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Beständeübersicht

Bestand

22373 Rittergut Imnitz

Datierung1582 - 1939
Benutzung im Staatsarchiv Leipzig
Umfang (nur lfm)3,18
Geschichte des Rittergutes Imnitz
Das südlich von Zwenkau gelegene Rittergut Imnitz (auch als Rittergut Imnitz (II) bezeichnet) war eines der beiden im Ort befindlichen Rittergüter und befand sich bis Mitte des 17. Jahrhunderts im Besitz der Familie von Zehmen. Ihr folgten bis zum ersten Drittel des 18. Jahrhunderts die Familien von Schicke, von Wendeßen und von Osterhausen. Diesen schlossen sich bis Ende des 18. Jahrhunderts die Familien von Dieskau, von Minckwitz und von Bölzig an. Im 19. und 20. Jahrhundert hatte das Rittergut mit den Familien Crayen, Rummel, Melly, Vollsack, Liebster und Kees durchweg bürgerliche Besitzer. Der letzte Besitzer, Walter Kees, wurde im Rahmen der Bodenreform 1945 enteignet.
Das Mannlehnrittergut Imnitz besaß die Gerichtsbarkeit über Güter in Geschwitz, Imnitz, Kotzschbar, Löbschütz (bei Zwenkau), Stöhna, Zeschwitz (bei Zwenkau) und Zwenkau. Die Gerichtsbarkeit des Ritterguts wurde am 19. Januar 1853 dem Königlichen Gericht Zwenkau
übertragen. Der selbständige Gutsbezirk wurde 1921 nach Imnitz eingemeindet, der Ort insgesamt 1929 nach Zwenkau.

Bestandsgeschichte und –bearbeitung
Die Unterlagen des Bestandes sind vom damaligen Landeshauptarchiv Dresden in das Staatsarchiv Leipzig gelangt und aus den Lagerungsgemeinschaften AG Zwenkau/AH Leipzig separiert worden. Zunächst bildeten sie mit denen des Rittergutes Imnitz mit Kotzschbar einen zusammengefassten Bestand. Bei der Neubearbeitung des Bestandes im Februar 2015 wurden aus diesem Bestand die zum Rittergut Imnitz (II) gehörigen Akten herausgelöst. Diese Entscheidung wurde gefällt, da die beiden in Imnitz vorhandenen Rittergüter zu keiner Zeit verwaltungsmäßig oder über einen gemeinsamen Eigentümer miteinander verbunden waren. Die Akten erhielten neue durchlaufende Signaturen.
Die Erschließung orientierte sich an der Erschließungsrichtlinie des StA. Es wurde vorwiegend einfach verzeichnet. Für die Ordnung des Bestandes fand das Ordnungsmodell für Rittergüter Anwendung. Die Erschließung orientierte sich an der Findkartei von 1964, die Angaben wurden aber für jede Akte überprüft, ggf. korrigiert bzw. erweitert. Es entstand ein Register der Orts- und Personennamen. Die im Bestand 12613 Gerichtsbücher befindlichen vier Gerichtsbücher des Rittergutes Imnitz wurden virtuell erfasst.
Überlieferungsschwerpunkte
Der Schwerpunkt der Überlieferung liegt bei den Gerichtsbüchern und -protokollen, Straf- und Zivilgerichtsverfahren, Steuerangelegenheiten, Erbzinsregistern und Unterlagen zu Lehnsangelegenheiten. Der Bestand enthält auch mehrere Anschläge zu anderen Rittergütern und zahlreiche Mandate.
Hinweise zur Benutzung
Die Erfassung erfolgte mit der Archivsoftware AUGIAS 8.3, mit der auch das Orts- und Personenregister erstellt wurde. Bei der Bestellung und Zitierung ist anzugeben: SächsStA-L, 22373, RG Imnitz, Nr. (fettgedruckte Zahl).
Verweise auf korrespondierende Bestände
12613
Gerichtsbücher (StA-D)
20009
Amt Leipzig
20016
Amt Pegau
20078
Königliches Gericht Zwenkau
20113
Gerichtsamt Zwenkau
20139
Amtsgericht Zwenkau
20426
Rittergut Imnitz mit Kotzschbar
20028
Amtshauptmannschaft Leipzig



