Beständeübersicht
Bestand
30898 VVB (Z) Sapotex, Chemnitz
Datierung | 1941 - 1955 |
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Benutzung im | Staatsarchiv Chemnitz |
Umfang (nur lfm) | 19,22 |
1. Geschichte der VVB (Z) Sapotex Chemnitz
Sapotex war eine von insgesamt 75 Vereinigungen Volkseigener Betriebe (Zone) - VVB(Z) -, die 1948 entstanden.[01] Rechtliche Grundlage bildete der Befehl Nr. 76 der SMAD vom 23. April 1948.[02] Die Gründungsversammlung der VVB Sapotex[03] fand am 15. Juni 1948 statt. Sie unterstand der Hauptabteilung Chemie der Deutschen Wirtschaftskommission (DWK) und war bis Ende 1950 ein relativ konstanter Zusammenschluss von insgesamt 13 Betriebsstätten[04] mit Standorten in Sachsen, Thüringen und Sachsen-Anhalt. Ihre Haupterzeugnisse waren chemische Produkte wie Seife, Waschmittel, Waschpulver, Feinwaschmittel, Pharmazeutika, Kosmetik, Textil- und Lederhilfsmittel sowie partiell die dafür notwendigen Roh-, Betriebs- und Hilfsstoffe (insbesondere synthetische Fettsäuren, Fettalkohole und Lösungsmittel).
Die VVB Sapotex hatte ihren Sitz in den Fettchemie- und Fewa-Werken Chemnitz. Dieses traditionsreiche Unternehmen bildete gemeinsam mit dem Persil-Werk Genthin und den Deutschen Hydrierwerken Rodleben (bei Rosslau) den Kern der Vereinigung. Durch die Hauptabteilung Chemie der DWK wurden die drei Großbetriebe produktionsmäßig aufeinander abgestimmt; sie sollten innerhalb der VVB - "ohne die Belange der kleineren Betriebe zu schmälern" - den Firmenegoismus beseitigen, die Fabrikationsprogramme "bereinigen", die Qualität verbessern und die Produktion nach relevanten volkswirtschaftlichen Gesichtspunkten steuern. Über ihre zentralen Abteilungen[05] koordinierte die VVB Sapotex die Arbeit mit und zwischen den einzelnen Betriebsstätten sowie die Zusammenarbeit mit staatlichen Behörden und Institutionen, darunter insbesondere mit der Hauptabteilung Chemie (Berlin), der Sowjetischen Militäradministration (Karlshorst) und dem Fachgebiet Chemie der Deutschen Handelszentrale (Halle). Die Nachkriegsinvestitionen konzentrierten sich zunächst auf den Wiederaufbau von Gebäuden (z. B. die zerbombten Biox-Werke Dresden); auf die Wiederherstellung zerstörter und demontierter Anlagen (v. a. im Persil-Werk Genthin und in den Hydrierwerken Rodleben); auf notwendige Reparaturen und Überholungen an Maschinen, Fahrzeugen und Ausrüstungen; auf die Schaffung von Lagermöglichkeiten sowie auf die Erfüllung von Auflagen im Interesse der Betriebssicherheit und der Hygiene.
Mit Beginn der 50er Jahre folgten Investitionen insbesondere für die Erneuerung, den Aus- und Neubau von Anlagen und Produktionsräumen (z. B. die Neuerstellung der kosmetischen Fabrikation im VEB Rosodont-Werk Waldheim), für den Erwerb von Maschinen, Ausrüstungen und Anlagen (z. B. die Überwindung der halbmaschinellen Fertigung im VEB Wella-Werk Rothenkirchen), für die Ausbildung des Nachwuchses sowie für die in vielen Fällen dringend notwendigen Maßnahmen zur Verbesserung der sozialen und hygienischen Bedingungen.[06] Während der Personalbedarf an Produktionsarbeitern, kaufmännischem Personal und Lehrlingen durch Anwerbung und Ausbildung jederzeit gedeckt werden konnte, bestand - auch aufgrund von Abwanderungen in die Westzonen bzw. die BRD - ein permanenter Mangel an hochqualifizierten Fachkräften wie Chemikern, Chemie-Ingenieuren und Chemo-Technikern.
Unter den Betriebsstätten der VVB Sapotex befanden sich bedeutende Seifen- und Waschmittelproduzenten (z. B. die Werke in Chemnitz, Döbeln, Genthin, Greiz-Dölau, Halle, Waldheim und Zeitz), die - zum Teil mit modernen Anlagen ausgestattet - den Bedarf für die Bevölkerung in der SBZ/DDR ohne Schwierigkeiten hätten decken können. Es fehlte jedoch v. a. an Soda für die Herstellung von Waschmitteln sowie an Fettsäuren aus Paraffin, dem wichtigsten Rohstoff für die Seifenproduktion.[07] Das letztgenannte Problem konnte Ende Dezember 1948 weitgehend geklärt werden, denn zu diesem Zeitpunkt nahm eine neue Paraffin-Oxydationsanlage in den Deutschen Hydrierwerken Rodleben ihre Arbeit auf. In der Vereinigung waren auch die wichtigsten Erzeuger von Textil- und Lederhilfsmitteln (die Werke in Chemnitz, Oschatz, Pirna-Rottwerndorf, Rodleben, Wittenberg und Zwickau) zusammengeschlossen. Sie verfügten über langjährige Erfahrungen und hatten Produkte guter Qualität (auch für den Export in das Ausland) anzubieten. Ein besonderes Arbeitsgebiet war dabei die Herstellung von Fettalkoholsulfonaten, d.h. von fettsparenden, säure- und härtebeständigen neutralen Waschmitteln, deren Eigenschaften die der gewöhnlichen Seife übertrafen. Die Betriebe in Chemnitz und Rodleben hatten nach 1945 die dringend notwendige Herstellung pharmazeutischer Produkte aufgenommen, wobei besonders Sulfonamide und antivenerische Mittel zu erwähnen sind. Die Haupterzeugnisse auf dem Gebiet der Kosmetik waren Salben, Puder, Parfüm und Zahnpflegemittel. Deren Hersteller (die Werke in Chemnitz, Döbeln, Dresden, Halle, Waldheim und Zeitz) legten besonderen Wert darauf, hautschonende Waschmittel und Salben zu entwickeln.
Eine Schlüsselstellung im Ensemble der 13 Produktionsstätten hatten die Deutschen Hydrierwerke Rodleben. Sie belieferten zugleich die gesamte SBZ/DDR mit lebenswichtigen Rohstoffen: Fettalkohole für Feinwaschmittel; Textil- (zum Waschen, Walken, Netzen, Appretieren und Imprägnieren) und Lederhilfsmittel (zum Weichen, Entkalken, Gerben, Waschen und Fetten); Fettalkoholsulfonate für die Seifenproduktion und die Lösungsmittel Dekalin und Tetralin. Aufgrund des Mangels an Fettrohstoffen zur Erzeugung hochwertiger Seife bildete der Ausbau der Paraffinoxydationsanlage in den Hydrierwerken einen Investitionsschwerpunkt. Dem Unternehmen waren durch Demontagen ca. 50% der Vorkriegskapazitäten für die Produktion von Fettalkoholen verloren gegangen.
Demzufolge waren die Untersuchungen von Mitarbeitern der Abteilung Forschung und Entwicklung beständig darauf gerichtet, notwendige Roh-, Betriebs- und Hilfsstoffe selbst zu erzeugen. Parallel zur Problematik der Paraffin-Oxydation und der Herstellung von Fettalkoholen[08] erstreckten sich ihre Arbeiten auf die Herstellung neuer Waschmittel und Seifen sowie auf die Schaffung neuer synthetischer Gerbstoffe und Schädlingsbekämpfungsmittel. Sie erzielten Verbesserungen und Neuerungen insbesondere bei der Seifenproduktion (z. B. die Lösung des Problems der Direktverseifung), den Waschmitteln (z. B. die Herstellung des sodasparenden mildwirkenden Waschmittels "Milwa"), den Textil- und Lederhilfsmitteln (z. B. die Entwicklung von Klebern und synthetischen Gerbstoff), den Schädlingsbekämpfungsmitteln (Kontaktinsektizide) und den pharmazeutischen Produkten (v. a. Tonerde-Produkte). Die Erfolge in Forschung und Produktion widerspiegelten sich ebenso in steigenden Exportraten[09] von Textil- und Lederhilfsmitteln, von Schädlingsbekämpfungsmitteln und den Lösungsmitteln Dekalin und Tetralin. Zur Absicherung der Produktion waren Rohstoffimporte u.a. aus Belgien, Dänemark und Schweden notwendig. Die Leitung der Vereinigung musste sich ständig mit Problemen wie Absatzschwierigkeiten bei bestimmten Produkten (u. a. aufgrund von Qualitätsbeanstandungen und einer fehlenden bzw. rückläufigen Nachfrage), der Untererfüllung von Produktionsauflagen (u. a. aufgrund von fehlenden Materialien, Roh- und Betriebstoffen oder des Ausfalls von Anlagen), der Knappheit an Verpackungsmaterialien (z. B. Aluminiumtuben für Zahnpasta), der Inanspruchnahme von Kapazitäten durch die sowjetische Besatzungsmacht und der Konkurrenz durch die Privatindustrie[10] und SAG-Betriebe auseinandersetzen.
Zur Beseitigung des Rohstoffmangels leitete die Hauptabteilung Chemie Anfang der 50er Jahre umfangreiche Investitionen ein, um insbesondere die Engpässe auf dem Soda- u. Alkaligebiet[11] erfolgreich zu beseitigen. Im Interesse einer Verbesserung des Absatzes wurden im Juni 1949 Arbeitskreise[12] für die Erzeugnishauptgruppen gebildet, die eine Zentralisierung des Verkaufs vorbereiten sollten. Sie setzten Maßnahmen zur Bereinigung von Verkaufsprogrammen, zur Vereinheitlichung von Verkaufsbedingungen und zur Konzentration der Produktion um. Parallel zur Sicherung der Produktion und des Absatzes hatte die VVB Sapotex zahlreiche juristische Aufgabenstellungen zu meistern: so u. a. die Handhabung des Vertragssystems in ihren Zweig- und Treuhandbetrieben; die Wahrung von Schutzrechten, Patentmeldungen und Warenzeichen; die Übernahme von Verpflichtungen aus Lizenzen; die Sicherung von Forderungsrechten gegenüber zahlungssäumigen und zahlungsunfähigen Kunden; die Registrierung und Bearbeitung von Bürgschafts-, Gewährs-, Miet- und Pachtverträgen; die Übernahme und Verwaltung von Treuhandbetrieben einschließlich deren Grundstücke.[13]
Anfang 1951 verwies die Direktion der VVB Sapotex auf Ergebnisse[14] , die als Resultat einer straffen Planung und Organisation betrachtete. Darunter waren die Bearbeitung von Patenten, Warenzeichen und Versicherungen in einer gemeinsamen juristischen Abteilung, die zentrale Lenkung der Produktionsplanung, die technische Leitung[15] , der Einkauf einschließlich des Innen- und Außenhandels, der Aufbau eines gemeinsamen Forschungslabors unter dem Gesichtspunkt eines optimalen Einsatzes der wenigen wissenschaftlichen Fachkräfte[16] , die Errichtung einer Versuchsseifenstation für eine zentrale Produktionssteuerung der Seifenbetriebe, die Einsparung von Schienen- und Straßenfrachten sowie die Erarbeitung von allgemeingültigen Güterichtlinien in Kooperation mit dem Deutschen Amt für Material- und Warenprüfung. Einen wesentlichen Faktor für diese Erfolge sah die Direktion in Eigeninitiativen der Beschäftigten, die im Interesse der Produktionssteigerung, der Kostensenkung, der Disziplinierung und der Qualifizierung entwickelt wurden. So entstanden parallel zu den in den Betriebsstätten aufgenommenen Wettbewerbsverpflichtungen und Aktivistenplänen[17] im Verlaufe des Jahres 1950 sogenannte "Technische Aktivs"[18] , die auf Anregung des Büros für Erfindungswesen beim Ministerium für Planung initiiert wurden. Die Mitarbeiter in diesen Kollektiven befassten sich u. a. mit der Produktionsplanung, -überwachung und -durchführung; mit der Verbesserung des Arbeitsablaufs, der Arbeitsorganisation und der Qualität von Erzeugnissen; sowie mit der Erforschung, Begutachtung und Entwicklung neuer Verfahren, Methoden und Produkte.
