Beständeübersicht
Bestand
31098 Franz Eduard Weidenmüller AG, Papierfabrik, Dreiwerden
Datierung | (1748) 1831 - 1955 |
---|---|
Benutzung im | Staatsarchiv Chemnitz |
Umfang (nur lfm) | 10,35 |
Bestand enthält auch 7 Archivalien, die aus rechtlichen Gründen hier nicht angezeigt werden können. Bitte wenden Sie sich im Bedarfsfall direkt an das Staatsarchiv Kontaktformular
1. Firmengeschichte
In den Jahren 1840 bis 1856 betrieb Franz Eduard Weidenmüller gemeinsam mit seiner Mutter eine kleine Spinnerei in Rebesgrün. 1857 siedelte er nach Zwickau über und war an einer größeren Spinnerei beteiligt, die bald darauf in eine Papierfabrik umgebaut und unter der Fa. Weidenmüller & Morgner betrieben wurde. 1865 kaufte Weidenmüller vom sächsischen Staat die frühere königliche Silberschmelze Antonsthal bei Schwarzenberg und erbaute dort in den folgenden Jahren eine Holzstofffabrik, die Anfang 1868 unter der am 1. Nov. 1867 im Schwarzenberger Gerichtsamt eingetragenen Firma F. E. Weidenmüller den ersten Holzstoff lieferte. 1872 wurde der Besitz erweitert, 1874/75 eine zweite Holzstoff- und Pappenfabrik mit dem Namen "Pappenfabrik Hirschstein" erbaut. 1883 ist eine erste Papierfabrik in Antonsthal errichtet worden, die im Sept. 1884 das erste Druckpapier lieferte. Im Jahre 1887 erwarb Weidenmüller die in Dreiwerden an der Zschopau, zur Grube "Alte Hoffnung Erbstollen" zu Schönborn gelegenen Mühlengrundstücke und Wasserkräfte und baute diese zu einer Holzschleiferei aus. Der erzeugte Holzstoff wurde im Stammhaus Antonsthal zu Druckpapier verarbeitet. Anfang 1892 ging eine zweite Schleiferei in Betrieb. Kurz vor seinem Tode im Jahr 1892 verkaufte F. E. Weidenmüller seine Werke an vier seiner Söhne. In den nachfolgenden Jahren wurden weitere Holzschleifereien in Wittigsthal und Dreiwerden sowie 1897/98 eine zweite Papierfabrik in Antonsthal errichtet. 1907 ging in Dreiwerden eine der vollkommensten deutschen Papierfabriken in Betrieb, in der bessere geglättete und gestrichene Druckpapiere hergestellt werden konnten.
Ende 1923 ist das Unternehmen in eine Familien-Aktiengesellschaft umgewandelt worden. Nach dem Ableben Fritz Weidenmüllers im Jahr 1929 und dem 1931 erfolgten Austritt Oscar Weidenmüllers aus dem Vorstand, waren Dr. jur. Erwin Stülpnagel und Johannes Weidenmüller Eigentümer der Gesellschaft. [01]
1946 sequestriert und 1948 gemäß SMAD-Befehl Nr. 64 enteignet, [02] firmierte der nunmehr volkseigene Betrieb als VEB Papierfabrik Dreiwerden. [03]
2. Bestandsgeschichte
Der Aktenbestand gelangte 1995 in das Staatsarchiv Chemnitz. 2008 wurde die vorhandene Findkartei durch eine Hilfskraft in das Archiv-Verzeichnungsprogramm Augias-Archiv 7.4. übertragen und anschließend klassifiziert. Als neues Findhilfsmittel liegt nunmehr dieses Findbuch vor.
Weitere Unterlagen zur Familiengeschichte, sowie zahlreiche technische Materialen sind im Sächsischen Wirtschaftsarchiv in Leipzig überliefert.
3. Bestandsanalyse
Überliefert sind Unterlagen zur Umwandlung der Gesellschaft in eine Aktiengesellschaft, Geschäftsberichte, Bilanzen, Buch- und Betriebsprüfungsberichte, Grundstücks- und Gebäudeunterlagen, Gebäude-, Maschinen- und Inventarschätzungen, Steuer- und Versicherungsnachweise, über Wasser-, Energie- und Eisenbahnanlagen, Personallisten, Betriebsordnung, Nachweise über Leistungen aus sozialen Stiftungen und Wohlfahrtsvereinen, Statistiken über die Produktion, Umsätze und Export und eine betriebsgeschichtliche Sammlung mit Festschriften zu Firmenjubiläen und Fotos.
