Beständeübersicht
Bestand
31136 VEB Vereinigte Baumwollspinnereien und Zwirnereien, Flöha
Datierung | 1664, 1732 - 2006 |
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Benutzung im | Staatsarchiv Chemnitz |
Umfang (nur lfm) | 112,84 |
Bestand enthält auch 323 Archivalien, die aus rechtlichen Gründen hier nicht angezeigt werden können. Bitte wenden Sie sich im Bedarfsfall direkt an das Staatsarchiv Kontaktformular
Einleitung
1. Geschichte des VEB Vereinigte Baumwollspinnereien und Zwirnereien, Flöha und seiner Vorgängerbetriebe
Der VEB Baumwollspinnerei Flöha ist im März 1953 durch Zusammenschluss der Betriebe VEB Baumwollfeinspinnerei und Zwirnerei Plaue bei Flöha mit den v Baumwollspinnereien in Falkenau, Gückelsberg und Hohenfichte entstanden. Die Firma Bernh. Kurt Weber, Flöha wurde zum 25.3.1953 in Volkseigentum überführt und dem VEB Baumwollspinnerei Flöha als Werk Flöha eingegliedert. Der neu gegründete Betrieb war der größte im Kreis Flöha und unterstand zunächst der VVB Baumwoll- und Vigognespinnereien Karl-Marx-Stadt, 1954 dem Ministerium für Leichtindustrie, Hauptverwaltung Baumwolle und Deko in Karl-Marx-Stadt und 1959 der Vereinigung Volkseigener Betriebe Baumwolle, Karl-Marx-Stadt. Im November 1958 bestand der Betrieb VEB Baumwollspinnerei Flöha aus vier Werken (in Plaue, Falkenau, Hohenfichte, Gückelsberg) und dem Lehrkombinat.[01] Die Produktion des 1953 angegliederten Werkes Flöha ist 1958 eingestellt worden. Der VEB Baumwollspinnerei Erdmannsdorf kam als weiteres Werk im Jahr 1960 hinzu.
Mit Wirkung vom 1. Januar 1971 wurde der VEB Vereinigte Baumwollspinnereien und Zwirnereien mit Sitz in Flöha auf Gründungsanweisung der VVB Baumwolle Karl-Marx-Stadt gebildet. Er entstand durch die Zusammenlegung der Betriebe VEB Baumwollspinnerei Flöha, VEB Baumwollspinnerei Karl-Marx-Stadt, VEB Leipziger Baumwollspinnerei Leipzig, VEB Baumwollspinnerei Mittweida, VEB Feinspinnerei Erzgebirge Venusberg, VEB Baumwollspinnerei Zwickau, VEB Zwirnerei Sachsenring Glauchau und VEB Zwirnerei und Nähfadenfabrik Oederan.[02] Diese Betriebe wurden als ökonomisch und juristisch unselbstständige Teilbetriebe fortgeführt. Die Baumwollspinnerei Flöha fungierte als Stammbetrieb. Die Hauptaufgaben des Großbetriebes bestanden in der Produktion von Garnen, Webzwirnen, Nähgarnen und Nähzwirnen, Handarbeitsgarnen, Texturseiden und Reifencordgewebe aus natürlichen und chemischen Rohstoffen sowie Planung, Durchführung und Kontrolle des Produktionsprozesses einschließlich Forschung und Entwicklung, der Investitionstätigkeit, der Beschaffung des Materials, der Produktion und des Absatzes sowie der Herstellung von erforderlichen Kooperationsbeziehungen. Der VEB war zunächst 1971 ein Betrieb der VVB Baumwolle, Karl-Marx-Stadt und seit 1979 ein Betrieb im VEB Kombinat Baumwolle, Karl-Marx-Stadt, das übergeordnete Organ war das Ministerium für Leichtindustrie.