Durchaus kritischer wurden die Ergebnisse der Arbeit der VVB von den Betrieben gesehen. In den Archivalien finden sich offene und versteckte Ressentiments[19] gegen die in der Tendenz überzogene forcierte Zentralisierung. So widersetzten sich einzelne Betriebsstätten einer "absolute(n) Zentralisierung des Verkaufs". Sie begründeten ihre Bedenken mit dem "Eigenleben", den "Traditionen" und den "Namen"[20] ihrer Firmen. Auch die Sortimentsbereinigungen[21] waren für betroffene Betriebe in der Regel eine "recht fühlbare Belastung", denn sie führten einerseits zu einem Produktionsausfall von bewährten Erzeugnissen und andererseits zu Absatzproblemen bei neuen Produkten. Eine regelrechte "Kampfansage" gegenüber einer die Bedürfnisse des Marktes ignorierenden Produktionsplanung kam aus der Chemischen Fabrik Paralin (Zwickau): "Es ist wohl nicht im Sinne der Produktionsplanung, wenn wir lediglich produzieren, ohne dabei den Verkauf der Erzeugung in Betracht zu ziehen. Selbstverständlich sind wir bereit, die Auflage für die Pharmazeutika hereinzunehmen, doch möchten wir sie aus den vorerwähnten Gründen bitten, es uns zu überlassen, inwieweit wir die Produktion erfüllen."[22]
Auch von anderen Firmen der VVB Sapotex wurden die ihnen zugewiesen Produktionsauflagen kritisch eingeschätzt. Dabei fehlte es nicht an berechtigten Hinweisen wie den Problemen beim Absatz, den unzureichenden technischen und räumlichen Möglichkeiten, den fehlenden Investitionen oder den termingebundenen Lieferungen von Rohstoffen, Verpackungen und Materialien.
Anfang 1951 wurde die volkseigene Industrie der DDR einer umfassenden Reorganisation unterworfen. Diese zielte auf die Beschleunigung der wirtschaftlichen Zentralisierung[23] und auf eine bessere Kontrolle, Ausrichtung und Auslastung von Produktionskapazitäten. Dabei traten folgende Regelungen in Kraft: 1. Die VVB der Länder wurde aufgelöst. 2. Bedeutende volkseigene Industriebetriebe wurden den Hauptverwaltungen der zuständigen Fachministerien direkt unterstellt. 3. Es wurden Betriebe aufgrund ihrer Lage und fachlichen Zusammengehörigkeit fusioniert oder in eine neugeschaffene VVB eingegliedert.[24] Auch bei der VVB Sapotex führten diese Maßnahmen zu grundlegenden strukturellen Veränderungen: Die drei Hauptwerke in Chemnitz, Genthin und Rodleben wurden dem Ministerium für Schwerindustrie (Hauptverwaltung Chemie) der DDR untergeordnet. Aus der Vereinigung wurden die Chemische Fabrik Dölau (Greiz-Dölau), die Chemische Fabrik Paralin (Zwickau) und die Elbe-Chemie (Wittenberg) herausgelöst. Die beiden letztgenannten Betriebe fusionierten mit den Fettchemie- und Fewa-Werken Chemnitz bzw. der Haushalt-Chemie Wittenberg. Anfang Februar 1951 genehmigte die Staatliche Plankommission die Stillegung des wirtschaftlich nicht mehr tragbaren VEB Textilchemie Oschatz. Der Betrieb wurde demontiert und sollte zu einer Tintenfabrik umgerüstet werden. Schließlich gliederte man insgesamt 13 (ursprünglich vorgesehen 17) neue Betriebsstätten[25] der VVB Sapotex an, die überwiegend aus der aufgelösten VVB Variochem übernommen wurden. Es handelte sich dabei v. a. um Firmen aus den Bereichen der Büromaterialien, der Haushaltchemie, der Schuh-, Fußboden- und Lederpflegemittelherstellung, der Seifen und Kosmetik sowie der Kerzenfabrikation. Aber auch Betriebe mit Produkten wie Bautenschutzmittel (Cirine-Werk Chemnitz/Oberlichtenau), Schädlingsbekämpfungsmittel (Globus-Werk Leipzig[26] ), elektrische Haushalt- und Heizgeräte (Wella-Werk Rothenkirchen/Vgtl.), Kunststofferzeugnisse (Kosmetik-Werk Gera) und mit Artikeln für den Mal- und Zeichenbedarf (Varia Chemische Fabrik Mügeln[27] ) waren darunter zu finden.
Am 20. März 1952 verfügte die Regierung der DDR die Auflösung[28] sämtlicher Vereinigungen Volkseigener Betriebe. Das Staatssekretariat Chemie, Steine und Erden setzte diese Regierungsverordnung durch die Dienstanweisung Nr. 15 vom 5. Mai 1952 um.[29] Die VVB Sapotex wurde aufgelöst und die Betriebe in die neu zu bildende "Verwaltung volkseigener Betriebe der organisch-chemischen Industrie" eingegliedert. So endete am 15. Juni 1952 die Existenz der VVB Sapotex.
2. Bestandsgeschichte
Bei der Auflösung von Sapotex sollten die dort für den Geschäftsverkehr benötigten Akten von den Betrieben übernommen werden, die übrigen bis 15. Juni 1952 an die neu zu bildende Verwaltung mit Sitz in Halle abgegeben werden.[30] Das wurde im Laufe des Juni/Juli nur zum größeren Teil realisiert. Noch bis Oktober 1952 mühte sich die "VVB Sapotex Abwicklungsstelle" um Abgabe und provenienzgerechte Zuordnung des Schriftgutes. Gelagert wurde der Bestand im VEB Druckfarben- und Lackfabrik Halle. Das blieb so auch bei in den folgenden Jahren wechselnder Rechtsträgerschaft. Am 3. Mai 1962 wurde das Schriftgut der VVB Sapotex dem Deutschen Zentralarchiv, Außenstelle Coswig, übergeben. Der Umfang betrug zu diesem Zeitpunkt 120,50 lfm. Davon wurden bei der Übernahme 91lfm. kassiert. Der Leiter des Sektors Lacke, Pharmazie, Haushaltchemie bei der Hauptabteilung Chemie des Ministerrates der DDR genehmigte am 15. November 1965 die Kassation von weiteren 297 Akten. Die Liste der letztgenannten Kassation befindet sich in der Bestandsakte. Am 13. Juni 1996 übernahm das Sächsische Staatsarchiv Chemnitz das Archivgut vom Bundesarchiv, Außenstelle Coswig. Als Findhilfs- und Nachweismittel wurden eine Bestandsakte und eine Bündelliste übergeben. Signaturen waren in den meisten Fällen den Rücken der Ordner zu entnehmen. Der Bestand umfasste bei der Übernahme ca. 19,50 lfm.
Nicht alle Akten der Provenienz Sapotex nahmen diesen Weg. Die unmittelbare räumliche Nähe der Lagerung des Schriftgutes der VVB Sapotex und des VEB Fettchemie und Fewa-Werkes (später VEB Fettchemie) bis 1952, die überstürzte Abwicklung sowie die gegensätzliche Interessenlage der Betriebe und der neu entstehenden Verwaltung führten dazu, dass ein Teil der Akten in der Chemnitzer Firma verblieb. Die Durchsicht der umfangreichen Kartei des VEB Fettchemie ergab 17 Akteneinheiten mit eindeutiger Provenienz VVB Sapotex, die diesem Bestand zugeordnet wurden. Bei einer Tiefenerschließung des Bestandes VEB Fettchemie sollten weitere Provenienzbereinigungen vorgenommen werden.
3. Bestandsanalyse
Der Bestand ist für historische Untersuchungen zur Wirtschaftsgeschichte der SBZ/DDR von 1948 bis 1952 von Bedeutung. An vielen Akten lassen sich die Struktur der VVB sowie ihre Stellung zwischen übergeordneten Instanzen einerseits und den zugehörigen Betrieben andererseits ermitteln und darstellen. Deutlich widerspiegelt der Bestand die prekäre Situation der Wirtschaft der SBZ/DDR in dieser Zeit. Noch wirkten Kriegszerstörungen und Demontagen nach, was vor allem in einigen Unterlagen zur Investitionspolitik und in Werkleitertagungen sichtbar wird. Infolge der Währungsreform in den Westzonen unmittelbar vor Gründung der VVB brachen abrupt althergebrachte Zuliefer- und Absatzbeziehungen ab. Einige der oft gravierenden Folgen für die Firmen finden sich in Akten von Leitungsbesprechungen sowie zu Materialbeschaffung, Produktion und Absatz. Ansätze übermäßiger Zentralisationsbestrebungen belasteten die Beziehungen zwischen VVB und Betrieben. Die Gründung der VVB 1948, ihre tiefgreifende Umorganisation schon Anfang 1951 und die Auflösung nur ein Jahr später markieren überstürzte wirtschaftspolitische Entscheidungen, deren Auswirkungen auf die Betriebe in den meisten Aktengruppen des Bestandes spürbar werden.
Unverzichtbar ist der Bestand für die Erforschung der Firmengeschichte der insgesamt 31 Unternehmen, die der VVB für die Dauer ihrer Existenz oder auch nur vorübergehend angeschlossen waren bzw. in ihrer Treuhandverwaltung standen.
Für private Nutzer sind die Gehaltslisten von Interesse, die für die VVB, aber nicht für die einzelnen Betriebe vorhanden sind. In Frage kämen allerdings nur Nachberechnungen von Renten, da selbst die jüngsten Mitarbeiter der VVB Sapotex das Rentenalter heute bereits überschritten haben. Vor allem hinsichtlich der Treuhandbetriebe, die nicht enteignet wurden und teilweise ausländischem Kapital gehörten, könnten realistische Rückübertragungsansprüche auftreten.