[01] 31098: H II/433, H I/103
[02] A-Liste des Landes Sachsen, Kreis Rochlitz, Nr. 85:
[03] Vgl. Bestand 31099
In den Jahren 1840 bis 1856 betrieb Franz Eduard Weidenmüller gemeinsam mit seiner Mutter eine kleine Spinnerei in Rebesgrün. 1857 siedelte er nach Zwickau über und war an einer größeren Spinnerei beteiligt, die bald darauf in eine Papierfabrik umgebaut und unter der Fa. Weidenmüller & Morgner betrieben wurde. 1865 kaufte Weidenmüller vom sächsischen Staat die frühere königliche Silberschmelze Antonsthal bei Schwarzenberg und erbaute dort in den folgenden Jahren eine Holzstofffabrik, die Anfang 1868 unter der am 1. Nov. 1867 im Schwarzenberger Gerichtsamt eingetragenen Firma F. E. Weidenmüller den ersten Holzstoff lieferte. 1872 wurde der Besitz erweitert, 1874/75 eine zweite Holzstoff- und Pappenfabrik mit dem Namen "Pappenfabrik Hirschstein" erbaut. 1883 ist eine erste Papierfabrik in Antonsthal errichtet worden, die im Sept. 1884 das erste Druckpapier lieferte. Im Jahre 1887 erwarb Weidenmüller die in Dreiwerden an der Zschopau, zur Grube "Alte Hoffnung Erbstollen" zu Schönborn gelegenen Mühlengrundstücke und Wasserkräfte und baute diese zu einer Holzschleiferei aus. Der erzeugte Holzstoff wurde im Stammhaus Antonsthal zu Druckpapier verarbeitet. Anfang 1892 ging eine zweite Schleiferei in Betrieb. Kurz vor seinem Tode im Jahr 1892 verkaufte F. E. Weidenmüller seine Werke an vier seiner Söhne. In den nachfolgenden Jahren wurden weitere Holzschleifereien in Wittigsthal und Dreiwerden sowie 1897/98 eine zweite Papierfabrik in Antonsthal errichtet. 1907 ging in Dreiwerden eine der vollkommensten deutschen Papierfabriken in Betrieb, in der bessere geglättete und gestrichene Druckpapiere hergestellt werden konnten.
Ende 1923 ist das Unternehmen in eine Familien-Aktiengesellschaft umgewandelt worden. Nach dem Ableben Fritz Weidenmüllers im Jahr 1929 und dem 1931 erfolgten Austritt Oscar Weidenmüllers aus dem Vorstand, waren Dr. jur. Erwin Stülpnagel und Johannes Weidenmüller Eigentümer der Gesellschaft. [01]
1946 sequestriert und 1948 gemäß SMAD-Befehl Nr. 64 enteignet, [02] firmierte der nunmehr volkseigene Betrieb als VEB Papierfabrik Dreiwerden. [03]
2. Bestandsgeschichte
Der Aktenbestand gelangte 1995 in das Staatsarchiv Chemnitz. 2008 wurde die vorhandene Findkartei durch eine Hilfskraft in das Archiv-Verzeichnungsprogramm Augias-Archiv 7.4. übertragen und anschließend klassifiziert. Als neues Findhilfsmittel liegt nunmehr dieses Findbuch vor.
Weitere Unterlagen zur Familiengeschichte, sowie zahlreiche technische Materialen sind im Sächsischen Wirtschaftsarchiv in Leipzig überliefert.
3. Bestandsanalyse
Überliefert sind Unterlagen zur Umwandlung der Gesellschaft in eine Aktiengesellschaft, Geschäftsberichte, Bilanzen, Buch- und Betriebsprüfungsberichte, Grundstücks- und Gebäudeunterlagen, Gebäude-, Maschinen- und Inventarschätzungen, Steuer- und Versicherungsnachweise, über Wasser-, Energie- und Eisenbahnanlagen, Personallisten, Betriebsordnung, Nachweise über Leistungen aus sozialen Stiftungen und Wohlfahrtsvereinen, Statistiken über die Produktion, Umsätze und Export und eine betriebsgeschichtliche Sammlung mit Festschriften zu Firmenjubiläen und Fotos.