Der VEB Vereinigte Baumwollspinnereien und Zwirnereien war Leitbetrieb der Erzeugnisgruppe DV-Garne, DV-Zwirne, Nähfaden und Handarbeitsgarne.[03] Im 1. Quartal 1980 wurde die Umgestaltung der Leitungsstruktur im VEB VBSZ Baumwollspinnerei Flöha abgeschlossen. Im Ergebnis entstand eine strukturelle Trennung zwischen Großbetriebs- und Stammbetriebsleitung. Als Folge dieser Strukturveränderung ergab sich die Notwendigkeit, die Geschäftsverteilung zwischen den einzelnen Struktureinheiten neu zu regeln.[04] Der Stammbetrieb verfügte über die Betriebsteile: Spinnerei, Karl-Marx-Stadt, Schulstraße 38; Ingenieurbüro Baumwolle, Karl-Marx-Stadt, Schulstraße 38 und Versorgungskontor Baumwolle, Karl-Marx-Stadt, Kantstraße 4.
Betriebsliste des VEB Vereinigte Baumwollspinnereien und Zwirnereien Flöha, Stand per 1.1.1981[05]
Eine Betriebsliste des Kombinates Baumwolle Karl-Marx-Stadt, u. a. mit Aufstellung der Betriebe des VEB VBSZ Flöha vom Stand 1989 findet sich im Anhang der Publikation "Zur Geschichte der Baumwollindustrie Sachsens", herausgeben 1997 vom Verband der Nord-Ostdeutschen Textil- und Bekleidungsindustrie e. V.
1990 erfolgte die Umwandlung des volkseigenen Großbetriebes in die Sächsische Baumwollspinnereien und Zwirnereien AG, Flöha (am 30.6.1992 aufgelöst) und die Teilbetriebe Baumwollspinnerei Flöha GmbH, Baumwollspinnerei Mittweida GmbH, Baumwollspinnerei Zwickau GmbH, Werdauer Lüfter- und Maschinenbau GmbH, Plauener Baumwollspinnerei GmbH und Oederaner Nähfaden GmbH.Zur Geschichte der unmittelbaren Vorgängerbetriebe des VEB Baumwollspinnerei Flöha bis 1953
Zur Wirtschaftsgeschichte im Industriezeitalter und über die Entwicklung der Baumwollindustrie in Sachsen sind bereits in den 1980er Jahren erste Veröffentlichungen erschienen. Hier sei auf Rudolf Forbergers "Die Industrieelle Revolution in Sachsen 1800 – 1861" (erschienen im Akademie-Verlag Berlin, 1982) verwiesen. Seit Mitte der 1980er Jahre waren die Betriebe in der DDR selbst zur Aufarbeitung ihrer Betriebsgeschichte aufgerufen. Die geplante Herausgabe einer Betriebsgeschichte des sozialistischen Großbetriebes VEB VBSZ Flöha unter dem Titel "Dem Morgenrot entgegen ... Geschichte des VEB Vereinigte Baumwollspinnereien und Zwirnereien Baumwollspinnerei Flöha" kam jedoch im Jahr 1989 nicht zustande. Das druckreife Manuskript, einschließlich der Bildanlagen, ist im Bestand DY 78 Verlag Tribüne im Bundesarchiv überliefert.[06] Ein Manuskript ohne Bildanlagen befindet sich unter dem Sammlungsgut im Bestand 31136.
