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Beständeübersicht

Bestand

30730 Grundherrschaft Neundorf bei Plauen

Datierung1664 - 1855
Benutzung im Staatsarchiv Chemnitz
Umfang (nur lfm)2,89
1. Geschichte der Grundherrschaft Neundorf
Die Grundherrschaft Neundorf (Unterneundorf) befand sich westlich von Plauen und ist erstmals 1576 als Haus [Schloss] und Vorwerk, seit 1577 als Rittergut nachweisbar. Es war ein altschriftsässiges Rittergut mit 2.119,38 Steuereinheiten (um 1840). Der Grundherr besaß die Ober- und Erbgerichtsbarkeit über seine Untertanen. Das zum Rittergut gehörige Vorwerk Straßberg, 1194 erstmals als Herrensitz erwähnt, war vormals ebenfalls ein eigenständiges, altschriftsässiges Rittergut mit Ober- und Erbgerichtsbarkeit. Es umfasste 3.080,00 Steuereinheiten (um 1840). Das Rittergut mit seinem Vorwerk gehörte dem Umfang und der Bodengüte nach zu den fruchtbarsten Rittergütern im Vogtland. Das Rittergut Neundorf (bei Plauen) war spätestens ab dem 18. Jahrhundert dauerhaft mit dem Rittergut Straßberg verbunden. So heißt es in den Akten wiederholt "Rittergut Neundorf mit [Vorwerk] Straßberg". In der Mitte des 19. Jahrhundert gab es nur noch das Patrimonialgericht in Neundorf. Die Patrimonialgerichtsbarkeit wurde im Oktober 1855 an das Justizamt Plauen abgegeben.


2. Bestandsgeschichte
Mit dem Übergang der Patrimonalgerichtsbarkeit vom Grundherrn auf den Staat gelangten die dazugehörigen Akten ab der Mitte des 19. Jahrhunderts in die Altregistraturen der neu gebildeten sächsischen Gerichte. Von dort wurden sie an das Hauptstaatsarchiv Dresden abgegeben. Im Rahmen einer Beständebereinigung kamen die Bestände 39048 Lagerungsgemeinschaft Amtsgericht Zwickau, 39065 Lagerungsgemeinschaft Amtsgericht Plauen und 39069 Amtshauptmannschaft Plauen, Vorakten im Jahr 2002 aus dem Hauptstaatsarchiv Dresden in das Staatsarchiv Chemnitz. Von 2005 bis 2009 wurden die Lagerungsgemeinschaften im Staatsarchiv Chemnitz aufgelöst und die Akten ihren ursprünglichen Provenienzen zugeordnet. Der Bestand 30730 Grundherrschaft Neundorf bei Plauen wurde neu gebildet und die Findkartei im Jahr 2007 im Archivprogramm Augias 7.4 erfasst. Der Bestand umfasst 2,89 lfm und besteht aus 139 Verzeichnungseinheiten.


3. Bestandsanalyse
Überliefert sind Erbregister, Besitzwechsel, Grundstückssachen, Gerichtsakten, Ablösung von Diensten und Abgaben, Nachlassregulierungen, Konzessionsgesuche, Kirchensachen, Schulsachen, Gerichtsprotokolle, Kaufprotokolle, Erbteilungsprotokolle, Hypothekenprotokolle, Entwurf der Grund- und Hypothekenbücher, Grundsteuerkataster.


4. Quellen und Literatur
Zu Neundorf (Unter-) vgl. folgende weitere Bestände:
12613 Gerichtsbücher
30013 Amt Plauen mit Pausa (Justiz- und Rentamt)
33033 Gerichtsamt Plauen
30048 Amtshauptmannschaft Plauen

Groß, Reiner: Herrschaftliche Güter bis zur bürgerlichen Agrarreform: Beiheft zur Karte B II 1. Dresden/Leipzig, 2004, S. 64, 61

Seffner, Wolfgang: Die Rittergüter des Vogtlandes, ihr Schicksal im 20. Jahrhundert / Wolfgang Seffner - Plauen : Vogtland-Verl., 2002. - 291 S. : Ill.., Tab.

