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Beständeübersicht

Bestand

30734 Grundherrschaft Niederforchheim bei Marienberg

Datierung1518 - 1908
Benutzung im Staatsarchiv Chemnitz
Umfang (nur lfm)3,09
1. Geschichte der Grundherrschaft Niederforchheim
Die Grundherrschaft Niederforchheim befand sich östlich von Lengefeld im Erzgebirge. Das Rittergut wurde 1299 als Herrensitz erstmals erwähnt und gehörte mit 6.568,83 Steuereinheiten (um 1840) zu den Gütern mittlerer Größe in Sachsen. Es war ein altschriftsässiges Rittergut. Der Grundherr besaß die Ober- und Erbgerichtsbarkeit über seine Untertanen. Das Rittergut Niederforchheim besaß die Gerichtsbarkeit über Güter in Forchheim (bei Lengefeld), Lippersdorf, Niederforchheim, Oberhaselbach, Obersaida und Wernsdorf (bei Zöblitz). Die Patrimonialgerichtsbarkeit ging im September 1853 an das Königliches Justizamt Lauterstein über.


2. Bestandsgeschichte
Mit dem Übergang der Patrimonalgerichtsbarkeit vom Grundherrn auf den Staat gelangten die dazugehörigen Akten ab der Mitte des 19. Jahrhunderts in die Altregistraturen der neu gebildeten sächsischen Gerichte. Von dort wurden sie an das Hauptstaatsarchiv Dresden abgegeben. Im Rahmen einer Beständebereinigung kamen die Bestände 39049 Lagerungsgemeinschaft Amtsgerichte, Nachträge, 39023 Lagerungsgemeinschaft Amtsgericht Lengefeld, 39026 Lagerungsgemeinschaft Amtsgericht Marienberg und 39057 Amtshauptmannschaft Marienberg, Vorakten im Jahr 2002 aus dem Hauptstaatsarchiv Dresden in das Staatsarchiv Chemnitz. Von 2005 bis 2009 wurden die Lagerungsgemeinschaften im Staatsarchiv Chemnitz aufgelöst und die Akten ihren ursprünglichen Provenienzen zugeordnet. Der Bestand 30734 Grundherrschaft Niederforchheim wurde neu gebildet und die Findkartei im Jahr 2007 im Archivprogramm Augias 7.4 erfasst. Der Bestand umfasst 3,09 lfm und besteht aus 330 Verzeichnungseinheiten.


3. Bestandsanalyse
Überliefert sind v. a. Akten über Besitz- und Hoheitsrechte des Rittergutes, Inventare, Gutswirtschaft, Jagd, Fischerei, Pulverfabrik, Patrimonialgerichtsverwaltung, Zivilstreitsachen, Grundstücksangelegenheiten, Gerichtsprotokolle, Grund- und Hypothekenbücher für Obersayda, Niederforchheimer Anteil; Lippersdorf, Niederforchheimer Anteil; Niederforchheim; Oberhaselbach und Wernsdorf, Brandversicherungskataster, Erbregister, Steuerregister, Fronregister, Ablösungsrezesse für Frondienste und Abgaben, Gemeindeangelegenheiten, Gewerbesachen, Kirchensachen, Schulsachen, Kommunalgarde.


4. Quellen und Literatur
Zu Niederforchheim vgl. folgende weitere Bestände:
12613 Gerichtsbücher
30012 Amt Lauterstein (Justiz- und Rentamt)
33027 Gerichtsamt Lengefeld
30046 Amtshauptmannschaft Marienberg
33058 Kirchen- und Schulinspektionen (zusammengefasster Bestand)
30747 Grundherrschaft Oberforchheim

Groß, Reiner: Herrschaftliche Güter bis zur bürgerlichen Agrarreform: Beiheft zur Karte B II 1. Dresden/Leipzig, 2004, S. 48

Günther, Britta: Kursächsische Ämter als untere Verwaltungsebene (16. Jh. bis 1855). Strukturen, Aufgaben, Wirkungsweisen – dargestellt an den Ämtern Wolkenstein und Lauterstein. Wolkenstein, 2007.

Landratsamt Mittlerer Erzgebirgskreis (Hrsg.): Zur Geschichte der Städte und Gemeinden im Mittleren Erzgebirgskreis, Eine Zeittafel (Teile 1-3).

Album der Rittergüter und Schlösser des Königreiches Sachsen / nach der Natur neu aufgenommen von F. Heise…, herausgegeben von G. A. Poenicke , IV. Sektion, Erzgebirgischer Kreis, S. 5.

