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Beständeübersicht

Bestand

22064 Bezirksfilmdirektion Leipzig

Datierung1928 - 1999
Benutzung im Staatsarchiv Leipzig
Umfang (nur lfm)1,32

Geschichte der Bezirksfilmdirektion Leipzig

Das Lichtspielwesen der DDR war zentralistisch aufgebaut. Oberstes Leitungsorgan war die Hauptverwaltung (HV) Film beim Ministerium für Kultur der DDR. Gegenüber den Bezirksfilmdirektionen hatte sie eine kulturpolitische Anleitungsfunktion, da diese den jeweiligen Räten der Bezirke unterstanden. Die HV Film (Abteilung Kulturpolitische Arbeit mit dem Film) gab Direktiven zur ideologischen Filmarbeit und anderen Themen heraus, legte den "politischen Status" bzw. den "Wert" der Filme fest, kontrollierte die Planerfüllung, sammelte die Plananalysen aller Bezirksfilmdirektionen, "überwachte" die Durchführung von filmpolitischen Höhepunkten (Festivals, Sommerfilmtage, ausländische Filmtage u.ä.) und organisierte zentrale Konferenzen und Erfahrungsaustausche. Die praktische Durchführung des Kinobetriebes bestimmten die Bezirksfilmdirektionen weitgehend selbst.

Seit 1953 organisierten die Kreislichtspielbetriebe das Lichtspielwesen.[01] 1963 wurden diese zu Bezirkslichtspielbetrieben zusammengefasst, da sich die früheren kleineren Organisationseinheiten als ineffektiv erwiesen hatten.[02]

Die Volkseigenen Lichtspielbetriebe (B) wurden 1973 in Bezirksfilmdirektionen umgewandelt. Damit wurden sie den Räten der Bezirke unterstellt, die diese auch finanzierten.[03]

Die Abteilung Kultur des Rates des Bezirkes Leipzig nahm durch regelmäßige Anleitung der Bezirksfilmdirektion und der Abteilung Kultur der Räte der Kreise und Städte Einfluss auf die Filmentwicklung im Territorium.

Die Bezirksfilmdirektion besaß somit Entscheidungsgewalt über alle das Kino betreffenden strategisch-grundsätzlichen Fragen in ihrem Gebiet wie Spielpläne, Investitionen, Rekonstruktionen von Häusern sowie die langfristige Entwicklung der Einrichtung.

Die Bezirksfilmdirektion Leipzig war nochmals in einzelne Kreisfilmstellen untergliedert. Diese waren für das operative Geschäft zuständig: reibungslosen Vorstellungsbetrieb, Wartung der Häuser, Landfilm, Personalpolitik, Planerfüllung der einzelnen Filmtheater, Veranstaltungsorganisation für Schulklassen, Arbeitskollektive usw.

Ende 1990 übernahm die Treuhand die Bezirkslichtspieldirektion.[04] Ab 1991 firmierte sie als Filmtheaterbetriebe Leipzig GmbH, Petersstraße 20, auch Heinrichstraße 6 in Leipzig.

Die Schließung des Filmtheaters Casino in Leipzig erfolgte am 31. März 1993.

Der Verkauf des Gebäudes Petershof in Leipzig an die DIV Grundbesitz, in dem sich das Kino Capitol befand, erfolgte am 1. April 1995.



Bestandsgeschichte und –bearbeitung

Der Bestand umfasst die Jahre 1928 bis 1999.

Bei den frühen Archivalien aus der Zeit vor 1945 handelt es sich um Baupläne des Gebäudes Petershof in Leipzig.

Eine erste Übernahme von Unterlagen der ehemaligen Bezirksfilmdirektion Leipzig im Umfang von 0,39 lfm erfolgte am 24.11.2004. Im Zuge einer Anbietung von Herrn Ralph Nünthel, Leipzig, übernahm das Staatsarchiv Leipzig am 12.02.2018 weitere 0,93 lfm Archivgut dieser Einrichtung.

Generell waren neue Aktentitel zu vergeben. Ein Aktenplan lag nicht vor. Zur näheren Inhaltsangabe wurde der Enthält-Vermerk genutzt. Kassiert wurden Dubletten von Zeichnungen, Schriftstücken und Rechnungen.



