Beständeübersicht
Bestand
22072 Straßen- und Wasserbauamt Leipzig
Datierung | 1833 - 1954 |
---|---|
Benutzung im | Staatsarchiv Leipzig |
Umfang (nur lfm) | 3,19 |
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Geschichte des Straßen- und Wasserbauamts Leipzig
Mit dem Straßenbaumandat vom 28. April 1781[01] verpflichtete sich der Staat zum Ausbau und zur Unterhaltung der Straßen. Nach 1831 bildeten sich die jeweils einer Amtshauptmannschaft unterstehenden Dienststellen der Chausseeinspektoren heraus. Die Leitung und Beaufsichtigung des fiskalischen Brücken-, Straßen- und Wasserbauwesens übernahm das Finanzministerium. Ihm ordneten sich der Straßenbaukommissar, der Wasserbaudirektor sowie ein bei der Amtshauptmannschaft angesiedelter Bauverwalter unter. Dieser kümmerte sich um die mit dem Straßen- und Wasserbau verbundenen wirtschaftlichen Geld-, Kassen- und Rechnungsangelegenheiten. In Verwaltungsangelegenheiten des Straßen- und Wasserbaus war er den Amtshauptleuten weisungsgebunden. In Kassen-, Buch- und Rechnungssachen unterstand er dem Finanzministerium.
Chausseen, Straßen, Wasserstraßen, Kanäle, Schleusen usw. unterstanden der technischen Aufsicht von Amtshauptleuten sowie Chaussee- und Wasserbauinspektoren.
Mit der Verordnung des Finanzministeriums vom 15. März 1884[02] erfolgte die Zusammenlegung der bis dahin eigenständigen Straßen- und Wasserbauinspektionen. Somit kam es in demselben Jahr zur Bildung der Straßen- und Wasserbauinspektion Leipzig.
Ihre Zuständigkeit erstreckte sich auf alle Bauten an Staatsstraßen, die Regulierung und Beaufsichtigung der Gewässer, die Bauvorhaben und die Erstellung von Gutachten im Zuständigkeitsbereich der Amtshauptmannschaften Leipzig, Grimma und Borna. Des Weiteren war sie am Bau von Häusern sowie am Einbau von Strom- und Wasserleitungen sowie der Errichtung von Eisenbahn- und Straßenlinien beteiligt.
1910 erfolgte die Umbenennung in Straßen- und Wasserbauamt Leipzig. 1922/1923 wurde das Straßen- und Wasserbauamt Grimma aufgelöst. Die Aufgaben übernahmen sowohl das Straßen- und Wasserbauamt Leipzig als auch das Straßen- und Wasserbauamt Dresden. Von 1931 bis 1938 übernahm das Amt Aufgaben des zeitweilig aufgelösten Straßen- und Wasserbauamtes Döbeln. Hinzu kam der von den Nationalsozialisten forcierte Ausbau von Autobahnen als neuer Aufgabenschwerpunkt. Ab 1934 unterstand die Behörde dem (Reichs-) Generalinspektor für das deutsche Straßenwesen. Dieser übernahm u. a. die Fachaufsicht über die Behörden des Straßenbaus und der Straßenbauverwaltung, die Genehmigung von Straßenbauplänen, die Straßenaufsicht und die Wegepolizei. Er bediente sich zur Erfüllung seiner Aufgaben der Länderverwaltungen. Die Straßen wurden mit dem Gesetz vom 26. März 1934[03] in Kraftfahrbahnen, Reichstraßen, Landstraßen I. Ordnung und Landstraßen II. Ordnung eingeteilt.
1946 erfolgte die Trennung der Aufgabenbereiche in selbstständige Ämter. Das Wasserbauamt Leipzig ging mit der Verwaltungsreform von 1952 in den VEB (Z) Wasserwirtschaftsbetrieb Mulde über, das Straßenbauamt Leipzig wurde 1951 in Straßeninspektion Leipzig umbenannt. Die Straßeninspektion Leipzig war nun der Hauptabteilung Verkehr und Straßenwesen der Landesverwaltung Sachsen unterstellt.[04]
Bestandsgeschichte und -bearbeitung
Die Unterlagen gelangten etappenweise von 2004 bis 2009 in das Staatsarchiv Leipzig. Abgabestelle für die Unterlagen zum Straßenbau war das Straßenbauamt Leipzig.