Album der Rittergüter und Schlösser des Königreiches Sachsen / nach der Natur neu aufgenommen von F. Heise…, herausgegeben von G. A. Poenicke , V. Sektion, Voigtländischer Kreis, S. 97, 98, 38, 208

http://hov.isgv.de/Neundorf_(4)


5. Abkürzungen
Vgl. in:
Die Amtssprache: Verdeutschung der hauptsächlichsten im Verkehre der Gerichts- und Verwaltungsbehörden sowie in Rechts- und Staatswissenschaft gebrauchten Fremdwörter / Landschaftsverband Westfalen-Lippe, Westfälisches Archivamt - Münster : Landschaftsverb. Westfalen-Lippe/ Westfäl. Archivamt, 2004. - 185 S.

Demandt, Karl E.: Laterculus Notarum: lateinisch-deutsche Interpretationshilfen für spätmittelalterliche und frühneuzeitliche Archivalien. - Mit 4 Taf. spezieller Zahlenschreibungen des 14,16. Jahrhunderts / Karl E. Demandt - 6., unveränd. Aufl. - Marburg : Archivschule, 1998.
Groß, Reiner: Herrschaftliche Güter bis zur bürgerlichen Agrarreform: Beiheft zur Karte B II 1. Dresden/Leipzig, 2004, S. 64, 61

Seffner, Wolfgang: Die Rittergüter des Vogtlandes, ihr Schicksal im 20. Jahrhundert, Plauen 2002.

Album der Rittergüter und Schlösser des Königreiches Sachsen / nach der Natur neu aufgenommen von F. Heise…, herausgegeben von G. A. Poenicke, V. Sektion, Voigtländischer Kreis, S. 97, 98, 38, 208

http://hov.isgv.de/Neundorf_(4)
Erbregister.- Besitzwechsel.- Grundstückssachen.- Gerichtsakten.- Ablösung von Diensten und Abgaben.- Nachlassregulierungen.- Konzessionsgesuche.- Kirchensachen.- Schulsachen.- Gerichtsprotokolle.- Kaufprotokolle.- Erbteilungsprotokolle.- Hypothekenprotokolle.- Entwurf der Grund- und Hypothekenbücher.- Grundsteuerkataster.
Die Grundherrschaft Neundorf (Unterneundorf) befand sich westlich von Plauen und ist erstmals 1576 als Haus [Schloss] und Vorwerk, seit 1577 als Rittergut nachweisbar. Es war ein altschriftsässiges Rittergut mit 2.119,38 Steuereinheiten (um 1840). Der Grundherr besaß die Ober- und Erbgerichtsbarkeit über seine Untertanen. Das zum Rittergut gehörige Vorwerk Straßberg, 1194 erstmals als Herrensitz erwähnt, war vormals ebenfalls ein eigenständiges, altschriftsässiges Rittergut mit Ober- und Erbgerichtsbarkeit. Es umfasste 3.080,00 Steuereinheiten (um 1840). Das Rittergut mit seinem Vorwerk gehörte dem Umfang und der Bodengüte nach zu den fruchtbarsten Rittergütern im Vogtland. Das Rittergut Neundorf (bei Plauen) war spätestens ab dem 18. Jahrhundert dauerhaft mit dem Rittergut Straßberg verbunden. So heißt es in den Akten wiederholt "Rittergut Neundorf mit [Vorwerk] Straßberg". In der Mitte des 19. Jahrhundert gab es nur noch das Patrimonialgericht in Neundorf. Die Patrimonialgerichtsbarkeit wurde im Oktober 1855 an das Justizamt Plauen abgegeben.
  • 2011 | Findbuch / Datenbank
  • 2024-02-15 | Diese Ausgabe über AWAX 2.0.1.5
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