1. Geschichte der Grundherrschaft Niederzwönitz
Die Grundherrschaft Niederzwönitz befand sich nördlich von Zwönitz. Das Rittergut wurde 1554 als Lehngut erstmals erwähnt und gehörte mit 13.467,78 Steuereinheiten (um 1840) zu den Gütern mittlerer Größe in Sachsen. Es war ein amtssässiges Rittergut. Der Grundherr besaß die Ober- und Erbgerichtsbarkeit über seine Untertanen. Das Rittergut besaß lediglich die Gerichtsbarkeit über Güter in Niederzwönitz. Die Patrimonialgerichtsbarkeit wurde am 21. März 1849 an das Justizamt Stollberg abgegeben.


2. Bestandsgeschichte
Mit dem Übergang der Patrimonalgerichtsbarkeit vom Grundherrn auf den Staat gelangten die dazugehörigen Akten ab der Mitte des 19. Jahrhunderts in die Altregistraturen der neu gebildeten sächsischen Gerichte. Von dort wurden sie an das Hauptstaatsarchiv Dresden abgegeben. Im Rahmen einer Beständebereinigung kam der Bestand 39040 Lagerungsgemeinschaft Amtsgericht Stollberg im Jahr 2002 aus dem Hauptstaatsarchiv Dresden in das Staatsarchiv Chemnitz. Von 2005 bis 2009 wurden die Lagerungsgemeinschaften im Staatsarchiv Chemnitz aufgelöst und die Akten ihren ursprünglichen Provenienzen zugeordnet. Der Bestand 30744 Grundherrschaft Niederzwönitz wurde neu gebildet und die Findkartei im Jahr 2007 im Archivprogramm Augias 7.4 erfasst. Der Bestand umfasst 1,73 lfm und besteht aus 98 Verzeichnungseinheiten.


3. Bestandsanalyse
Überliefert sind Repertorien des Patrimonialgerichts, Gerichtsakten, Nachlasssachen, Testamente, Grundstücksangelegenheiten, Gerichts-, Kauf-, Konsens- und Hypothekenprotokolle sowie Akten zur Anlegung der Grund- und Hypothekenbücher.


4. Quellen und Literatur
Zu Niederzwönitz vgl. folgende weitere Bestände:
12613 Gerichtsbücher
30017 Amt Stollberg (Justiz- und Rentamt)
33171 Gerichtsamt Stollberg
30137 Amtsgericht Stollberg
30043 Amtshauptmannschaft Chemnitz
30081 Katasteramt Stollberg

Groß, Reiner: Herrschaftliche Güter bis zur bürgerlichen Agrarreform: Beiheft zur Karte B II 1. Dresden/Leipzig, 2004, S. 47.

Album der Rittergüter und Schlösser des Königreiches Sachsen / nach der Natur neu aufgenommen von F. Heise…, herausgegeben von G. A. Poenicke , IV. Sektion, Erzgebirgischer Kreis, S. 147.

http://hov.isgv.de/Niederzwönitz
http://hov.isgv.de/Zwönitz,_Nieder-


5. Abkürzungen
Vgl. in:
Die Amtssprache: Verdeutschung der hauptsächlichsten im Verkehre der Gerichts- und Verwaltungsbehörden sowie in Rechts- und Staatswissenschaft gebrauchten Fremdwörter / Landschaftsverband Westfalen-Lippe, Westfälisches Archivamt - Münster : Landschaftsverb. Westfalen-Lippe/ Westfäl. Archivamt, 2004. - 185 S.

Demandt, Karl E.: Laterculus Notarum: lateinisch-deutsche Interpretationshilfen für spätmittelalterliche und frühneuzeitliche Archivalien. - Mit 4 Taf. spezieller Zahlenschreibungen des 14.-16. Jahrhunderts / Karl E. Demandt - 6., unveränd. Aufl. - Marburg : Archivschule, 1998

Groß, Reiner: Herrschaftliche Güter bis zur bürgerlichen Agrarreform: Beiheft zur Karte B II 1. Dresden/Leipzig, 2004, S. 47.

Album der Rittergüter und Schlösser des Königreiches Sachsen / nach der Natur neu aufgenommen von F. Heise…, herausgegeben von G. A. Poenicke, IV. Sektion, Erzgebirgischer Kreis, S. 147.

http://hov.isgv.de/Niederzwönitz
http://hov.isgv.de/Zwönitz,_Nieder-

Repertorien des Patrimonialgerichts.- Gerichtsakten.- Nachlasssachen.- Testamente.- Grundstücksangelegenheiten.- Gerichtsprotokolle.- Kaufprotokolle.- Konsensprotokolle.- Hypothekenprotokolle.- Anlegung der Grund- und Hypothekenbücher.- Verwaltung des Rittergutes.- Pachtangelegenheiten.- Familienangelegenheiten.

Die Grundherrschaft Niederzwönitz befand sich nördlich von Zwönitz. Das Rittergut wurde 1554 als Lehngut erstmals erwähnt und gehörte mit 13.467,78 Steuereinheiten (um 1840) zu den Gütern mittlerer Größe in Sachsen. Es war ein amtssässiges Rittergut. Der Grundherr besaß die Ober- und Erbgerichtsbarkeit über seine Untertanen. Das Rittergut besaß lediglich die Gerichtsbarkeit über Güter in Niederzwönitz. Die Patrimonialgerichtsbarkeit wurde am 21. März 1849 an das Justizamt Stollberg abgegeben.