Ende November 2016 erfolgte die Verzeichnung des Bestandes in der Archivdatenbank. Zudem wurden Fremdprovenienzen ausgegliedert und anderen Beständen zugeordnet sowie eine Systematik erstellt. Weiterhin konnte eine 2016 bei einer Auktion erworbene Akte zum Elster-Saale-Kanal (Nr. 190) in den Bestand integriert und verzeichnet werden.
2017 wurden weitere 29, nachträglich dem Bestand zugeordnete, Akten verzeichnet (Nr. 192 bis Nr. 219).
Überlieferungsschwerpunkte
Überliefert sind hauptsächlich Sachakten und Karten/Pläne zum Straßen- und Wasserbau, die überwiegend aus den 1930er und 1940er Jahren stammen. Des Weiteren enthält der Bestand Personalakten.
Unter den 2017 nachverzeichneten Akten befinden sich acht Einheiten, als deren Provenienz das Staatliche Neubauamt Elsterregelung Leipzig festgestellt wurde. Diese wurden auf Grund des inhaltlichen Zusammenhanges im Bestand belassen und einem eigenen Gliederungspunkt "3.4 Elsterreglung" zugewiesen.
Hinweise für die Benutzung
Eine Akte unterliegt der personenbezogenen Schutzfrist nach gem. § 10 Abs. 1 Satz 2 SächsArchivG. Die Vorlage dieser Archivale ist nur nach Ablauf oder Verkürzung der Schutzfrist möglich. Solange die Schutzfrist gilt, ist die gesperrte Unterlage online nicht recherchierbar.
Der Bestand ist zu zitieren mit: Sächsisches Staatsarchiv, StA-L, 22072 Straßen- und Wasserbauamt Leipzig.
Quellen und Literatur
Mosel, Curt von der, Handwörterbuch des Verwaltungsrechts unter besonderer Berücksichtigung des sächsischen Landesrechts, Leipzig, 1912.
Haebler, Karl von, Das Wegerecht im Königreich Sachsen, Leipzig, 1913.
Sächsisches Staatsministerium für Wirtschaft und Arbeit, Straßenbau in Sachsen, Dresden, 2000.
Verordnung, die Änderung in der Bezeichnung der Dienststellen der staatlichen Straßen- und Wasserbauverwaltung betreffend, GVBl. Sachsen 1909, S. 687.
Verweise auf korrespondierende Bestände
Staatsarchiv Leipzig
20024 Kreishauptmannschaft Leipzig
20028 Amtshauptmannschaft Leipzig
20025 Amtshauptmannschaft Borna
20027 Amtshauptmannschaft Grimma
20175 Wasserbauinspektion Leipzig
20174 Straßen- und Wasserbauamt Döbeln
22183 Straßen- und Wasserbauamt Grimma
Staatsarchiv Chemnitz
30319 Straßen- und Wasserbauamt Chemnitz
Hauptstaatsarchiv Dresden
10933 Straßenbauamt Dresden
10851 Ministerium der Finanzen
M. Zschunke (Dezember 2016) / D. Wustig (Oktober 2017)
[01] Staatsarchiv Chemnitz, Einleitung Straßen- und Wasserbauämter.
[02] 22072 Straßen- und Wasserbauamt Leipzig, Nr. 002.
[03] Mosel, Curt von der: Handwörterbuch des Verwaltungsrechts unter besonderer Berücksichtigung des sächsischen Landesrechts, Leipzig 1912.
[04] Hauptstaatsarchiv Dresden, Einleitung Straßen- und Wasserbauämter.
Mit dem Straßenbaumandat vom 28. April 1781[01] verpflichtete sich der Staat zum Ausbau und zur Unterhaltung der Straßen. Nach 1831 bildeten sich die jeweils einer Amtshauptmannschaft unterstehenden Dienststellen der Chausseeinspektoren heraus. Die Leitung und Beaufsichtigung des fiskalischen Brücken-, Straßen- und Wasserbauwesens übernahm das Finanzministerium. Ihm ordneten sich der Straßenbaukommissar, der Wasserbaudirektor sowie ein bei der Amtshauptmannschaft angesiedelter Bauverwalter unter. Dieser kümmerte sich um die mit dem Straßen- und Wasserbau verbundenen wirtschaftlichen Geld-, Kassen- und Rechnungsangelegenheiten. In Verwaltungsangelegenheiten des Straßen- und Wasserbaus war er den Amtshauptleuten weisungsgebunden. In Kassen-, Buch- und Rechnungssachen unterstand er dem Finanzministerium.