4. Hauptdirektoren und Betriebe der VVB Sapotex
Hauptdirektoren:
Juli 1948 - April 1949: Dr. Walter Müller
April/Mai 1949 - 8. Januar 1950: Dr. Arthur Choinowski
Januar 1950 - Juni 1952: Dr. Martin Kurt Berger
Handelsgerichtliche Eintragung[31] der VVB Sapotex:
* Biox-Werke (VEB), Dresden-A 28, Tharandter Str. 44[32]
* Bürochemie Dresden (VEB), Dresden-N 30, Emilienstr. 20[33]
* Chemische Fabrik Dölau (VEB), Greiz-Dölau, Liebigstr. 7[34]
* Chemische Fabrik Paralin (VEB), Zwickau/Sa., Kasernenstr. 40-42[35]
* Cirine-Werk (VEB), Chemnitz, Lohstr. 9[36]
* Deutsches Hydrierwerk Rodleben (VEB), Rodleben bei Rosslau/Elbe, Brambacher Weg[37]
* Döbelner Seifen- und Parfümeriefabrik (VEB), Döbeln/Sa., Rößchengrundstr. 2-7[38]
* Döring & Co., Berlin-Weißensee, Berliner Allee 134, Treuhandbetrieb[39]
* Elbe-Chemie (VEB), Lutherstadt Wittenberg, Dessauer Str. 30[40]
* Fettchemie und Fewa-Werk (VEB), Chemnitz, Neefestr. 119-125[41]
* Globus-Werk (VEB), Leipzig W 31, Limburger Str. 30[42]
* Hallesche Seifen- und Parfümeriefabrik (VEB), Halle/Saale, Reideburger Str. 14[43]
* Haushalt-Chemie Wittenberg (VEB), Lutherstadt Wittenberg, Rothemark 7-9[44]
* Kores-Bürochemie AG, Berlin C 2, Kleine Präsidentenstr. 5, mit Zweigniederlassung Waldheim/Sa., Härtelstr. 45, verwalteter Betrieb[45]
* Kosmetik-Werk Gera (VEB), Gera, Greizer Str. 18[46]
* Leo-Werke, Dresden-N 6, Königsbrückerstr. 12-14, Treuhandbetrieb, mit Zweigwerken Calcium-Werk Riesa, Kalksteinbruch Jena, landwirtschaftlicher Betrieb, Scharfenberg, und Außenstellen in Leipzig, Magdeburg und Berlin[47]
* Persil-Werk (VEB), Genthin, Ziegeleistr. 56, mit Zweigbetrieben Strohpappenfabrik Westerhüsen Magdeburg, Alt-Westerhüsen 168 und Quarzsandgrube Kläden, Kläden/Krs. Osterburg[48]
* Rosodont-Werk (VEB), Waldheim/Sa., Niedermarkt 18a[49]
* Rumbo-Werke, Freital, Untere Dresdner Str. 51, Treuhandbetrieb[50]
* Schuhchemie Erfurt (VEB), Erfurt, Mittelhäuser Str. 65[51]
* Schuhchemie Mölkau (VEB), Leipzig-Mölkau, Industriestr. 18-20[52]
* Seifenfabrik Berlin I (VEB), Berlin-Weißensee, Berliner Allee 126-129a[53]
* Seifen- und chemische Fabrik Roseifa (VEB), Pirna-Rottwerndorf 60[54]
* Seifen- und Kerzenfabrik (VEB), Frankfurt/Oder, Küstriner Str. 10[55]
* Seifen- und Parfümeriefabrik Lebona (VEB), Chemnitz, Lützowstr. 12[56]
* Textilchemie Oschatz (VEB), Oschatz, Mannschatzer Str. 26 - 30[57]
* T. L. Guthmann i. L., Dresden-N 23, Großenhainer Str. 137, Treuhandbetrieb[58]
* Varia Chemische Fabrik (VEB), Mügeln, Döbelner Str. 7[59]
* Wella-Werk (VEB), Rothenkirchen/Vogtl.[60]
* Zitza-Werk (VEB), Zeitz, Wasserberg 10[61]
5. Strukturplan der VVB Sapotex
Siehe maschinenschriftliches Findmittel
6. Quellen und Literatur
Quellen aus dem Bestand 30898 VVB (Z) Sapotex:
151, 157, 161, 162, 204, 212, 223, 237, 270, 286, 295, 298, 303, 307, 314, 327, 328, 620
Zeitgenössische Dokumente:
Gesetze. Befehle. Verordnungen. Bekanntmachungen nach den Veröffentlichungen der Landesverwaltung Sachsen, II, Befehle und Bekanntmachungen des Obersten Chefs der Sowjetischen Militärverwaltung in Deutschland
Verordnung über die Reorganisation der volkseigenen Industrie vom 22. Dezember 1950. In: Gesetzblatt der DDR, Nr. 148, 29. Dezember 1950
Verordnung über Maßnahmen zur Einführung des Prinzips der wirtschaftlichen Rechnungsführung in den Betrieben der volkseigenen Wirtschaft vom 20. März 1952. In: Gesetzblatt der DDR, Nr. 38, 27. März 1952
Verzeichnis der Industriebetriebe der Deutschen Demokratischen Republik, o. O. und o. J. (Berlin 1950)
Sekundärliteratur:
Herbst, Andreas; Ranke, Winfried; Winkler, Jürgen, So funktionierte die DDR, Bd. 2, Lexikon der Organisationen und Institutionen; Reinbek bei Hamburg 1994
Mielke, Hennig, Die Auflösung der Länder in der SBZ/DDR 1945-1952. Beiträge zur Wirtschafts- und Sozialgeschichte, Stuttgart 1995
7. Abkürzungen
Abtlg.|-----|Abteilung
AG|-----|Aktiengesellschaft
ASK|-----|Arbeitsschutzkommission
ASV|-----|Amt/Ausschuss zum Schutz des Volkseigentums
BAB|-----|Betriebsabrechnungsbogen
Bd.|-----|Band
BGG|-----|Betriebsgewerkschaftsgruppe
BGL|-----|Betriebsgewerkschaftsleitung
BKV|-----|Betriebskollektivverträge
BLS|-----|Bundesland Sachsen
BSG|-----|Betriebssportgemeinschaft
Co.|-----|Consorten/Compagnie
D-Betriebe|-----|dem Ministerium für Industrie direkt unterstellte Betriebe
DAHA|-----|Deutscher Außenhandel
DDR|-----|Deutsche Demokratische Republik
DHZ|-----|Deutsche Handelszentrale
DWK|-----|Deutsche Wirtschaftskommission
Ekri|-----|Einheitskontenrahmen für die Industrie
FDGB|-----|Freier Deutscher Gewerkschaftsbund
GmbH|-----|Gesellschaft mit begrenzter Haftung
HA|-----|Hauptabteilung
HV|-----|Hauptverwaltung
IG|-----|Industriegewerkschaft
i. H.|-----|im Hause
IHK|-----|Industrie- und Handelskammer
i. L.|-----|in Liquidation
IV|-----|Industrieverwaltung
Jg.|-----|Jahrgang
(K)|-----|kreis- oder kommunalgeleitet
KG|-----|Kommanditgesellschaft
Krs.|-----|Kreis
(L)|-----|landesgeleitet
LDPD|-----|Liberal Demokratische Partei Deutschlands
lfm|-----|laufende Meter (Akten)
LEB|-----|Landeseigener Betrieb
LRB|-----|Landesregierung Brandenburg
LRS|-----|Landesregierung Sachsen
LRT|-----|Landesregierung Thüringen
MfI|-----|Ministerium für Industrie
Min.|-----|Ministerium
ML|-----|Mikrolaboratorium
Sa.|-----|Sachsen
SAG|-----|Sowjetische Aktiengesellschaft
sächs.|-----|sächsisch
SBZ|-----|Sowjetische Besatzungszone
SED|-----|Sozialistische Einheitspartei Deutschlands
SMAD|-----|Sowjetische Militäradministration für Deutschland
SMAS|-----|Sowjetische Militäradministration für Sachsen
TAN|-----|Technische Arbeitsnorm
TL|-----|Textillaboratorium
VEB|-----|volkseigener Betrieb
VEG|-----|volkseigenes Gut
VEW|-----|volkseigene Wirtschaft
VF|-----|Versuchsfärberei
VS|-----|Versuchsseifenanlage
VVB|-----|Vereinigung/Verwaltung volkseigener Betriebe
(Z)|-----|bis Oktober 1949 Zone, seither zentral
z. Hd.|-----|zu Händen
ZTL|-----|Zentrale Transportleitstelle
ZVOBl|-----|Zentralverordnungsblatt der Deutschen Wirtschaftskommission
[01] Vgl. Herbst, Andreas; Ranke, Winfried; Winkler, Jürgen, So funktionierte die DDR, Bd. 2, Lexikon der Organisationen und Institutionen, S. 1133.
[02] Vgl. Gesetze. Befehle. Verordnungen. Bekanntmachungen nach den Veröffentlichungen der Landesverwaltung Sachsen, II, Befehle und Bekanntmachungen des Obersten Chefs der Sowjetischen Militärverwaltung in Deutschland, S. 99.
[03] Vgl. Akte Nr. 151. Es ist nicht gelungen, die Bezeichnung "Sapotex" zu entschlüsseln. Eine mögliche Erklärung ist in den Erzeugnishauptgruppen zu finden: Seife, WAschmittel, Parfüm, KOsmetik, TEXtil- und Lederhilfsmittel.
[04] Folgende Veränderungen gab es 1948/49 bei der VVB Sapotex: Die 1945 vollständig demontierte Seifen- und Parfürmeriefabrik Lebona wurde im Oktober 1948 den Fettchemie- und Fewa-Werken angegliedert. Die mit Rohstoffen der VVB Sapotex belieferten Zitza-Werke in Zeitz [C. H. Oehmig-Weidlich] konnten auf Beschluss der DWK im Juni 1949 in die Vereinigung integriert werden. Sie produzierten sowohl Seife als auch Süßwaren. Siehe hierzu: Akten Nr. 151 u. Nr. 298.
[05] Vgl. Strukturplan der VVB Sapotex.
[06] Insbesondere in den kleineren Betriebsstätten ließen die sozialen und hygienischen Arbeitsbedingungen oft zu wünschen übrig. Im Rosodont-Werk, Waldheim, gab es für die Belegschaft "keine geeigneten Waschräume, keine vollkommenen Kleiderablagen (und) keine Aufenthaltsräume". In der Chemischen Fabrik Paralin, Zwickau, standen nur zwei Toiletten für ca. 40 bis 50 Beschäftigte zur Verfügung. Die hier beschriebenen Mängel wurden teilweise mit freiwilligen Aufbauschichten beseitigt. Siehe hierzu: Akten Nr. 295 u. Nr. 307.
[07] Aufgrund des Rohstoffmangels wurde die sogenannte Mersolat-Seife entwickelt. Mersolat ist ein dunkles Schmieröl, das bei der synthetischen Herstellung von Benzin aus Braunkohle in größeren Mengen abfällt. Die im VEB Persilwerk Genthin entwickelte Seife verfügte über eine ausreichende Schaum- u. Waschwirkung, aber ihre Lagerfähigkeit war unbefriedigend. Siehe hierzu: Akten Nr. 157 u. Nr. 327.
[08] Der Aufbau einer Fettalkoholanlage in Mohsdorf, einem Zweigbetrieb der Fettchemie- und Fewa-Werke Chemnitz, konnte Anfang der 50er Jahre beendet werden. Siehe hierzu: Investitionsplanung 1951, Akte Nr. 286.
[09] Die Deutschen Hydrierwerke Rodleben, die Fettchemie- und Fewa-Werke Chemnitz und die Chemische Fabrik Dölau lieferten 1949 in die BRD Waren im Gesamtwert von 1.117.000,- DM. Nach Dänemark, Finnland, in die Schweiz und die Tschechoslowakei wurden Leder- und Textilhilfsmittel sowie Tetralin im Wert von ca. 54.000,- DM geliefert. Siehe hierzu: Akte Nr. 170.
[10] Insbesondere bei der Produktion von Kosmetik und Seife waren die Betriebe der VVB Sapotex nicht in der Lage, "gleichwertige Erzeugnisse, wenn möglich noch besser als die Privatindustrie, herzustellen". Diese Absatzproblematik war ein Tagesordnungspunkt auf der Fachausschusssitzung des volkseigenen Großhandels am 22. und 23.04.1952 in Leipzig. Siehe hierzu: Akte Nr. 319.
[11] Schwerpunktbetriebe bei der Sodafabrikation waren die Werke in Staßfurt und Bernburg.
[12] Es handelte sich dabei um Arbeitskreise für Waschmittel und Seife, für Parfümerie und Kosmetik, für Textilhilfsmittel, für Lederhilfsmittel und für Pharmazie.
[13] Vgl. im Findbuch den Klassifikationspunkt 10. Treuhand- und Verwaltungsbetriebe.
[14] Vgl. Akte Nr. 161.
[15] Die Technische Abteilung der VVB Sapotex übernahm mit dem 1. Dezember 1949 die Leitung sämtlicher technischer Planungs- und Projektierungsarbeiten. Damit wurden alle Personen, die in Ingenieur- bzw. technischen Büros der einzelnen Betriebsstätten tätig waren, dieser Abteilung unmittelbar unterstellt. Siehe hierzu: Akte Nr. 162.