Die Parochie Forchheim. in: Neue Sächsische Kirchengalerie, Ephorie Marienberg. Strauch Verlag, Leipzig, S. 235–288.

Nieder-Forchheim und Ober-Forchheim. In: August Schumann: Vollständiges Staats-, Post- und Zeitungslexikon von Sachsen. 7. Band, Zwickau 1820, S. 216–219.

http://hov.isgv.de/Forchheim_(2),_(Nieder-,_Ober-)
http://de.wikipedia.org/wiki/Forchheim_(Pockau)


5. Abkürzungen
Vgl. in:
Die Amtssprache: Verdeutschung der hauptsächlichsten im Verkehre der Gerichts- und Verwaltungsbehörden sowie in Rechts- und Staatswissenschaft gebrauchten Fremdwörter / Landschaftsverband Westfalen-Lippe, Westfälisches Archivamt - Münster : Landschaftsverb. Westfalen-Lippe/ Westfäl. Archivamt, 2004. - 185 S.

Demandt, Karl E.: Laterculus Notarum: lateinisch-deutsche Interpretationshilfen für spätmittelalterliche und frühneuzeitliche Archivalien. - Mit 4 Taf. spezieller Zahlenschreibungen des 14.-16. Jahrhunderts / Karl E. Demandt - 6., unveränd. Aufl. - Marburg : Archivschule, 1998.
Groß, Reiner: Herrschaftliche Güter bis zur bürgerlichen Agrarreform: Beiheft zur Karte B II 1. Dresden/Leipzig, 2004, S. 48

Günther, Britta: Kursächsische Ämter als untere Verwaltungsebene (16. Jh. bis 1855). Strukturen, Aufgaben, Wirkungsweisen – dargestellt an den Ämtern Wolkenstein und Lauterstein. Wolkenstein, 2007.

Landratsamt Mittlerer Erzgebirgskreis (Hrsg.): Zur Geschichte der Städte und Gemeinden im Mittleren Erzgebirgskreis, Eine Zeittafel (Teile 1-3).

Album der Rittergüter und Schlösser des Königreiches Sachsen / nach der Natur neu aufgenommen von F. Heise…, herausgegeben von G. A. Poenicke, IV. Sektion, Erzgebirgischer Kreis, S. 5.

Die Parochie Forchheim. in: Neue Sächsische Kirchengalerie, Ephorie Marienberg. Strauch Verlag, Leipzig, S. 235–288.

Nieder-Forchheim und Ober-Forchheim. In: August Schumann: Vollständiges Staats-, Post- und Zeitungslexikon von Sachsen. 7. Band, Zwickau 1820, S. 216–219.

http://hov.isgv.de/Forchheim_(2),_(Nieder-,_Ober-)

http://de.wikipedia.org/wiki/Forchheim_(Pockau)
Nachweise über Besitz- und Hoheitsrechte des Rittergutes.- Inventare.- Gutswirtschaft.- Jagd.- Fischerei.- Pulverfabrik.- Patrimonialgerichtsverwaltung.- Zivilstreitsachen.- Grundstücksangelegenheiten.- Gerichtsprotokolle.- Grund- und Hypothekenbücher für Obersayda, Niederforchheimer Anteil; Lippersdorf, Niederforchheimer Anteil; Niederforchheim; Oberhaselbach und Wernsdorf.- Brandversicherungskataster.- Erbregister.- Steuerregister.- Fronregister.- Ablösungsrezesse für Frondienste und Abgaben.- Gemeindeangelegenheiten.- Gewerbesachen.- Kirchensachen.- Schulsachen.- Kommunalgarde.
Die Grundherrschaft Niederforchheim befand sich östlich von Lengefeld im Erzgebirge. Das Rittergut wurde 1299 als Herrensitz erstmals erwähnt und gehörte mit 6.568,83 Steuereinheiten (um 1840) zu den Gütern mittlerer Größe in Sachsen. Es war ein altschriftsässiges Rittergut. Der Grundherr besaß die Ober- und Erbgerichtsbarkeit über seine Untertanen. Das Rittergut Niederforchheim besaß die Gerichtsbarkeit über Güter in Forchheim (bei Lengefeld), Lippersdorf, Niederforchheim, Oberhaselbach, Obersaida und Wernsdorf (bei Zöblitz). Die Patrimonialgerichtsbarkeit ging im September 1853 an das Königliches Justizamt Lauterstein über.
  • 2012 | Findbuch / Datenbank
  • 2024-02-15 | Diese Ausgabe über AWAX 2.0.1.5
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