Chausseen, Straßen, Wasserstraßen, Kanäle, Schleusen usw. unterstanden der technischen Aufsicht von Amtshauptleuten sowie Chaussee- und Wasserbauinspektoren.
Mit der Verordnung des Finanzministeriums vom 15. März 1884[02] erfolgte die Zusammenlegung der bis dahin eigenständigen Straßen- und Wasserbauinspektionen. Somit kam es in demselben Jahr zur Bildung der Straßen- und Wasserbauinspektion Leipzig.
Ihre Zuständigkeit erstreckte sich auf alle Bauten an Staatsstraßen, die Regulierung und Beaufsichtigung der Gewässer, die Bauvorhaben und die Erstellung von Gutachten im Zuständigkeitsbereich der Amtshauptmannschaften Leipzig, Grimma und Borna. Des Weiteren war sie am Bau von Häusern sowie am Einbau von Strom- und Wasserleitungen sowie der Errichtung von Eisenbahn- und Straßenlinien beteiligt.
1910 erfolgte die Umbenennung in Straßen- und Wasserbauamt Leipzig. 1922/1923 wurde das Straßen- und Wasserbauamt Grimma aufgelöst. Die Aufgaben übernahmen sowohl das Straßen- und Wasserbauamt Leipzig als auch das Straßen- und Wasserbauamt Dresden. Von 1931 bis 1938 übernahm das Amt Aufgaben des zeitweilig aufgelösten Straßen- und Wasserbauamtes Döbeln. Hinzu kam der von den Nationalsozialisten forcierte Ausbau von Autobahnen als neuer Aufgabenschwerpunkt. Ab 1934 unterstand die Behörde dem (Reichs-) Generalinspektor für das deutsche Straßenwesen. Dieser übernahm u. a. die Fachaufsicht über die Behörden des Straßenbaus und der Straßenbauverwaltung, die Genehmigung von Straßenbauplänen, die Straßenaufsicht und die Wegepolizei. Er bediente sich zur Erfüllung seiner Aufgaben der Länderverwaltungen. Die Straßen wurden mit dem Gesetz vom 26. März 1934[03] in Kraftfahrbahnen, Reichstraßen, Landstraßen I. Ordnung und Landstraßen II. Ordnung eingeteilt.
1946 erfolgte die Trennung der Aufgabenbereiche in selbstständige Ämter. Das Wasserbauamt Leipzig ging mit der Verwaltungsreform von 1952 in den VEB (Z) Wasserwirtschaftsbetrieb Mulde über, das Straßenbauamt Leipzig wurde 1951 in Straßeninspektion Leipzig umbenannt. Die Straßeninspektion Leipzig war nun der Hauptabteilung Verkehr und Straßenwesen der Landesverwaltung Sachsen unterstellt.[04]
Bestandsgeschichte und -bearbeitung
Die Unterlagen gelangten etappenweise von 2004 bis 2009 in das Staatsarchiv Leipzig. Abgabestelle für die Unterlagen zum Straßenbau war das Straßenbauamt Leipzig.
Ende November 2016 erfolgte die Verzeichnung des Bestandes in der Archivdatenbank. Zudem wurden Fremdprovenienzen ausgegliedert und anderen Beständen zugeordnet sowie eine Systematik erstellt. Weiterhin konnte eine 2016 bei einer Auktion erworbene Akte zum Elster-Saale-Kanal (Nr. 190) in den Bestand integriert und verzeichnet werden.
2017 wurden weitere 29, nachträglich dem Bestand zugeordnete, Akten verzeichnet (Nr. 192 bis Nr. 219).
Überlieferungsschwerpunkte
Überliefert sind hauptsächlich Sachakten und Karten/Pläne zum Straßen- und Wasserbau, die überwiegend aus den 1930er und 1940er Jahren stammen. Des Weiteren enthält der Bestand Personalakten.
