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Beständeübersicht

Bestand

22517 Sächsischer Schützenbund e. V.

Datierung1990 - 2018
Benutzung im Staatsarchiv Leipzig
Umfang (nur lfm)0,77
Geschichte des Sächsischen Schützenbundes e. V.

Der Sächsische Schützenbund e. V. (SSB) ist der Fachverband für sportliches Schießen und Bogensport im Freistaat Sachsen. Er wurde am 18. April 1990 im Leipziger Bruno-Plache-Stadion von Vertretern von elf Vereinen gegründet und am 1. Juni 1990 in das Vereinsregister beim Kreisgericht Leipzig-Südost eingetragen. Der SSB war der erste schießsportliche Fachverband in den neuen Bundesländern. Das erste Präsidium bestand aus dem Präsidenten Dr. Hannes Kratzer, den Vizepräsidenten Prof. Erich Bauer und Wilhelm Fischer, der Schatzmeisterin Gabi Müller und dem Sportleiter Heinz Blochwitz.
Seit dem 29. Juni 1991 ist der SSB Mitglied des Landessportbundes Sachsen; er wurde am 4. Mai 1991 zum 40. Deutschen Schützentag in Nürnberg als erster ostdeutscher Landesverband in den Deutschen Schützenbund, dem Bundesfachverband für sportliches Schießen, aufgenommen. Der SSB sieht sich als Nachfolger des 1892 in Döbeln gegründeten und 1893 konstituierten Sächsischen Wettinschützenbundes (1892-1934). Der Verband wirkt landesweit unter dem Motto "Brauchtum, Hobby, Sport".
Im Jahr 1994 wurde Prof. Erich Bauer zum Präsidenten des SSB gewählt. Zum 1. Januar 1995 wurden die sogenannten Sportschützenkreise (SSK) als Zwischeninstitutionen geschaffen, denen alle Mitgliedsvereine zugeordnet wurden. Diese Kreise, denen jeweils ein gewählter Kreisschützenmeister vorsteht, legten ihre Gebietsgrenzen im gegenseitigen Einvernehmen selbst fest, wobei diese Abgrenzungen möglichst denen der bestehenden politischen Verwaltungsgebiete folgen sollten. Innerhalb des Sächsischen Schützenbundes entstanden zwölf Unterorganisationen: der SSK 1 Vogtland, der SSK 2 Erzgebirgischer Schützenbund, der SSK 3 Chemnitz-Zwickau, der SSK 4 Mittleres Erzgebirge und Vorland, der SSK 5 Dresden und Umgebung, der SSK 6 Westlausitz, der SSK 7 Oberlausitz-Niederschlesien, der SSK 8 Röder-Mulde, der SSK 9 Torgau-Oschatz, der SSK 10 Leipzig, der SSK 11 Leipzig-Land (aufgelöst) und der SSK 12 Muldental.
Seit dem 30. Oktober 2001 betreibt der SSB eine eigene Webseite: www.saechsischer-schuetzenbund.de.
Im Jahr 2002 wurde der Landtagsabgeordnete Frank Kupfer, von 2008 bis 2014 Staatsminister für Umwelt und Landwirtschaft, von der Delegiertenkonferenz des Landesschützentages zum Präsidenten gewählt.
Seit seiner Gründung konnte der Landesfachverband eine positive Mitgliederentwicklung verzeichnen. Ausgehend von den 400 Mitgliedern im Jahr 1990 wuchs die Mitgliederzahl bis 1995 auf 10.492 Personen und bis zum Jahr 2000 auf 14.364 Personen an. Nach einem Rückgang auf 14.060 Mitglieder im Jahr 2010 steigerte sich diese Zahl bis zum Jahr 2020 auf 16.831 Personen. Im Jahr 2020 zählte der SSB zu den drei größten sportartspezifischen Fachverbänden innerhalb des Landessportbundes Sachsen. Zentrale Anlaufstelle für die in 366 Mitgliedsvereinen organisierten Schützen (Stand: Januar 2020) ist die am 2. Oktober 1999 eröffnete Geschäftsstelle mit Sitz in 04179 Leipzig, Hans-Driesch-Str. 2b.
Die Mitgliedsvereinigungen betreiben den olympischen Schießsport in insgesamt 117 Disziplinen nach der Wettkampfordnung des Deutschen Schützenbundes e. V. und der Landessportordnung des SSB. Der Schießsport wird als Breiten-, Brauchtums- und Wettkampfsport betrieben. Weitere Ziele des SSB sind die Förderung der Jugendarbeit und der Talente in den Vereinigungen. Die Grundlagen der sportlichen Leistungen werden insbesondere im Leistungsstützpunkt Dresden und den Talentzentren (Erzgebirge, Oschatz, Neiden, Dresden, Deutschenbora, Burgstädt und Döbeln) gelegt.
Neben Vereinsmeisterschaften finden Kreismeisterschaften in den Sportschützenkreisen und Regionalmeisterschaften in Leipzig, Dresden und Chemnitz statt. Bei Talentsichtungen, Ranglisten- und Landesligawettkämpfen, Landesmeisterschaften, Jugend- und Damenpokalrunden erfolgt die Auswahl der Sportschützen für die Deutschen Meisterschaften. Mit Axel Wegener konnte im Jahr 2004 der erste sächsische Schütze als Olympiateilnehmer verzeichnet werden. Den ersten sächsischen Weltrekord stellte Christian Reitz im Jahr 2008 in der Disziplin Schnellfeuerpistole auf. Im selben Jahr errang er die erste Olympiamedaille.
Die Wahrung und Pflege des sächsischen und deutschen Schützenbrauchtums, der Schützentraditionen sowie die Qualifikationen im Rahmen der Aus- und Fortbildungen der Mitglieder runden das Aufgabenspektrum des Sächsischen Schützenbundes ab. Im jährlichen Wechsel veranstaltet der Landesfachverband die Landesschützentage und die "Treffen Sächsischer Schützenvereine" an wechselnden Austragungsorten im Freistaat Sachsen.
Von 1993 bis 2018 erschien die Sächsische Schützenzeitung als offizielles Organ des SSB. Weiterhin veröffentlichte der Verband fünf Bücher in den Jahren 2000, 2002, 2004, 2008 und 2012 in der Reihe "Schützen in Sachsen".

