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Beständeübersicht

Bestand

30656 Grundherrschaft Gablenz bei Zwickau

Datierung1510 - 1914
Benutzung im Staatsarchiv Chemnitz
Umfang (nur lfm)2,60
1. Das Rittergut Gablenz und seine Besitzer
Das Dorf Gablenz liegt am gleichnamigen Bach nordöstlich von Crimmitschau. Die Geschichte des Ritterguts Gablenz soll bis auf das Jahr 930 zurück reichen. In einem Familienbuch, das sich im Ratsarchiv Crimmitschau befinden soll, wird angeblich schon in diesem Jahr von einem Junker des Geschlechts "von der Gabel" berichtet.[01] In sicheren Quellen wird Gablenz jedoch erst 1273 zum ersten Mal als Herrensitz erwähnt sowie ein Theodericus de Gabelence.[02] Das gleichnamige Dorf gehörte zur einen Hälfte dem Rittergut Gablenz, zum anderen Teil dem Rittergut Schweinsburg. Im 14. Jahrhundert waren u.a. Herren des Gablenzer Rittergeschlechts Burgmannen und Vögte auf dem Schloss Schweinsburg.
Das älteste Schriftstück aus dem Bestand 30656 Grundherrschaft Gablenz stammt aus dem Jahr 1510. Es handelt sich um einen Kaufbrief über das Vorwerk Ungewiß (Signatur: 39). Das Dorf Ungewiß sowie Anteile von Seiferitz, Dennheritz, Harthau, Leitelshain, Lauenhain, Waldsachsen, Thonhausen und Frankenhausen gehörten bis ins 19. Jahrhundert zu dem Rittergut Gablenz. Es finden sich im Bestand zahlreiche Unterlagen zu diesen Besitzungen, wie Vorschriften, Protokolle, Grund- und Hypothekenbücher.
Im Jahr 1533 kam das Rittergut Gablenz an Heinrich von Schönfels auf Ruppertsgrün. Zu der Familie von Schönfels befinden sich einige Briefe, Verzeichnisse und Quittungen über Käufe, Lehn- und Zinsleistungen in diesem Bestand. Bereits 1570 gehörte das Gut Abraham von Thumshirn auf Frankenhausen. Er wird in Quellen als hervorragender Landwirt beschrieben und verfasste Werke über die Haushaltung in der Landwirtschaft, welche unter den Titeln "Oeconomia oder nothwendiger Unterricht vom Haushalten" und "Haushaltung in forwerken" erschienen. Über das genaue Sterbedatum liegen widersprüchliche Angaben vor. Sein Todesjahr wird in der Literatur im Zeitraum zwischen 1583 und 1595 angegeben.[03] Er hinterließ vier Söhne und elf Töchter. Als Gutsbesitzer folgte ihm sein Sohn Wilhelm Dietrich auf Frankenhausen und Gablenz nach. Dieser hinterließ nach seinem Tod 1631 die Güter seinem Sohn Wilhelm Abraham von Thumshirn auf Frankenhausen, Gablenz, Kaufungen und Bräunsdorf. Unter der Signatur 11 befindet sich die Überschreibung des Ritterguts Gablenz von Wilhelm Dietrich auf seinen Sohn. Als dieser 1666 ohne männliche Nachkommen starb, übernahm das Gut sein Neffe Conrad.[04]
Gablenz und Frankenhausen gelangten danach an Volmar Dietrich von Zehmen, den Ehemann der Tochter Conrads, und nach ihm an Georg Ernst von Zehmen. Dieser starb 1724 ohne Erben.
Das Rittergut fiel nun an die Herren von Planitz und um das Jahr 1764 an die Herren von Schmerzing. Hervorzuheben ist Hauptmann Friedrich Georg von Schmerzing, der 1781 eine Stiftung für Arme gründete. Unterlagen zu dieser Stiftung sowie das Testament von Friedrich Georg sind in diesem Bestand verzeichnet. (Zur Familie von Schmerzing findet man weitere Quellen im Bestand 30572 Gesamtregierung Glauchau u.a. über Eheschließungen und Vormundschaften.)
Im Jahr 1820 kaufte Kaufmann Christian Gotthelf Kirsch das Rittergut Gablenz dem Amtspächter Carl Gottlob Müller in Callenberg ab (Kaufurkunde: Signatur 132). Dieser verkaufte das Rittergut aber schon 7 Jahre später wieder an Hauptmann Ernst von Stutterheim aus Rudolstadt (Verkaufsunterlagen: Signatur 134). Im Jahr 1831 übernahm der Amtsrat Leukart das Rittergut. Diesem wiederum kaufte Adelbert Hager aus Meucha das Rittergut 1848 ab (Verkaufsunterlagen: Signatur 133).
Ab 1901 war Herbert Zimmermann Rittergutsbesitzer in Gablenz. Nach dem Ersten Weltkrieg war das Gut offenbar verschuldet. Im Oktober 1945 wurde das damals 136 ha große Rittergut Gablenz im Zuge der Bodenreform enteignet. Die Besitzungen und das Mobiliar wurden unter den Neubauern aufgeteilt. Ab 1947 bewohnten vier Neubauernfamilien und eine Umsiedlerfamilie das Gut. Das ehemalige Herrenhaus wurde abgerissen. (Zu diesen Ereignissen finden sich Unterlagen im Bestand 30411 Kreistag/Kreisrat Zwickau, Signatur 1132)


