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Beständeübersicht

Bestand

22381 Nachlass Martin Drucker

Datierung1832 - 2008
Benutzung im Staatsarchiv Leipzig
Umfang (nur lfm)0,66

Zur Biographie Martin Druckers[01]

Martin Drucker wurde am 6. Oktober 1869 in Leipzig geboren. Nach dem Studium in München und Leipzig legte er 1893 und 1898 seine 1. bzw. 2. juristische Staatsprüfung ab und schloss bereits 1896 seine Promotion zum Dr. jur. erfolgreich ab. Am 22. November 1898 heiratete er Margarethe Mannsfeld, die Tochter des Oberamtsrichters Ernst Mannsfeld, mit der er vier Kinder hatte. 1909 wurde er in den Vorstand des Deutschen Anwaltvereins (DAV) gewählt. Ab 1924 war er dessen Vorsitzender, ab 1928 Präsident. Wegen seiner jüdischen Abstammung wurde M. Drucker 1933 seines Amtes als Notar enthoben. Er war zahlreichen Verfolgungsmaßnahmen ausgesetzt, die bis zur zwangsweisen Versetzung in den Ruhestand 1944 führten. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges war M. Drucker wieder als Rechtsanwalt tätig und wurde zum Präsidenten der Vereinigung der Rechtsanwälte und Notare in Leipzig sowie zum Vizepräsidenten der Sächsischen Anwaltskammer in Dresden gewählt. Am 23. Februar 1947 verstarb Martin Drucker in Leipzig.
Bestandsgeschichte und –bearbeitung

Die Bestandsunterlagen wurden 2015 von Herrn Dr. iur. Hubert Lang dem Staatsarchiv Leipzig als Schenkung übergeben. Er hatte sie von der inzwischen verstorbenen Tochter Martin Druckers, Frau Prof. Renate Drucker, übereignet erhalten. Herr Dr. Lang beschäftigte sich seit vielen Jahren intensiv mit der Geschichte der Leipziger Juristen und legte dazu umfangreiche Veröffentlichungen vor, von denen auch einige M. Drucker gewidmet sind.
Die Unterlagen wurden im August/ September 2015 erschlossen und die Daten in die Archivsoftware Augias eingegeben. Die enthaltene Korrespondenz war von R. Drucker vor der Abgabe geordnet und nummeriert worden. Die entsprechenden Ziffern wurden bei der Erschließung mit aufgenommen.
Überlieferungsschwerpunkte
Sowohl die Kanzlei als auch die Privatwohnung Martin Druckers sind bei Bombenangriffen während des Zweiten Weltkrieges zerstört worden, weshalb von ihm nur relativ wenig Dokumente überliefert sind. Überlieferungsschwerpunkte liegen bei der vielgestaltigen Korrespondenz, den Familienfotos und dem eigenhändigen ausführlichen Lebenslauf.
Hinweise zur Benutzung

Die Erfassung erfolgte mit der Archivsoftware AUGIAS 8.3. Bei der Bestellung und Zitierung ist anzugeben: StA-L, 22381, NL Martin Drucker, Nr. (fettgedruckte Zahl)


Verweise auf korrespondierende Bestände

22368
Vorlass Hubert Lang



Volker Jäger
September 2015


[01] Manfred Unger: Leipziger Anwalt in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts und Präsident des Deutschen Anwaltvereins Martin Drucker. In: Sächsische Heimatblätter 42 (1996) 3, S. 173–184; Hubert Lang, Martin Drucker – das Ideal eines Rechtsanwalts, Herausgeber: Ephraim Carlebach Stiftung Leipzig, 1997; Hubert Lang, Martin Drucker (1869–1947), Lebenserinnerungen (Herausgabe), Leipzig 2007.

Familiendokumente und -fotos.- Lebensläufe.- Veröffentlichungen.- Korrespondenzen.
Martin Drucker wurde am 6. Oktober 1869 in Leipzig geboren. Nach dem Studium in München und Leipzig legte er 1893 und 1898 seine 1. bzw. 2. juristische Staatsprüfung ab und schloss bereits 1896 seine Promotion zum Dr. jur. erfolgreich ab. Am 22. November 1898 heiratete er Margarethe Mannsfeld, die Tochter des Oberamtsrichters Ernst Mannsfeld, mit der er vier Kinder hatte. 1909 wurde er in den Vorstand des Deutschen Anwaltvereins (DAV) gewählt. Ab 1924 war er dessen Vorsitzender, ab 1928 Präsident. Wegen seiner jüdischen Abstammung wurde M. D. 1933 seines Amtes als Notar enthoben. Er war zahlreichen Verfolgungsmaßnahmen ausgesetzt, die bis zur zwangsweisen Versetzung in den Ruhestand 1944 führten. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges war Drucker wieder als Rechtsanwalt tätig und wurde zum Präsidenten der Vereinigung der Rechtsanwälte und Notare in Leipzig sowie zum Vizepräsidenten der Sächsischen Anwaltskammer in Dresden gewählt. Am 23. Februar 1947 verstarb Martin Drucker in Leipzig.
  • 2015 | Findbuch / Datenbank
  • 2024-02-13 | Diese Ausgabe über AWAX 2.0.1.5
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