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Beständeübersicht

Bestand

30683 Grundherrschaft Kemnitz bei Plauen

Datierung1772 - 1856
Benutzung im Staatsarchiv Chemnitz
Umfang (nur lfm)0,60
1. Geschichte der Grundherrschaft Kemnitz bei Plauen
Das Rittergut Kemnitz, urkundlich erstmals 1298 als Herrensitz erwähnt, lag südwestlich von Plauen in der Nähe des Kemnitzbaches, unweit der bayerischen Grenze. Das amtssässige Rittergut war zu Beginn des 15. Jahrhunderts der Pflege Plauen, später dem Amt Plauen unterstellt. Mit 4.042,14 Steuereinheiten (um 1840) zählte es zu den kleineren Gütern in Sachsen. Außer dem Dorf Kemnitz gehörten dazu Anteile an den Dörfern Dehles, Kröstau, Kürbitz und Meßbach. Mit Unterbrechungen im 17. Jahrhundert (v. Tettau und v. Poellnitz), im 18. Jahrhundert (v. d. Heyden), 1792 bis Mitte des 19. Jahrhunderts (v. Beulwitz) war das Rittergut im Besitz der Familie v. Feilitzsch. Neben zwei Mühlen gehörte auch eine berühmte Schafzucht (17. - 19. Jh.) zur Rittergutswirtschaft. Das Rittergut Kemnitz besaß die Gerichtsbarkeit über Güter in Dehles, Kemnitz (bei Plauen), Reinhardtswalde (bei Mühltroff) und Schönlind (bei Mühltroff). Die Patrimonialgerichtsbarkeit wurde im Oktober 1855 an das Justizamt Plauen abgegeben.


2. Bestandsgeschichte
Mit dem Übergang der Patrimonalgerichtsbarkeit vom Grundherrn auf den Staat gelangten die dazugehörigen Akten ab der Mitte des 19. Jahrhunderts in die Altregistraturen der neu gebildeten sächsischen Gerichte. Von dort wurden sie an das Hauptstaatsarchiv Dresden abgegeben. Im Rahmen einer Beständebereinigung kamen die Bestände 10306 Grundherrschaft Kemnitz und 39065 Lagerungsgemeinschaft Amtsgericht Plauen im Jahr 2002 aus dem Hauptstaatsarchiv Dresden in das Staatsarchiv Chemnitz. Von 2005 bis 2009 wurden die Lagerungsgemeinschaften im Staatsarchiv Chemnitz aufgelöst und die Akten ihren ursprünglichen Provenienzen zugeordnet. Der Bestand 330683 Grundherrschaft Kemnitz bei Plauen wurde neu gebildet und die Findkartei im Jahr 2010 im Archivprogramm Augias 7.4 erfasst. Der vorläufig erschlossene Bestand umfasst 0,60 lfm und besteht aus 19 Verzeichnungseinheiten.


3. Bestandsanalyse
Überliefert sind Akten über Besitzwechsel, Gerichtsprotokolle, Konsensprotokolle, Ablösungen von Diensten und Abgaben.


4. Quellen und Literatur
Zu Kemnitz vgl. folgende weitere Bestände:
12613 Gerichtsbücher
30013 Amt Plauen mit Pausa (Justiz- und Rentamt)
33033 Gerichtsamt Plauen
33045 Ältere Amtshauptmannschaft Plauen
30048 Amtshauptmannschaft Plauen
30033 Superintendentur Plauen

Blaschke, K.: Historisches Ortsverzeichnis von Sachsen, Leipzig 1957, S. 346

Groß, Reiner: Herrschaftliche Güter bis zur bürgerlichen Agrarreform: Beiheft zur Karte B II 1. Dresden/Leipzig, 2004, S. 37

Hofmann, H. L.: Die Rittergüter des Königreichs Sachsen, Dresden 1904, S. 294 f.

Schumann, A.: Vollständiges Staats-, Post- und Zeitungslexikon von Sachsen, 4. Bd. Zwickau 1817, S. 308.

