Beständeübersicht
Bestand
30695 Grundherrschaft Kürbitz
Datierung | 1555 - 1944 |
---|---|
Benutzung im | Staatsarchiv Chemnitz |
Umfang (nur lfm) | 3,25 |
1. Geschichte der Grundherrschaft Kürbitz
Die Grundherrschaft Kürbitz befand sich südwestlich von Plauen im Vogtland. Das Rittergut wurde 1296 als Herrensitz erstmals erwähnt und gehörte mit 6.588,19 Steuereinheiten (um 1840) zu den Gütern mittlerer Größe in Sachsen. Es war ein altschriftsässiges Rittergut. Der Grundherr besaß die Ober- und Erbgerichtsbarkeit über seine Untertanen. Das Rittergut Kürbitz besaß die Gerichtsbarkeit über Güter in Kürbitz, Kröstau, Meßbach, Rodau, Thiergarten (bei Plauen) und Weischlitz. Die Patrimonialgerichtsbarkeit wurde 1856 an das Gerichtsamt Plauen abgegeben. Über Jahrhunderte, bis zur Enteignung im Rahmen der Bodenreform nach dem 2. Weltkrieg, befand sich das Rittergut im Besitz von Mitgliedern des alten vogtländisch-fränkischen Adelsgeschlechts von Feilitzsch.
2. Bestandsgeschichte
Mit dem Übergang der Patrimonalgerichtsbarkeit vom Grundherrn auf den Staat gelangten die dazugehörigen Akten ab der Mitte des 19. Jahrhunderts in die Altregistraturen der neu gebildeten sächsischen Gerichte. Von dort wurden sie an das Hauptstaatsarchiv Dresden abgegeben. Im Rahmen einer Beständebereinigung kamen die Bestände 39031 Lagerungsgemeinschaft Amtsgericht Oelsnitz, 39049 Lagerungsgemeinschaft Amtsgerichte, Nachträge, 39065 Lagerungsgemeinschaft Amtsgericht Plauen, 39069 Amtshauptmannschaft Plauen, Vorakten und 10338 Grundherrschaft Kürbitz (ursprünglich 1966 vom Stadtarchiv Plauen mit einem "Findbuch" übergeben) im Jahr 2002 bzw. 2003 aus dem Hauptstaatsarchiv Dresden in das Staatsarchiv Chemnitz. Von 2005 bis 2009 wurden die Lagerungsgemeinschaften im Staatsarchiv Chemnitz aufgelöst und die Akten ihren ursprünglichen Provenienzen zugeordnet.
Der zusammengefasste Bestand erhielt im Staatsarchiv Chemnitz die Bezeichnung 30695 Grundherrschaft Kürbitz. Das vorläufige Findbuch (für die Sign. 1 – 479) und die Findkartei wurden in den Jahren 2006 und 2010 im Archivprogramm Augias 7.4 erfasst. Der vorläufig erschlossene Bestand umfasst 5,40 lfm und besteht aus 587 Verzeichnungseinheiten mit einer Gesamtlaufzeit von 1555 bis 1944. Der Bestand ist verfilmt (F 4094 – F 4117).
Mit Bescheid der Stadt Chemnitz, Amt zur Regelung offener Vermögensfragen vom 29. November 2009 wurden Herrn Joachim Freiherrn von Feilitzsch als Vertreter der Erbengemeinschaft von Feilitzsch aufgrund von § 30 Abs. 1, Satz 2 Vermögensgesetz und § 5 Ausgleichsleistungsgesetz 475 Archivalien des Bestands rückübertragen. Betroffen sind die Nummern 1-21, 24-140 und 142-479. Die Archivalien wurden von Freiherrn von Feilitzsch am 25. Februar 2015 abgeholt und befinden sich seitdem in Privateigentum. Sie stehen aber in Form eines Mikrofilms weiterhin für die Benutzung zur Verfügung. Bei Interesse an der Einsicht in die Originalakten wenden Sie sich bitte an das Personal im Lesesaal. Wir können dann einen Kontakt mit Freiherrn von Feilitzsch vermitteln.
