Beständeübersicht
Bestand
30725 Grundherrschaft Neuensalz
Datierung | 1602 - 1921 |
---|---|
Benutzung im | Staatsarchiv Chemnitz |
Umfang (nur lfm) | 15,58 |
1. Geschichte der Grundherrschaft Neuensalz
Die Grundherrschaft Neuensalz befand sich östlich von Plauen im Vogtland. Das Rittergut wurde 1428 erstmals erwähnt und gehörte mit 5.873,03 Steuereinheiten (um 1840) zu den Gütern mittlerer Größe in Sachsen. Es war ein neuschriftsässiges Rittergut. Der Grundherr besaß die Ober- und Erbgerichtsbarkeit über seine Untertanen. Von 1693 bis 1844 befand sich das Rittergut im Besitz der Familie von Beust, anschließend erwarb es W. Otto Seiler und seit 1885 war es im Besitz der Familie von Zehmen. Das Rittergut Neuensalz besaß die Gerichtsbarkeit über Güter in Altensalz, Altmannsgrün (bei Treuen), Großfriesen, Kleinfriesen, Mechelgrün, Neuensalz, Schönau (bei Treuen), Thoßfell, Voigtsgrün (bei Plauen) und Zobes. Mit der Verstaatlichung der Justiz in Sachsen ging die Gerichtsbarkeit des Ritterguts 1856 an das Justizamt Plauen. Die Gerichtsbarkeit über den Anteil von Altmannsgrün ging an das Königliche Gericht Treuen.
2. Bestandsgeschichte
Mit dem Übergang der Patrimonalgerichtsbarkeit vom Grundherrn auf den Staat gelangten die dazugehörigen Akten ab der Mitte des 19. Jahrhunderts in die Altregistraturen der neu gebildeten sächsischen Gerichte. Von dort wurden sie an das Hauptstaatsarchiv Dresden abgegeben. Eine weitere Überlieferung der Grundherrschaft Neuensalz ist nach der Bodenreformenteignung aus dem Rittergut an das Stadtarchiv Plauen gelangt, dort 1966 verzeichnet und anschließend an das Hauptstaatsarchiv abgegeben worden (Signaturen 001 bis 1036).
Im Rahmen einer Beständebereinigung kamen die Bestände 10406 Grundherrschaft Neuensalz, 39038 Lagerungsgemeinschaft Schöneck und 39065 Lagerungsgemeinschaft Amtsgericht Plauen im Jahr 2002 aus dem Hauptstaatsarchiv Dresden in das Staatsarchiv Chemnitz. Von 2005 bis 2009 wurden die Lagerungsgemeinschaften im Staatsarchiv Chemnitz aufgelöst und die Akten ihren ursprünglichen Provenienzen zugeordnet. Hier wurde der Bestand 30725 Grundherrschaft Neuensalz gebildet, die Findkartei (Signaturen ab Nr. 1037 ff.) im Jahr 2006 im Archivprogramm Augias 7.4 erfasst und 2011 als Teilfindbuch ausgegeben. Der Bestand umfasst ca. 15,70 lfm und besteht aus insgesamt 1.106 Verzeichnungseinheiten.
3. Bestandsanalyse
Überliefert sind Ablösungen von Diensten und Abgaben, Gerichtsakten, Gerichtsprotokolle, Kaufprotokolle, Erbprotokolle, Hypothekenprotokolle, Akten zur Anlegung der Grund- und Hypothekenbücher für den Gerichtsbezirk (Neuensalz, Altensalz, Schönau, Großfriesen, Altmannsgrün und Zobes), Grundsteuerkataster, Lehnbriefe, Pachtverträge, Akten der Rittergutsverwaltung und Rittergutswirtschaft, zur Fischerei, Jagd, Forst, Brauerei, Steuer- und Versicherungensangelegenheiten, Straßenbau, Kriegssachen, zur Kapelle und Schule Neuensalz sowie Familiensachen.
4. Quellen und Literatur
Zu Neuensalz vgl. folgende weitere Bestände:
12613 Gerichtsbücher
30013 Amt Plauen mit Pausa (Justiz- und Rentamt)
33033 Gerichtsamt Plauen
30048 Amtshauptmannschaft Plauen
33058 Kirchen- und Schulinspektionen (zusammengefasster Bestand)
Groß, Reiner: Herrschaftliche Güter bis zur bürgerlichen Agrarreform: Beiheft zur Karte B II 1. Dresden/Leipzig, 2004, S. 47.
Seffner, Wolfgang: Die Rittergüter des Vogtlandes, ihr Schicksal im 20. Jahrhundert / Wolfgang Seffner - Plauen : Vogtland-Verl., 2002. - 291 S. : Ill.., Tab.