2. Bestandsgeschichte
Im Zuge der Verfassungs- und Verwaltungsreform im 19. Jahrhundert wurde die Patrimonialgerichtsbarkeit im Jahre 1856 endgültig aufgehoben. Die Inhaber der Grundherrschaften verloren damit ihre letzte öffentlich-rechtliche Funktion. Die Gerichtsbarkeit und Verwaltung 1. Instanz ging von den Rittergütern, Städten, geistlichen Stiftungen und landesherrlichen Ämtern an den Staat über. Es wurden zunächst Gerichtsämter gebildet, 1874 beziehungsweise 1879 dann die Amtshauptmannschaften und die Amtsgerichte.
Damit wurden nun auch die Archivalien des Patrimonialgerichts Gablenz an die verschiedenen Amtsgerichte und Behörden übergeben, die nach der neuen territorialen Zuordnung zuständig waren. Für Gablenz waren es das Amtsgericht Crimmitschau, das Amtsgericht Meerane, das Amtsgericht Wildenfels sowie die Amtshauptmannschaften Glauchau und Zwickau. Das archivwürdige Schriftgut dieser Behörden und Gerichte wurde in der Folge vom Hauptstaatsarchiv Dresden übernommen. Dort wurden Bestände nach den verschiedenen Ablieferungsprovenienzen gebildet (sogenannte Lagerungsgemeinschaften). Die auf die unterschiedlichen Lagerungsgemeinschaften verteilten Bestände wurden bei Erschließungsarbeiten in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts "virtuell" zusammengeführt und auf Karteikarten verzeichnet. Zum Patrimonialgericht Gablenz befanden sich Unterlagen in den Lagerungsgemeinschaften 39007 Amtsgericht Crimmitschau, 39027 Amtsgericht Meerane, 39044 Amtsgericht Wildenfels sowie in den Vorakten der Amtshauptmannschaften Glauchau (39056) und Zwickau (39070).
Nach dem Ende des zweiten Weltkriegs wurden viele Gutsarchive, deren Eigentümer in der Regel in den Westen geflohen waren, von Archivpflegern gesichert und in die Bestände des Hauptstaatsarchivs Dresden aufgenommen. Diese Gutsarchivsbestände wurden mit den gleichnamigen Beständen der Patrimonialgerichte zusammengeführt. Zu den "virtuellen" Beständen der Patrimonialgerichte kamen so "reale" Bestandsteile hinzu. Auch der Bestand der Grundherrschaft Gablenz war zweifach vorhanden: einmal "virtuell" als Patrimonialgerichtsbestand und zum anderen "real" als Gutsarchivsbestand.
Im Jahr 2002 wurde im Rahmen der neuen Beständezuordnung der Bestand Grundherrschaft Gablenz vom Hauptstaatsarchiv Dresden an das Staatsarchiv Chemnitz abgegeben und unter der Bestandssignatur 30656 in die Tektonik des Staatsarchivs Chemnitz eingegliedert. Der reale Teil (ca. 1 lfm) war mit 73 Akteneinheiten teilweise in einem Findbuch erschlossen. 35 Archivalieneinheiten waren unerschlossen. Der virtuelle Teil war durch Karteikarten erschlossen. Die Lagerungsgemeinschaften wurden ebenfalls im Jahr 2002 an das Staatsarchiv Chemnitz übergeben.
Beide Teile des Bestandes wurden im Staatsarchiv Chemnitz zu einem einheitlichen realen Bestand zusammengeführt und einheitlich erschlossen. Die endgültige Verzeichnung fand im März 2005 durch Stefanie Fritzsche im Rahmen eines Praktikums statt. Die Erschließung erfolgte nach den Richtlinien für die archivische Erschließung im Sächsischen Staatsarchiv. Die Eingabe erfolgte in das Archiv-Programm Augias 7.4. Für das Findbuch wurde der Bestand klassifiziert. Die Akteneinheiten erhielten eine fortlaufende Nummerierung, die auf den in Pallien eingeschlagenen Archivalieneinheiten festgehalten wurde. Eine Neuordnung wurde teilweise vorgenommen. Zwei Sammelakten wurden aufgelöst, es wurden neue Akten gebildet und diese verzeichnet. Die innere Ordnung der Akteneinheiten wurde ansonsten beibehalten. Die Überlieferung umfasst 152 Akteneinheiten mit einem Umfang von ca. 2,5 lfm und einer Laufzeit von 1510 bis 1943.