[16] Der Forschungsabteilung der VVB Sapotex unterstanden auch das Chemische Institut der Universität Rostock und die Arbeitsgemeinschaft Chemische Verfahrenstechnik Leipzig.
[17] Vgl. hierzu die Aktivisten-, Betriebskollektiv- und Wettbewerbsverträge der Beschäftigten aus dem VEB Cirine-Werk Chemnitz/Oberlichtenau. In: Akte Nr. 328.
[18] Mit Plakaten, in Belegschaftsversammlungen und Produktionsbesprechungen wurde für das Vorschlags- und Erfindungswesen in den Betrieben der VVB Sapotex geworben. Deren Sachbearbeiter sollten "nicht nur in fachlicher, sondern auch in gesellschaftlicher und propagandistischer Hinsicht für diese Aufgaben geeignet sein." Siehe hierzu: Akte Nr. 314.
[19] Siehe hierzu: Akten Nr. 204 und Nr. 223.
[20] Insbesondere bei der Präsentation der VVB Sapotex auf der Leipziger Messe hatte sich der Verlust der alten Firmenbezeichnungen negativ auf eine rasche Wiederbelebung von Handelsbeziehungen mit ausländischen Geschäftspartnern aus der Vorkriegszeit bemerkbar gemacht.
[21] Im Ergebnis einer radikalen Sortimentsbereinigung firmierte der VEB Seifen- und chemische Fabrik Roseife im Frühjahr 1952 zum VEB Kittwerk Pirna. Siehe hierzu: Akte Nr. 237.
[22] Die Chemische Fabrik Paralin legte "wenig Wert darauf, auf dem Gebiet der Pharmazeutika den allgemeinen Markt noch mehr als bisher zu belasten." Aus: Produktionsplan 1949, Akte Nr. 270.
[23] Siehe hierzu: Mielke, Hennig: Die Auflösung der Länder in der SBZ/DDR 1945-1952. Beiträge zur Wirtschafts- und Sozialgeschicht. Stuttgart 1995: Franz Steiner Verlag, S. 91 ff.
[24] Siehe hierzu: Verordnung über die Reorganisation der volkseigenen Industrie vom 22. Dezember 1950. In: Gesetzblatt der DDR, Nr. 148, 29. Dezember 1950, S. 1233 ff.
[25] Folgende Werke [einstige Firmenbezeichnung] wurden zu Beginn des Jahres 1951 in die VVB Sapotex integriert: Bürochemie Dresden [Ernst Rühle]; Cirine-Werk Chemnitz/Oberlichtenau [Böhme & Lorenz]; Globus-Werk Leipzig [Fritz Schulz jun.]; Haushalt-Chemie Wittenberg [Sidol-Werk]; Kosmetik-Werk Gera [Blendax-Fabrik]; Schuhchemie Erfurt [Helmitin-Werk]; Chemische Fabrik Mölkau/bei Leipzig [Atlas Ago]; Seifen- und Kerzenfabrik Frankfurt/O. [Dreiring-Werke]; Varia Chemische Fabrik Mügeln/bei Oschatz [Hanel & Co.]; Wella-Werk Rothenkirchen/Vgtl.; sowie die Treuhandbetriebe T. Louis Guthmann Dresden (Die Firma befand sich in Liquidation, sie war nur bis März 1952 in der Vereinigung.), Leo-Werke Dresden (seit September 1950 in der Vereinigung), Rumbo-Seifenfabrik Freital und Kores-Bürochemie Berlin (Hauptsitz) und Waldheim/Sa (Zweigniederlassung). Für die Vereinigung vorgesehen, aber durch diese letztendlich nicht übernommen, waren folgende Firmen: Seifenfabrik Berlin-Weißensee [Triumpf]; Seifenfabrik Berlin-Höhenschönhausen [Ehrhardt]; Döring & Co. (Treuhandbetrieb) Berlin-Weißensee. Siehe hierzu: Akten Nr. 212 u. Nr. 237.
[26] Im VEB Globus-Werk Leipzig waren die betrieblichen Baulichkeiten, die maschinellen Einrichtungen und die Geschäftsausstattungen durch Kriegseinwirkungen zu 85 Prozent zerstört. Der zunächst in beschränktem Umfang aufgenommene Wiederaufbau konnte erst seit Anfang 1949 mit Hilfe entsprechender Investitionsgelder systematisch vorangetrieben werden. Siehe hierzu: Akte Nr. 303.
[27] Der VEB Varia Chemische Fabrik Mügeln war auf die Produktion von Fettstiften, Farbstiften und Pastellkreiden spezialisiert. Ein Ziel bestand darin, den bisherigen Import von Farbstiften aus Westdeutschland weitestgehend auszuschalten. Siehe hierzu: Akte Nr. 303.
[28] Verordnung über Maßnahmen zur Einführung des Prinzips der wirtschaftlichen Rechnungsführung in den Betrieben der volkseigenen Wirtschaft vom 20. März 1952. In: Gesetzblatt der DDR, Nr. 38, 27. März 1952, S. 225 f.
[29] Vgl. Akte Nr. 620.
[30] Die VVB organisch-chemische Industrie Halle/S. hatte bis zum 15. Juni 1952 sämtliche Unterlagen der VVB Sapotex zu übernehmen (Vgl. Akte Nr. 237).
[31] Eintragung im Handelsregister des Amtsgerichts Chemnitz, Abt. A, Nr. 4119 am 26. Juni 1948 (Vgl. Staatsarchiv Chemnitz, 30104 Amtsgericht Chemnitz, Nr. 102)
[32] Name vor der Enteignung: Biox-AG und Deutsche Glühstoff-Gesellschaft (Rütgers-Konzern); später: Elbe-Kosmetik, seit 1948 bei der VVB Sapotex
[33] Name vor der Enteignung: Ernst Rühle; Anfang 1951 von VVB (Z) Variochem, Halle (Saale), zur VVB Sapotex gekommen
[34] Name vor der Enteignung: Zschimmer & Schwarz, Chemische Fabrik Dölau; seit 1948 bei der VVB Sapotex, ausgeschieden Anfang 1951, zu VVB (Z) Alcid, Halle/Saale
[35] Name vor der Enteignung: Chemische Fabrik Theodor Rotta, seit 1948 bei der VVB Sapotex, Anfang 1951 dem Fettchemie und Fewa-Werk angegliedert
[36] Name vor der Enteignung: Cirine-Werke, Böhme & Lorenz; Anfang 1951 von VVB (Z) Variochem, Halle (Saale), zur VVB Sapotex gekommen
[37] Name vor der Enteignung: Deutsche Hydrierwerke (zum Henkel-Konzern gehörig); 1916 als Tetralinwerk gegründet; 1945 zu 50-60% demontiert, seit 1948 bei der VVB Sapotex, ausgeschieden Anfang 1951 und der HV Chemie direkt unterstellt
[38] Name vor der Enteignung: Hermann Otto Schmidt; seit 1948 bei der VVB Sapotex
[39] Anfang 1951 zur VVB Sapotex gekommen
[40] Name vor der Enteignung: Thompson-Werke GmbH, seit 1948 bei der VVB Sapotex, Juli 1951 Zusammenschluss mit dem VEB Haushalt-Chemie, Wittenberg, zum VEB Haushaltchemie, Wittenberg
[41] Name vor der Enteignung: Böhme Fettchemie GmbH; seit 1948 bei der VVB Sapotex, ausgeschieden Anfang 1951, der HV Chemie direkt unterstellt
[42] Name vor der Enteignung: Globus-Werke, Fritz Schulz jun.; Anfang 1951 von VVB (Z) Variochem, Halle (Saale), zur VVB Sapotex gekommen
[43] Name vor der Enteignung: Hallesche Dampf-Seifen- und Parfümeriefabrik Stephan & Co. GmbH; seit 1948 bei der VVB Sapotex
[44] Name vor der Enteignung: Sidol-Werke; Anfang 1951 von VVB (Z) Variochem, Halle (Saale), zur VVB Sapotex gekommen, Juli 1951 Zusammenschluss mit dem VEB Elbe-Chemie, Wittenberg, zum VEB Haushaltchemie, Wittenberg
[45] Name vor der Enteignung: Kores-Bürochemie AG, Berlin; Kores, Berlin, wurde der Niederlassung Waldheim 1951/52 zugeführt, April 1951 von VVB (L) Chemie, Sachsen, zur VVB Sapotex gekommen
[46] Name vor der Enteignung: Blendax-Werk; Anfang 1951 von VVB (L) Papier/Chemie, Thüringen, zur VVB Sapotex gekommen
[47] Name vor der Enteignung: Leo-Werke GmbH; im Sept. 1950 von der VVB (L) Chemie, Sachsen, zur VVB Sapotex gekommen
[48] 1923 als Betriebsstätte der Düsseldorfer Henkel GmbH gegründet; seit 1948 bei der VVB Sapotex, ausgeschieden Anfang 1951 und der HV Chemie direkt unterstellt
[49] Name vor der Enteignung: Waldheimer Parfümerie- und Feinseifenfabrik A. H. Bergmann (1852 gegründet); seit 1948 bei der VVB Sapotex
[50] Name vor der Enteignung: Rumbo-Seifen-Werke, Gebr. Rumberg; Anfang 1951 von VVB (L) Chemie, Sachsen, zur VVB Sapotex gekommen
[51] Name vor der Enteignung: Paul Heinicke, Chemische Fabrik und Helmitinwerk und Heinitol Chemische Fabrik GmbH; Anfang 1951 von VVB (Z) Variochem, Halle (Saale), zur VVB Sapotex gekommen
[52] Name vor der Enteignung: Atlas Ago, Chemische Fabrik AG; Anfang 1951 von VVB (Z) Variochem, Halle (Saale), zur VVB Sapotex gekommen
[53] Name vor der Enteignung: Wilms Triumpf Seifenfabrik; Anfang 1951 zur VVB Sapotex gekommen
[54] Name vor der Enteignung: Richard Walther, Fabrik chemisch-technischer Produkte (Roseifa); seit 1948 bei der VVB Sapotex
[55] Name vor der Enteignung: Dreiring-Werke KG, Werk Frankfurt/Oder; Anfang 1951 von VVB (L) Chemie/Papier, Brandenburg, zur VVB Sapotex gekommen
[56] Name vor der Enteignung: Seifen- und Parfümeriefabrik Günther und Haussner KG; 1945 demontiert, Neuaufbau mit Hilfe der Firmen Schmidt (Döbeln) u. Fettchemie (Chemnitz), seit Juli 1948 bei der VVB Sapotex, im Oktober 1948 dem VEB Fettchemie und Fewa-Werke angegliedert
[57] Name vor der Enteignung: Chemische Fabrik R. Baumheier KG; seit 1948 bei der VVB Sapotex
[58] Name vor der Enteignung: Feinseifen-, Parfümerien- und Wachswarenfabrik T. Louis Guthmann; später Cosmos-Werk; Anfang 1951 von der VVB (L) Chemie, Sachsen, zur VVB Sapotex gekommen
[59] Name vor der Enteignung: Chemische Fabrik Hanel & Co. KG; Anfang 1951 von VVB (Z) Variochem, Halle (Saale), zur VVB Sapotex gekommen
[60] Name vor der Enteignung: Wella-Werke, Franz Ströher; Anfang 1951 von VVB (L) Chemie, Sachsen, zur VVB Sapotex gekommen
[61] Name vor der Enteignung: C. H. Oehmig & Weidlich, Zitza-Werke; Mitte 1949 von der VVB (Z) Pharma, Halle (Saale), zur VVB Sapotex gekommen
Sapotex war eine von insgesamt 75 Vereinigungen Volkseigener Betriebe (Zone) - VVB(Z) -, die 1948 entstanden.[01] Rechtliche Grundlage bildete der Befehl Nr. 76 der SMAD vom 23. April 1948.[02] Die Gründungsversammlung der VVB Sapotex[03] fand am 15. Juni 1948 statt. Sie unterstand der Hauptabteilung Chemie der Deutschen Wirtschaftskommission (DWK) und war bis Ende 1950 ein relativ konstanter Zusammenschluss von insgesamt 13 Betriebsstätten[04] mit Standorten in Sachsen, Thüringen und Sachsen-Anhalt. Ihre Haupterzeugnisse waren chemische Produkte wie Seife, Waschmittel, Waschpulver, Feinwaschmittel, Pharmazeutika, Kosmetik, Textil- und Lederhilfsmittel sowie partiell die dafür notwendigen Roh-, Betriebs- und Hilfsstoffe (insbesondere synthetische Fettsäuren, Fettalkohole und Lösungsmittel).