3. Bestandsanalyse
Überliefert sind das Familienarchiv der von Feilitzsch, Akten des Patrimonialgerichts und der Rittergutsverwaltung, Lehens- und Untertanensachen, Ablösungen von Diensten und Abgaben, Kirchen-, Schul- und Militärangelegenheiten, Gerichtsprotokolle, Kaufprotokolle, Hypothekenprotokolle, Testamentsprotokolle, Akten zur Anlegung der Grund- und Hypothekenbücher für Kürbitz, Kröstau, Unterweischlitz, Oberweischlitz, Auerbach, Thiergarten, Rodau, eine handschriftliche Chronik des Rittergutes (Ende 19. Jh.) und Pläne für eine barocke Gartenanlage des zum Rittergut Kürbitz gehörenden Döhlerischen Hauses.
4. Quellen und Literatur
Zu Kürbitz vgl. folgende weitere Bestände:
12613 Gerichtsbücher
30013 Amt Plauen mit Pausa (Justiz- und Rentamt)
33033 Gerichtsamt Plauen
30033 Superintendentur Plauen
30683 Grundherrschaft Kemnitz bei Plauen
33045 Ältere Amtshauptmannschaft Plauen
30048 Amtshauptmannschaft Plauen
Groß, Reiner: Herrschaftliche Güter bis zur bürgerlichen Agrarreform: Beiheft zur Karte B II 1. Dresden/Leipzig, 2004, S. 41
Album der Rittergüter und Schlösser des Königreiches Sachsen / nach der Natur neu aufgenommen von F. Heise…, herausgegeben von G. A. Poenicke , V. Sektion, Voigtländischer Kreis, S. 121
Seffner, Wolfgang: Die Rittergüter des Vogtlandes, ihr Schicksal im 20. Jahrhundert / Wolfgang Seffner - Plauen : Vogtland-Verl., 2002. - 291 S. : Ill.., Tab.
http://hov.isgv.de/Kürbitz
http://de.wikipedia.org/wiki/Feilitzsch_(Adelsgeschlecht)
5. Abkürzungen
Die Amtssprache: Verdeutschung der hauptsächlichsten im Verkehre der Gerichts- und Verwaltungsbehörden sowie in Rechts- und Staatswissenschaft gebrauchten Fremdwörter / Landschaftsverband Westfalen-Lippe, Westfälisches Archivamt - Münster : Landschaftsverb. Westfalen-Lippe/ Westfäl. Archivamt, 2004. - 185 S.
Demandt, Karl E.: Laterculus Notarum: lateinisch-deutsche Interpretationshilfen für spätmittelalterliche und frühneuzeitliche Archivalien. - Mit 4 Taf. spezieller Zahlenschreibungen des 14.-16. Jahrhunderts / Karl E. Demandt - 6., unveränd. Aufl. - Marburg : Archivschule, 1998
Die Grundherrschaft Kürbitz befand sich südwestlich von Plauen im Vogtland. Das Rittergut wurde 1296 als Herrensitz erstmals erwähnt und gehörte mit 6.588,19 Steuereinheiten (um 1840) zu den Gütern mittlerer Größe in Sachsen. Es war ein altschriftsässiges Rittergut. Der Grundherr besaß die Ober- und Erbgerichtsbarkeit über seine Untertanen. Das Rittergut Kürbitz besaß die Gerichtsbarkeit über Güter in Kürbitz, Kröstau, Meßbach, Rodau, Thiergarten (bei Plauen) und Weischlitz. Die Patrimonialgerichtsbarkeit wurde 1856 an das Gerichtsamt Plauen abgegeben. Über Jahrhunderte, bis zur Enteignung im Rahmen der Bodenreform nach dem 2. Weltkrieg, befand sich das Rittergut im Besitz von Mitgliedern des alten vogtländisch-fränkischen Adelsgeschlechts von Feilitzsch.
2. Bestandsgeschichte
Mit dem Übergang der Patrimonalgerichtsbarkeit vom Grundherrn auf den Staat gelangten die dazugehörigen Akten ab der Mitte des 19. Jahrhunderts in die Altregistraturen der neu gebildeten sächsischen Gerichte. Von dort wurden sie an das Hauptstaatsarchiv Dresden abgegeben. Im Rahmen einer Beständebereinigung kamen die Bestände 39031 Lagerungsgemeinschaft Amtsgericht Oelsnitz, 39049 Lagerungsgemeinschaft Amtsgerichte, Nachträge, 39065 Lagerungsgemeinschaft Amtsgericht Plauen, 39069 Amtshauptmannschaft Plauen, Vorakten und 10338 Grundherrschaft Kürbitz (ursprünglich 1966 vom Stadtarchiv Plauen mit einem "Findbuch" übergeben) im Jahr 2002 bzw. 2003 aus dem Hauptstaatsarchiv Dresden in das Staatsarchiv Chemnitz. Von 2005 bis 2009 wurden die Lagerungsgemeinschaften im Staatsarchiv Chemnitz aufgelöst und die Akten ihren ursprünglichen Provenienzen zugeordnet.
