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Beständeübersicht

Bestand

30773 Grundherrschaft Plohn

Datierung1649 - 1861
Benutzung im Staatsarchiv Chemnitz
Umfang (nur lfm)3,21
1. Geschichte der Grundherrschaft Plohn
Die Grundherrschaft Plohn befand sich nördlich von Auerbach im Vogtland und bestand aus einem oberen und einem unteren Teil. Das Rittergut wurde 1279 als Herrensitz erstmals erwähnt. 1534 wurde das Rittergut Plohn unter den Söhnen des 1534 verstorbenen Georg Metzsch in einen unteren und oberen Teil aufgeteilt. Die Trennung war zunächst nicht vollständig und die Teile blieben noch längere Zeit in der Hand der Familie von Metzsch. Eine Vermischung der Gerichtsbarkeiten kann daher nicht ausgeschlossen werden. 1677 verkaufte Johann Ernst Metzsch den oberen Teil an seinen Stiefvater Hans Heinrich Edler von der Planitz auf Auerbach, womit die Trennung endgültig wurde. Die Rittergüter bzw. Rittergutsteile waren ein schriftsässig. Der Grundherr besaß die Ober- und Erbgerichtsbarkeit über seine Untertanen.
Das Rittergut Plohn oberer Teil gehörte mit 2.923,50 Steuereinheiten um 1840 zu den Gütern mittlerer Größe in Sachsen. Es besaß die Gerichtsbarkeit über Güter in Abhorn, Herlagrün, Lengenfeld, Pechtelsgrün (bei Lengenfeld), Plohn, Röthenbach (bei Lengenfeld), Saupersdorf und Wildenau (bei Auerbach). Die Patrimonialgerichtsbarkeit wurde am 10. April 1856 an Königliche Gericht Lengenfeld abgegeben, ausgenommen die Gerichtsbarkeit über Anteile von Herlagrün und Wildenau, die an das Königliche Gericht Auerbach ging, und über den Teil von Saupersdorf, die an das Landgericht Kirchberg ging.
Das Rittergut Plohn unterer Teil gehörte mit 3.027,01 Steuereinheiten (unterer Teil) um 1840 zu den Gütern mittlerer Größe in Sachsen. Es besaß die Gerichtsbarkeit über Güter in Abhorn, Pechtelsgrün (bei Lengenfeld), Plohn, Röthenbach (bei Lengenfeld), Saupersdorf und Wildenau (bei Auerbach). Die Patrimonialgerichtsbarkeit wurde am 10. April 1856 an Königliche Gericht Lengenfeld abgegeben, ausgenommen die Gerichtsbarkeit über Anteile in Wildenau, die an das Königliche Gericht Auerbach ging, und über den Teil von Saupersdorf, die an das Landgericht Kirchberg ging.


2. Bestandsgeschichte
Mit dem Übergang der Patrimonalgerichtsbarkeit vom Grundherrn auf den Staat gelangten die dazugehörigen Akten ab der Mitte des 19. Jahrhunderts in die Altregistraturen der neu gebildeten sächsischen Gerichte. Von dort wurden sie an das Hauptstaatsarchiv Dresden abgegeben. Im Rahmen einer Beständebereinigung kamen die Bestände 39004 Lagerungsgemeinschaft Amtsgericht Auerbach, 39020 Lagerungsgemeinschaft Amtsgericht Kirchberg, 39051 Amtshauptmannschaft Auerbach/V., Vorakten, 39058 Amtshauptmannschaft Schwarzenberg, Vorakten, 39063 Lagerungsgemeinschaft Amtsgericht Lengenfeld, 39065 Lagerungsgemeinschaft Amtsgericht Plauen, 39069 Amtshauptmannschaft Plauen, Vorakten im Jahr 2002 aus dem Hauptstaatsarchiv Dresden in das Staatsarchiv Chemnitz. Von 2005 bis 2009 wurden die Lagerungsgemeinschaften im Staatsarchiv Chemnitz aufgelöst und die Akten ihren ursprünglichen Provenienzen zugeordnet. Der Bestand 30773 Grundherrschaft Plohn wurde neu gebildet, die Findkartei im Jahr 2007 im Archivprogramm Augias 7.4 erfasst. Der Bestand besteht aus 117 Verzeichnungseinheiten und umfasst 3,18 lfm Akten.


3. Bestandsanalyse
Es handelt sich um einen zusammengefassten Bestand der Provenienzen Patrimonialgerichte Plohn oberer Teil und Patrimonialgerichte Plohn unterer Teil.
Überliefert sind v. a. Zivilstreitigkeiten, Gerichtsprotokolle über Dismembrationen [Zergliederungen], Kauf, Tausch, Testamente, Erbschafts- und Vormundschaftssachen, Konsense, Entwürfe für die Grund- und Hypothekenbücher der Dörfer Abhorn, Herlagrün, Pechtelsgrün, Plohn, Röthenbach, Wildenau (Frohnseite), Zinsregister von Wildenau, Ermittlungsakten in einem Mordfall, Ablösungen von Fron- und Hutungsrechten, Bildung der Heimatbezirke, Konzessionsgesuche.


