Beständeübersicht
Bestand
22270 Johannes Großfuß, Metall- und Lackierwarenfabrik, Döbeln
Datierung | 1915, 1922 - 1947 |
---|---|
Benutzung im | Staatsarchiv Leipzig |
Umfang (nur lfm) | 0,10 |
Geschichte der Firma Johannes Großfuß, Döbeln
Die spätere Metall- und Lackierwarenfabrik Johannes Großfuß wurde im April 1870 unter HR 142 in das Handelsregister beim Amtsgericht Döbeln eingetragen.[01] Nach dem Tod des Firmengründers Johannes Alexis Benjamin Großfuß am 19. April 1915 erbten seine beiden Kinder das Unternehmen; sein Sohn Johannes Curt Großfuß führte es fort. 1928 wurde dessen Sohn Paul Curt Johannes Großfuß ebenfalls Inhaber; seitdem wurde das Unternehmen als offene Handelsgesellschaft geführt.
Im Zweiten Weltkrieg war die Firma in der Rüstungsproduktion tätig und beschäftigte zahlreiche Gefangene.[02] 1946 wurden die beiden Inhaber enteignet; bereits im November 1945 war Oskar Ullrich zum Treuhänder bestellt worden.[03] Zum 1. Juli 1948 wurde der VEB Metallbau Döbeln als Nachfolger der Firma Johannes Großfuß gegründet. Dieser Betrieb war ein Zweigbetrieb der VVB Sanar und wurde 1956 mit zwei anderen metallverarbeitenden Betrieben zum VEB Döbelner Beschläge- und Metallwerk zusammengelegt.
Bestandsgeschichte und -bearbeitung
Die wenigen Verzeichnungseinheiten wurden 2012 durch Thoralf Handke aus dem Bestand 20850 Robert Tümmler, Metallwarenfabrik, Döbeln, herausgelöst; die alten Archivsignaturen sind im Archivinformationssystem des StA-L erfasst. 2016 wurde durch U. die Einleitung ergänzt und die Online-Stellung des Findbuches veranlasst.
Es ist möglich, dass sich noch Unterlagen der Firma Johannes Großfuß in den noch nicht erschlossenen Unterlagen des Bestandes 20888 VEB Metallbau Döbeln befinden. Eine Bearbeitung dieses Bestands ist zurzeit aufgrund fehlender personeller Ressourcen nicht möglich.
Verweise auf korrespondierende Bestände
20206 Oberfinanzpräsident Leipzig, Nr. 541
20851 VEB Döbelner Beschläge- und Metallwerk, Nr. 1, 5, 14, 15 und 38
Thekla Kluttig
August 2016
[01] Die folgende kurze Darstellung basiert v. a. auf der Handelsregisterakte, vgl. Sächsisches Staatsarchiv, Staatsarchiv Leipzig (im Folgenden: StA-L), 20119 Amtsgericht Döbeln, Nr. 88. Ergänzend siehe die Angaben in der Wikipedia unter URL https://de.wikipedia.org/wiki/Metall-_und_Lackwarenfabrik_Johannes_Gro%C3%9Ffu%C3%9F (letzter Aufruf 16.08.2016).
[02] Siehe hierzu StA-L, 20036 Zuchthaus Waldheim, Nr. 1970 und Nr. 19742 sowie 20851 VEB Döbelner Beschläge- und Metallwerk, Nr. 15.
[03] Zu Ullrichs Tätigkeit und der Situation des Betriebes zwischen 1945 und 1948 siehe 20851 VEB Döbelner Beschläge- und Metallwerk, Nr. 5.
Die spätere Metall- und Lackierwarenfabrik Johannes Großfuß wurde im April 1870 unter HR 142 in das Handelsregister beim Amtsgericht Döbeln eingetragen.[01] Nach dem Tod des Firmengründers Johannes Alexis Benjamin Großfuß am 19. April 1915 erbten seine beiden Kinder das Unternehmen; sein Sohn Johannes Curt Großfuß führte es fort. 1928 wurde dessen Sohn Paul Curt Johannes Großfuß ebenfalls Inhaber; seitdem wurde das Unternehmen als offene Handelsgesellschaft geführt.
Im Zweiten Weltkrieg war die Firma in der Rüstungsproduktion tätig und beschäftigte zahlreiche Gefangene.[02] 1946 wurden die beiden Inhaber enteignet; bereits im November 1945 war Oskar Ullrich zum Treuhänder bestellt worden.[03] Zum 1. Juli 1948 wurde der VEB Metallbau Döbeln als Nachfolger der Firma Johannes Großfuß gegründet. Dieser Betrieb war ein Zweigbetrieb der VVB Sanar und wurde 1956 mit zwei anderen metallverarbeitenden Betrieben zum VEB Döbelner Beschläge- und Metallwerk zusammengelegt.
Bestandsgeschichte und -bearbeitung
Die wenigen Verzeichnungseinheiten wurden 2012 durch Thoralf Handke aus dem Bestand 20850 Robert Tümmler, Metallwarenfabrik, Döbeln, herausgelöst; die alten Archivsignaturen sind im Archivinformationssystem des StA-L erfasst. 2016 wurde durch U. die Einleitung ergänzt und die Online-Stellung des Findbuches veranlasst.
Es ist möglich, dass sich noch Unterlagen der Firma Johannes Großfuß in den noch nicht erschlossenen Unterlagen des Bestandes 20888 VEB Metallbau Döbeln befinden. Eine Bearbeitung dieses Bestands ist zurzeit aufgrund fehlender personeller Ressourcen nicht möglich.
Verweise auf korrespondierende Bestände
20206 Oberfinanzpräsident Leipzig, Nr. 541
20851 VEB Döbelner Beschläge- und Metallwerk, Nr. 1, 5, 14, 15 und 38
Thekla Kluttig
August 2016
[01] Die folgende kurze Darstellung basiert v. a. auf der Handelsregisterakte, vgl. Sächsisches Staatsarchiv, Staatsarchiv Leipzig (im Folgenden: StA-L), 20119 Amtsgericht Döbeln, Nr. 88. Ergänzend siehe die Angaben in der Wikipedia unter URL https://de.wikipedia.org/wiki/Metall-_und_Lackwarenfabrik_Johannes_Gro%C3%9Ffu%C3%9F (letzter Aufruf 16.08.2016).
[02] Siehe hierzu StA-L, 20036 Zuchthaus Waldheim, Nr. 1970 und Nr. 19742 sowie 20851 VEB Döbelner Beschläge- und Metallwerk, Nr. 15.
[03] Zu Ullrichs Tätigkeit und der Situation des Betriebes zwischen 1945 und 1948 siehe 20851 VEB Döbelner Beschläge- und Metallwerk, Nr. 5.
Finanzen.- Kataloge.
Die spätere Metall- und Lackierwarenfabrik Johannes Großfuß wurde 1869 in Döbeln durch den Namensgeber gegründet und blieb familiengeführt. Produziert wurden vorwiegend Haushaltswaren aus Metall. Seit 1928 wurde das Unternehmen als offene Handelsgesellschaft geführt; im Zweiten Weltkrieg war der Betrieb in der Rüstungsproduktion tätig. 1946 wurden die Inhaber enteignet, 1948 wurde der VEB Metallbau Döbeln als Nachfolgebetrieb gegründet.
- 2016 | Findbuch / Datenbank
- 2024-11-19 | Diese Ausgabe über AWAX 2.0.1.5