Volker Jäger
Februar 2015

Besitzer des Rittergutes Imnitz[01]
1554
Nickel von Zehmen
1592
Hans Georg und Wilhelm von Zehmen
1616
Hans Georg von Zehmen
1634
Hans Bastian und Carl Heinrich von Zehmen
1648
Tobias von Zehmen
1650
Wolf von Schicke
1657
Jacob Henning von Wendeßen
1685
Ernst Abraham, Hans Georg und Johann Ernst von Osterhausen
1694
Ernst Abraham und Johann Ernst von Osterhausen
1719
Johann Ernst von Osterhausen
1733
Ernst Abraham von Osterhausen
1737
Henriette Sybille von Dieskau und Johanna Magdalena Brandenstein
1737
Christian Erdmann von Dieskau
1738
Henriette Sybille von Dieskau geb. von Osterhausen
1746
Otto Ernst Christian von Dieskau
1747
Carl Wilhelm, Hans Heinrich und Moritz August von Minckwitz, Carl Ludwig Bose, Hans Christoph von Zweymen
1747
Gottlob Leopold von Bölzig
1758
Auguste Helena von Bölzig geb. von Dieskau und sechs Kinder
1768
Christian Friedrich Gottlob und Immanuel Balthasar Leopold von Bölzig
1771
Henriette Wilhelmine von Minckwitz geb. Brandenstein
1798
Gottlob Heinrich von Minckwitz
1805
Marianne Caroline Crayen geb. Hansen
1812
Amy Crayen
1823
Marianne Caroline verw. Crayen
1824
Simon Moritz Rummel
1830
Georg Christian Vollsack und Johann Robert Melly
1836
Johann Gottfried Liebster
1848
Louise Henriette verw. Liebster, Rosalie Stöckhardt geb. Liebster und Thekla Meinert geb. Liebster
1873
Thekla Meinert geb. Liebster
1886 – nach 1922
Selma Thekla Kees
vor 1926
Walter Kees





[01] StA-D, 10080 Lehnhof Dresden, O 3193, O 3197 – 3198, O 3205, O 3207 – 3208, O 3215 – 3216, O 3218, O 3221 – 3222; StA-L, AH Leipzig, 166-167.
Grundlagen des Ritterguts.- Gerichtsverwaltung.- Gerichtsbücher.- Gerichtsprotokolle.- Strafgerichtsbarkeit.- Zivilgerichtsbarkeit.- Freiwillige Gerichtsbarkeit.- Lokalverwaltung.- Patronat.- Einziehung landesherrlicher Steuern und Zölle.- Grundherrlich-bäuerliche Verhältnisse.- Gutswirtschaft.- Anschläge zu anderen Rittergütern.- Familienarchive von Wendeßen, von Dieskau, von Osterhausen u. a.
Das südlich von Zwenkau gelegene Rittergut Imnitz befand sich im Besitz der Familien von Zehmen, von Wendeßen, von Osterhausen, von Dieskau, von Minckwitz und von Bölzig. Ab dem 19. Jahrhundert hatte das Gut mit den Familien Crayen, Rummel, Melly, Vollsack, Liebster und Kees bürgerliche Besitzer. Das Mannlehnrittergut Imnitz besaß die Gerichtsbarkeit über Teile von Geschwitz, Imnitz, Kotzschbar, Löbschütz, Stöhna, Zeschwitz und Zwenkau. Von Henriette Louise Liebster ging die Gerichtsbarkeit dieses Ritterguts über Imnitz und einen Teil von Stöhna am 19. Januar 1853 an das Königliche Gericht Zwenkau.
  • 2015 | Findbuch / Datenbank
  • 2024-02-13 | Diese Ausgabe über AWAX 2.0.1.5
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