1. Geschichte der Grundherrschaft Schönau
Die Grundherrschaft Schönau befand sich westlich von Chemnitz. Das Rittergut wurde 1551 erstmals erwähnt und gehörte mit 6.641,58 Steuereinheiten (um 1840) zu den Gütern mittlerer Größe in Sachsen. Es war ein altschriftsässiges Rittergut. Der Grundherr besaß die Ober- und Erbgerichtsbarkeit über seine Untertanen. Das Rittergut besaß lediglich die Gerichtsbarkeit über das Dorf Schönau (bei Chemnitz). Die Patrimonialgerichtsbarkeit wurde am 17. November 1855 an das Königliche Landgericht Chemnitz abgegeben.


2. Bestandsgeschichte
Mit dem Übergang der Patrimonalgerichtsbarkeit vom Grundherrn auf den Staat gelangten die dazugehörigen Akten ab der Mitte des 19. Jahrhunderts in die Altregistraturen der neu gebildeten sächsischen Gerichte. Von dort wurden sie an das Hauptstaatsarchiv Dresden abgegeben. Im Rahmen einer Beständebereinigung kamen die Bestände 39006 Lagerungsgemeinschaft Amtsgericht Chemnitz und 39004 Lagerungsgemeinschaft Amtsgericht Auerbach im Jahr 2002 aus dem Hauptstaatsarchiv Dresden in das Staatsarchiv Chemnitz. Von 2005 bis 2009 wurden die Lagerungsgemeinschaften im Staatsarchiv Chemnitz aufgelöst und die Akten ihren ursprünglichen Provenienzen zugeordnet. Der Bestand 30804 Grundherrschaft Schönau bei Chemnitz wurde neu gebildet und die Findkartei im Jahr 2011 im Archivprogramm Augias 8.3 erfasst. Der Bestand umfasst 1,86 lfm und besteht aus 79 Verzeichnungseinheiten.


3. Bestandsanalyse
Überliefert sind Akten zu Erbregistern, Kaufverträgen und Lehenscheinen von Schönau, Grundstücks- und Nachlassangelegenheiten, Pfarr- und Schulsachen der Kirche St. Nikolai in Chemnitz, Einnahmen und Ausgaben des Rittergutes, Grund- und Hypothekenverhältnisse, Verpflichtungs-, Kauf-, Konsens-, Hypotheken-, Vormundschafts- und Testamentsprotokolle sowie ein Flurbuch.


4. Quellen und Literatur
Zu Schönau vgl. folgende weitere Bestände:
12613 Gerichtsbücher
30043 Amtshauptmannschaft Chemnitz
32999 Königliches Landgericht Chemnitz
30104 Amtsgericht Chemnitz
33268 Ortsgerichte (zusammengefasster Bestand)
30725 Grundherrschaft Neuensalz
30737 Grundherrschaft Niederhaßlau

Groß, Reiner: Herrschaftliche Güter bis zur bürgerlichen Agrarreform, Beiheft zur Karte B II 1. Dresden/Leipzig, 2004, S. 59

Album der Rittergüter und Schlösser des Königreiches Sachsen, nach der Natur neu aufgenommen von F. Heise. G. A. Poenicke, IV. Sektion, Erzgebirgischer Kreis, S. 45

http://hov.isgv.de/Schönau_(2)
http://de.wikipedia.org/wiki/Chemnitz-Schönau


5. Abkürzungen
Die Amtssprache: Verdeutschung der hauptsächlichsten im Verkehre der Gerichts- und Verwaltungsbehörden sowie in Rechts- und Staatswissenschaft gebrauchten Fremdwörter. Landschaftsverband Westfalen-Lippe, Westfälisches Archivamt: Münster, 2004

Demandt, Karl E.: Laterculus Notarum, lateinisch-deutsche Interpretationshilfen für spätmittelalterliche und frühneuzeitliche Archivalien. Mit 4 Tafeln spezieller Zahlenschreibungen des 14.-16. Jahrhunderts. 6., unveränd. Aufl. Marburg: Archivschule, 1998

Wienfort, Monika: Patrimonialgerichte in Preußen, Ländliche Gesellschaft und bürgerliches Recht 1770-1848/49. Kritische Studien zur Geschichtswissenschaft Band 148. Vandenhoeck & Ruprecht: Göttingen, 2001

Groß, Reiner: Herrschaftliche Güter bis zur bürgerlichen Agrarreform: Beiheft zur Karte B II 1. Dresden/Leipzig, 2004, S. 59.

Album der Rittergüter und Schlösser des Königreiches Sachsen, nach der Natur neu aufgenommen von F. Heise. G. A. Poenicke, IV. Sektion, Erzgebirgischer Kreis, S. 45

http://hov.isgv.de/Schönau_(2)
http://de.wikipedia.org/wiki/Chemnitz-Schönau

Erbregister.- Grund- und Hypothekenverhältnisse.- Kaufverträge und Lehenscheine von Schönau.- Grundstücksangelegenheiten.- Hypothekenprotokolle.- Kaufprotokolle.- Konsensprotokolle.- Nachlassangelegenheiten.- Testamentsprotokolle.- Vormundschaftsprotokolle.- Pfarrsachen und Schulsachen der Kirche St. Nikolai in Chemnitz.- Einnahmen und Ausgaben des Rittergutes.- Verpflichtungsprotokolle.- Flurbuch.

Die Grundherrschaft Schönau befand sich westlich von Chemnitz. Das Rittergut wurde 1551 erstmals erwähnt und gehörte mit 6.641,58 Steuereinheiten (um 1840) zu den Gütern mittlerer Größe in Sachsen. Es war ein altschriftsässiges Rittergut. Der Grundherr besaß die Ober- und Erbgerichtsbarkeit über seine Untertanen. Das Rittergut besaß lediglich die Gerichtsbarkeit über das Dorf Schönau (bei Chemnitz). Die Patrimonialgerichtsbarkeit wurde am 17. November 1855 an das Königliche Landgericht Chemnitz abgegeben.