1997erschien die Publikation "Zur Geschichte der Baumwollindustrie Sachsens" als Ergebnis eines ABM-Projektes des Verbandes der Nord-Ostdeutschen Textil- und Bekleidungsindustrie e. V., Chemnitz. Darin sind u. a. die Betriebe des VEB Vereinigte Bauwollspinnereinen und Zwirnereien Flöha bis 1990 näher beschrieben. In der 2016 erschienene Publikation "Verlorene Fäden. Denkmale der sächsischen Textilindustrie in den Tälern von Zschopau und Flöha" sind die Bau-, Nutzungs- und Technikgeschichte der Industriestandorte in Erdmannsdorf, Hohenfichte, Plaue, Falkenau, Flöha und Gückelsberg dokumentiert. Nachfolgend sollen, basierend auf den vorgenannten Publikationen, lediglich einige Eckpunkte zur Entwicklung dieser Werke bis zu ihrem Anschluss an den VEB Baumwollspinnerei Flöha 1953 bzw. 1960 aufgeführt werden. Auf weiterführende einschlägige Veröffentlichungen in Publikationen aus dem 19. Jahrhundert, ältere Festschriften der Firmen und neuere Forschungsarbeiten aus den Jahren nach 1990 wird in den Anmerkungen verwiesen.[07]
Die sechs Standorte der Vorgängerbetriebe an den Flussläufen von Flöha und Zschopau gehörten mit zu den frühesten Fabrikgründungen der Baumwollindustrie in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts, die bis zu ihrer Verstaatlichung nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges erfolgreich fortbestanden haben und überregionale Bekanntheit erreichten. Im Betriebsarchiv des VEB VBSZ Flöha sind umfangreiche Archivalien dieser Betriebe bewahrt worden. Baumwollfeinspinnerei und Zwirnerei Plaue bei Flöha,
vormals E. I. Clauß Nachf., Plaue-Bernsdorf[08]
Adresse: (bis 1989) Flöha, Willy-Uhlig-Straße 32;
derzeit: Flöha, Zur Baumwolle 32, 26, 33, 20 und 18
Architekturdenkmal; seit 1979 unter Denkmalschutz stehende typische Industrieanlage im englischen Fabrikstil[09]
Der Standort des Stammbetriebes des VEB VBSZ Flöha gehört zu den ältesten Baumwollspinnereigründungen und ist die am längsten andauernd betriebene Baumwollspinnerei Sachsens. 1809 erwarb Kommerzienrat Christian Gottlieb Seeber, Inhaber der Chemnitzer Kattunmanufaktur Benjamin Pflugbeil & Co., eine Schneidemühle in Plaue bei Bernsdorf (heute Flöha) und errichtete darauf eine Baumwollspinnerei die 1811 ihre Produktion mit englischen Maschinen auf 6000 Spindeln und ca. 160 Arbeitern aufnahm. 1815 übertrug er seine Unternehmen auf seine beiden Schwäger Peter Otto Clauß und Ernst Iselin Clauß. 1826 erfolgt die erste Erweiterung des Betriebes. 1828 trennten sich die Brüder, wobei Peter Otto Clauß die Kattunmanufaktur in Chemnitz unter alter Firma weiterführte und Ernst Iselin Clauß unter seinem Namen die Baumwollspinnerei und Bleiche in Plaue übernahm. Nach dem Tod Ernst Iselin Clauß am 26.12.1864 wurde das Unternehmen von seinem Sohn Ernst Otto Clauß und dem Schwager Karl Louis Uhle (der 1882 ausschied) unter der Firmierung E. I. Clauß in Plaue fortgeführt. Die Geschäftsführung wurde 1886 auf Carl Clauß übertragen. Nach dem Tod von Ernst Otto Clauß am 24.11.1889 wurde die Firma von seiner Witwe, Magdalena Clauß geb. Esche, und den beiden Söhnen unter der Firmierung E. I. Clauß Nachf. weiter betrieben. Am 1. April 1893 übernahm Stephan Clauß die kaufmännische Leitung und verlegte das Verkaufskontor vom Roßmarkt in Chemnitz nach Plaue-Bernsdorf. Nach dessen Tod am 22.2.1925 erbte die Witwe Margarete Clauß gesch. Bernhard, geb. Wesphal (verst. am 19.7.1946 in Plaue) mit ihrem Sohn Gerhard Clauß (geb. 24.9.1917) die Firma. Nach ihrer Eheschließung mit dem Rittmeister a. D. Erich Barfurth wurde dieser als Geschäftsdirektor eingesetzt, die Leitung des Unternehmens lag in den Händen des kaufmännischen und des technischen Direktors der Firma.
