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Beständeübersicht

Bestand

30795 Grundherrschaft Ruppertsgrün bei Werdau

Datierung1657 - 1855
Benutzung im Staatsarchiv Chemnitz
Umfang (nur lfm)1,02
1. Geschichte der Grundherrschaft Ruppertsgrün bei Werdau
Die Grundherrschaft Ruppertsgrün befand sich südlich von Werdau. Das Rittergut wurde 1551 erstmals erwähnt und gehörte mit 7.633,74 Steuereinheiten (um 1840) zu den Gütern mittlerer Größe in Sachsen. Es war ein altschriftsässiges Rittergut. Der Grundherr besaß die Ober- und Erbgerichtsbarkeit über seine Untertanen. Das Rittergut Ruppertsgrün besaß die Gerichtsbarkeit über Güter in Altrottmannsdorf, Beiersdorf (bei Werdau), Dennheritz, Frankenhausen, Gablenz (bei Crimmitschau), Gospersgrün (bei Werdau), Langenreinsdorf, Leitelshain, Marienthal, Oberneumark, Ruppertsgrün (bei Werdau), Schönbach (bei Reichenbach), Seiferitz (bei Meerane), Steinpleis (bei Werdau), Stenn, Thonhausen, Ungewiß, Unterneumark und Waldsachsen. Die Patrimonialgerichtsbarkeit über Ruppertsgrün, Anteile von Beiersdorf und Gospersgrün wurde an das Justizamt Werdau und die über Stenn an das Landgericht Zwickau am 16. Juni 1856 abgegeben.


2. Bestandsgeschichte
Mit dem Übergang der Patrimonialgerichtsbarkeit vom Grundherrn auf den Staat gelangten die dazugehörigen Akten ab der Mitte des 19. Jahrhunderts in die Altregistraturen der neu gebildeten sächs-ischen Gerichte. Von dort wurden sie an das Hauptstaatsarchiv Dresden abgegeben. Im Rahmen einer Beständebereinigung kamen die Bestände 39048 Lagerungsgemeinschaft Amtsgericht Zwickau, 39070 Amtshauptmannschaft Zwickau Vorakten, 39043 Lagerungsgemeinschaft Amtsgericht Werdau und 39034 Lagerungsgemeinschaft Amtsgericht Reichenbach/V. im Jahr 2002 aus dem Hauptstaats-archiv Dresden in das Staatsarchiv Chemnitz. Von 2005 bis 2009 wurden die Lagerungsgemein-schaften im Staatsarchiv Chemnitz aufgelöst und die Akten ihren ursprünglichen Provenienzen zugeordnet. Der Bestand 30795 Grundherrschaft Ruppertsgrün bei Werdau wurde neu gebildet und die Findkartei im Jahr 2011 im Archivprogramm Augias 8.3 erfasst.
2006 wurden aus dem Sammelbestand 39077 Brandversicherungskammer und Versicherung der DDR Brandversicherungsunterlagen aus der Zuständigkeit der Adelig Schönfelsischen Gerichte zu Ruppertsgrün dem Bestand hinzugefügt.
Der Bestand umfasst 1,00 lfm und besteht aus 46 Verzeichnungseinheiten.


3. Bestandsanalyse
Überliefert sind Akten über Gebäudekatastrationen, Dismembrationen und Verkäufe von Rittergutsgrundstücken, Streitigkeiten der Gerichtsbarkeiten, Fronvergleiche, Ablösungen der Geld- und Naturalzinsen, Siegel- und Lehengelder, Nutzung von Grundstücken für den Eisenbahnbau, Einführung der Volksschulgesetze, Brandversicherungskataster sowie Gerichts-, Kauf-, Konsens- und Berainungsprotokolle.


4. Quellen und Literatur
Zu Ruppertsgrün bei Werdau vgl. folgende weitere Bestände
12613 Gerichtsbücher
30038 Superintendentur Zwickau
30051 Amtshauptmannschaft Zwickau
30656 Grundherrschaft Gablenz bei Zwickau

Groß, Reiner: Herrschaftliche Güter bis zur bürgerlichen Agrarreform, Beiheft zur Karte B II 1. Dresden/Leipzig, 2004, S. 57

Album der Rittergüter und Schlösser des Königreiches Sachsen, nach der Natur neu aufgenommen von F. Heise. G. A. Poenicke, IV. Sektion, Erzgebirgischer Kreis, S. 195

http://hov.isgv.de/Ruppertsgrün_(2)

http://www.fraureuth.de/unsere-gemeinde/ortsteile/ortsteil-ruppertsgruen.html


5. Abkürzungen
Die Amtssprache: Verdeutschung der hauptsächlichsten im Verkehre der Gerichts- und Verwaltungsbehörden sowie in Rechts- und Staatswissenschaft gebrauchten Fremdwörter. Landschaftsverband Westfalen-Lippe, Westfälisches Archivamt: Münster, 2004

Demandt, Karl E.: Laterculus Notarum, lateinisch-deutsche Interpretationshilfen für spätmittelalterliche und frühneuzeitliche Archivalien. Mit 4 Tafeln spezieller Zahlenschreibungen des 14.-16. Jahrhunderts. 6., unveränd. Aufl. Marburg: Archivschule, 1998

Wienfort, Monika: Patrimonialgerichte in Preußen, Ländliche Gesellschaft und bürgerliches Recht 1770-1848/49. Kritische Studien zur Geschichtswissenschaft Band 148. Vandenhoeck & Ruprecht: Göttingen, 2001
Groß, Reiner: Herrschaftliche Güter bis zur bürgerlichen Agrarreform, Beiheft zur Karte B II 1. Dresden/Leipzig, 2004, S. 57

Album der Rittergüter und Schlösser des Königreiches Sachsen, nach der Natur neu aufgenommen von F. Heise. G. A. Poenicke, IV. Sektion, Erzgebirgischer Kreis, S. 195

http://hov.isgv.de/Ruppertsgrün_(2)
http://www.fraureuth.de/unsere-gemeinde/ortsteile/ortsteil-ruppertsgruen.html
Ablösungen der Geldzinsen und Naturalzinsen, Siegelgelder und Lehengelder.- Berainungsprotokolle.- Dismembrationen und Verkäufe von Rittergutsgrundstücken.- Einführung der Volksschulgesetze.- Fronvergleiche.- Gerichtsprotokolle.- Kaufprotokolle.- Konsensprotokolle.- Nutzung von Grundstücken für den Eisenbahnbau.- Streitigkeiten der Gerichtsbarkeiten.
Die Grundherrschaft Ruppertsgrün befand sich südlich von Werdau. Das Rittergut wurde 1551 erstmals erwähnt und gehörte mit 7.633,74 Steuereinheiten (um 1840) zu den Gütern mittlerer Größe in Sachsen. Es war ein altschriftsässiges Rittergut. Der Grundherr besaß die Ober- und Erbgerichtsbarkeit über seine Untertanen. Das Rittergut besaß die Gerichtsbarkeit über Güter in Altrottmannsdorf, Beiersdorf (bei Werdau), Dennheritz, Frankenhausen, Gablenz (bei Crimmitschau), Gospersgrün (bei Werdau), Langenreinsdorf, Leitelshain, Marienthal, Oberneumark, Ruppertsgrün (bei Werdau), Schönbach (bei Reichenbach), Seiferitz (bei Meerane), Steinpleis (bei Werdau), Stenn, Thonhausen, Ungewiß, Unterneumark und Waldsachsen. Die Patrimonialgerichtsbarkeit wurde am 16. Juni 1856 an das Königliche Gericht Reichenbach und an das Landgericht Zwickau abgegeben.
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