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Beständeübersicht

Bestand

30301 Oberforstmeisterei Schwarzenberg

Datierung1619 - 1938
Benutzung im Staatsarchiv Chemnitz
Umfang (nur lfm)18,11
Vorbemerkung


Das vorliegende Findbuch ist das Ergebnis einer Konversion des bereits zu diesem Bestand vorhandenen maschinenschriftlichen Findbuches aus dem Jahr 1959.



Ziel der Konversion war die Verbesserung der Recherchemöglichkeiten durch die Eingabe in die Erschließungsdatenbank Augias-Archiv. Dabei wurden die maschinenschriftlich vorliegenden Angaben ohne inhaltliche Veränderung in die digitale Form überführt. Die im Findbuch von 1959 verwendete Terminologie, welche auch die gesellschaftlichen Verhältnisse zum Zeitpunkt der Bearbeitung widerspiegelt, blieb folglich unberührt. Dies gilt sowohl für die einzelnen Verzeichnungseinheiten als auch für die Findbucheinleitung und das Register. Eine – fachlich wünschenswerte – Überarbeitung kann derzeit aus Kapazitätsgründen nicht erfolgen.

Das vorliegende Findbuch ist also nur sehr begrenzt Resultat einer neuen Bearbeitung; es spiegelt im wesentlichen den Bearbeitungstand von 1959 wider.



Die Oberforstmeisterei Schwarzenberg



In Sachsen entstanden Oberforstmeistereien etwa gleichzeitig mit der Bildung von zentralen Verwaltungsstellen in der 2. Hälfte des 16. Jahrhunderts. Von Anfang an bis ins 19. Jahrhundert waren die Oberforstmeister vor allem Jagdbeamte, oft als Oberforst- und Wildmeister bezeichnet. Erst nach Entzug der Aufsicht des Oberhofjägermeisters über das Forstwesen bei der Neugestaltung des gesamten Staatswesens 1831 verlegte sich der Schwerpunkt der Aufgäben der Oberforstmeister unter der Aufsicht des Finanzministeriums immer mehr von den Jagdangelegenheiten auf das Forstwesen.

Bis 1815 gab es in ganz Sachsen 23 Oberforstmeistereien, davon 8 in dem Gebiet, das nach 1815 noch bei Sachsen verblieb. Zu diesen gehörte die Oberforst- und Wildmeisterei Schlettau. (nach 1810 Schneeberg).

Sie betreute die Ämter:

Grünhain mit Schlettau

Kreisamt Schwarzenberg mit Crottendorf

Wiesenburg (vor 1810 bei Schwarzenberg)

Zwickau mit Werdau

Nach der Gebietsabgabe an Preußen 1815 kam es im verbliebenen Land 1816 zu einer Forstreform mit einer umfassenden Neueinteilung des Forstwesens. Es wurden 4 Forstkreise geschaffen, wobei je ein Oberforstmeister einen Forstkreis verwaltete. Zu jedem Forstkreis gehörten mehrere Forstbezirke, die von Forstmeistern geleitet wurden. 1844 fielen die 4 Kreisoberforstmeistereien weg und die Forstmeister der insgesamt 15 Forstbezirke wurden zu Oberforstmeistern erhoben. 1870/1871 wurden die bestehenden Forstbezirke nochmals auf 11 verringert, die nach wie vor direkt dem Finanzministerium unterstanden.

Das Gebiet, das bis 1810 zur Oberforst- und Wildmeisterei Schlettau und dann zu Schneeberg gehört hatte, kam 1816 zum 3. Forstkreis, der den Forstbezirk Crottendorf, das Amt Schwarzenberg und dann das Amt Zwickau mit Werdau umfasste. Die Bezeichnung Amt (Kreisamt bzw. Forstamt) entsprach in diesen Fällen einem Forstbezirk. Das Amt Schwarzenberg wurde zunächst vom Kreisoberforstmeister Gottlob Heinrich von Lindenau selbst mit verwaltet. Das Amt Schwarzenberg wurde 1826 geteilt in die Forstbezirke Schwarzenberg und Eibenstock, wobei die Oberforste Breitenbrunn und Lauter zu Schwarzenberg, die Oberforste Eibenstock, Schönheide und noch dazu das Amt Zwickau mit Werdau zu Eibenstock kamen. Daher sind als Vorakten der 1844 geschaffenen Oberforstmeisterei Schwarzenberg sowohl die Akten der Oberforstmeistereien Schlettau bzw. Schneeberg, die des 3. Forstkreises, des Kreisamtes bzw. Forstamtes Schwarzenberg und der Forstmeisterei Schwarzenberg anzusehen.