3. Bestandsanalyse
Der Bestand beinhaltet die für eine Grundherrschaft zu erwartenden Teilaspekte Gutsbetrieb und Gerichtsherrschaft. Außerdem fand sich eine Vielzahl Druckschriften, die in einem eigenen Gliederungspunkt zusammengefasst wurden.
Der Bereich Gutsbetrieb enthält Erbschaftsangelegenheiten der Familie von Thumshirn, von Schmerzing sowie der Schmerzingschen Armenstiftung und in besonderem Maße Unterlagen der Gutswirtschaft. In großem Umfang handelt es sich hierbei um Pacht- und Kaufverträge, Schreiben zu Schuldenangelegenheiten (u.a. eine Aufforderung zur Entrichtung von Reparationsleistungen aus dem Siebenjährigen Krieg). Es finden sich aber auch Rechnungen und Quittungen. Archivalien zu und in Bezug auf die Mühle in Gablenz sind unter dem Punkt "Mühlenangelegenheiten" aufgeführt.
Die Unterlagen Gerichtsherrschaft wurden in freiwillige Gerichtsbarkeit (Protokolle, Grund- und Hypothekenbuchwesen, Pacht- und Kaufurkunden sowie –verträge, Erbzins- und Steuerregister, Grundstücksangelegenheiten und Testaments- und Erbschaftsangelegenheiten) und zivile Gerichtsbarkeit (hauptsächlich Klagen und Streitsachen, aber auch Mahnungen und Rügen) gegliedert.
Die Druckschriften beinhalten vorwiegend Familiensachen (Todesanzeigen und Trauerreden, Vermählungsanzeigen und -glückwünsche sowie Testaments- und Nachlassangelegenheiten), Bekanntmachungen und Ausschreiben, Mandate und allgemeine Vorschriften/Verordnungen. Unter dem Punkt "Sonstiges" ist ein Lieder- und Gesangbuch besonders zu erwähnen, wie auch eine Summarische Übersicht über Einnahmen und Ausgaben der Erzgebirgischen Kreis-Kasse u.ä.
Der Großteil der Akteneinheiten weist eine Fadenheftung auf. Einige Akteneinheiten bestehen aus losen, zusammengelegten Blättern. Etwa 14% der gesamten Akten sind nur noch als Fragmente vorhanden.
Ein Registratursystem des Patrimonialgerichts Gablenz ist in Ansätzen aus den vorhandenen Registraturvermerken zu rekonstruieren. Die aus dem realen Bestand stammenden Akten waren vorwiegend mit Rep. III Cap. XXIX und zur genaueren Differenzierung mit Lit. A und einer Nummer (Nr.) beschriftet (Registraturhilfsmittel sind nicht vorhanden). Aus dem virtuellen Bestand stammende Akten waren entweder mit Lit. A, E, F, G, K, M, P, Q, S und einer Nummer (Nr.) gekennzeichnet oder die Registratursignatur war überklebt und deshalb nicht mehr lesbar. Dafür hatten diese Akten im Gegensatz zum realen Bestand alle eine alte Archiv-Signatur. Die Druckschriften besaßen weder eine Registratursignatur noch eine alte Archiv-Signatur. Abgesehen von einer teilweise chronologischen Reihung ist kein Ordnungsschema erkennbar. Bei der Sammelakte mit der Registratursignatur Rep. III Cap. XXIX Lit. A Nr. 9 wurde eine Einzelblattverzeichnung vorgenommen. Fragmente, die inhaltlich zusammengehören, wurden dabei zusammengeführt und unter derselben Signatur verzeichnet.
Der Erhaltungszustand entspricht den Schadensklassen 1-2. Häufig findet man Tintenfraß, mechanische Papierschäden und Mäusefraß. Einige Akteneinheiten sind allerdings so stark durch Fraßspuren, Wasserschäden oder Schimmel beschädigt, dass bereits ein Informationsverlust eingetreten ist. Die Druckschriften sind am besten erhalten und weisen lediglich Gebrauchsspuren auf.
Eine Kassation wurde nicht vorgenommen. Die Akteneinheiten wurden in säurefreie Kartons verpackt und beschriftet. Die Lagerung der Akteneinheiten erfolgt nach fortlaufenden Nummern, während das Findbuch über Springnummern verfügt.