Die VVB Sapotex hatte ihren Sitz in den Fettchemie- und Fewa-Werken Chemnitz. Dieses traditionsreiche Unternehmen bildete gemeinsam mit dem Persil-Werk Genthin und den Deutschen Hydrierwerken Rodleben (bei Rosslau) den Kern der Vereinigung. Durch die Hauptabteilung Chemie der DWK wurden die drei Großbetriebe produktionsmäßig aufeinander abgestimmt; sie sollten innerhalb der VVB - "ohne die Belange der kleineren Betriebe zu schmälern" - den Firmenegoismus beseitigen, die Fabrikationsprogramme "bereinigen", die Qualität verbessern und die Produktion nach relevanten volkswirtschaftlichen Gesichtspunkten steuern. Über ihre zentralen Abteilungen[05] koordinierte die VVB Sapotex die Arbeit mit und zwischen den einzelnen Betriebsstätten sowie die Zusammenarbeit mit staatlichen Behörden und Institutionen, darunter insbesondere mit der Hauptabteilung Chemie (Berlin), der Sowjetischen Militäradministration (Karlshorst) und dem Fachgebiet Chemie der Deutschen Handelszentrale (Halle). Die Nachkriegsinvestitionen konzentrierten sich zunächst auf den Wiederaufbau von Gebäuden (z. B. die zerbombten Biox-Werke Dresden); auf die Wiederherstellung zerstörter und demontierter Anlagen (v. a. im Persil-Werk Genthin und in den Hydrierwerken Rodleben); auf notwendige Reparaturen und Überholungen an Maschinen, Fahrzeugen und Ausrüstungen; auf die Schaffung von Lagermöglichkeiten sowie auf die Erfüllung von Auflagen im Interesse der Betriebssicherheit und der Hygiene.
Mit Beginn der 50er Jahre folgten Investitionen insbesondere für die Erneuerung, den Aus- und Neubau von Anlagen und Produktionsräumen (z. B. die Neuerstellung der kosmetischen Fabrikation im VEB Rosodont-Werk Waldheim), für den Erwerb von Maschinen, Ausrüstungen und Anlagen (z. B. die Überwindung der halbmaschinellen Fertigung im VEB Wella-Werk Rothenkirchen), für die Ausbildung des Nachwuchses sowie für die in vielen Fällen dringend notwendigen Maßnahmen zur Verbesserung der sozialen und hygienischen Bedingungen.[06] Während der Personalbedarf an Produktionsarbeitern, kaufmännischem Personal und Lehrlingen durch Anwerbung und Ausbildung jederzeit gedeckt werden konnte, bestand - auch aufgrund von Abwanderungen in die Westzonen bzw. die BRD - ein permanenter Mangel an hochqualifizierten Fachkräften wie Chemikern, Chemie-Ingenieuren und Chemo-Technikern.
Unter den Betriebsstätten der VVB Sapotex befanden sich bedeutende Seifen- und Waschmittelproduzenten (z. B. die Werke in Chemnitz, Döbeln, Genthin, Greiz-Dölau, Halle, Waldheim und Zeitz), die - zum Teil mit modernen Anlagen ausgestattet - den Bedarf für die Bevölkerung in der SBZ/DDR ohne Schwierigkeiten hätten decken können. Es fehlte jedoch v. a. an Soda für die Herstellung von Waschmitteln sowie an Fettsäuren aus Paraffin, dem wichtigsten Rohstoff für die Seifenproduktion.[07] Das letztgenannte Problem konnte Ende Dezember 1948 weitgehend geklärt werden, denn zu diesem Zeitpunkt nahm eine neue Paraffin-Oxydationsanlage in den Deutschen Hydrierwerken Rodleben ihre Arbeit auf. In der Vereinigung waren auch die wichtigsten Erzeuger von Textil- und Lederhilfsmitteln (die Werke in Chemnitz, Oschatz, Pirna-Rottwerndorf, Rodleben, Wittenberg und Zwickau) zusammengeschlossen. Sie verfügten über langjährige Erfahrungen und hatten Produkte guter Qualität (auch für den Export in das Ausland) anzubieten. Ein besonderes Arbeitsgebiet war dabei die Herstellung von Fettalkoholsulfonaten, d.h. von fettsparenden, säure- und härtebeständigen neutralen Waschmitteln, deren Eigenschaften die der gewöhnlichen Seife übertrafen. Die Betriebe in Chemnitz und Rodleben hatten nach 1945 die dringend notwendige Herstellung pharmazeutischer Produkte aufgenommen, wobei besonders Sulfonamide und antivenerische Mittel zu erwähnen sind. Die Haupterzeugnisse auf dem Gebiet der Kosmetik waren Salben, Puder, Parfüm und Zahnpflegemittel. Deren Hersteller (die Werke in Chemnitz, Döbeln, Dresden, Halle, Waldheim und Zeitz) legten besonderen Wert darauf, hautschonende Waschmittel und Salben zu entwickeln.
Eine Schlüsselstellung im Ensemble der 13 Produktionsstätten hatten die Deutschen Hydrierwerke Rodleben. Sie belieferten zugleich die gesamte SBZ/DDR mit lebenswichtigen Rohstoffen: Fettalkohole für Feinwaschmittel; Textil- (zum Waschen, Walken, Netzen, Appretieren und Imprägnieren) und Lederhilfsmittel (zum Weichen, Entkalken, Gerben, Waschen und Fetten); Fettalkoholsulfonate für die Seifenproduktion und die Lösungsmittel Dekalin und Tetralin. Aufgrund des Mangels an Fettrohstoffen zur Erzeugung hochwertiger Seife bildete der Ausbau der Paraffinoxydationsanlage in den Hydrierwerken einen Investitionsschwerpunkt. Dem Unternehmen waren durch Demontagen ca. 50% der Vorkriegskapazitäten für die Produktion von Fettalkoholen verloren gegangen.
Demzufolge waren die Untersuchungen von Mitarbeitern der Abteilung Forschung und Entwicklung beständig darauf gerichtet, notwendige Roh-, Betriebs- und Hilfsstoffe selbst zu erzeugen. Parallel zur Problematik der Paraffin-Oxydation und der Herstellung von Fettalkoholen[08] erstreckten sich ihre Arbeiten auf die Herstellung neuer Waschmittel und Seifen sowie auf die Schaffung neuer synthetischer Gerbstoffe und Schädlingsbekämpfungsmittel. Sie erzielten Verbesserungen und Neuerungen insbesondere bei der Seifenproduktion (z. B. die Lösung des Problems der Direktverseifung), den Waschmitteln (z. B. die Herstellung des sodasparenden mildwirkenden Waschmittels "Milwa"), den Textil- und Lederhilfsmitteln (z. B. die Entwicklung von Klebern und synthetischen Gerbstoff), den Schädlingsbekämpfungsmitteln (Kontaktinsektizide) und den pharmazeutischen Produkten (v. a. Tonerde-Produkte). Die Erfolge in Forschung und Produktion widerspiegelten sich ebenso in steigenden Exportraten[09] von Textil- und Lederhilfsmitteln, von Schädlingsbekämpfungsmitteln und den Lösungsmitteln Dekalin und Tetralin. Zur Absicherung der Produktion waren Rohstoffimporte u.a. aus Belgien, Dänemark und Schweden notwendig. Die Leitung der Vereinigung musste sich ständig mit Problemen wie Absatzschwierigkeiten bei bestimmten Produkten (u. a. aufgrund von Qualitätsbeanstandungen und einer fehlenden bzw. rückläufigen Nachfrage), der Untererfüllung von Produktionsauflagen (u. a. aufgrund von fehlenden Materialien, Roh- und Betriebstoffen oder des Ausfalls von Anlagen), der Knappheit an Verpackungsmaterialien (z. B. Aluminiumtuben für Zahnpasta), der Inanspruchnahme von Kapazitäten durch die sowjetische Besatzungsmacht und der Konkurrenz durch die Privatindustrie[10] und SAG-Betriebe auseinandersetzen.
Zur Beseitigung des Rohstoffmangels leitete die Hauptabteilung Chemie Anfang der 50er Jahre umfangreiche Investitionen ein, um insbesondere die Engpässe auf dem Soda- u. Alkaligebiet[11] erfolgreich zu beseitigen. Im Interesse einer Verbesserung des Absatzes wurden im Juni 1949 Arbeitskreise[12] für die Erzeugnishauptgruppen gebildet, die eine Zentralisierung des Verkaufs vorbereiten sollten. Sie setzten Maßnahmen zur Bereinigung von Verkaufsprogrammen, zur Vereinheitlichung von Verkaufsbedingungen und zur Konzentration der Produktion um. Parallel zur Sicherung der Produktion und des Absatzes hatte die VVB Sapotex zahlreiche juristische Aufgabenstellungen zu meistern: so u. a. die Handhabung des Vertragssystems in ihren Zweig- und Treuhandbetrieben; die Wahrung von Schutzrechten, Patentmeldungen und Warenzeichen; die Übernahme von Verpflichtungen aus Lizenzen; die Sicherung von Forderungsrechten gegenüber zahlungssäumigen und zahlungsunfähigen Kunden; die Registrierung und Bearbeitung von Bürgschafts-, Gewährs-, Miet- und Pachtverträgen; die Übernahme und Verwaltung von Treuhandbetrieben einschließlich deren Grundstücke.[13]
Anfang 1951 verwies die Direktion der VVB Sapotex auf Ergebnisse[14] , die als Resultat einer straffen Planung und Organisation betrachtete. Darunter waren die Bearbeitung von Patenten, Warenzeichen und Versicherungen in einer gemeinsamen juristischen Abteilung, die zentrale Lenkung der Produktionsplanung, die technische Leitung[15] , der Einkauf einschließlich des Innen- und Außenhandels, der Aufbau eines gemeinsamen Forschungslabors unter dem Gesichtspunkt eines optimalen Einsatzes der wenigen wissenschaftlichen Fachkräfte[16] , die Errichtung einer Versuchsseifenstation für eine zentrale Produktionssteuerung der Seifenbetriebe, die Einsparung von Schienen- und Straßenfrachten sowie die Erarbeitung von allgemeingültigen Güterichtlinien in Kooperation mit dem Deutschen Amt für Material- und Warenprüfung. Einen wesentlichen Faktor für diese Erfolge sah die Direktion in Eigeninitiativen der Beschäftigten, die im Interesse der Produktionssteigerung, der Kostensenkung, der Disziplinierung und der Qualifizierung entwickelt wurden. So entstanden parallel zu den in den Betriebsstätten aufgenommenen Wettbewerbsverpflichtungen und Aktivistenplänen[17] im Verlaufe des Jahres 1950 sogenannte "Technische Aktivs"[18] , die auf Anregung des Büros für Erfindungswesen beim Ministerium für Planung initiiert wurden. Die Mitarbeiter in diesen Kollektiven befassten sich u. a. mit der Produktionsplanung, -überwachung und -durchführung; mit der Verbesserung des Arbeitsablaufs, der Arbeitsorganisation und der Qualität von Erzeugnissen; sowie mit der Erforschung, Begutachtung und Entwicklung neuer Verfahren, Methoden und Produkte.
