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Beständeübersicht

Bestand

22045 Pionierfilmstudio am Haus der Jungen Pioniere Georg Schwarz, AV-Unterlagen der Stadt Leipzig

Datierung1960 - 1989
Benutzung im Staatsarchiv Leipzig
Umfang (nur lfm)0,00
Das Haus der Jungen Pioniere "Georg Schwarz" in der Leibnizstraße war als "Zentrales Pionierhaus" (bis 1952 "Landeshaus der Jungen Pioniere") die herausgehobene staatliche Schüler-Freizeiteinrichtung in Leipzig (benannt nach einem kommunistischen, kurz vor Kriegsende hingerichteten Leipziger Widerstandskämpfer). Neben öffentlichen Veranstaltungen kulturellen, sportlichen oder propagandistischen Inhalts wurden auch mehrere Arbeitsgemeinschaften angeboten, darunter das Pionierfilmstudio.
Das im Oktober 1954 gegründete Studio selbst trug bis etwa 1959 den Namen "Prof. Dr. Kurt Maetzig" (nach dem prominenten DEFA-Spielfilmregisseur) und stand unter der jahrzehntelangen hauptamtlichen Leitung der Pädagogin Eva-Maria Drinkler. Von 1982 an wurde es von dem Ingenieur Udo Ziegler geführt, der sein Filmhandwerk im Leipziger Pionierfilmstudio "Iskra" erlernte. Neben zahlreichen Auszeichnungen der Filme wurde das Studio selbst mehrfach geehrt, so erhielt es mindestens fünfmal den Titel "Hervorragendes" bzw. "Ausgezeichnetes Volkskunstkollektiv".
Überliefert sind erste Film-Versuche ab ca. 1952, somit aus der Aufbruchszeit des organisierten Amateurfilmschaffens in der DDR. Die Schüler-Freizeitgruppe befasste sich mit den Anfangsgründen kinematografischer Gestaltung und konnte, obwohl erkennbar eingebettet in beengte politische wie wirtschaftliche Verhältnisse, ihre Mitgliederzahlen kontinuierlich erhöhen. Besonders Begabte wurden zum Studium an der Filmhochschule in Potsdam-Babelsberg angeregt. Überliefert sind mehr oder weniger vollständig etwa 60 Filmtitel, gedreht wurde - nach ersten Versuchen auf 8mm - ausschließlich auf 16mm, in den überwiegenden Fällen mit Magnetrandspur vertont.
Gezielt dokumentiert wurden ab 1958 politische und sportliche Großereignisse für Kinder und Jugendliche ("Zentrale Pioniertreffen", "Bezirksspartakiade", "Fest der Freundschaft", Weltfestspiele in Berlin 1973 etc.), oft in Kooperation mit anderen Pionierfilmstudios, oder sommerliche Höhepunkte wie Reisen in Pionierlager der DDR, nach Bulgarien, nach Jugoslawien oder in die Sowjetunion. Spielfilmsujets widmeten sich in den ersten Jahrzehnten in vordergründig pädagogischer Absicht zumeist Themen ethisch-moralischen Inhalts (Ehrlichkeit, Ordnung und Sauberkeit, Nachbarschaftshilfe, Solidarität etc.), während in den 1980er Jahren in einigen Titeln auch Spaß und Unterhaltung dominierte. Dokumentarfilmthemen waren zumeist Porträts anderer kultureller, naturwissenschaftlicher und sportlicher Arbeitsgemeinschaften oder Leipziger Sehenswürdigkeiten mit historischem Hintergrund. Dem Zwang zur Erlangung von Ressourcen folgend, wurde unter der Leitung von Udo Ziegler seit 1982 die Tendenz zum professionalisierten Auftragsfilm stärker, augenscheinlich im zweiteiligen Großprojekt über kommunistische Leipziger Widerstandskämpfer "… vergeßt uns nicht!" (1984/85). Die überlieferte audiovisuelle Hinterlassenschaft der Gruppe, die im Zuge der Auflösung DDR-staatlicher Strukturen zerfiel, dokumentiert medienpädagogische Schülerfreizeitarbeit in drei DDR-Jahrzehnten. Überliefert sind im Bestand auch einige Titel aus anderen Pionierfilmstudios, so aus Eisenhüttenstadt, Pirna und Freital.
Im Bestand Zentrales Amateurfilmarchiv (22047) befindet sich ein Fernseh-Bericht über das Pionierfilmstudio Georg Schwarz.
Audiovisuelle Werke und Materialien: Dokumentarische, fiktionale und propagandistische Produktionen, vorwiegend im Film-Format 16 mm mit Magnetton-Randspur.
Das Pionierhaus Georg Schwarz in der Leibnizstraße war die herausgehobene staatliche Schüler-Freizeiteinrichtung in Leipzig. Neben öffentlichen Veranstaltungen kulturellen, sportlichen oder propagandistischen Inhalts wurden auch mehrere Arbeitsgemeinschaften angeboten, darunter das Pionierfilmstudio. Überliefert sind erste Film-Versuche ab ca. 1955, somit aus der Anfangszeit des organisierten Amateurfilmschaffens in der DDR. Die Schüler-Freizeitgruppe befasste sich mit den Anfangsgründen kinematografischer Gestaltung und konnte, obwohl erkennbar eingebettet in beengte politische wie wirtschaftliche Verhältnisse, ihre Mitgliederzahlen kontinuierlich erhöhen. Besonders Begabte wurden zum Studium an der Filmhochschule in Potsdam-Babelsberg angeregt. Dem Zwang zur Erlangung von Ressourcen folgend, wurde seit 1985 die Tendenz zum professionalisierten Auftragsfilm stärker.
Die fragmentarisch überlieferte audiovisuelle Hinterlassenschaft der Gruppe, die im Zuge der Auflösung DDR-staatlicher Strukturen zerfiel, dokumentiert medienpädagogische Schülerfreizeitarbeit in drei DDR-Jahrzehnten.
Der Bestand ist vom Stadtarchiv Leipzig als Depositum an das Staatsarchiv Leipzig abgegeben worden.
  • 1999 | Abgabeverzeichnis
  • 2024-02-13 | Diese Ausgabe über AWAX 2.0.1.5
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