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Beständeübersicht

Bestand

30813 Grundherrschaft Schweinsburg

Datierung1541 - 1856
Benutzung im Staatsarchiv Chemnitz
Umfang (nur lfm)11,84
1. Geschichte der Grundherrschaft Schweinsburg
Die Grundherrschaft Schweinsburg befand sich südlich von Crimmitschau. Das Rittergut wurde 1486 erstmals erwähnt und gehörte mit 8.232,44 Steuereinheiten (um 1840) zu den Gütern mittlerer Größe in Sachsen. Es war ein altschriftsässiges Rittergut. Der Grundherr besaß die Ober- und Erbgerichtsbarkeit über seine Untertanen. Zwischen 1541 – 1764 existierte das Bosische Amt Crimmitschau-Schweinsburg, ab 1764 die Patrimonialgerichte Schweinsburg. Das Rittergut Schweinsburg besaß zumindest zeitweise die Gerichtsbarkeit über Güter in Crimmitschau, Culten, Dänkritz, Döbitz (bei Crimmitschau), Gablenz (bei Crimmitschau), Harthau (bei Crimmitschau), Kleinhessen, Kniegasse, Lauterbach (bei Crimmitschau), Leitelshain, Naundorf (bei Crimmitschau), Neukirchen/Pleiße, Sahnau, Schweinsburg, Thonhausen, Wahlen und Waldsachsen (bei Meerane). Die Patrimonialgerichtsbarkeit über Schweinsburg, Kleinhessen und Culten wurde am 21. April 1856 an das Königliche Gericht Crimmitschau und die über Teile von Obermosel an das Königliche Landgericht Zwickau abgegeben.


2. Bestandsgeschichte
Mit dem Übergang der Patrimonialgerichtsbarkeit vom Grundherrn auf den Staat gelangten die dazugehörigen Akten ab der Mitte des 19. Jahrhunderts in die Altregistraturen der neu gebildeten sächsischen Gerichte. Von dort wurden sie an das Hauptstaatsarchiv Dresden abgegeben. Im Rahmen einer Beständebereinigung kamen die Bestände 39048 Lagerungsgemeinschaft Amtsgericht Zwickau, 39007 Lagerungsgemeinschaft Amtsgericht Crimmitschau, 39043 Lagerungsgemeinschaft Amtsgericht Werdau und 39070 Amtshauptmannschaft Zwickau Vorakten im Jahr 2002 aus dem Hauptstaatsarchiv Dresden in das Staatsarchiv Chemnitz. Von 2005 bis 2009 wurden die Lagerungsgemeinschaften im Staatsarchiv Chemnitz aufgelöst und die Akten ihren ursprünglichen Provenienzen zugeordnet. Der Bestand 30813 Grundherrschaft Schweinsburg wurde neu gebildet und die Findkartei im Jahr 2011 im Archivprogramm Augias 8.3 erfasst.
2006 wurde aus dem Sammelbestand 39077 Brandversicherungskammer und Versicherung der DDR eine Akte zur Gebäudekatastration aus der Zuständigkeit der Herrlich Meinholdschen Gerichte zu Schweinsburg dem Bestand hinzugefügt.
Der Bestand umfasst 1,87 lfm und besteht aus 71 Verzeichnungseinheiten.


3. Bestandsanalyse
Überliefert sind Akten des Bosischen Amtes Crimmitschau-Schweinsburg: Erbzinsregister, Steuerrechte und -beträge, Land- und Pfennigsteuer der Stadt Crimmitschau und vor allem Akten der Grundherrschaft Schweinsburg: Einführung der Landgemeindeordnung, Ablösung der Hutungsbefugnisse, Frondienste und Lehengelder, Gerichts-, Konsens-, Kaufprotokolle sowie Grund- und Hypothekenbücher von Schweinsburg, Culten, Kleinhessen, Kniegasse, Leitelshain, Naundorf und Neukirchen.