Die Forstreviereinteilung der Oberforstmeisterei Schwarzenberg war zwischen 1873 und 1920 folgende:

Bermsgrün (ab 1885 Antonsthal)

Breitenbrunn (ab 1924 Breitenhof)

Crandorf (1828 von Breitenbrunn abgespalten)

Cranzahl (ab 1874 eingezogen)

Crottendorf

Elterlein

Groß-Pöhla (ab 1924 Pöhla)

Grünhain

Lauter

Mittweida (ab 1885 Raschau)

Neudorf

Oberwiesenthal

Unterwiesenthal

Die Leitung der Reviere hatte in allen Fällen ein Oberförster. 1920-1924 wurde die Oberforstmeisterei Schwarzenberg zwischen Eibenstock und Flöha aufgeteilt. Die Oberforstmeisterei Eibenstock erhielt 8 und Flöha 5 Reviere.

Im Jahre 1924 wurde die Landesforstdirektion als die Mittelbehörde unter dem Finanzministerium errichtet. Der Landesforstdirektion gehörten 5 Oberforstmeister an, die 10 Inspektionsbezirke zu betreuen hatten. Als einer dieser Bezirke wurde der Forstbezirk Schwarzenberg wiederhergestellt.

Der Bestand umfasst rund 600 Aktenbände (darunter Registranden) aus den Jahren 1619-1924, wobei der Hauptteil aus dem 19. Jahrhundert stammt. Eine geringe Anzahl (ca. 45) Akten des Kreisamtes, Forstamtes und der Forstmeisterei Schwarzenberg sind als Vorakten ihrer Nachfolgebehörde eingegliedert. Ein kleiner Teil Akten ist bereits im Finanzarchiv, Bd. 44, 2.Teil, Seite 30 verzeichnet. Eine in den Akten aufgefundene Mappe mit Karten und Zeichnungen wurde zur Kartensammlung gegeben.

Ein Doppelstück des Findbuches befindet sich im Landesarchiv Glauchau.

Dresden, im August 1959|-----||-----||-----||-----|Karl-Heinz Adolph

Retrokonversion 2019
Opitz, A., Satlow, M.: Übersicht über die Bestände des Sächsischen Landeshauptarchivs und seiner Landesarchive. Leipzig, 1955, S. 157, 237 - 241
Hasel, Karl: Forstgeschichte: Ein Grundriß für Studium und Praxis, 1985
Richter, Albert: Geschichte der Organisation der sächsischen Staatsforstverwaltung. Dresden, 1935.
Grundstücksangelegenheiten.- Forstgrenzen.- Forsteinrichung.- Taxationen und Revisionen.- Forsthauptnutzungen.- Forstnebennutzungen.- Forstverbesserungen.- Wegebau.- Finanzwesen.- Personal.- Sozialversicherung.- Stiftungen.- Dienstgebäude.- Bau von Eisenbahnstrecken, Talsperren, elektrischen Leitungen.- Forstschutz.- Jagdschutz.- Forstschäden.- Gerechtsame und Lasten.- Privatwaldungen.- Gemeindewaldungen.- Verwaltungsangelegenheiten.- Jagdsachen.
Mit der Forstreform in Sachsen 1815 wurde der Forstbezirk Schwarzenberg im 3. Forstkreis eingerichtet. Teile des Forstbezirkes wurden 1826 an den neu eingerichteten Forstbezirk Eibenstock abgetreten. Beim Forstbezirk Schwarzenberg verblieben die Oberforste Breitenbrunn und Lauter. 1844 erfolgte die Erhebung in den Status einer Oberforstmeisterei. 1871 wurden die Forstreviere der aufgelösten Oberforstmeisterei Crottendorf eingegliedert. Der Zuständigkeitsbereich der Oberforstmeisterei Schwarzenberg umfasste mit einigen Veränderungen die Forstreviere Anthonsthal, Bermsgrün, Breitenbrunn, Crandorf, Cranzahl, Crottendorf, Elterlein, Großpöhla, Grünhain, Lauter, Mittweida, Neudorf, Oberwiesenthal und Unterwiesenthal. 1920 wurden die Forstreviere auf die Oberforstmeistereien Eibenstock (Bermsgrün, Breitenbrunn, Elterlein, Großpöhla, Grünhain, Lauter, Mittweida) und Flöha (Cranzahl, Crottendorf, Neudorf, Oberwiesenthal, Unterwiesenthal) aufgeteilt und die Oberforstmeisterei Schwarzenberg aufgelöst.
Weitere Angaben siehe Einleitung zur Tektonikgruppe 02.03.05.02.
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  • 2019 | elektr. Findmittel
  • 2024-02-15 | Diese Ausgabe über AWAX 2.0.1.5
  • o. D., 2011 | Abgabeverzeichnis / Datenbank
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