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Beständeübersicht

Bestand

30128 Amtsgericht Oelsnitz/V.

Datierung1778 - 2006
Benutzung im Staatsarchiv Chemnitz
Umfang (nur lfm)12,15

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Übersicht über die Bestände des Sächsischen Landeshauptarchivs und seiner Landesarchive, Leipzig 1955, S. 289 (K. Jäger)
Schmidt, Anneliese; Winar, Sigrid: Erschließung der Bestandsgruppe Amtsgerichte im Staatsarchiv Dresden und deren Auswertungsmöglichkeiten, in: Archivmitteilungen 1/1988, S. 26 - 28.
Eröffnung und Aufhebung des Gerichtsamtes Schöneck.- Neuorganisation der Untergerichte.- Übernahme von Gerichtsbarkeiten.- Regulierung der Landesgrenzen Sachsen - Bayern.- Urkundensammlung Notar Dr. Curt Heinze, Oelsnitz.- Register für Strafprozesse.- Strafprozesse.- Ermittlungsverfahren.- Strafvollzug.- Zivilprozesse.- Konkurse.- Zwangsversteigerungen und Zwangsvollstreckungen.- Nachlassangelegenheiten.- Pflegschaften.- Anlegung der Grund- und Hypothekenbücher.- Grundstücksangelegenheiten.- Ablösungen.- Kaufprotokolle.- Grund- und Hypothekenprotokolle.- Handelsregister.- Genossenschaftsregister.- Vereinsregister.- Erbhofrollen und Erbhofakten.- Landwirtschaftliche Entschuldungsverfahren.
Die "Verordnung, die mit dem 1. Oktober 1879 in Wirksamkeit tretenden Gerichte betreffend" (vom 28. Juli 1879) legte die einzelnen Amtsgerichte und deren örtliche Verantwortlichkeit fest. Das Amtsgericht Oelsnitz war demzufolge dem Landgericht Plauen untergeordnet. Zum territorialen Zuständigkeitsbereich gehörten die folgenden Gemeinden: Oelsnitz (mit Steinmühlenhäusern, Finkenburg, letzter Heller etc.), Altmannsgrün bei Oelsnitz, Arnoldsgrün (mit Wiedenberg), Birkigt, Blosenberg, Bobenneukirchen (mit Einsiedel, Grottenfee, Höflein, Pfaffenberg, Weiher, Weißenstein und Weidig), Bösenbrunn (mit Culm, Grüne Tanne und Untertriebelbach), Brotenfeld, Burkhardtsgrün, Dechengrün, Dobeneck (mit Eulenstein), Dröba (mit Kälbergarten und Langenpöhl), Droßdorf (mit Steinpöhl), Ebersbach, Ebersberg (mit Hitze), Ebmath (mit Hetzschenhaus), Eichigt (Obereichigt; mit Eichigter Höhe und Höllkrucken), Engelhardtsgrün, Eschenbach, Gassenreuth, Görnitz (mit Tanzermühle und Tanzermühlenhäusern), Göswein (mit Siebenhitz und Rosenthal), Hartmannsgrün, Haselrain, Hasenreuth, Hainersgrün (mit Wolfsstaude, Marrgrün und Oesse), Höllensteg, Hundsgrün (mit Lochhäusern), Korna (mit Großenhäusern), Kugelreuth, Lauterbach (mit Schafhäusern und Hohekreuz), Loddenreuth, Lottengrün, Magwitz, Marieney (mit Buttergrund, Grünholz, Ebersberg und Haart), Oberhermsgrün, Obermarxgrün, Obertriebel (mit Wasserloh und Neubrambach), Obertriebelbach, Oberwürschnitz, Ottengrün (mit Eibighäusern), Pabstleithen, Planschwitz (mit Hammerhaus), Posseck (mit Grünpöhl), Raasdorf, Ramoldsreuth (mit Kurleithen), Raschau (mit Bocksthal), Sachsgrün, Schilbach (Schillbach; mit Birkenhäusern), Schloditz (Oberschloditz; mit Juchhöh), Schönbrunn, Schöneck, Süßebach, Taltitz, Tiefenbrunn (mit Gräben im Thale), Tirpersdorf (mit Radmühle; Bettelmühle oder Untermühle), Tirschendorf (mit Kleingörnitz), Troschenreuth (mit Klippe), Untereichigt, Unterhermsgrün, Untermarxgrün, Untertriebel (mit Hutherleithen und Ehrlich), Unterwürschnitz, Voigtsberg, Wieden (Oberwieden, Unterwieden), Wiedersberg (mit Haagmühle und Keilmühle, dem Chausseehause an der Ullitz und Wetterhütte), Willitzgrün, Zaulsdorf und Zettlarsgrün sowie das Voigtsberger Forstrevier.
Mit der Errichtung des Amtsgerichts Schöneck zum 1. April 1914 übernahm dieses vom Amtsgerichtsbezirk Oelsnitz die Ortschaften Arnoldsgrün (mit den Häusergruppen Spitzmühle und Wiedenberg), Eschenbach, Korna (mit der Kornmühle), Schilbach (mit dem Ortsteil Birkenhäuser und der Erlmühle sowie dem selbstständigen Gutsbezirk Rittergut Schilbach) und Schöneck (mit dem Ortsteil Pöhl, den Häusergruppen Bockmühlen, Hohenreuth und Klinger sowie der Haselmühle und der Muckenmühle).