Durchaus kritischer wurden die Ergebnisse der Arbeit der VVB von den Betrieben gesehen. In den Archivalien finden sich offene und versteckte Ressentiments[19] gegen die in der Tendenz überzogene forcierte Zentralisierung. So widersetzten sich einzelne Betriebsstätten einer "absolute(n) Zentralisierung des Verkaufs". Sie begründeten ihre Bedenken mit dem "Eigenleben", den "Traditionen" und den "Namen"[20] ihrer Firmen. Auch die Sortimentsbereinigungen[21] waren für betroffene Betriebe in der Regel eine "recht fühlbare Belastung", denn sie führten einerseits zu einem Produktionsausfall von bewährten Erzeugnissen und andererseits zu Absatzproblemen bei neuen Produkten. Eine regelrechte "Kampfansage" gegenüber einer die Bedürfnisse des Marktes ignorierenden Produktionsplanung kam aus der Chemischen Fabrik Paralin (Zwickau): "Es ist wohl nicht im Sinne der Produktionsplanung, wenn wir lediglich produzieren, ohne dabei den Verkauf der Erzeugung in Betracht zu ziehen. Selbstverständlich sind wir bereit, die Auflage für die Pharmazeutika hereinzunehmen, doch möchten wir sie aus den vorerwähnten Gründen bitten, es uns zu überlassen, inwieweit wir die Produktion erfüllen."[22]
Auch von anderen Firmen der VVB Sapotex wurden die ihnen zugewiesen Produktionsauflagen kritisch eingeschätzt. Dabei fehlte es nicht an berechtigten Hinweisen wie den Problemen beim Absatz, den unzureichenden technischen und räumlichen Möglichkeiten, den fehlenden Investitionen oder den termingebundenen Lieferungen von Rohstoffen, Verpackungen und Materialien.
Anfang 1951 wurde die volkseigene Industrie der DDR einer umfassenden Reorganisation unterworfen. Diese zielte auf die Beschleunigung der wirtschaftlichen Zentralisierung[23] und auf eine bessere Kontrolle, Ausrichtung und Auslastung von Produktionskapazitäten. Dabei traten folgende Regelungen in Kraft: 1. Die VVB der Länder wurde aufgelöst. 2. Bedeutende volkseigene Industriebetriebe wurden den Hauptverwaltungen der zuständigen Fachministerien direkt unterstellt. 3. Es wurden Betriebe aufgrund ihrer Lage und fachlichen Zusammengehörigkeit fusioniert oder in eine neugeschaffene VVB eingegliedert.[24] Auch bei der VVB Sapotex führten diese Maßnahmen zu grundlegenden strukturellen Veränderungen: Die drei Hauptwerke in Chemnitz, Genthin und Rodleben wurden dem Ministerium für Schwerindustrie (Hauptverwaltung Chemie) der DDR untergeordnet. Aus der Vereinigung wurden die Chemische Fabrik Dölau (Greiz-Dölau), die Chemische Fabrik Paralin (Zwickau) und die Elbe-Chemie (Wittenberg) herausgelöst. Die beiden letztgenannten Betriebe fusionierten mit den Fettchemie- und Fewa-Werken Chemnitz bzw. der Haushalt-Chemie Wittenberg. Anfang Februar 1951 genehmigte die Staatliche Plankommission die Stillegung des wirtschaftlich nicht mehr tragbaren VEB Textilchemie Oschatz. Der Betrieb wurde demontiert und sollte zu einer Tintenfabrik umgerüstet werden. Schließlich gliederte man insgesamt 13 (ursprünglich vorgesehen 17) neue Betriebsstätten[25] der VVB Sapotex an, die überwiegend aus der aufgelösten VVB Variochem übernommen wurden. Es handelte sich dabei v. a. um Firmen aus den Bereichen der Büromaterialien, der Haushaltchemie, der Schuh-, Fußboden- und Lederpflegemittelherstellung, der Seifen und Kosmetik sowie der Kerzenfabrikation. Aber auch Betriebe mit Produkten wie Bautenschutzmittel (Cirine-Werk Chemnitz/Oberlichtenau), Schädlingsbekämpfungsmittel (Globus-Werk Leipzig[26] ), elektrische Haushalt- und Heizgeräte (Wella-Werk Rothenkirchen/Vgtl.), Kunststofferzeugnisse (Kosmetik-Werk Gera) und mit Artikeln für den Mal- und Zeichenbedarf (Varia Chemische Fabrik Mügeln[27] ) waren darunter zu finden.
Am 20. März 1952 verfügte die Regierung der DDR die Auflösung[28] sämtlicher Vereinigungen Volkseigener Betriebe. Das Staatssekretariat Chemie, Steine und Erden setzte diese Regierungsverordnung durch die Dienstanweisung Nr. 15 vom 5. Mai 1952 um.[29] Die VVB Sapotex wurde aufgelöst und die Betriebe in die neu zu bildende "Verwaltung volkseigener Betriebe der organisch-chemischen Industrie" eingegliedert. So endete am 15. Juni 1952 die Existenz der VVB Sapotex.
2. Bestandsgeschichte
Bei der Auflösung von Sapotex sollten die dort für den Geschäftsverkehr benötigten Akten von den Betrieben übernommen werden, die übrigen bis 15. Juni 1952 an die neu zu bildende Verwaltung mit Sitz in Halle abgegeben werden.[30] Das wurde im Laufe des Juni/Juli nur zum größeren Teil realisiert. Noch bis Oktober 1952 mühte sich die "VVB Sapotex Abwicklungsstelle" um Abgabe und provenienzgerechte Zuordnung des Schriftgutes. Gelagert wurde der Bestand im VEB Druckfarben- und Lackfabrik Halle. Das blieb so auch bei in den folgenden Jahren wechselnder Rechtsträgerschaft. Am 3. Mai 1962 wurde das Schriftgut der VVB Sapotex dem Deutschen Zentralarchiv, Außenstelle Coswig, übergeben. Der Umfang betrug zu diesem Zeitpunkt 120,50 lfm. Davon wurden bei der Übernahme 91lfm. kassiert. Der Leiter des Sektors Lacke, Pharmazie, Haushaltchemie bei der Hauptabteilung Chemie des Ministerrates der DDR genehmigte am 15. November 1965 die Kassation von weiteren 297 Akten. Die Liste der letztgenannten Kassation befindet sich in der Bestandsakte. Am 13. Juni 1996 übernahm das Sächsische Staatsarchiv Chemnitz das Archivgut vom Bundesarchiv, Außenstelle Coswig. Als Findhilfs- und Nachweismittel wurden eine Bestandsakte und eine Bündelliste übergeben. Signaturen waren in den meisten Fällen den Rücken der Ordner zu entnehmen. Der Bestand umfasste bei der Übernahme ca. 19,50 lfm.
Nicht alle Akten der Provenienz Sapotex nahmen diesen Weg. Die unmittelbare räumliche Nähe der Lagerung des Schriftgutes der VVB Sapotex und des VEB Fettchemie und Fewa-Werkes (später VEB Fettchemie) bis 1952, die überstürzte Abwicklung sowie die gegensätzliche Interessenlage der Betriebe und der neu entstehenden Verwaltung führten dazu, dass ein Teil der Akten in der Chemnitzer Firma verblieb. Die Durchsicht der umfangreichen Kartei des VEB Fettchemie ergab 17 Akteneinheiten mit eindeutiger Provenienz VVB Sapotex, die diesem Bestand zugeordnet wurden. Bei einer Tiefenerschließung des Bestandes VEB Fettchemie sollten weitere Provenienzbereinigungen vorgenommen werden.
3. Bestandsanalyse
Der Bestand ist für historische Untersuchungen zur Wirtschaftsgeschichte der SBZ/DDR von 1948 bis 1952 von Bedeutung. An vielen Akten lassen sich die Struktur der VVB sowie ihre Stellung zwischen übergeordneten Instanzen einerseits und den zugehörigen Betrieben andererseits ermitteln und darstellen. Deutlich widerspiegelt der Bestand die prekäre Situation der Wirtschaft der SBZ/DDR in dieser Zeit. Noch wirkten Kriegszerstörungen und Demontagen nach, was vor allem in einigen Unterlagen zur Investitionspolitik und in Werkleitertagungen sichtbar wird. Infolge der Währungsreform in den Westzonen unmittelbar vor Gründung der VVB brachen abrupt althergebrachte Zuliefer- und Absatzbeziehungen ab. Einige der oft gravierenden Folgen für die Firmen finden sich in Akten von Leitungsbesprechungen sowie zu Materialbeschaffung, Produktion und Absatz. Ansätze übermäßiger Zentralisationsbestrebungen belasteten die Beziehungen zwischen VVB und Betrieben. Die Gründung der VVB 1948, ihre tiefgreifende Umorganisation schon Anfang 1951 und die Auflösung nur ein Jahr später markieren überstürzte wirtschaftspolitische Entscheidungen, deren Auswirkungen auf die Betriebe in den meisten Aktengruppen des Bestandes spürbar werden.
Unverzichtbar ist der Bestand für die Erforschung der Firmengeschichte der insgesamt 31 Unternehmen, die der VVB für die Dauer ihrer Existenz oder auch nur vorübergehend angeschlossen waren bzw. in ihrer Treuhandverwaltung standen.
Für private Nutzer sind die Gehaltslisten von Interesse, die für die VVB, aber nicht für die einzelnen Betriebe vorhanden sind. In Frage kämen allerdings nur Nachberechnungen von Renten, da selbst die jüngsten Mitarbeiter der VVB Sapotex das Rentenalter heute bereits überschritten haben. Vor allem hinsichtlich der Treuhandbetriebe, die nicht enteignet wurden und teilweise ausländischem Kapital gehörten, könnten realistische Rückübertragungsansprüche auftreten.