Anfang des 20. Jahrhunderts standen Produktionsflächen im Umfang von 11.950 Quadratmetern zur Verfügung, insgesamt waren 31.100 Ringspindeln, 32.808 Selfaktor-Spindeln, 45.000 Ringspindeln und 14.590 Zwirnspindeln im Einsatz. Eine technische Weiterentwicklung des bedeutenden und leistungsfähigen Unternehmens fand seit 1925 nicht mehr statt. Während des Zweiten Weltkrieges wurden in einem Teil des Fabrikareals Flugzeugteile produziert. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der Betrieb zunächst als landeseigener Betrieb treuhänderisch und ab 30. Mai 1947 als VEB Baumwollfeinspinnerei und Zwirnerei Plaue fortgeführt.[10]Baumwollspinnerei Flöha,
von 1817 bis 1919 J. C. Weisbach & Sohn, Flöha;
von 1920 bis 1933 Friedr. Anton Köbke & Co. Aktiengesellschaft, Baumwollspinnerei Zweigwerk Flöha;
von 1934 bis 1953 Baumwollspinnerei Bernh. Kurt Weber, Flöha.
Adresse: Flöha, August-Bebel-Str. 23 (1947), derzeit: Augustusburger Straße 23[11]
Denkmalstatus seit 1983 für Fabrikgebäude von 1856, industriegeschichtlich und ortsgeschichtlich von Bedeutung (nach 1990 denkmalgerecht saniert)[12]
1817 kaufte der Kaufmann und Fabrikbesitzer Johann Christian Weisbach, Inhaber eines Handelsgeschäftes für Baumwolle und Baumwollgarne in Chemnitz[13] , das am Zusammenfluss der Flüsse Flöha und Zschopau liegende Mühlengut um darin eine eigene Baumwollspinnerei zu errichten. [14] 1830 beschäftigte er 200 Personen in seiner Fabrik, darunter 30 Kinder. Mit insgesamt 8200 Spindeln gehörte seine Spinnerei zu den zehn größten mechanischen Baumwollspinnereien im Königreich Sachsen. Zu den Produkten gehörten verschiedene Garnprodukte wie Muletwist und qualitativ hochwertigere Webergarne aus indischer Baumwolle. Nach dem Tod des Firmengründers 1849 führten seine Erben das Unternehmen als Baumwollspinnerei I. C. Weisbach & Sohn fort. Sie verkauften 1910 ihre Geschäftsanteile an den Rittergutsbesitzer Fritz Oskar Hauschild in Hohenfichte, den Enkel des Firmengründers der Baumwollspinnerei Hohenfichte. Die Handelsniederlassung wurde am 20. September 1910 von Chemnitz nach Flöha verlegt. Im Januar 1911 wurden der Kommerzienrat Friedrich Anton Köbke und der Fabrikdirektor Johann Georg Horn, beide in Göppersdorf, zu Geschäftsführern bestellt.[15] Seit 1920 gehörte das Unternehmen der Strumpffabrik Friedr. Anton Köbke & Co., Aktiengesellschaft, Göppersdorf bei Burgstädt, die es als Friedr. Anton Köbke & Co. Aktiengesellschaft, Baumwollspinnerei, Zweigwerk Flöha fortführte.[16] 1934 erwarb der Fabrikbesitzer Bernhard Kurt Weber aus Grünhainichen das Fabrikareal aus der Konkursmasse der Firma Friedrich Anton Köbke AG, Göppersdorf.[17] Er führte das Unternehmen unter der Firma Bernh. Kurt Weber, Flöha weiter. 1944 ist die Spinnerei, in der noch 31 Arbeitskräfte in der Produktion tätig waren, stillgelegt worden. Die Firma wurde zum 25.3.1953 in Volkseigentum überführt und dem VEB Baumwollspinnerei eingegliedert.[18] Der Spinnereibetrieb wurde 1958 endgültig aufgegeben
Baumwollspinnerei Erdmannsdorf,
vormals Arno & Moritz Meister Aktiengesellschaft, Erdmannsdorf
Adresse: Erdmannsdorf (heute Ortsteil von Augustusburg), Kunnersdorfer Str. 1 – 3[19]
Die noch erhaltenen Gebäude der ehemaligen Baumwollspinnerei (Werk I) stehen seit 1994 unter Denkmalschutz. Sie sind baugeschichtlich, industriegeschichtlich und ortsgeschichtlich von Bedeutung.[20]
Die Verarbeitung von Baumwolle in Erdmannsdorf geht auf eine Baumwollspinnmühle (Chemnitzer Str. 1 und 3, das spätere Werk II) der Ernestine Louise Wiede im Jahr 1820 zurück. 1872 pachteten es die Gebrüder Arno und Moritz Meister, um Strumpfgarne und gezwirnte Strickgarne herzustellen. 1926 erwarben sie die Spinnerei.
