1. Geschichte der Grundherrschaft Tirpersdorf
Die Grundherrschaft Tirpersdorf befand sich nordöstlich von Oelsnitz im Vogtland. Das Rittergut wurde 1542 als Vorwerk erstmals erwähnt und gehörte mit 3.354,89 Steuereinheiten (um 1840) zu den kleineren Gütern in Sachsen. Es war ein amtssässiges Rittergut. Der Grundherr besaß die Erbgerichtsbarkeit über seine Untertanen. Die Patrimonialgerichtsbarkeit wurde am 16. April 1856 über Pillmannsgrün, Jägerwald sowie Anteile von Bergen, Kottengrün und Werda an das Justizamt Voigtsberg und über Tirpersdorf sowie Anteile von Tirschendorf, Zaulsdorf und Lottengrün an das Königliche Gericht Falkenstein abgegeben.


2. Bestandsgeschichte
Mit dem Übergang der Patrimonalgerichtsbarkeit vom Grundherrn auf den Staat gelangten die dazugehörigen Akten ab der Mitte des 19. Jahrhunderts in die Altregistraturen der neu gebildeten
sächsischen Gerichte. Von dort wurden sie an das Hauptstaatsarchiv Dresden abgegeben. Im Rahmen einer Beständebereinigung kamen die Bestände 39031 Lagerungsgemeinschaft Amtsgericht Oelsnitz/V. und 39012 Lagerungsgemeinschaft Amtsgericht Falkenstein im Jahr 2002 aus dem Hauptstaatsarchiv Dresden in das Staatsarchiv Chemnitz. Von 2005 bis 2009 wurden die Lagerungsgemeinschaften im Staatsarchiv Chemnitz aufgelöst und die Akten ihren ursprünglichen Provenienzen zugeordnet. Der Bestand 30830 Grundherrschaft Tirpersdorf wurde neu gebildet und die Findkartei im Jahr 2010 im Archivprogramm Augias 8.2 erfasst. Der Bestand umfasst 0,80 lfm und besteht aus 27 Verzeichnungseinheiten.


3. Bestandsanalyse
Überliefert sind Akten zur Ablösung der Fronen, Lehen- und Siegelgelder, Erb- und Naturalzinsen im Rittergut Reinsdorf und Rittergut Tirpersdorf mit Pillmannsgrün und Jägerswald sowie Lehens-, Gerichts-, Handels-, Kauf-, Tausch- und Generalprotokolle von Tirpersdorf, Pillmannsgrün, Jägerswald und Zaulsdorf.


4. Quellen und Literatur
Zu Tirpersdorf vgl. folgende weitere Bestände:
12613 Gerichtsbücher
30047 Amtshauptmannschaft Oelsnitz/V.
30714 Grundherrschaft Mechelgrün, oberer und unterer Teil
32947 Stadtgerichte Oelsnitz/V.

Groß, Reiner: Herrschaftliche Güter bis zur bürgerlichen Agrarreform, Beiheft zur Karte B II 1. Dresden/Leipzig, 2004, S. 62

Album der Rittergüter und Schlösser des Königreiches Sachsen, nach der Natur neu aufgenommen von F. Heise. G. A. Poenicke, IV. Sektion, Vogtländischer Kreis, S. 181, Supplementband S. 36

http://hov.isgv.de/Tirpersdorf
http://www.tirpersdorf-vogtland.de/_inhalt/ortsteile/tirpersdorf/tirpersdorf


5. Abkürzungen
Die Amtssprache: Verdeutschung der hauptsächlichsten im Verkehre der Gerichts- und Verwaltungsbehörden sowie in Rechts- und Staatswissenschaft gebrauchten Fremdwörter. Landschaftsverband Westfalen-Lippe, Westfälisches Archivamt: Münster, 2004

Demandt, Karl E.: Laterculus Notarum, lateinisch-deutsche Interpretationshilfen für spätmittelalterliche und frühneuzeitliche Archivalien. Mit 4 Tafeln spezieller Zahlenschreibungen des 14.-16. Jahrhunderts. 6., unveränd. Aufl. Marburg: Archivschule, 1998

Wienfort, Monika: Patrimonialgerichte in Preußen, Ländliche Gesellschaft und bürgerliches Recht 1770-1848/49. Kritische Studien zur Geschichtswissenschaft Band 148. Vandenhoeck & Ruprecht: Göttingen, 2001

Groß, Reiner: Herrschaftliche Güter bis zur bürgerlichen Agrarreform: Beiheft zur Karte B II 1. Dresden/Leipzig, 2004, S. 62.

Album der Rittergüter und Schlösser des Königreiches Sachsen, nach der Natur neu aufgenommen von F. Heise. G. A. Poenicke, IV. Sektion, Vogtländischer Kreis, S. 181, Supplementband S. 36.

http://hov.isgv.de/Tirpersdorf
http://www.tirpersdorf-vogtland.de/_inhalt/ortsteile/tirpersdorf/tirpersdorf

Ablösung der Fronen, Lehengelder und Siegelgelder, Erbzinsen und Naturalzinsen im Rittergut Reinsdorf und Rittergut Tirpersdorf mit Pillmannsgrün und Jägerswald.- Lehensprotokolle.- Gerichtsprotokolle.- Handelsprotokolle.- Kaufprotokolle.- Tauschprotokolle.- Generalprotokolle.

Die Grundherrschaft Tirpersdorf befand sich nordöstlich von Oelsnitz im Vogtland. Das Rittergut wurde 1542 als Vorwerk erstmals erwähnt und gehörte mit 3.354,89 Steuereinheiten (um 1840) zu den kleineren Gütern in Sachsen. Es war ein amtssässiges Rittergut. Der Grundherr besaß die Erbgerichtsbarkeit über seine Untertanen. Das Gerichtsbuch überliefert die Gerichtsbarkeit des Ritterguts über Güter in Tirpersdorf, Oberer Jägerswald, Pillmannsgrün und Zaulsdorf. Die Patrimonialgerichtsbarkeit wurde am 16. April 1856 an das Justizamt Voigtsberg und an das Königliche Gericht Falkenstein abgegeben.