In der Zeit von 1933 - 1945 etablierte das NS-Regime eine Vielzahl von Ausnahme- und Sondergerichten. Dazu zählten u. a. auch die Anerbengerichte, die mit dem Reichserbhofgesetz (vom 29. September 1933) etabliert wurden. Sie waren organisatorischen an den Amtsgerichten angesiedelt und entschieden in Erbhofrechtsstreitigkeiten - so auch am Amtsgericht Oelsnitz. Darüber hinaus legte das "Gesetz zur Regelung der landwirtschaftlichen Entschuldungsverhältnisse" (vom 1. Juni 1933) bestimmte Amtsgerichte als örtlich zuständige Behörden für das Entschuldungsverfahren von landwirtschaftlichen, forstwirtschaftlichen oder gärtnerischen Betrieben fest. Für den Amtsgerichtsbezirk Oelsnitz war das zuständige Entschuldungsamt am Amtsgericht Plauen angesiedelt. (Diese und weitere Ausnahme- und Sondergerichte wurden jedoch durch die Proklamation Nr. 3, Absatz III des Alliierten Kontrollrates vom 20. Oktober 1945 wieder aufgelöst.)
Um die "Aufgaben unter den besonderen Verhältnissen des Krieges auch weiterhin [..] erfüllen [zu können]" (RGBl. 1942 I, S. 139) bestimmte Adolf Hitler die Vereinfachung der Rechtspflege. Unter der Prämisse trotz kriegsbedingter Einschränkungen den Gerichtsbetrieb aufrecht zu erhalten, wurden in der Folge eine Vielzahl der Amtsgerichte in Sachsen zu Zweiggerichten umgewandelt bzw. gänzlich aufgelöst oder vor Ort nur noch einmal oder mehrmals wöchentlich Gerichtstage abgehalten. Im Rahmen dieser Umorganisation des Gerichtswesens wurden die bisherigen Amtsgerichte Adorf und Markneukirchen als Zweiggerichte für das Amtsgericht Oelsnitz eingerichtet. Ferner übernahm es die Aufgaben des stillgelegten Amtsgerichts Schöneck.
Nach dem Ende des Krieges legte der Alliierte Kontrollrat mit dem Gesetz Nr. 4 das Gerichtswesen wieder auf den Stand von vor 1933 - mit der Aufteilung Amtsgericht, Landgericht, Oberlandesgericht - zurück (Amtsblatt des Kontrollrates in Deutschland, Nr. 2 vom 30. November 1945, S. 26). Mit der "Verordnung zur Änderung von Gerichtsbezirken im Land Sachsen" (vom 5. Mai 1951) wurden die Grenzen Amtsgerichtsbezirke neu festgelegt. Sie passten sich nun den Grenzen der Stadtkreise und Landkreise an. Demnach war das Amtsgericht Oelsnitz für den Landkreis Oelsnitz zuständig. Sein territorialer Zuständigkeitsbereich umfasste die folgenden Ortschaften: Adorf (mit Arnsgrün, Freiberg, Jugelsburg und Remtengrün), Altmannsgrün, Arnoldsgrün, Bergen, Blosenberg, Bobenneukirchen, Bösenbrunn, Brambach, Breitenfeld, Burkhardtsgrün, Dröda, Droßdorf, Ebersbach (mit Süßebach), Ebmath, Eischigt, Bad Elster (mit Schönlind und Siebenbrunn), Engelhardtsgrün, Erlbach (mit Eubabrunn und Gopplasgrün), Gassenreuth, Gettengrün (mit Obergettengrün und Untergettengrün), Gunzen, Hartmannsgrün, Heinersgrün, Hermsgrün, Hohendorf (mit Bärendorf), Hundsgrün, Landwüst, Leubetha, Lottengrün, Magwitz, Marieney, Markneukirchen, Mühlhausen, Oberbrambach, Oberhermsgrün, Obermarxgrün, Oberwürschnitz, Oelsnitz (mit Görnitz und Lauterbach), Ottengrün, Planschwitz, Posseck, Ramoltsreuth, Raun (mit Gürth), Rebersreuth, Rohrbach, Saalig, Sachsgrün, Schilbach, Schloditz, Schönberg, Schöneck (mit Eschenbach), Schönbrunn, Sohl, Taltitz, Tiefenbrunn (mit Papstleithen), Tirpersdorf (mit Brotenfeld), Tirschendorf (mit Willitzschgrün), Triebel (mit Obertriebel und Untertriebel), Unterwürschnitz, Wernitzgrün, Wiedersberg, Wohlbach, Wohlhausen, Zaulsdorf und Zettlarsgrün.
Die "Verordnung über die Neugliederung der Gerichte" (vom 28. August 1952) und das "Gerichtsverfassungsgesetz" (vom 2. Oktober 1952) verankerten letztlich die administrative und territoriale Neuorganisation der DDR in Bezirke und Kreise im Gerichtswesen. An die Stelle der Amtsgerichte traten nun die Kreisgerichte. Nachfolger des Amtsgerichtes Oelsnitz wurde das Kreisgericht Oelsnitz.

Der Bestand enthält auch Unterlagen des Justizamtes Voigtsberg, der Patrimonialgerichte Bösenbrunn, Brotenfeld, Dobeneck, Dröda, Eichigt, Planschwitz, Posseck, Untermarxgrün und Wiedersberg, des Königlichen Gerichtes Schöneck, der Gerichtsämter Oelsnitz, Markneukirchen und Schöneck und des Rates des Kreises Oelsnitz/V..
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