1822 kauften Gottlieb Ferdinand und Anton Friedrich Dietrich die Mühle an der Uferstraße 8 und 9. Sie errichteten darin eine Baumwollspinnmühle (das spätere Werk III). 1911 kauften Arno und Moritz Meister diese Spinnmühle und errichteten 1922 durch Umbau darin eine moderne Zweizylinderspinnerei.
1832 erwarben sie auch die Grundstücke der früheren Obermühle an der Kunnersdorfer Straße 1 und 3 und errichteten darauf 1835 eine Spinnfabrik (das spätere Werk I).
1912 pachteten sie die an der Uferstraße 12 eine frühere Schneidemühle und errichteten eine Verbandwattefabrik (das spätere Werk IV), die sie 1926 käuflich übernahmen.
Die 1865 gegründete offene Handelsgesellschaft Arno & Moritz Meister, Chemnitz ist mit Wirkung vom 1. Oktober 1892 in die Arno & Moritz Meister Aktiengesellschaft umgewandelt worden. Die Firma hatte zunächst ihren Sitz in Chemnitz.[21] Sie verfügte damals über eine Spinnerei in Nieder-Erdmannsdorf, eine Spinnerei und Färberei in Ober-Erdmannsdorf, eine Spinnerei in Wiesa bei Annaberg[22] sowie Hausgrundstücke in Erdmannsdorf und Chemnitz. Der Sitz des Unternehmens ist im Dezember 1895 nach Erdmannsdorf verlegt worden. Anfang 1900 wurde eine Zweigniederlassung in Chemnitz errichtet.[23] 1926 befand sich in Chemnitz, Rathausstraße 4 ein Verkaufskontor.[24]
Durch bauliche Erweiterungen entstand bis zum Ende des 19. Jahrhunderts ein Unternehmen mit Weltruf in dem Garne hervorragender Qualität produziert wurden. Das Unternehmen der Brüder Meister war der größte Arbeitgeber in Erdmannsdorf. Neben den Spinnereien errichteten sie ein umfassendes Sozialsystem für ihre Arbeiter. Bis zum Ausbruch des ersten Weltkrieges konnten sich die Erzeugnisse der Firma auf dem Weltmarkt erfolgreich behaupten. Während des Zweiten Weltkrieges konnte lediglich die Produktion in Verbandwattefabrik und der Zylinderspinnerei aufrechterhalten werden, das Werk I musste 1941 geschlossen werden, die Produktion im Werk II war bereits 1940 eingestellt worden. Im Februar 1946 wurde der Betrieb sequestriert und 1947 den Eigentümern durch die Landesregierung Sachsen zurückgegeben. Seit 1946 konnte die Produktion der Spinnerei wieder aufgenommen werden. 1949 kam es wegen Rohstoffmangels zur Stilllegung der Wattefabrik. Anfang der 1950er Jahre geriet die Aktienspinnerei durch die neu erlassenen Steuergesetze für Kapitalgesellschaften in finanzielle Schwierigkeiten und ging 1952 in Konkurs. Der Betrieb wurde zum 1. Mai 1953 verstaatlicht.[25] Die Verbandwattefabrik, das Werk IV, übernahm 1957 der VEB Textile Verbandmittel Breitenau. Im Rahmen der Konzentration der volkseigenen Wirtschaft erfolgte 1960 der Anschluss der Werke I bis III in Erdmannsdorf an den VEB Baumwollspinnerei Flöha
Baumwollspinnerei Falkenau,
vormals Georg Liebermann Nachfolger Aktiengesellschaft, Falkenau (seit 1941 Baumwollspinnerei Falkenau Aktiengesellschaft)
Adresse: Flöha, Ortsteil Falkenau, Ernst-Thälmann-Str. 39
Technische Denkmale: Spinnereigebäude I, Spinnereigebäude IIa und Spinnereigebäude IIb einer ehemaligen Baumwollspinnerei; das Ortsbild prägender Fabrikkomplex von ortsgeschichtlichem Wert [26]
