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Beständeübersicht

Bestand

30768 Erbgericht Blaufarbenwerk Niederpfannenstiel

Datierung1742 - 1853
Benutzung im Staatsarchiv Chemnitz
Umfang (nur lfm)0,11
1. Geschichte des Erbgerichts Blaufarbenwerk Niederpfannenstiel
Veit Hans Schnorr, Bergwerksbesitzer in Aue und Schneeberg, gründete 1635 mit einem Privileg des Grafen von Schönburg eine Erzmühle für die eigene Verarbeitung der gebrochenen Kobalterze. Er hatte dazu Landflächen am Ufer des Schwarzwassers im damals selbstständigen Gutsbezirk Pfannenstiel, östlich von Aue erworben, wo bereits eine Sägemühle, ein Pochwerk und eine Waffenschmiede existierten, deren Gebäude in den neuen Werkkomplex einbezogen wurden. Das Blaufarbenwerk besaß die Erbgerichtsbarkeit. Es unterstand 1852 dem Kreisamt Schwarzenberg. Die Patrimonialgerichtsbarkeit des "Schindlerischen Privatblaufarbenwerks" ist am 6. September 1852 an das Kreisamt Schwarzenberg abgegeben worden und zum 1. Juni 1865 in die Zuständigkeit des Schönburgischen Gerichtsamtes Lößnitz gelangt. Der Gutsbezirk wurde 1922 nach Aue eingemeindet.[01]


2. Bestandsgeschichte
Mit dem Übergang der Patrimonalgerichtsbarkeit vom Grundherrn auf den Staat gelangten die dazugehörigen Akten ab der Mitte des 19. Jahrhunderts in die Altregistraturen der neu gebildeten sächsischen Gerichte. Von dort wurden sie an das Hauptstaatsarchiv Dresden abgegeben. Im Rahmen einer Beständebereinigung kam u. a. der Bestand 39003 Lagerungsgemeinschaft Amtsgericht Aue im Jahr 2002 aus dem Hauptstaatsarchiv Dresden in das Staatsarchiv Chemnitz. Von 2005 bis 2009 wurden die Lagerungsgemeinschaften im Staatsarchiv Chemnitz aufgelöst und die Akten ihren ursprünglichen Provenienzen zugeordnet. Der Bestand 30768 wurde neu gebildet und die Findkartei im Jahr 2007 im Archivprogramm Augias 7.4 erfasst. Der Bestand umfasst 0,11 lfm Akten und besteht aus 6 Verzeichnungseinheiten.


3. Bestandsanalyse
Überliefert sind nur Kaufverträge, Testamentsprotokolle, Gerichtsakten des Erbgerichts des Blaufarbenwerkes und ein Flurbuch des Dorfes Niederpfannenstiel.


4. Quellen und Literatur
Zu (Unter-) Niederpfannenstiel vgl. folgende weitere Bestände:
30584 Grafschaft Hartenstein / Herrschaft Stein (zusammengefasster Bestand)
30011 Amt Grünhain (Justiz- und Rentamt)
30016 Kreisamt Schwarzenberg (Justiz- und Rentamt)
33092 Schönburgisches Gerichtsamt Lößnitz
30049 Amtshauptmannschaft Schwarzenberg
40140 Blaufarbenwerk Niederpfannenstiel

Schumann, August: Vollständiges Staats-, Post- und Zeitungslexikon von Sachsen, Zwickau, 1814, Bd. 8, S. 154-155

Wetzel, Michael: Das schönburgische Amt Hartenstein 1702 – 1878: Sozialstruktur - Verwaltung – Wirtschaftsprofil / Michael Wetzel : Leipziger Univ.-Verlag., 2004

http://hov.isgv.de/Niederpfannenstiel

http://de.wikipedia.org/wiki/Nickelh%C3%BCtte_Aue

http://de.wikipedia.org/wiki/Blaufarbenwerk


5. Abkürzungen
Vgl. in:
Die Amtssprache: Verdeutschung der hauptsächlichsten im Verkehre der Gerichts- und Verwaltungsbehörden sowie in Rechts- und Staatswissenschaft gebrauchten Fremdwörter / Landschaftsverband Westfalen-Lippe, Westfälisches Archivamt - Münster : Landschaftsverb. Westfalen-Lippe/ Westfäl. Archivamt, 2004. - 185 S.

Demandt, Karl E.: Laterculus Notarum: lateinisch-deutsche Interpretationshilfen für spätmittelalterliche und frühneuzeitliche Archivalien. - Mit 4 Taf. spezieller Zahlenschreibungen des 14.-16. Jahrhunderts / Karl E. Demandt - 6., unveränd. Aufl. - Marburg : Archivschule, 1998.



[01] Ein Abriss zur Geschichte des Blaufarbenwerkes Niederpfannenstiel findet sich in der Findbucheinleitung zum Bestand 40140 Blaufarbenwerk Niederpfannenstiel (Onlinefindbuch) des Bergarchivs Freiberg: http://www.archiv.sachsen.de/ofind/StA-F/40140/index.htm.
Schumann, August: Vollständiges Staats-, Post- und Zeitungslexikon von Sachsen, Zwickau, 1814, Bd. 8, S. 154-155

Wetzel, Michael: Das schönburgische Amt Hartenstein 1702 - 1878: Sozialstruktur - Verwaltung - Wirtschaftsprofil, 2004

http://hov.isgv.de/Niederpfannenstiel
http://de.wikipedia.org/wiki/Nickelh%C3%BCtte_Aue
http://de.wikipedia.org/wiki/Blaufarbenwerk
http://www.freiepresse.de/LOKALES/ERZGEBIRGE/AUE/Aue-erhaelt-Akten-der-Nickelhuetten-Pioniere-artikel7482268.php
Kaufverträge.- Testamentsprotokolle.- Gerichtsakten.- Flurbuch des Dorfes Niederpfannenstiel.
Veit Hans Schnorr, Bergwerksbesitzer in Aue und Schneeberg, gründete 1635 mit einem Privileg des Grafen von Schönburg eine Erzmühle für die eigene Verarbeitung der gebrochenen Kobalterze. Er hatte dazu Landflächen am Ufer des Schwarzwassers im damals selbstständigen Gutsbezirk Pfannenstiel, östlich von Aue erworben, wo bereits eine Sägemühle, ein Pochwerk und eine Waffenschmiede existierten, deren Gebäude in den neuen Werkkomplex einbezogen wurden. Das Blaufarbenwerk besaß die Erbgerichtsbarkeit. Die Patrimonialgerichtsbarkeit des "Schindlerischen Privatblaufarbenwerks" ist am 6. September 1852 an das Kreisamt Schwarzenberg abgegeben worden und zum 1. Juni 1865 in die Zuständigkeit des Schönburgischen Gerichtsamtes Lößnitz gelangt. Der Gutsbezirk wurde 1922 nach Aue eingemeindet.
  • 2011 | Findbuch / Datenbank
  • 2024-02-15 | Diese Ausgabe über AWAX 2.0.1.5
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