1. Geschichte der Grundherrschaft Niederhaßlau
Unter Grundherrschaft versteht man die aus dem Grundeigentum abgeleitete Herrschaft über Grund und Boden, aus der sich die Herrschaft über die auf diesem Boden ansässigen Leute ergab. Die grundherrliche Gewalt wurde jedoch nicht nur aus dem Besitz von Boden abgeleitet. Nur ein Eigentümer mit adliger Standesqualität hatte die Rechte über eine Herrschaft über Land und Leute. In der Mitte des 19. Jahrhunderts wurden die Patrimonialgerichte abgeschafft und durch staatliche Gerichte ersetzt.
Niederhaßlau (Niederhaselau) war ein Dorf der Schönburgischen Rezesslande und gehörte, neben einem Teil des nahegelegenen Dorfes Schönau, gemeinsam mit dem angrenzenden Gericht Vielau dem Stadtrat zu Zwickau. Die Stadtgerichte Zwickau fungierten als Gerichtsbehörde für Vielau und Niederhaßlau.
Das Rittergut wurde im 16. Jahrhundert als Vorwerk erstmals erwähnt und gehörte mit 271,20 Steuereinheiten (um 1840) zu den kleinsten Gütern in Sachsen. Der Grundherr besaß die Ober- und Erbgerichtsbarkeit über seine Untertanen. Das Rittergut besaß die Gerichtsbarkeit über Güter in Niederhaßlau und Schönau (bei Wildenfels). In Niederhaßlau und in Vielau zählte man im Jahr 1801 zusammen 781 Einwohner. Im Jahr 1817 waren es 406 Einwohner in Vielau und 414 in Niederhaßlau. Mit der Verstaatlichung der Justiz in Sachsen ging die Gerichtsbarkeit des Ritterguts nach 1854 an das Königlich Landgericht Zwickau.


2. Bestandsgeschichte
Nach der Auflösung der Patrimonialgerichtsbarkeit wurden die Unterlagen zunächst an die staatlichen Gerichte abgegeben und kamen anschließend in das Hauptstaatsarchiv Dresden. Dort lagerten die Akten zunächst in der Lagerungsgemeinschaft Amtsgericht Zwickau. 2002 wurden sie dann an das Sächsische Staatsarchiv Chemnitz übergeben.
Der Bestand kam auf Karteikarten verzeichnet ins StAC, wo er von Sebastian Müller im Rahmen eines Praktikums bearbeitet und in säurefreie Kartons verpackt wurde.
Der Bestand hat die Bestandsnummer 30737 und den Namen "Grundherrschaft Niederhasslau". Es handelt sich um Akten im Zeitraum von 1832 – 1857. Der Bestand hat einen Umfang von 0,10 lfm.


4. Quellen und Literatur
Erler, Adalbert; Kaufmann, Ekkehard (Hgg.), Handwörterbuch zur Deutschen Rechtsgeschichte, Bd. 1, 1971.

Groß, Reiner: Herrschaftliche Güter bis zur bürgerlichen Agrarreform: Beiheft zur Karte B II 1. Dresden/Leipzig, 2004, S. 48

Schumann, August, Vollständiges Staatspost- und Zeitungslexikon von Sachsen, Bd.1, Zwickau 1814, S. 438.

Alphabetisches Ortsverzeichnis der Schönburgischen Herrschaften, Lehrstuhl Regionalgeschichte Sachsens [Hrsg.] - Chemnitz, 2001, S. 112

Lexikon des Mittelalters, Bd. 4, 1999

http://hov.isgv.de/Niederhasslau

Groß, Reiner: Herrschaftliche Güter bis zur bürgerlichen Agrarreform: Beiheft zur Karte B II 1. Dresden/Leipzig, 2004, S. 48

Alphabetisches Ortsverzeichnis der Schönburgischen Herrschaften, Lehrstuhl Regionalgeschichte Sachsens [Hrsg.] - Chemnitz, 2001, S. 112

http://hov.isgv.de/Niederhaßlau

Gerichtsakten.- Grundsteuerkataster.

Niederhaßlau (Niederhaselau) war ein Dorf der Schönburgischen Rezesslande und gehörte, neben einem Teil des nahegelegenen Dorfes Schönau, gemeinsam mit dem angrenzenden Gericht Vielau dem Stadtrat zu Zwickau. Die Stadtgerichte Zwickau fungierten als Gerichtsbehörde für Vielau und Niederhaßlau.
Das Rittergut wurde im 16. Jahrhundert als Vorwerk erstmals erwähnt und gehörte mit 271,20 Steuereinheiten (um 1840) zu den kleinsten Gütern in Sachsen. Der Grundherr besaß die Ober- und Erbgerichtsbarkeit über seine Untertanen. Das Rittergut besaß die Gerichtsbarkeit über Güter in Niederhaßlau und Schönau (bei Wildenfels). In Niederhaßlau und in Vielau zählte man im Jahr 1801 zusammen 781 Einwohner. Im Jahr 1817 waren es 406 Einwohner in Vielau und 414 in Niederhaßlau. Mit der Verstaatlichung der Justiz in Sachsen ging die Gerichtsbarkeit des Ritterguts nach 1854 an das Königlich Landgericht Zwickau.