Am Standort der späteren oberen Fabrik, einer ehemaligen Walkmühle, begründete Adolph Gottlob Fiedler (1771 – 1850) eine Tuchwalke. [27] Die gegenüber liegende Mahlmühle pachtete 1821/22 Carl Louis Beamont, der in einem Anbau die erste Spinnerei errichtete. 1836 kaufte Adolf Gottlob Fiedler Mühle und Spinnmühle, die 1851 abbrannten. An deren Stelle errichtete Eduard Magnus Fiedler ein neues Fabrikgebäude, die spätere Spinnerei I. Daraus entwickelte sich ein Fabrikensemble mit Wohnhaus und Arbeiterwohnungen. 1872 verkauften die Erben des 1864 verstorbenen Eduard Magnus Fiedler die Tuchfabrik an das Konsortium der Sächsischen Floretseide-Spinnerei zu Falkenau, gelegen an der neu erbauten Chemnitz-Komotauer-Eisenbahn, die 1876 ihren Betrieb einstellte und die maschinelle Einrichtung verkaufte. [28] 1879 erwarb der Berliner Unternehmer und Industrielle Georg Liebermann (1844 – 1926) die stillgelegte Tuchfabrik. Er ließ die Fabrik sanieren und mit englischen Maschinen als Baumwollspinnerei ausstatten. Durch Ankauf einer durch Karl Friedrich Schreyer um 1830 gegründeten und seit einigen Jahren stillliegenden Spinnmühle, der späteren unteren Fabrik[29] , erweiterte er bis 1911 seine Fabrik. Er erwarb und errichtete darüber hinaus Wohnhäuser für Beamte und Arbeiter seines Unternehmens, die später als Arbeiter-Vereinigung j. P. zu Falkenau juristisch selbständig unterhalten wurden. Das Unternehmen entwickelte sich zu einem der führenden Unternehmen Sachsens in der Spinnereibranche. Im Jahr 1911 zog sich der Firmengründer Georg Liebermann aus den Geschäften zurück und verkaufte sein Unternehmen an den Fabrikbesitzer Carl Siems in Plaue als persönlich haftenden Gesellschafter und die Kommanditisten Tüllfabrik Flöha Aktiengesellschaft in Plaue bei Flöha, den Geheimen Kommerzienrat Hermann Vogel in Chemnitz, den Fabrikbesitzer Herbert Esche in Chemnitz und den Rechtsanwalt Justizrat Moritz Beutler in Chemnitz, die das Unternehmen zunächst als Kommanditgesellschaft unter der Firma Georg Liebermann Nachf. weiterführten[30] , um es zwei Jahre später, mit Wirkung ab 1. Juli 1913, in eine Aktiengesellschaft umzuwandeln.[31] Um 1930 war die Strumpf- und Trikotagenindustrie in Chemnitz der Hauptabnehmer für die gefertigten Garne und Zwirne. Unter politischem Druck wurde 1941 der Beschluss zur Änderung des Firmennamens in Baumwollspinnerei Falkenau Aktiengesellschaft gefasst und damit der jüdische Familienname Liebermann aus der Firmenbezeichnung gelöscht. Die untere Fabrik wurde 1945 stillgelegt. Das Betriebsvermögen ist 1945 auf Grund des Befehls Nr. 124 beschlagnahmt und durch Befehl Nr. 64 vom 17. April 1948 des Obersten Chefs der Sowjetischen Militär-Administration in Deutschland enteignet worden. Im Zeitraum von März bis Juli 1946 erfolgte die Demontage, eine Wiederanlaufgenehmigung für die Produktion erteilte die Landesregierung Ende 1947.[32] Der zunächst landeseigene, später volkseigene Betrieb Baumwollspinnerei Falkenau wurde zum 1. März 1953 als Werk 2 Falkenau in den neu gegründeten VEB Baumwollspinnerei Flöha eingegliedert. Baumwollspinnerei Gückelsberg,
vormals William Schulz Aktiengesellschaft, Gückelsberg, ehemals G. F. Heymann
Adresse: Flöha, Fabrikweg 4 (Ortsteil Gückelsberg)