4. Literatur
Czok, Karl (Hg.), Geschichte Sachsens. Weimar 1989.

Blaschke, Karlheinz, Verwaltungsgeschichte des Staates, Sächsische Verwaltungsgeschichte (Lehrbriefe für das Fachschulfernstudium für Archivare), 1958 (als Manuskript gedruckt).

Blaschke, Karlheinz (Bearb.), Historisches Ortsverzeichnis von Sachsen, 3. Teil: Erzgebirge und Vogtland, Leipzig 1957.

Eichler, Ernst; Walther, Hans (Hg.), Historisches Ortsnamenbuch von Sachsen (Quellen und Forschungen zur Sächsischen Geschichte, Bd. 21, hg. v. d. Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig), Bd. 1, Berlin 2001.

Groß, Reiner, Geschichte Sachsens. Berlin 2001.

Jeserich, K.G.A;,Pohl, H.; von Unruh, G.C. (Hg.), Deutsche Verwaltungsgeschichte, Bd. 2, Vom Reichsdeputationshauptschluss bis zur Auflösung des Deutschen Bundes. Stuttgart 1983.

Keller, Katrin; Matzerat, Josef (Hg.), Geschichte des sächsischen Adels. Köln, Weimar, Wien 1997.

Poenicke, G .A., Album der Schlösser und Rittergüter im Königreich Sachsen, IV. Section Erzgebirgischer Kreis, Leipzig 1856.

Schlesinger, Walter (Hg.), Handbuch der historischen Stätten Deutschlands. Sachsen, Bd.8. Stuttgart 1965 [ND 1990].

Schulze, Hans K., Grundstrukturen der Verfassung im Mittelalter, Bd. 1. Stuttgart, Berlin, Köln 1990.

Schumann, August, Vollständiges Staatspost- und Zeitungslexikon von Sachsen, Bd. 3. Zwickau 1816.