[01] 31098: H II/433, H I/103
[02] A-Liste des Landes Sachsen, Kreis Rochlitz, Nr. 85:
[03] Vgl. Bestand 31099
50 Jahre F. E. Weidenmüller Antonsthal 1867 - 1917. In den Jahren 1907 - 1917 wurde erbaut die Papierfabrik Dreiwerden, Magdeburg, 1917.
Die 1907 errichtete Papierfabrik Dreiwerden startete gleich mit zwei Voith-Papiermaschinen. Seit 140 Jahren prägten Voith-Produkte Industrien und Regionen. In: Wochenblatt für Papierfabrikatin/2010.
Geschichte der erzgebirgisch-vogtländischen Familie Weidenmüller, zusammengestellt von Dr. K. A. Lindner Crimmitschau, fortgeführt von Dipl.-Ing. R. Weidenmüller, Dinslaken.
Internationale Bibliographie zur Papiergeschichte (IBP):
https://books.google.de/books?id=yKWC-mutH20C&printsec=frontcover&hl=de#v=snippet&q=weidenm%C3%BCller&f=false
(zuletzt aufgerufen am 25.10.2021)
https://www.antonshuette.de/ueber-die-papierindustrie-in-sachsen-ein-nachtrag-zum-jahr-der-industriekultur
(zuletzt aufgerufen am 2.12.2021)
Die 1907 errichtete Papierfabrik Dreiwerden startete gleich mit zwei Voith-Papiermaschinen. Seit 140 Jahren prägten Voith-Produkte Industrien und Regionen. In: Wochenblatt für Papierfabrikatin/2010.
Geschichte der erzgebirgisch-vogtländischen Familie Weidenmüller, zusammengestellt von Dr. K. A. Lindner Crimmitschau, fortgeführt von Dipl.-Ing. R. Weidenmüller, Dinslaken.
Internationale Bibliographie zur Papiergeschichte (IBP):
https://books.google.de/books?id=yKWC-mutH20C&printsec=frontcover&hl=de#v=snippet&q=weidenm%C3%BCller&f=false
(zuletzt aufgerufen am 25.10.2021)
https://www.antonshuette.de/ueber-die-papierindustrie-in-sachsen-ein-nachtrag-zum-jahr-der-industriekultur
(zuletzt aufgerufen am 2.12.2021)
Betriebsgeschichte.- Bilanzen.- Buchprüfungen.- Betriebsprüfungen.- Devisen.- Eisenbahnanschluss.- Energieversorgung.- Wasserversorgung.- Export.- Familiennachlass.- Fotos.- Geschäftsberichte.- Grundbuchauszüge.- Grundstücksangelegenheiten.- Handelsregisterauszüge.- Hauptbücher.- Kriegerehrung 1926.- Kriegsgefangene, Ostarbeiter, Zivilarbeiter.- Lagepläne.- Pachtverträge.- Personalkarten.- Postkarten.- Preise.- Produktion.- Produktionsverlagerung.- Satzung.- Statistiken.- Steuern.- Umsätze.- Umwandlung des Unternehmens in eine Aktiengesellschaft.- Versicherungen.- Vertrauensrat.- Zeichnungen.
1865 kaufte Franz Eduard Weidenmüller vom sächsischen Staat die frühere königliche Silberschmelze Antonsthal bei Schwarzenberg und 1887 die in Dreiwerden an der Zschopau gelegenen Mühlengrundstücke und Wasserkräfte und errichtete an diesen Standorten mehrere Holzstoff-, Pappen- und Papierfabriken. 1907 ging in Dreiwerden eine der vollkommensten deutschen Papierfabriken in Betrieb, in der bessere geglättete und gestrichene Druckpapiere hergestellt werden konnten. Ende 1923 wurde das Unternehmen in eine Familien-Aktiengesellschaft umgewandelt. 1946 sequestriert und 1948 gemäß SMAD-Befehl Nr. 64 enteignet, firmierte der nunmehr volkseigene Betrieb als VEB Papierfabrik Dreiwerden.
- 2008 | Findbuch / Datenbank
- 2024-11-19 | Diese Ausgabe über AWAX 2.0.1.5