Der zusammengefasste Bestand erhielt im Staatsarchiv Chemnitz die Bezeichnung 30695 Grundherrschaft Kürbitz. Das vorläufige Findbuch (für die Sign. 1 – 479) und die Findkartei wurden in den Jahren 2006 und 2010 im Archivprogramm Augias 7.4 erfasst. Der vorläufig erschlossene Bestand umfasst 5,40 lfm und besteht aus 587 Verzeichnungseinheiten mit einer Gesamtlaufzeit von 1555 bis 1944. Der Bestand ist verfilmt (F 4094 – F 4117).
Mit Bescheid der Stadt Chemnitz, Amt zur Regelung offener Vermögensfragen vom 29. November 2009 wurden Herrn Joachim Freiherrn von Feilitzsch als Vertreter der Erbengemeinschaft von Feilitzsch aufgrund von § 30 Abs. 1, Satz 2 Vermögensgesetz und § 5 Ausgleichsleistungsgesetz 475 Archivalien des Bestands rückübertragen. Betroffen sind die Nummern 1-21, 24-140 und 142-479. Die Archivalien wurden von Freiherrn von Feilitzsch am 25. Februar 2015 abgeholt und befinden sich seitdem in Privateigentum. Sie stehen aber in Form eines Mikrofilms weiterhin für die Benutzung zur Verfügung. Bei Interesse an der Einsicht in die Originalakten wenden Sie sich bitte an das Personal im Lesesaal. Wir können dann einen Kontakt mit Freiherrn von Feilitzsch vermitteln.
3. Bestandsanalyse
Überliefert sind das Familienarchiv der von Feilitzsch, Akten des Patrimonialgerichts und der Rittergutsverwaltung, Lehens- und Untertanensachen, Ablösungen von Diensten und Abgaben, Kirchen-, Schul- und Militärangelegenheiten, Gerichtsprotokolle, Kaufprotokolle, Hypothekenprotokolle, Testamentsprotokolle, Akten zur Anlegung der Grund- und Hypothekenbücher für Kürbitz, Kröstau, Unterweischlitz, Oberweischlitz, Auerbach, Thiergarten, Rodau, eine handschriftliche Chronik des Rittergutes (Ende 19. Jh.) und Pläne für eine barocke Gartenanlage des zum Rittergut Kürbitz gehörenden Döhlerischen Hauses.
4. Quellen und Literatur
Zu Kürbitz vgl. folgende weitere Bestände:
12613 Gerichtsbücher
30013 Amt Plauen mit Pausa (Justiz- und Rentamt)
33033 Gerichtsamt Plauen
30033 Superintendentur Plauen
30683 Grundherrschaft Kemnitz bei Plauen
33045 Ältere Amtshauptmannschaft Plauen
30048 Amtshauptmannschaft Plauen
Groß, Reiner: Herrschaftliche Güter bis zur bürgerlichen Agrarreform: Beiheft zur Karte B II 1. Dresden/Leipzig, 2004, S. 41
Album der Rittergüter und Schlösser des Königreiches Sachsen / nach der Natur neu aufgenommen von F. Heise…, herausgegeben von G. A. Poenicke , V. Sektion, Voigtländischer Kreis, S. 121
Seffner, Wolfgang: Die Rittergüter des Vogtlandes, ihr Schicksal im 20. Jahrhundert / Wolfgang Seffner - Plauen : Vogtland-Verl., 2002. - 291 S. : Ill.., Tab.
http://hov.isgv.de/Kürbitz
http://de.wikipedia.org/wiki/Feilitzsch_(Adelsgeschlecht)
5. Abkürzungen
Die Amtssprache: Verdeutschung der hauptsächlichsten im Verkehre der Gerichts- und Verwaltungsbehörden sowie in Rechts- und Staatswissenschaft gebrauchten Fremdwörter / Landschaftsverband Westfalen-Lippe, Westfälisches Archivamt - Münster : Landschaftsverb. Westfalen-Lippe/ Westfäl. Archivamt, 2004. - 185 S.