[01] Adolf Poenicke (Hg.), Album der Schlösser und Rittergüter im Königreich Sachsen. [...] IV. Section. Erzgebirgischer Kreis. Leipzig 1856, S. 35.
[02] Karlheinz Blaschke (Hg.), Historisches Ortsnamenbuch von Sachsen, Band I; Historisches Ortsverzeichnis von Sachsen, 3. Teil Erzgebirge und Vogtland, Leipzig 1957, S. 104.
[03] Bei Poenicke (wie Fußnote 1) wird unter Gablenz (S. 36) das Sterbedatum auf das Jahr 1583 und unter Frankenhausen (S. 13) auf das Jahr 1593 verlegt. In K. Keller und J. Matzerath (Hg.), Geschichte des sächsischen Adels, Köln 1997 (Personenregister) wird sein Tod auf das Jahr 1589 datiert und nach Reiner Groß Geschichte Sachsens, Berlin 2001 (Personenregister) stirbt er sogar erst 1595.
[04] Poenicke, (wie Fußnote 1) S. 36.
Blaschke, Karlheinz, Verwaltungsgeschichte des Staates, Sächsische Verwaltungsgeschichte (Lehrbriefe für das Fachschulfernstudium für Archivare), 1958 (als Manuskript gedruckt).

Blaschke, Karlheinz (Bearb.), Historisches Ortsverzeichnis von Sachsen, 3. Teil: Erzgebirge und Vogtland, Leipzig 1957.

Czok, Karl (Hg.), Geschichte Sachsens, Weimar 1989.

Eichler, Ernst; Walther, Hans (Hg.), Historisches Ortsnamenbuch von Sachsen (Quellen und Forschungen zur Sächsischen Geschichte, Bd. 21, hg. v. d. Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig), Bd. 1, Berlin 2001.

Groß, Reiner, Geschichte Sachsens. Berlin 2001.

Jeserich, K.G.A;, Pohl, H.; von Unruh, G.C. (Hg.), Deutsche Verwaltungsgeschichte, Bd. 2, Vom Reichsdeputationshauptschluss bis zur Auflösung des Deutschen Bundes. Stuttgart 1983.

Keller, Katrin; Matzerat, Josef (Hg.), Geschichte des sächsischen Adels. Köln, Weimar, Wien 1997.

Poenicke, G. A., Album der Schlösser und Rittergüter im Königreich Sachsen, IV. Section Erzgebirgischer Kreis, Leipzig 1856.
Gutswirtschaft.- Gerichtsbarkeit.- Protokolle.- Erbzinsregister.- Steuerregister.- Dienste und Abgaben.- Kirchenangelegenheiten.- Schulwesen.- von Schmerzingsche Armenstiftung.- Verkehr.- Kartographie.- Druckschriften.
Die Geschichte des Ritterguts Gablenz soll bis auf das Jahr 930 zurück reichen. In sicheren Quellen wird Gablenz jedoch erst 1273 zum ersten Mal als Herrensitz erwähnt. Das gleichnamige Dorf gehörte zur einen Hälfte dem Rittergut Gablenz, zum anderen Teil dem Rittergut Schweinsburg. Im 14. Jahrhundert waren u. a. Herren des Gablenzer Rittergeschlechts Burgmannen und Vögte auf dem Schloss Schweinsburg. Im Jahr 1533 kam das Rittergut Gablenz an Heinrich von Schönfels auf Ruppertsgrün. Seit 1570 war es im Besitz verschiedener Familien (Thumshirn, Zehmen, Planitz, Schmerzing). Das Rittergut Gablenz besaß die Gerichtsbarkeit über Güter in Dennheritz, Frankenhausen, Gablenz (bei Crimmitschau), Lauenhain (bei Crimmitschau), Leitelshain, Seiferitz (bei Meerane), Thonhausen, Ungewiß und Waldsachsen (bei Meerane). Ab dem 19. Jahrhundert war es im Besitz verschiedener bürgerlicher Familien. Die Patrimonialgerichtsbarkeit wurde zum 9. Oktober 1855 an das Königliche Gericht Crimmitschau abgegeben. Nach dem Ersten Weltkrieg war das Gut offenbar verschuldet. Im Oktober 1945 wurde das damals 136 ha große Rittergut im Zuge der Bodenreform enteignet. Die Besitzungen und das Mobiliar wurden unter den Neubauern aufgeteilt. Ab 1947 bewohnten vier Neubauernfamilien und eine Umsiedlerfamilie.
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  • 2009 | Findkartei für 0,10 lfm
  • 2024-02-15 | Diese Ausgabe über AWAX 2.0.1.5
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