 1990 bestand.
Zur Absicherung der theoretischen Ausbildung unterstützten Lehrkräfte der Handelshochschule Leipzig, speziell der Sektion Gaststätten- und Hotelwesen, des Rationalisierungs- und Forschungszentrums Gaststätten, Hotels, Gemeinschafts-verpflegung in Berlin und der Technischen Hochschule Leipzig die Fachschule.
Im September 1990 wurden letztmalig Direkt- und Fernstudenten immatrikuliert. Sie wurden nach veränderten Lehrplänen, die in Zusammenarbeit mit verschiedenen Hotelfachschulen Westdeutschlands überarbeitet wurden, unterrichtet. Jetzt konnten die Studenten einen Abschluss als "Staatlich geprüfter Betriebswirt für das Hotel- und Gaststättengewerbe" oder im "Gaststätten- und Hotelwesen, Spezialisierung Verpflegungswirtschaft", erwerben.
Direktoren der Fachschule waren:
Meier (1955 bis Juni 1957)
Herbert Preußner (Juli 1957 bis 1965)
Willy Götze, kommissarisch (1965 bis 1967)
Werner Thümmler (Juni 1967 bis Juni 1984)
Edith Fleischmann (Juli 1984 bis 31. März 1991
Bernd Leon (ab 1. April 1991).
Die Fachschule wurde Ende 1992 aufgelöst und ab 1. Januar 1993 in das Berufliche Schulzentrum 10 Leipzig für Ernährung und Hauswirtschaft/Textiltechnik und Bekleidung als Schulart eingegliedert.
Bestandsgeschichte und -bearbeitung
Die Akten des Bestandes der Fachschule für das Hotel- und Gaststättenwesen Leipzig mit einem Umfang von 0,49 lfm wurden 2004 vom Stadtarchiv Leipzig an das Staatsarchiv Leipzig mit einem Ablieferungsverzeichnis übergeben. Die Unterlagen wurden Ende 2011 im Rahmen eines Praktikums bearbeitet. Grundlage der Bearbeitung war die Erschließungsrichtlinie des Sächsischen Staatsarchivs.
2019 erfolgte im Zusammenhang mit der online-Stellung des Bestandes eine redaktionelle Bearbeitung und Ausfertigung des vorliegenden Findbuches.
Es wurden keine Unterlagen im Staatsarchiv Leipzig vernichtet. Der Endumfang beläuft sich auf 0,49 lfm. Der Bestand enthält neben 77 Akten auch 243 Fotos und 5 Druckschriften.
Überlieferungsschwerpunkte
Der Bestand ist nur sehr fragmentarisch überliefert, es sind keine Leitungsunterlagen vorhanden. Überliefert sind vor allem Studentenunterlagen, darunter die Nr. 1 von Kurt Drummer, bekannt als Fernsehkoch des Deutschen Fernsehfunk der DDR. Zahlreiche Lehrpläne der 80er Jahre und einige Jahrgänge der von der Fachschule herausgegebenen Zeitschrift "Kulinarische Antiquitäten" befinden sich in der Nationalbibliothek Leipzig.
Literatur
10 Jahre Fachschule für das Gaststätten- und Hotelwesen (Leipzig). Leipzig, Fachschule für das Gaststätten- und Hotelwesen, 1965.
1955 – 2000. 45 Jahre Fachschule für das Hotel- und Gaststättenwesen Leipzig, hrsg. von Herbert Pilz und Bernd Leon, Leipzig 2000.
1955 - 2005. 50 Jahre Fachschule für das Gaststätten- und Hotelwesen Leipzig, hrsg. von Ralph Kausch, Leipzig 2005.
Hinweise für die Benutzung
Der Bestand enthält Unterlagen, die nach § 10 Abs. 1 Satz 3 des Sächsischen Archivgesetzes erst einhundert Jahre nach der Geburt der betroffenen Person benutzt werden dürfen. Die Vorlage dieser Archivalien ist nur nach gesonderter Prüfung im Wege des Antragsverfahrens zur Schutzfristenverkürzung möglich. Aus technischen Gründen können Verzeichnungseinheiten, die mit einer Schutzfrist gekennzeichnet sind, derzeit in der online-Fassung des Findbuchs nicht angezeigt werden. Wir empfehlen eine Nachfrage beim verwahrenden Archiv.
M. Fechner
Dezember 2019
[01] Die Fachschule ging aus der Hauswirtschaftsschule "Clara-Zetkin-Schule", ab 1950 Fachschule für Wirtschaftsleiter, hervor.
10 Jahre Fachschule für das Gaststätten- und Hotelwesen (Leipzig). Leipzig, Fachschule für das Gaststätten- und Hotelwesen, 1965.
1955 - 2000. 45 Jahre Fachschule für das Hotel- und Gaststättenwesen Leipzig, hrsg. von Herbert Pilz und Bernd Leon, Leipzig 2000.
1955 - 2005. 50 Jahre Fachschule für das Gaststätten- und Hotelwesen Leipzig, hrsg. von Ralph Kausch, Leipzig 2005.
1955 - 2000. 45 Jahre Fachschule für das Hotel- und Gaststättenwesen Leipzig, hrsg. von Herbert Pilz und Bernd Leon, Leipzig 2000.
1955 - 2005. 50 Jahre Fachschule für das Gaststätten- und Hotelwesen Leipzig, hrsg. von Ralph Kausch, Leipzig 2005.
Studienorganisation.- Studentenakten.
Die "Fachschule für Gastronomie" wurde 1955 gegründet und hatte ihren Sitz in Leipzig, Käthe-Kollwitz-Straße 80b. Sie unterstand dem Ministerium für Handel und Versorgung. Die Ausbildung begann im September 1955 mit dem zweijährigen Studium zum "Wirtschaftler der Gastronomie". 1965 erfolgten die Umbenennung in "Fachschule für das Hotel- und Gaststättenwesen" sowie eine Einführung der neuen Berufsbezeichnung "Ökonom des Gaststätten- und Hotelwesen". Ab 1973 wurde eine inhaltliche Neuprofilierung im Direkt- und Fernstudium in den Fachrichtungen "Gaststätten- und Hotelwesen" und "Gesellschaftliche Speisenwirtschaft" vorgenommen, die bis 1990 bestand. Die Fachschule wurde Ende 1992 aufgelöst und ab 1. Januar 1993 in das Berufliche Schulzentrum 10 Leipzig für Ernährung und Hauswirtschaft/Textiltechnik und Bekleidung als Schulart eingegliedert.
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