4. Quellen und Literatur
Zu Plohn vgl. folgende weitere Bestände:
12613 Gerichtsbücher
30013 Amt Plauen mit Pausa (Justiz- und Rentamt)
33028 Gerichtsamt Lengenfeld
30042 Amtshauptmannschaft Auerbach/V.
32973 Königliches Gericht Auerbach/V.
32985 Königliches Gericht Lengenfeld
33001 Königliches Landgericht Kirchberg
33058 Kirchen- und Schulinspektionen (zusammengefasster Bestand)

Groß, Reiner: Herrschaftliche Güter bis zur bürgerlichen Agrarreform: Beiheft zur Karte B II 1. Dresden/Leipzig, 2004, S. 53

Album der Rittergüter und Schlösser des Königreiches Sachsen / nach der Natur neu aufgenommen von F. Heise…, herausgegeben von G. A. Poenicke , V. Sektion, Voigtländischer Kreis, S. 105

http://hov.isgv.de/Plohn

http://de.wikipedia.org/wiki/Franz_Adler_(Politiker)


5. Abkürzungen
Vgl. in:
Die Amtssprache: Verdeutschung der hauptsächlichsten im Verkehre der Gerichts- und Verwaltungsbehörden sowie in Rechts- und Staatswissenschaft gebrauchten Fremdwörter / Landschaftsverband Westfalen-Lippe, Westfälisches Archivamt - Münster : Landschaftsverb. Westfalen-Lippe/ Westfäl. Archivamt, 2004. - 185 S.

Demandt, Karl E.: Laterculus Notarum: lateinisch-deutsche Interpretationshilfen für spätmittelalterliche und frühneuzeitliche Archivalien. - Mit 4 Taf. spezieller Zahlenschreibungen des 14.-16. Jahrhunderts / Karl E. Demandt - 6., unveränd. Aufl. - Marburg : Archivschule, 1998.
Groß, Reiner: Herrschaftliche Güter bis zur bürgerlichen Agrarreform: Beiheft zur Karte B II 1. Dresden/Leipzig, 2004, S. 53

Album der Rittergüter und Schlösser des Königreiches Sachsen / nach der Natur neu aufgenommen von F. Heise…, herausgegeben von G. A. Poenicke, V. Sektion, Voigtländischer Kreis, S. 105

http://hov.isgv.de/Plohn
http://de.wikipedia.org/wiki/Franz_Adler_(Politiker)
Zivilstreitigkeiten.- Gerichtsprotokolle über Dismembrationen, Kauf, Tausch, Testamente, Erbschaftssachen und Vormundschaftssachen.- Konsense.- Entwürfe für die Grund- und Hypothekenbücher der Dörfer Abhorn, Herlagrün, Pechtelsgrün, Plohn, Röthenbach, Wildenau (Frohnseite).- Zinsregister von Wildenau.- Ermittlungsakten in einem Mordfall.- Ablösungen von Fronrechten und Hutungsrechten.- Bildung der Heimatbezirke.- Konzessionsgesuche.
Die Grundherrschaft Plohn befand sich nördlich von Auerbach im Vogtland und bestand aus einem oberen und einem unteren Teil. Das Rittergut wurde 1279 als Herrensitz erstmals erwähnt. 1534 wurde das Rittergut Plohn unter den Söhnen des 1534 verstorbenen Georg Metzsch in einen unteren und oberen Teil aufgeteilt. Die Trennung war zunächst nicht vollständig und die Teile blieben noch längere Zeit in der Hand der Familie von Metzsch. Eine Vermischung der Gerichtsbarkeiten kann daher nicht ausgeschlossen werden. 1677 verkaufte Johann Ernst Metzsch den oberen Teil an seinen Stiefvater Hans Heinrich Edler von der Planitz auf Auerbach, womit die Trennung endgültig wurde. Das Rittergut Plohn gehörte mit 2.923,50 (oberer Teil) bzw. 3.027,01 Steuereinheiten (unterer Teil) um 1840 zu den Gütern mittlerer Größe in Sachsen. Es war ein schriftsässiges Rittergut. Der Grundherr besaß die Ober- und Erbgerichtsbarkeit über seine Untertanen. Die Patrimonialgerichtsbarkeit wurde am 10. April 1856 über Anteile von Herlagrün und Wildenau an das Königliches Gericht Auerbach, über Plohn an Königliches Gericht Lengenfeld und über den Teil von Saupersdorf an das Landgericht Kirchberg abgegeben.
Der Bestand enthält Unterlagen der Patrimonialgerichte Plohn oberer Teil und Patrimonialgerichte Plohn unterer Teil.
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