Demandt, Karl E.: Laterculus Notarum: lateinisch-deutsche Interpretationshilfen für spätmittelalterliche und frühneuzeitliche Archivalien. - Mit 4 Taf. spezieller Zahlenschreibungen des 14.-16. Jahrhunderts / Karl E. Demandt - 6., unveränd. Aufl. - Marburg : Archivschule, 1998
Donath, Matthias; Dannenberg, Lars-Arne und Kunze, Jens: Die Familie von Feilitzsch. Geschichte, Lebensbilder, Hintergründe und Schicksale, Via Regia Verlag, 2021.
Groß, Reiner: Herrschaftliche Güter bis zur bürgerlichen Agrarreform: Beiheft zur Karte B II 1. Dresden/Leipzig, 2004, S. 41
Album der Rittergüter und Schlösser des Königreiches Sachsen / nach der Natur neu aufgenommen von F. Heise…, herausgegeben von G. A. Poenicke, V. Sektion, Voigtländischer Kreis, S. 121
Seffner, Wolfgang: Die Rittergüter des Vogtlandes, ihr Schicksal im 20. Jahrhundert / Wolfgang Seffner - Plauen : Vogtland-Verl., 2002. - 291 S. : Ill.., Tab.
http://hov.isgv.de/Kürbitz
http://de.wikipedia.org/wiki/Feilitzsch_(Adelsgeschlecht)
Groß, Reiner: Herrschaftliche Güter bis zur bürgerlichen Agrarreform: Beiheft zur Karte B II 1. Dresden/Leipzig, 2004, S. 41
Album der Rittergüter und Schlösser des Königreiches Sachsen / nach der Natur neu aufgenommen von F. Heise…, herausgegeben von G. A. Poenicke, V. Sektion, Voigtländischer Kreis, S. 121
Seffner, Wolfgang: Die Rittergüter des Vogtlandes, ihr Schicksal im 20. Jahrhundert / Wolfgang Seffner - Plauen : Vogtland-Verl., 2002. - 291 S. : Ill.., Tab.
http://hov.isgv.de/Kürbitz
http://de.wikipedia.org/wiki/Feilitzsch_(Adelsgeschlecht)
Familienarchiv von Feilitzsch.- Patrimonialgericht.- Rittergutsverwaltung.- Lehns- und Untertanensachen.- Ablösung von Diensten und Abgaben.- Kirchenangelegenheiten.- Schulangelegenheiten.- Militärangelegenheiten.- Gerichtsprotokolle.- Kaufprotokolle.- Hypothekenprotokolle.- Testamentsprotokolle.- Anlegung der Grund- und Hypothekenbücher für Auerbach/V., Kröstau, Kürbitz, Oberweischlitz, Rodau, Thiergaten, Unterweischlitz.- Chronik des Rittergutes (Ende 19. Jh.).
Die Grundherrschaft Kürbitz befand sich südwestlich von Plauen im Vogtland. Das Rittergut wurde 1296 als Herrensitz erstmals erwähnt und gehörte mit 6.588,19 Steuereinheiten (um 1840) zu den Gütern mittlerer Größe in Sachsen. Es war ein altschriftsässiges Rittergut. Der Grundherr besaß die Ober- und Erbgerichtsbarkeit über seine Untertanen. Das Rittergut Kürbitz besaß die Gerichtsbarkeit über Güter in Kürbitz, Kröstau, Meßbach, Rodau, Thiergarten (bei Plauen) und Weischlitz. Die Patrimonialgerichtsbarkeit wurde 1856 an das Gerichtsamt Plauen abgegeben. Über Jahrhunderte, bis zur Enteignung im Rahmen der Bodenreform nach dem 2. Weltkrieg, befand sich das Rittergut im Besitz von Mitgliedern des alten vogtländisch-fränkischen Adelsgeschlechts von Feilitzsch.
- 2001 | Findbuch
- 2024-02-15 | Diese Ausgabe über AWAX 2.0.1.5
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