Album der Rittergüter und Schlösser des Königreiches Sachsen / nach der Natur neu aufgenommen von F. Heise…, herausgegeben von G. A. Poenicke , V. Sektion, Voigtländischer Kreis, S. 7.
http://hov.isgv.de/Neuensalz
http://www.kapelle-neuensalz.de/index.php?page=geschichte
5. Abkürzungen
Vgl. in:
Die Amtssprache: Verdeutschung der hauptsächlichsten im Verkehre der Gerichts- und Verwaltungsbehörden sowie in Rechts- und Staatswissenschaft gebrauchten Fremdwörter / Landschaftsverband Westfalen-Lippe, Westfälisches Archivamt - Münster : Landschaftsverb. Westfalen-Lippe/ Westfäl. Archivamt, 2004. - 185 S.
Demandt, Karl E.: Laterculus Notarum: lateinisch-deutsche Interpretationshilfen für spätmittelalterliche und frühneuzeitliche Archivalien. - Mit 4 Taf. spezieller Zahlenschreibungen des 14.-16. Jahrhunderts / Karl E. Demandt - 6., unveränd. Aufl. - Marburg : Archivschule, 1998.
Die Grundherrschaft Neuensalz befand sich östlich von Plauen im Vogtland. Das Rittergut wurde 1428 erstmals erwähnt und gehörte mit 5.873,03 Steuereinheiten (um 1840) zu den Gütern mittlerer Größe in Sachsen. Es war ein neuschriftsässiges Rittergut. Der Grundherr besaß die Ober- und Erbgerichtsbarkeit über seine Untertanen. Von 1693 bis 1844 befand sich das Rittergut im Besitz der Familie von Beust, anschließend erwarb es W. Otto Seiler und seit 1885 war es im Besitz der Familie von Zehmen. Das Rittergut Neuensalz besaß die Gerichtsbarkeit über Güter in Altensalz, Altmannsgrün (bei Treuen), Großfriesen, Kleinfriesen, Mechelgrün, Neuensalz, Schönau (bei Treuen), Thoßfell, Voigtsgrün (bei Plauen) und Zobes. Mit der Verstaatlichung der Justiz in Sachsen ging die Gerichtsbarkeit des Ritterguts 1856 an das Justizamt Plauen. Die Gerichtsbarkeit über den Anteil von Altmannsgrün ging an das Königliche Gericht Treuen.
2. Bestandsgeschichte
Mit dem Übergang der Patrimonalgerichtsbarkeit vom Grundherrn auf den Staat gelangten die dazugehörigen Akten ab der Mitte des 19. Jahrhunderts in die Altregistraturen der neu gebildeten sächsischen Gerichte. Von dort wurden sie an das Hauptstaatsarchiv Dresden abgegeben. Eine weitere Überlieferung der Grundherrschaft Neuensalz ist nach der Bodenreformenteignung aus dem Rittergut an das Stadtarchiv Plauen gelangt, dort 1966 verzeichnet und anschließend an das Hauptstaatsarchiv abgegeben worden (Signaturen 001 bis 1036).
Im Rahmen einer Beständebereinigung kamen die Bestände 10406 Grundherrschaft Neuensalz, 39038 Lagerungsgemeinschaft Schöneck und 39065 Lagerungsgemeinschaft Amtsgericht Plauen im Jahr 2002 aus dem Hauptstaatsarchiv Dresden in das Staatsarchiv Chemnitz. Von 2005 bis 2009 wurden die Lagerungsgemeinschaften im Staatsarchiv Chemnitz aufgelöst und die Akten ihren ursprünglichen Provenienzen zugeordnet. Hier wurde der Bestand 30725 Grundherrschaft Neuensalz gebildet, die Findkartei (Signaturen ab Nr. 1037 ff.) im Jahr 2006 im Archivprogramm Augias 7.4 erfasst und 2011 als Teilfindbuch ausgegeben. Der Bestand umfasst ca. 15,70 lfm und besteht aus insgesamt 1.106 Verzeichnungseinheiten.
3. Bestandsanalyse
Überliefert sind Ablösungen von Diensten und Abgaben, Gerichtsakten, Gerichtsprotokolle, Kaufprotokolle, Erbprotokolle, Hypothekenprotokolle, Akten zur Anlegung der Grund- und Hypothekenbücher für den Gerichtsbezirk (Neuensalz, Altensalz, Schönau, Großfriesen, Altmannsgrün und Zobes), Grundsteuerkataster, Lehnbriefe, Pachtverträge, Akten der Rittergutsverwaltung und Rittergutswirtschaft, zur Fischerei, Jagd, Forst, Brauerei, Steuer- und Versicherungensangelegenheiten, Straßenbau, Kriegssachen, zur Kapelle und Schule Neuensalz sowie Familiensachen.