Schumann, A.; Schiffner, A.: Vollständiges Staats-, Post- und Zeitungslexikon von Sachsen, 17. Bd., Suppl. 1830, S. 237-238.

Album der Rittergüter und Schlösser des Königreiches Sachsen / nach der Natur neu aufgenommen von F. Heise…, herausgegeben von G. A. Poenicke , V. Sektion, Voigtländischer Kreis, S. 118

http://hov.isgv.de/Kemnitz_(3)


5. Abkürzungen
Vgl. in:
Die Amtssprache: Verdeutschung der hauptsächlichsten im Verkehre der Gerichts- und Verwaltungsbehörden sowie in Rechts- und Staatswissenschaft gebrauchten Fremdwörter / Landschaftsverband Westfalen-Lippe, Westfälisches Archivamt - Münster : Landschaftsverb. Westfalen-Lippe/ Westfäl. Archivamt, 2004. - 185 S.

Demandt, Karl E.: Laterculus Notarum: lateinisch-deutsche Interpretationshilfen für spätmittelalterliche und frühneuzeitliche Archivalien. - Mit 4 Taf. spezieller Zahlenschreibungen des 14.-16. Jahrhunderts / Karl E. Demandt - 6., unveränd. Aufl. - Marburg : Archivschule, 1998.
Blaschke, K.: Historisches Ortsverzeichnis von Sachsen, Leipzig 1957, S. 346

Groß, Reiner: Herrschaftliche Güter bis zur bürgerlichen Agrarreform: Beiheft zur Karte B II 1. Dresden/Leipzig, 2004, S. 37

Hofmann, H. L.: Die Rittergüter des Königreichs Sachsen, Dresden 1904, S. 294 f.

Schumann, A.: Vollständiges Staats-, Post- und Zeitungslexikon von Sachsen, 4. Bd. Zwickau 1817, S. 308.

Schumann, A.; Schiffner, A.: Vollständiges Staats-, Post- und Zeitungslexikon von Sachsen, 17. Bd., Suppl. 1830, S. 237-238.

Album der Rittergüter und Schlösser des Königreiches Sachsen / nach der Natur neu aufgenommen von F. Heise…, herausgegeben von G. A. Poenicke, V. Sektion, Voigtländischer Kreis, S. 118

http://hov.isgv.de/Kemnitz_(3)
Besitzwechsel.- Gerichtsprotokolle.- Konsensprotokolle.- Ablösungen von Diensten und Abgaben.
Das Rittergut Kemnitz, urkundlich erstmals 1298 als Herrensitz erwähnt, lag südwestlich von Plauen in der Nähe des Kemnitzbaches, unweit der bayerischen Grenze. Das amtssässige Rittergut war zu Beginn des 15. Jahrhunderts der Pflege Plauen, später dem Amt Plauen unterstellt. Mit 4042,14 Steuereinheiten (um 1840) zählte es zu den kleineren Gütern in Sachsen. Außer dem Dorf Kemnitz gehörten dazu Anteile an den Dörfern Dehles, Kröstau, Kürbitz und Meßbach. Mit Unterbrechungen im 17. Jahrhundert (v. Tettau und v. Poellnitz), im 18. Jahrhundert (v. d. Heyden), 1792 bis Mitte des 19. Jahrhunderts (v. Beulwitz) war das Rittergut im Besitz der Familie v. Feilitzsch. Neben zwei Mühlen gehörte auch eine berühmte Schafzucht (17. - 19. Jh.) zur Rittergutswirtschaft. Das Rittergut Kemnitz besaß die Gerichtsbarkeit über Güter in Dehles, Kemnitz (bei Plauen), Reinhardtswalde (bei Mühltroff) und Schönlind (bei Mühltroff). Die Patrimonialgerichtsbarkeit wurde im Oktober 1855 an das Justizamt Plauen abgegeben.
  • 2011 | Findbuch / Datenbank
  • 2024-02-15 | Diese Ausgabe über AWAX 2.0.1.5
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