4. Hauptdirektoren und Betriebe der VVB Sapotex
Hauptdirektoren:
Juli 1948 - April 1949: Dr. Walter Müller
April/Mai 1949 - 8. Januar 1950: Dr. Arthur Choinowski
Januar 1950 - Juni 1952: Dr. Martin Kurt Berger
Handelsgerichtliche Eintragung[31] der VVB Sapotex:
* Biox-Werke (VEB), Dresden-A 28, Tharandter Str. 44[32]
* Bürochemie Dresden (VEB), Dresden-N 30, Emilienstr. 20[33]
* Chemische Fabrik Dölau (VEB), Greiz-Dölau, Liebigstr. 7[34]
* Chemische Fabrik Paralin (VEB), Zwickau/Sa., Kasernenstr. 40-42[35]
* Cirine-Werk (VEB), Chemnitz, Lohstr. 9[36]
* Deutsches Hydrierwerk Rodleben (VEB), Rodleben bei Rosslau/Elbe, Brambacher Weg[37]
* Döbelner Seifen- und Parfümeriefabrik (VEB), Döbeln/Sa., Rößchengrundstr. 2-7[38]
* Döring & Co., Berlin-Weißensee, Berliner Allee 134, Treuhandbetrieb[39]
* Elbe-Chemie (VEB), Lutherstadt Wittenberg, Dessauer Str. 30[40]
* Fettchemie und Fewa-Werk (VEB), Chemnitz, Neefestr. 119-125[41]
* Globus-Werk (VEB), Leipzig W 31, Limburger Str. 30[42]
* Hallesche Seifen- und Parfümeriefabrik (VEB), Halle/Saale, Reideburger Str. 14[43]
* Haushalt-Chemie Wittenberg (VEB), Lutherstadt Wittenberg, Rothemark 7-9[44]
* Kores-Bürochemie AG, Berlin C 2, Kleine Präsidentenstr. 5, mit Zweigniederlassung Waldheim/Sa., Härtelstr. 45, verwalteter Betrieb[45]
* Kosmetik-Werk Gera (VEB), Gera, Greizer Str. 18[46]
* Leo-Werke, Dresden-N 6, Königsbrückerstr. 12-14, Treuhandbetrieb, mit Zweigwerken Calcium-Werk Riesa, Kalksteinbruch Jena, landwirtschaftlicher Betrieb, Scharfenberg, und Außenstellen in Leipzig, Magdeburg und Berlin[47]
* Persil-Werk (VEB), Genthin, Ziegeleistr. 56, mit Zweigbetrieben Strohpappenfabrik Westerhüsen Magdeburg, Alt-Westerhüsen 168 und Quarzsandgrube Kläden, Kläden/Krs. Osterburg[48]
* Rosodont-Werk (VEB), Waldheim/Sa., Niedermarkt 18a[49]
* Rumbo-Werke, Freital, Untere Dresdner Str. 51, Treuhandbetrieb[50]
* Schuhchemie Erfurt (VEB), Erfurt, Mittelhäuser Str. 65[51]
* Schuhchemie Mölkau (VEB), Leipzig-Mölkau, Industriestr. 18-20[52]
* Seifenfabrik Berlin I (VEB), Berlin-Weißensee, Berliner Allee 126-129a[53]
* Seifen- und chemische Fabrik Roseifa (VEB), Pirna-Rottwerndorf 60[54]
* Seifen- und Kerzenfabrik (VEB), Frankfurt/Oder, Küstriner Str. 10[55]
* Seifen- und Parfümeriefabrik Lebona (VEB), Chemnitz, Lützowstr. 12[56]
* Textilchemie Oschatz (VEB), Oschatz, Mannschatzer Str. 26 - 30[57]
* T. L. Guthmann i. L., Dresden-N 23, Großenhainer Str. 137, Treuhandbetrieb[58]
* Varia Chemische Fabrik (VEB), Mügeln, Döbelner Str. 7[59]
* Wella-Werk (VEB), Rothenkirchen/Vogtl.[60]
* Zitza-Werk (VEB), Zeitz, Wasserberg 10[61]
5. Strukturplan der VVB Sapotex
Siehe maschinenschriftliches Findmittel
6. Quellen und Literatur
Quellen aus dem Bestand 30898 VVB (Z) Sapotex:
151, 157, 161, 162, 204, 212, 223, 237, 270, 286, 295, 298, 303, 307, 314, 327, 328, 620
Zeitgenössische Dokumente:
Gesetze. Befehle. Verordnungen. Bekanntmachungen nach den Veröffentlichungen der Landesverwaltung Sachsen, II, Befehle und Bekanntmachungen des Obersten Chefs der Sowjetischen Militärverwaltung in Deutschland
Verordnung über die Reorganisation der volkseigenen Industrie vom 22. Dezember 1950. In: Gesetzblatt der DDR, Nr. 148, 29. Dezember 1950
Verordnung über Maßnahmen zur Einführung des Prinzips der wirtschaftlichen Rechnungsführung in den Betrieben der volkseigenen Wirtschaft vom 20. März 1952. In: Gesetzblatt der DDR, Nr. 38, 27. März 1952
Verzeichnis der Industriebetriebe der Deutschen Demokratischen Republik, o. O. und o. J. (Berlin 1950)
Sekundärliteratur:
Herbst, Andreas; Ranke, Winfried; Winkler, Jürgen, So funktionierte die DDR, Bd. 2, Lexikon der Organisationen und Institutionen; Reinbek bei Hamburg 1994
Mielke, Hennig, Die Auflösung der Länder in der SBZ/DDR 1945-1952. Beiträge zur Wirtschafts- und Sozialgeschichte, Stuttgart 1995
7. Abkürzungen
Abtlg.|-----|Abteilung
AG|-----|Aktiengesellschaft
ASK|-----|Arbeitsschutzkommission
ASV|-----|Amt/Ausschuss zum Schutz des Volkseigentums
BAB|-----|Betriebsabrechnungsbogen
Bd.|-----|Band
BGG|-----|Betriebsgewerkschaftsgruppe
BGL|-----|Betriebsgewerkschaftsleitung
BKV|-----|Betriebskollektivverträge
BLS|-----|Bundesland Sachsen
BSG|-----|Betriebssportgemeinschaft
Co.|-----|Consorten/Compagnie
D-Betriebe|-----|dem Ministerium für Industrie direkt unterstellte Betriebe
DAHA|-----|Deutscher Außenhandel
DDR|-----|Deutsche Demokratische Republik
DHZ|-----|Deutsche Handelszentrale
DWK|-----|Deutsche Wirtschaftskommission
Ekri|-----|Einheitskontenrahmen für die Industrie
FDGB|-----|Freier Deutscher Gewerkschaftsbund
GmbH|-----|Gesellschaft mit begrenzter Haftung
HA|-----|Hauptabteilung
HV|-----|Hauptverwaltung
IG|-----|Industriegewerkschaft
i. H.|-----|im Hause
IHK|-----|Industrie- und Handelskammer
i. L.|-----|in Liquidation
IV|-----|Industrieverwaltung
Jg.|-----|Jahrgang
(K)|-----|kreis- oder kommunalgeleitet
KG|-----|Kommanditgesellschaft
Krs.|-----|Kreis
(L)|-----|landesgeleitet
LDPD|-----|Liberal Demokratische Partei Deutschlands
lfm|-----|laufende Meter (Akten)
LEB|-----|Landeseigener Betrieb
LRB|-----|Landesregierung Brandenburg
LRS|-----|Landesregierung Sachsen
LRT|-----|Landesregierung Thüringen
MfI|-----|Ministerium für Industrie
Min.|-----|Ministerium
ML|-----|Mikrolaboratorium
Sa.|-----|Sachsen
SAG|-----|Sowjetische Aktiengesellschaft
sächs.|-----|sächsisch
SBZ|-----|Sowjetische Besatzungszone
SED|-----|Sozialistische Einheitspartei Deutschlands
SMAD|-----|Sowjetische Militäradministration für Deutschland
SMAS|-----|Sowjetische Militäradministration für Sachsen
TAN|-----|Technische Arbeitsnorm
TL|-----|Textillaboratorium
VEB|-----|volkseigener Betrieb
VEG|-----|volkseigenes Gut
VEW|-----|volkseigene Wirtschaft
VF|-----|Versuchsfärberei
VS|-----|Versuchsseifenanlage
VVB|-----|Vereinigung/Verwaltung volkseigener Betriebe
(Z)|-----|bis Oktober 1949 Zone, seither zentral
z. Hd.|-----|zu Händen
ZTL|-----|Zentrale Transportleitstelle
ZVOBl|-----|Zentralverordnungsblatt der Deutschen Wirtschaftskommission
[01] Vgl. Herbst, Andreas; Ranke, Winfried; Winkler, Jürgen, So funktionierte die DDR, Bd. 2, Lexikon der Organisationen und Institutionen, S. 1133.
[02] Vgl. Gesetze. Befehle. Verordnungen. Bekanntmachungen nach den Veröffentlichungen der Landesverwaltung Sachsen, II, Befehle und Bekanntmachungen des Obersten Chefs der Sowjetischen Militärverwaltung in Deutschland, S. 99.
[03] Vgl. Akte Nr. 151. Es ist nicht gelungen, die Bezeichnung "Sapotex" zu entschlüsseln. Eine mögliche Erklärung ist in den Erzeugnishauptgruppen zu finden: Seife, WAschmittel, Parfüm, KOsmetik, TEXtil- und Lederhilfsmittel.
[04] Folgende Veränderungen gab es 1948/49 bei der VVB Sapotex: Die 1945 vollständig demontierte Seifen- und Parfürmeriefabrik Lebona wurde im Oktober 1948 den Fettchemie- und Fewa-Werken angegliedert. Die mit Rohstoffen der VVB Sapotex belieferten Zitza-Werke in Zeitz [C. H. Oehmig-Weidlich] konnten auf Beschluss der DWK im Juni 1949 in die Vereinigung integriert werden. Sie produzierten sowohl Seife als auch Süßwaren. Siehe hierzu: Akten Nr. 151 u. Nr. 298.
[05] Vgl. Strukturplan der VVB Sapotex.
[06] Insbesondere in den kleineren Betriebsstätten ließen die sozialen und hygienischen Arbeitsbedingungen oft zu wünschen übrig. Im Rosodont-Werk, Waldheim, gab es für die Belegschaft "keine geeigneten Waschräume, keine vollkommenen Kleiderablagen (und) keine Aufenthaltsräume". In der Chemischen Fabrik Paralin, Zwickau, standen nur zwei Toiletten für ca. 40 bis 50 Beschäftigte zur Verfügung. Die hier beschriebenen Mängel wurden teilweise mit freiwilligen Aufbauschichten beseitigt. Siehe hierzu: Akten Nr. 295 u. Nr. 307.
[07] Aufgrund des Rohstoffmangels wurde die sogenannte Mersolat-Seife entwickelt. Mersolat ist ein dunkles Schmieröl, das bei der synthetischen Herstellung von Benzin aus Braunkohle in größeren Mengen abfällt. Die im VEB Persilwerk Genthin entwickelte Seife verfügte über eine ausreichende Schaum- u. Waschwirkung, aber ihre Lagerfähigkeit war unbefriedigend. Siehe hierzu: Akten Nr. 157 u. Nr. 327.
[08] Der Aufbau einer Fettalkoholanlage in Mohsdorf, einem Zweigbetrieb der Fettchemie- und Fewa-Werke Chemnitz, konnte Anfang der 50er Jahre beendet werden. Siehe hierzu: Investitionsplanung 1951, Akte Nr. 286.
[09] Die Deutschen Hydrierwerke Rodleben, die Fettchemie- und Fewa-Werke Chemnitz und die Chemische Fabrik Dölau lieferten 1949 in die BRD Waren im Gesamtwert von 1.117.000,- DM. Nach Dänemark, Finnland, in die Schweiz und die Tschechoslowakei wurden Leder- und Textilhilfsmittel sowie Tetralin im Wert von ca. 54.000,- DM geliefert. Siehe hierzu: Akte Nr. 170.
[10] Insbesondere bei der Produktion von Kosmetik und Seife waren die Betriebe der VVB Sapotex nicht in der Lage, "gleichwertige Erzeugnisse, wenn möglich noch besser als die Privatindustrie, herzustellen". Diese Absatzproblematik war ein Tagesordnungspunkt auf der Fachausschusssitzung des volkseigenen Großhandels am 22. und 23.04.1952 in Leipzig. Siehe hierzu: Akte Nr. 319.
[11] Schwerpunktbetriebe bei der Sodafabrikation waren die Werke in Staßfurt und Bernburg.
[12] Es handelte sich dabei um Arbeitskreise für Waschmittel und Seife, für Parfümerie und Kosmetik, für Textilhilfsmittel, für Lederhilfsmittel und für Pharmazie.
[13] Vgl. im Findbuch den Klassifikationspunkt 10. Treuhand- und Verwaltungsbetriebe.
[14] Vgl. Akte Nr. 161.
[15] Die Technische Abteilung der VVB Sapotex übernahm mit dem 1. Dezember 1949 die Leitung sämtlicher technischer Planungs- und Projektierungsarbeiten. Damit wurden alle Personen, die in Ingenieur- bzw. technischen Büros der einzelnen Betriebsstätten tätig waren, dieser Abteilung unmittelbar unterstellt. Siehe hierzu: Akte Nr. 162.
[16] Der Forschungsabteilung der VVB Sapotex unterstanden auch das Chemische Institut der Universität Rostock und die Arbeitsgemeinschaft Chemische Verfahrenstechnik Leipzig.
[17] Vgl. hierzu die Aktivisten-, Betriebskollektiv- und Wettbewerbsverträge der Beschäftigten aus dem VEB Cirine-Werk Chemnitz/Oberlichtenau. In: Akte Nr. 328.
[18] Mit Plakaten, in Belegschaftsversammlungen und Produktionsbesprechungen wurde für das Vorschlags- und Erfindungswesen in den Betrieben der VVB Sapotex geworben. Deren Sachbearbeiter sollten "nicht nur in fachlicher, sondern auch in gesellschaftlicher und propagandistischer Hinsicht für diese Aufgaben geeignet sein." Siehe hierzu: Akte Nr. 314.