Unter den 2017 nachverzeichneten Akten befinden sich acht Einheiten, als deren Provenienz das Staatliche Neubauamt Elsterregelung Leipzig festgestellt wurde. Diese wurden auf Grund des inhaltlichen Zusammenhanges im Bestand belassen und einem eigenen Gliederungspunkt "3.4 Elsterreglung" zugewiesen.
Hinweise für die Benutzung
Eine Akte unterliegt der personenbezogenen Schutzfrist nach gem. § 10 Abs. 1 Satz 2 SächsArchivG. Die Vorlage dieser Archivale ist nur nach Ablauf oder Verkürzung der Schutzfrist möglich. Solange die Schutzfrist gilt, ist die gesperrte Unterlage online nicht recherchierbar.
Der Bestand ist zu zitieren mit: Sächsisches Staatsarchiv, StA-L, 22072 Straßen- und Wasserbauamt Leipzig.
Quellen und Literatur
Mosel, Curt von der, Handwörterbuch des Verwaltungsrechts unter besonderer Berücksichtigung des sächsischen Landesrechts, Leipzig, 1912.
Haebler, Karl von, Das Wegerecht im Königreich Sachsen, Leipzig, 1913.
Sächsisches Staatsministerium für Wirtschaft und Arbeit, Straßenbau in Sachsen, Dresden, 2000.
Verordnung, die Änderung in der Bezeichnung der Dienststellen der staatlichen Straßen- und Wasserbauverwaltung betreffend, GVBl. Sachsen 1909, S. 687.
Verweise auf korrespondierende Bestände
Staatsarchiv Leipzig
20024 Kreishauptmannschaft Leipzig
20028 Amtshauptmannschaft Leipzig
20025 Amtshauptmannschaft Borna
20027 Amtshauptmannschaft Grimma
20175 Wasserbauinspektion Leipzig
20174 Straßen- und Wasserbauamt Döbeln
22183 Straßen- und Wasserbauamt Grimma
Staatsarchiv Chemnitz
30319 Straßen- und Wasserbauamt Chemnitz
Hauptstaatsarchiv Dresden
10933 Straßenbauamt Dresden
10851 Ministerium der Finanzen
M. Zschunke (Dezember 2016) / D. Wustig (Oktober 2017)
[01] Staatsarchiv Chemnitz, Einleitung Straßen- und Wasserbauämter.
[02] 22072 Straßen- und Wasserbauamt Leipzig, Nr. 002.
[03] Mosel, Curt von der: Handwörterbuch des Verwaltungsrechts unter besonderer Berücksichtigung des sächsischen Landesrechts, Leipzig 1912.
[04] Hauptstaatsarchiv Dresden, Einleitung Straßen- und Wasserbauämter.
Straßenbau.- Personal.- Verlauf von Flüssen und Bächen.
1884 wurde die Straßen- und Wasserbauinspektion Leipzig gebildet. Ihre Zuständigkeit erstreckte sich auf alle Bauten an Staatsstraßen, die Regulierung und Beaufsichtigung der Gewässer, die Bauvorhaben und die Erstellung von Gutachten im Zuständigkeitsbereich der Amtshauptmannschaften Leipzig, Grimma und Borna. 1910 erfolgte die Umbenennung in Straßen- und Wasserbauamt Leipzig. Von 1931 bis 1938 übernahm das Amt Aufgaben des zeitweilig aufgelösten Straßen- und Wasserbauamtes Döbeln. 1946 erfolgte die Trennung der Aufgabenbereiche in selbstständige Ämter. Das Wasserbauamt Leipzig ging mit der Verwaltungsreform von 1952 in den VEB (Z) Wasserwirtschaftsbetrieb Mulde über, das Straßenbauamt Leipzig wurde 1951 in Straßeninspektion Leipzig umbenannt.
Weitere Angaben siehe 2.3.5.4 Straßen- und Wasserbauverwaltung.
Weitere Angaben siehe 2.3.5.4 Straßen- und Wasserbauverwaltung.
- 2017 | Findbuch / Datenbank
- 2024-11-19 | Diese Ausgabe über AWAX 2.0.1.5