Überlieferungsschwerpunkte

Es handelt sich hier vorrangig um Unterlagen zu Baumaßnahmen im Kino Capitol in Leipzig. Daneben sind eine Reihe Unterlagen zu Lichtspieltheatern der einzelnen Kreislichtspielbetriebe des Bezirkes Leipzig überliefert. Auch hier sind vor allem Angaben zu Bauzustand und Baumaßnahmen der einzelnen Lichtspielhäuser überliefert. Ergänzend dazu liegen mehrere hundert Fotografien zum Bauzustand der Lichtspielbetriebe vor.



Hinweise für die Benutzung

Der Bestand ist gemäß dem Sächsischen Archivgesetz (SächsArchivG), rechtsbereinigt mit Stand vom 1. Februar 2014 benutzbar. Gemäß § 10 SächsArchivG sind personenbezogene Archivalien für die Benutzung gesperrt.



Korrespondierende Bestände

20237 Bezirkstag/Rat des Bezirkes Leipzig

20306 Staatliche Zentralverwaltung für Statistik beim Ministerrat der DDR, Bezirksstelle Leipzig

21460 SED Grundorganisation Bezirksfilmdirektion Leipzig



Hans-Jürgen Voigt

Mai 2018



Abkürzungsverzeichnis



BFSBezirksfilmstudio
DIVDeutsche Immobilienverwaltung Grundbesitzanlage
GmbHGesellschaft mit beschränkter Haftung
HVHauptverwaltung
VEBVolkseigener Betrieb
VPVolkspolizei





[01] Vgl. Verordnung vom 27. November 1952 über die Bildung von volkseigenen Kreislichtspielbetrieben (GB I der DDR, S. 1126)
[02] Vgl. Verordnung vom 2. April 1953 über das Lichtspielwesen (GB I der DDR S. 524)
[03] Vgl. Anordnung vom 24. August 1973 über die Bildung sowie, Planung, Finanzierung und Abrechnung des Progress Film-Verleih un der Bezirksfilmdirektionen (GB I der DDR Nr. 42, S. 443)
[04] Vgl. Problem der Umwandlung der Bezirksfilmdirektionen in GmbH, MfK/Treuhandverwaltung, 17.07.1990 (BArch, DR 1/7194)
Baumaßnahmen im Kino Capitol in Leipzig.- Akten zu Lichtspieltheatern der einzelnen Kreislichtspielbetriebe des Bezirkes Leipzig.- Angaben zu Bauzustand und Baumaßnahmen der einzelnen Lichtspielhäuser.
Seit 1953 organisierten die Kreislichtspielbetriebe das Lichtspielwesen. 1963 wurden diese zu Bezirkslichtspielbetrieben zusammengefasst, da sich die früheren kleineren Organisationseinheiten als ineffektiv erwiesen hatten.
Der Volkseigenen Lichtspielbetrieb (B) Leipzig wurde 1973 in die Bezirksfilmdirektion umgewandelt. Damit wurde sie den Rat der Bezirkes unterstellt, die diese auch finanzierte.
Die Abteilung Kultur des Rates des Bezirkes Leipzig nahm durch regelmäßige Anleitung der Bezirksfilmdirektion und der Abteilung Kultur der Räte der Kreise und Städte Einfluss auf die Filmentwicklung im Territorium.
Die Bezirksfilmdirektion besaß somit Entscheidungsgewalt über alle das Kino betreffenden strategisch-grundsätzlichen Fragen in ihrem Gebiet wie Spielpläne, Investitionen, Rekonstruktionen von Häusern sowie die langfristige Entwicklung der Einrichtung.
Die Bezirksfilmdirektion Leipzig war nochmals in einzelne Kreisfilmstellen untergliedert. Diese waren für das operative Geschäft zuständig: reibungslosen Vorstellungsbetrieb, Wartung der Häuser, Landfilm, Personalpolitik, Planerfüllung der einzelnen Filmtheater, Veranstaltungsorganisation für Schulklassen, Arbeitskollektive usw.Ende 1990 übernahm die Treuhand die Bezirkslichtspieldirektion. Ab 1991 firmierte sie als Filmtheaterbetriebe Leipzig GmbH, Petersstraße 20, auch Heinrichstraße 6 in Leipzig.
Die Schließung des Filmtheaters Casino in Leipzig erfolgte am 31. März 1993.
Der Verkauf des Gebäudes Petershof in Leipzig an die DIV Grundbesitz, in dem sich das Kino Capitol befand, erfolgte am 1. April 1995.
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