[19] Siehe hierzu: Akten Nr. 204 und Nr. 223.
[20] Insbesondere bei der Präsentation der VVB Sapotex auf der Leipziger Messe hatte sich der Verlust der alten Firmenbezeichnungen negativ auf eine rasche Wiederbelebung von Handelsbeziehungen mit ausländischen Geschäftspartnern aus der Vorkriegszeit bemerkbar gemacht.
[21] Im Ergebnis einer radikalen Sortimentsbereinigung firmierte der VEB Seifen- und chemische Fabrik Roseife im Frühjahr 1952 zum VEB Kittwerk Pirna. Siehe hierzu: Akte Nr. 237.
[22] Die Chemische Fabrik Paralin legte "wenig Wert darauf, auf dem Gebiet der Pharmazeutika den allgemeinen Markt noch mehr als bisher zu belasten." Aus: Produktionsplan 1949, Akte Nr. 270.
[23] Siehe hierzu: Mielke, Hennig: Die Auflösung der Länder in der SBZ/DDR 1945-1952. Beiträge zur Wirtschafts- und Sozialgeschicht. Stuttgart 1995: Franz Steiner Verlag, S. 91 ff.
[24] Siehe hierzu: Verordnung über die Reorganisation der volkseigenen Industrie vom 22. Dezember 1950. In: Gesetzblatt der DDR, Nr. 148, 29. Dezember 1950, S. 1233 ff.
[25] Folgende Werke [einstige Firmenbezeichnung] wurden zu Beginn des Jahres 1951 in die VVB Sapotex integriert: Bürochemie Dresden [Ernst Rühle]; Cirine-Werk Chemnitz/Oberlichtenau [Böhme & Lorenz]; Globus-Werk Leipzig [Fritz Schulz jun.]; Haushalt-Chemie Wittenberg [Sidol-Werk]; Kosmetik-Werk Gera [Blendax-Fabrik]; Schuhchemie Erfurt [Helmitin-Werk]; Chemische Fabrik Mölkau/bei Leipzig [Atlas Ago]; Seifen- und Kerzenfabrik Frankfurt/O. [Dreiring-Werke]; Varia Chemische Fabrik Mügeln/bei Oschatz [Hanel & Co.]; Wella-Werk Rothenkirchen/Vgtl.; sowie die Treuhandbetriebe T. Louis Guthmann Dresden (Die Firma befand sich in Liquidation, sie war nur bis März 1952 in der Vereinigung.), Leo-Werke Dresden (seit September 1950 in der Vereinigung), Rumbo-Seifenfabrik Freital und Kores-Bürochemie Berlin (Hauptsitz) und Waldheim/Sa (Zweigniederlassung). Für die Vereinigung vorgesehen, aber durch diese letztendlich nicht übernommen, waren folgende Firmen: Seifenfabrik Berlin-Weißensee [Triumpf]; Seifenfabrik Berlin-Höhenschönhausen [Ehrhardt]; Döring & Co. (Treuhandbetrieb) Berlin-Weißensee. Siehe hierzu: Akten Nr. 212 u. Nr. 237.
[26] Im VEB Globus-Werk Leipzig waren die betrieblichen Baulichkeiten, die maschinellen Einrichtungen und die Geschäftsausstattungen durch Kriegseinwirkungen zu 85 Prozent zerstört. Der zunächst in beschränktem Umfang aufgenommene Wiederaufbau konnte erst seit Anfang 1949 mit Hilfe entsprechender Investitionsgelder systematisch vorangetrieben werden. Siehe hierzu: Akte Nr. 303.
[27] Der VEB Varia Chemische Fabrik Mügeln war auf die Produktion von Fettstiften, Farbstiften und Pastellkreiden spezialisiert. Ein Ziel bestand darin, den bisherigen Import von Farbstiften aus Westdeutschland weitestgehend auszuschalten. Siehe hierzu: Akte Nr. 303.
[28] Verordnung über Maßnahmen zur Einführung des Prinzips der wirtschaftlichen Rechnungsführung in den Betrieben der volkseigenen Wirtschaft vom 20. März 1952. In: Gesetzblatt der DDR, Nr. 38, 27. März 1952, S. 225 f.
[29] Vgl. Akte Nr. 620.
[30] Die VVB organisch-chemische Industrie Halle/S. hatte bis zum 15. Juni 1952 sämtliche Unterlagen der VVB Sapotex zu übernehmen (Vgl. Akte Nr. 237).
[31] Eintragung im Handelsregister des Amtsgerichts Chemnitz, Abt. A, Nr. 4119 am 26. Juni 1948 (Vgl. Staatsarchiv Chemnitz, 30104 Amtsgericht Chemnitz, Nr. 102)
[32] Name vor der Enteignung: Biox-AG und Deutsche Glühstoff-Gesellschaft (Rütgers-Konzern); später: Elbe-Kosmetik, seit 1948 bei der VVB Sapotex
[33] Name vor der Enteignung: Ernst Rühle; Anfang 1951 von VVB (Z) Variochem, Halle (Saale), zur VVB Sapotex gekommen
[34] Name vor der Enteignung: Zschimmer & Schwarz, Chemische Fabrik Dölau; seit 1948 bei der VVB Sapotex, ausgeschieden Anfang 1951, zu VVB (Z) Alcid, Halle/Saale
[35] Name vor der Enteignung: Chemische Fabrik Theodor Rotta, seit 1948 bei der VVB Sapotex, Anfang 1951 dem Fettchemie und Fewa-Werk angegliedert
[36] Name vor der Enteignung: Cirine-Werke, Böhme & Lorenz; Anfang 1951 von VVB (Z) Variochem, Halle (Saale), zur VVB Sapotex gekommen
[37] Name vor der Enteignung: Deutsche Hydrierwerke (zum Henkel-Konzern gehörig); 1916 als Tetralinwerk gegründet; 1945 zu 50-60% demontiert, seit 1948 bei der VVB Sapotex, ausgeschieden Anfang 1951 und der HV Chemie direkt unterstellt
[38] Name vor der Enteignung: Hermann Otto Schmidt; seit 1948 bei der VVB Sapotex
[39] Anfang 1951 zur VVB Sapotex gekommen
[40] Name vor der Enteignung: Thompson-Werke GmbH, seit 1948 bei der VVB Sapotex, Juli 1951 Zusammenschluss mit dem VEB Haushalt-Chemie, Wittenberg, zum VEB Haushaltchemie, Wittenberg
[41] Name vor der Enteignung: Böhme Fettchemie GmbH; seit 1948 bei der VVB Sapotex, ausgeschieden Anfang 1951, der HV Chemie direkt unterstellt
[42] Name vor der Enteignung: Globus-Werke, Fritz Schulz jun.; Anfang 1951 von VVB (Z) Variochem, Halle (Saale), zur VVB Sapotex gekommen
[43] Name vor der Enteignung: Hallesche Dampf-Seifen- und Parfümeriefabrik Stephan & Co. GmbH; seit 1948 bei der VVB Sapotex
[44] Name vor der Enteignung: Sidol-Werke; Anfang 1951 von VVB (Z) Variochem, Halle (Saale), zur VVB Sapotex gekommen, Juli 1951 Zusammenschluss mit dem VEB Elbe-Chemie, Wittenberg, zum VEB Haushaltchemie, Wittenberg
[45] Name vor der Enteignung: Kores-Bürochemie AG, Berlin; Kores, Berlin, wurde der Niederlassung Waldheim 1951/52 zugeführt, April 1951 von VVB (L) Chemie, Sachsen, zur VVB Sapotex gekommen
[46] Name vor der Enteignung: Blendax-Werk; Anfang 1951 von VVB (L) Papier/Chemie, Thüringen, zur VVB Sapotex gekommen
[47] Name vor der Enteignung: Leo-Werke GmbH; im Sept. 1950 von der VVB (L) Chemie, Sachsen, zur VVB Sapotex gekommen
[48] 1923 als Betriebsstätte der Düsseldorfer Henkel GmbH gegründet; seit 1948 bei der VVB Sapotex, ausgeschieden Anfang 1951 und der HV Chemie direkt unterstellt
[49] Name vor der Enteignung: Waldheimer Parfümerie- und Feinseifenfabrik A. H. Bergmann (1852 gegründet); seit 1948 bei der VVB Sapotex
[50] Name vor der Enteignung: Rumbo-Seifen-Werke, Gebr. Rumberg; Anfang 1951 von VVB (L) Chemie, Sachsen, zur VVB Sapotex gekommen
[51] Name vor der Enteignung: Paul Heinicke, Chemische Fabrik und Helmitinwerk und Heinitol Chemische Fabrik GmbH; Anfang 1951 von VVB (Z) Variochem, Halle (Saale), zur VVB Sapotex gekommen
[52] Name vor der Enteignung: Atlas Ago, Chemische Fabrik AG; Anfang 1951 von VVB (Z) Variochem, Halle (Saale), zur VVB Sapotex gekommen
[53] Name vor der Enteignung: Wilms Triumpf Seifenfabrik; Anfang 1951 zur VVB Sapotex gekommen
[54] Name vor der Enteignung: Richard Walther, Fabrik chemisch-technischer Produkte (Roseifa); seit 1948 bei der VVB Sapotex
[55] Name vor der Enteignung: Dreiring-Werke KG, Werk Frankfurt/Oder; Anfang 1951 von VVB (L) Chemie/Papier, Brandenburg, zur VVB Sapotex gekommen
[56] Name vor der Enteignung: Seifen- und Parfümeriefabrik Günther und Haussner KG; 1945 demontiert, Neuaufbau mit Hilfe der Firmen Schmidt (Döbeln) u. Fettchemie (Chemnitz), seit Juli 1948 bei der VVB Sapotex, im Oktober 1948 dem VEB Fettchemie und Fewa-Werke angegliedert
[57] Name vor der Enteignung: Chemische Fabrik R. Baumheier KG; seit 1948 bei der VVB Sapotex
[58] Name vor der Enteignung: Feinseifen-, Parfümerien- und Wachswarenfabrik T. Louis Guthmann; später Cosmos-Werk; Anfang 1951 von der VVB (L) Chemie, Sachsen, zur VVB Sapotex gekommen
[59] Name vor der Enteignung: Chemische Fabrik Hanel & Co. KG; Anfang 1951 von VVB (Z) Variochem, Halle (Saale), zur VVB Sapotex gekommen
[60] Name vor der Enteignung: Wella-Werke, Franz Ströher; Anfang 1951 von VVB (L) Chemie, Sachsen, zur VVB Sapotex gekommen
[61] Name vor der Enteignung: C. H. Oehmig & Weidlich, Zitza-Werke; Mitte 1949 von der VVB (Z) Pharma, Halle (Saale), zur VVB Sapotex gekommen
Leitung und Organisation.- Recht.- Personal und Bildung.- Planung.- Jahresabschlüsse und Bilanzen.- Forschung und Entwicklung.- Materialbeschaffung und Produktion.- Absatz.
Auf der Grundlage des SMAD-Befehls Nr. 76 vom 23. April 1948 fand am 15. Juni 1948 die Gründungsversammlung der VVB Sapotex statt. Sie war eine von 75 zentral geleiteten Vereinigungen Volkseigener Betriebe – VVB (Z) –, die 1948 entstanden, und unterstand der Hauptabteilung Chemie der Deutschen Wirtschaftskommission (DWK). Die VVB (Z) Sapotex, Chemnitz hatte ihren Sitz in den Fettchemie und Fewa-Werken Chemnitz und umfasste 13 Betriebsstätten in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen. Ihre Haupterzeugnisse waren Kosmetika, Pharmazeutika, Seife und Waschmittel. Am 15. Juni 1952 wurde sie aufgelöst und die Betriebe in die neu zu bildende „Verwaltung volkseigener Betriebe der organisch-chemischen Industrie“ eingegliedert.
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