4. Quellen und Literatur
Zu Neuensalz vgl. folgende weitere Bestände:
12613 Gerichtsbücher
30013 Amt Plauen mit Pausa (Justiz- und Rentamt)
33033 Gerichtsamt Plauen
30048 Amtshauptmannschaft Plauen
33058 Kirchen- und Schulinspektionen (zusammengefasster Bestand)
Groß, Reiner: Herrschaftliche Güter bis zur bürgerlichen Agrarreform: Beiheft zur Karte B II 1. Dresden/Leipzig, 2004, S. 47.
Seffner, Wolfgang: Die Rittergüter des Vogtlandes, ihr Schicksal im 20. Jahrhundert / Wolfgang Seffner - Plauen : Vogtland-Verl., 2002. - 291 S. : Ill.., Tab.
Album der Rittergüter und Schlösser des Königreiches Sachsen / nach der Natur neu aufgenommen von F. Heise…, herausgegeben von G. A. Poenicke , V. Sektion, Voigtländischer Kreis, S. 7.
http://hov.isgv.de/Neuensalz
http://www.kapelle-neuensalz.de/index.php?page=geschichte
5. Abkürzungen
Vgl. in:
Die Amtssprache: Verdeutschung der hauptsächlichsten im Verkehre der Gerichts- und Verwaltungsbehörden sowie in Rechts- und Staatswissenschaft gebrauchten Fremdwörter / Landschaftsverband Westfalen-Lippe, Westfälisches Archivamt - Münster : Landschaftsverb. Westfalen-Lippe/ Westfäl. Archivamt, 2004. - 185 S.
Demandt, Karl E.: Laterculus Notarum: lateinisch-deutsche Interpretationshilfen für spätmittelalterliche und frühneuzeitliche Archivalien. - Mit 4 Taf. spezieller Zahlenschreibungen des 14.-16. Jahrhunderts / Karl E. Demandt - 6., unveränd. Aufl. - Marburg : Archivschule, 1998.
Groß, Reiner: Herrschaftliche Güter bis zur bürgerlichen Agrarreform: Beiheft zur Karte B II 1. Dresden/Leipzig, 2004, S. 47
Seffner, Wolfgang: Die Rittergüter des Vogtlandes, ihr Schicksal im 20. Jahrhundert / Wolfgang Seffner - Plauen : Vogtland-Verl., 2002. - 291 S. : Ill.., Tab.
Album der Rittergüter und Schlösser des Königreiches Sachsen / nach der Natur neu aufgenommen von F. Heise…, herausgegeben von G. A. Poenicke, V. Sektion, Voigtländischer Kreis, S. 7
http://hov.isgv.de/Neuensalz
Seffner, Wolfgang: Die Rittergüter des Vogtlandes, ihr Schicksal im 20. Jahrhundert / Wolfgang Seffner - Plauen : Vogtland-Verl., 2002. - 291 S. : Ill.., Tab.
Album der Rittergüter und Schlösser des Königreiches Sachsen / nach der Natur neu aufgenommen von F. Heise…, herausgegeben von G. A. Poenicke, V. Sektion, Voigtländischer Kreis, S. 7
http://hov.isgv.de/Neuensalz
Ablösung von Diensten und Abgaben.- Gerichtsakten.- Gerichtsprotokolle.- Kaufprotokolle.- Erbprotokolle.- Hypothekenprotokolle.- Anlegung der Grund- und Hypothekenbücher für den Gerichtsbezirk (Altensalz, Altmannsgrün, Großfriesen, Neuensalz, Schönau und Zobes).- Grundsteuerkataster.- Lehnbriefe.- Pachtverträge.- Rittergutsverwaltung.- Rittergutswirtschaft.- Fischerei.- Jagd.- Forst.- Brauerei.- Steuern.- Versicherungen.- Straßenbau.- Kriegssachen.- Kapelle und Schule Neuensalz.- Familiensachen.
Die Grundherrschaft Neuensalz befand sich östlich von Plauen im Vogtland. Das Rittergut wurde 1428 erstmals erwähnt und gehörte mit 5.873,03 Steuereinheiten (um 1840) zu den Gütern mittlerer Größe in Sachsen. Es war ein neuschriftsässiges Rittergut. Der Grundherr besaß die Ober- und Erbgerichtsbarkeit über seine Untertanen. Das Rittergut Neuensalz besaß die Gerichtsbarkeit über Güter in Altensalz, Altmannsgrün (bei Treuen), Großfriesen, Kleinfriesen, Mechelgrün, Neuensalz, Schönau (bei Treuen), Thoßfell, Voigtsgrün (bei Plauen) und Zobes. Mit der Verstaatlichung der Justiz in Sachsen ging die Gerichtsbarkeit des Ritterguts 1856 an das Justizamt Plauen. Die Gerichtsbarkeit über den Anteil von Altmannsgrün ging an das Königliche Gericht Treuen.
- 1966 [Konversion 2012] | Findbuch / Datenbank für 13,66 lfm
- 2011 | Findbuch / Datenbank für 1,85 lfm
- 2024-02-15 | Diese Ausgabe über AWAX 2.0.1.5