Groß, Reiner: Herrschaftliche Güter bis zur bürgerlichen Agrarreform: Beiheft zur Karte B II 1. Dresden/Leipzig, 2004, S. 56.

Verpachtung der Rittergüter.- Prozesse der Grundherren.- Zinsregister.- Fronregister.- Ablösungen.- Holzordnung.- Lohnbücher.- Wirtschaftsregister.- Grundstücksangelegenheiten.- Gerichtsprotokolle.- Erbnahmeprotkolle.- Kaufprotokolle und Hypothekenprotokolle.- Anlegung der Grund- und Hypothekenbücher.

Der westlich von Plauen im Vogtland gelegene Rittersitz Rodersdorf ist für das Jahr 1428 erstmals sicher belegt. Von den beiden im gleichnamigen Ort befindlichen Vorwerken wird vier Jahre später eines als Niederhof bezeichnet. Nach 1485 wird die Trennung in die Rittergüter Rodersdorf oberen und unteren Teils urkundlich fassbar. Die Grundherrschaft des oberen Teils erstreckte sich über Teile der Dörfer Rodersdorf, Schönlind und Thossen. Dort besaß der Grundherr die Erbgerichtsbarkeit. Mit 2.268,84 Steuereinheiten um 1840 zählte das amtssässige Rittergut Rodersdorf oberen Teils zu den kleineren Gütern in Sachsen. Der untere Teil umfasste 4.503,80 Steuereinheiten und war ein neuschriftsässiges Rittergut mit der Ober- und Erbgerichtsbarkeit über Teile der Dörfer Rodersdorf und Thossen. Die Patrimonialgerichtsbarkeit beider Rittergüter ging am 19. Oktober 1855 auf das Justizamt Plauen über.
Über Jahrhunderte in verschiedener Hand befindlich, wurden die Güter von der Mitte des 18. Jahrhunderts bis 1945 von bürgerlichen Besitzern intensiv landwirtschaftlich genutzt. Im Zuge der Bodenreform kam es danach zur Zerteilung des Ritterguts oberen Teils, während das Rittergut unteren Teils als Staatsgut (später Volksgut) weiterbestand.
Der Bestand umfasst folgende Provenienzen: Patrimonialgerichte Rodersdorf oberer Teil, Patrimonialgerichte Rodersdorf unterer Teil, Gutsarchiv Rodersdorf unterer Teil.