Bestandsgeschichte und -bearbeitung

Ein als archivwürdig bewerteter Teil der Altregistratur des Sächsischen Schützenbundes wurde im Dezember 2019 als Schenkung vom Sächsischen Staatsarchiv, Staatsarchiv Leipzig übernommen, anschließend technisch bearbeitet und vollständig mit der Archivsoftware AUGIAS 9.2 erschlossen. Der Bestand wird sukzessive ergänzt werden.

Überlieferungsschwerpunkte

Die Verzeichnungseinheiten umfassen Gründungsdokumente, rechtliche Grundlagen des SSB, Berichterstattungen über den SSB sowie die vom SSB herausgegebene Sächsische Schützenzeitung und die Bücherreihe "Schützen in Sachsen".

Hinweise für die Benutzung

Bei der Bestellung und Zitierung ist anzugeben: StA-L, 22517 Sächsischer Schützenbund, Nr. (fettgedruckte Zahl).

Martin Kühn

April 2020
Publikationen.- Pressespiegel.
Der Sächsische Schützenbund e. V. (SSB) ist der Fachverband für sportliches Schießen und Bogensport im Freistaat Sachsen. Er wurde am 18. April 1990 im Leipziger Bruno-Plache-Stadion von elf Vereinen gegründet und am 1. Juni 1990 in das Vereinsregister beim Kreisgericht Leipzig-Südost eingetragen. Seit dem 29. Juni 1991 ist der SSB Mitglied des Landessportbundes Sachsen; er wurde am 4. Mai 1991 zum 40. Deutschen Schützentag in Nürnberg als erster ostdeutscher Landesverband in den Deutschen Schützenbund aufgenommen. Im Jahr 2020 zählt der SSB zu den drei größten sportartspezifischen Fachverbänden innerhalb des Landessportbundes Sachsen.
Die Mitgliedsvereinigungen betreiben den olympischen Schießsport in insgesamt 117 Disziplinen nach der Wettkampfordnung des Deutschen Schützenbundes e.V. und der Landessportordnung des SSB. Der Schießsport wird sowohl als Breiten-, Brauchtums- und als Wettkampfsport unter dem Motto "Brauchtum - Hobby - Sport" betrieben. Weitere Ziele des SSB sind die Förderung der Jugendarbeit und der Talente in den Vereinigungen.

  • 2021 | Findbuch / Datenbank
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