4. Quellen und Literatur
Zu Schweinsburg vgl. folgende weitere Bestände:
12613 Gerichtsbücher
30051 Amtshauptmannschaft Zwickau
30023 Amt Zwickau (Justiz- und Rentamt)
30082 Katasteramt Zwickau
30614 Grundherrschaft Bosenhof und Schweinsburg
30628 Grundherrschaft Crimmitschau
30656 Grundherrschaft Gablenz bei Zwickau

Groß, Reiner: Herrschaftliche Güter bis zur bürgerlichen Agrarreform, Beiheft zur Karte B II 1. Dresden/Leipzig, 2004, S. 59

Album der Rittergüter und Schlösser des Königreiches Sachsen, nach der Natur neu aufgenommen von F. Heise. G. A. Poenicke, IV. Sektion, Erzgebirgischer Kreis, S. 96

http://hov.isgv.de/Schweinsburg

http://de.wikipedia.org/wiki/Schweinsburg


5. Abkürzungen
Die Amtssprache: Verdeutschung der hauptsächlichsten im Verkehre der Gerichts- und Verwaltungsbehörden sowie in Rechts- und Staatswissenschaft gebrauchten Fremdwörter. Landschaftsverband Westfalen-Lippe, Westfälisches Archivamt: Münster, 2004

Demandt, Karl E.: Laterculus Notarum, lateinisch-deutsche Interpretationshilfen für spätmittelalterliche und frühneuzeitliche Archivalien. Mit 4 Tafeln spezieller Zahlenschreibungen des 14.-16. Jahrhunderts. 6., unveränd. Aufl. Marburg: Archivschule, 1998

Wienfort, Monika: Patrimonialgerichte in Preußen, Ländliche Gesellschaft und bürgerliches Recht 1770-1848/49. Kritische Studien zur Geschichtswissenschaft Band 148. Vandenhoeck & Ruprecht: Göttingen, 2001
Groß, Reiner: Herrschaftliche Güter bis zur bürgerlichen Agrarreform, Beiheft zur Karte B II 1. Dresden/Leipzig, 2004, S. 59

Album der Rittergüter und Schlösser des Königreiches Sachsen, nach der Natur neu aufgenommen von F. Heise. G. A. Poenicke, IV. Sektion, Erzgebirgischer Kreis, S. 96

http://hov.isgv.de/Schweinsburg
http://de.wikipedia.org/wiki/Schweinsburg
Bosesches Amt Crimmitschau-Schweinsburg: Erbzinsregister.- Steuerrechte.- Steuerbebeträge.- Landsteuer und Pfennigsteuer der Stadt Crimmitschau.
Patrimonialgerichte Schweinsburg: Einführung der Landgemeindeordnung.- Ablösung der Hutungsbefugnisse, Frondienste und Lehengelder.- Gerichtsprotokolle.- Konsensprotokolle.- Kaufprotokolle.- Grund- und Hypothekenbücher von Schweinsburg, Culten, Kleinhessen, Kniegasse, Leitelshain, Naundorf und Neukirchen.
Die Grundherrschaft Schweinsburg befand sich südlich von Crimmitschau. Das Rittergut wurde 1486 erstmals erwähnt und gehörte mit 8.232,44 Steuereinheiten (um 1840) zu den Gütern mittlerer Größe in Sachsen. Es war ein altschriftsässiges Rittergut. Der Grundherr besaß die Ober- und Erbgerichtsbarkeit über seine Untertanen. Zwischen 1541 und 1764 existierte das Bosesche Amt Crimmitschau-Schweinsburg, ab 1764 die Patrimonialgerichte Schweinsburg. Das Rittergut Schweinsburg besaß zumindest zeitweise die Gerichtsbarkeit über Güter in Crimmitschau, Culten, Dänkritz, Döbitz (bei Crimmitschau), Gablenz (bei Crimmitschau), Harthau (bei Crimmitschau), Kleinhessen, Kniegasse, Lauterbach (bei Crimmitschau), Leitelshain, Naundorf (bei Crimmitschau), Neukirchen/Pleiße, Sahnau, Schweinsburg, Thonhausen, Wahlen und Waldsachsen (bei Meerane). Die Patrimonialgerichtsbarkeit über Schweinsburg, Kleinhessen und Culten wurde am 21. April 1856 an das Königliche Gericht Crimmitschau und die über Teile von Obermosel an das Königliche Landgericht Zwickau abgegeben.
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