Denkmalstatus der Sachgesamtheit der Baumwollspinnerei Gückelsberg seit ca. 1974[33]
1819 gründete Gottlob Ferdinand Heymann (geb. 1794 in Leipzig, verst. 1846 in Lindenhof) seine Baumwollspinnerei nebst Garnhandel und Kommissionsgeschäft in Chemnitz. 1822 verfügte die Firma bereits über 12 Krempelmaschinen, 6 Vorbereitungsmaschinen, 18 Feinspinnmaschinen und eine 8 PS Niederdruckdampfmaschine. In ihr waren 55 Erwachsene und 30 Kinder beschäftigt. Produziert wurden Garne, die in der Strumpfwirkerei weiterbearbeitet wurden. 1828 verlagerte Heymann seine Produktion nach Gückelsberg an der Flöha, das Hauptkontor verblieb bis 1885 in Chemnitz. In Gückelsberg errichtete er ein neues Spinnereigebäude und wenig später weitere Gebäude. Er ließ die ehemalige Walkmühle umbauen, darin Wohnungen für seine Arbeiter und 1859 eine Fabrikschule einrichten. Um 1831 arbeiteten 110 Erwachsene und 46 Kinder in der Spinnerei. Mit dem Bau eines zweiten Spinnereigebäudes 1847 erhöhte sich die Spindelzahl auf 10000. Seine Söhne Ferdinand Richard und Julius Theodor (verst. 1849) traten um 1845 als Teilhaber in das Unternehmen ein und übernahmen nach dem Tod des Vaters im Jahr 1846 die Leitung der Geschäfte. Ferdinand Richard Heymann investierte zwischen 1865 und 1890 in die Vergrößerung und den Ausbau seines Fabrikareals. Als Anerkennung für seine Verdienste wurde er 1883 zum königlich-sächsischen Kommerzienrat ernannt. 1884 traten dessen Söhne Friedrich Ferdinand und Theodor Eugen Heymann als Teilhaber der Firma bei. Kommerzienrat Ferdinand Richard Heymann ist am 22.9.1905 in Gückelsberg verstorben.[34] Die Firmeninhaber verkauften die seit 1917 stillgelegte Fabrik im Jahr 1919[35] aus Altersgründen an den Stadtrat von Zschopau und Direktor der Zschopauer Baumwollspinnerei William Schulz in Zschopau. Das Handelsgeschäft und die Firma wurden durch William Johannes Schulz in Zschopau als persönlich haftenden Gesellschafter und weitere vier Kommanditisten erworben und als Kommanditgesellschaft fortgeführt.[36] W. Schulz nahm nach dem Kauf die Produktion wieder auf, modernisierte die Betriebsanlagen und baute weiter Arbeiterwohnungen. Die Firma produzierte beste Makogarne für die Herstellung feinster Strümpfe und erlangte den Ruf einer Qualitätsspinnerei. Mitte der 1920er Jahre begann die Spinnerei mit der Verarbeitung von Zellwolle, wofür ein drittes Spinnereigebäude erforderlich wurde. Im Oktober 1927 erfolgte Umwandlung der Kommanditgesellschaft zur Aktiengesellschaft, die unter der Firma Baumwollspinnerei Gückelsberg William Schulz Aktiengesellschaft fortgeführt wurde.[37] Hauptaktionär und Vorstand war William Schulz (verst. 1931). Nach dessen Tod übernahm sein Sohn Johann Georg Schulz die Leitung des Unternehmens. 1932 pachtete das Unternehmen die Spinnerei Schweizerthal AG, die sie 1933 als Zweigwerk Schweizerthal i. Sa. in Betrieb nahmen und 1936 kaufte. (1943: Werk II Alt- und Neu-Schweizerthal).[38] 1937 produzierten im Werk Flöha (Gückelsberg) 25524 Spindeln und im Werk Schweizertal 27168 Spindeln. In beiden Werken waren 611 Persoenen, davon 53 Angestellte beschäftigt. Während des Zweiten Weltkrieges wurde die Produktion wieder auf Viskoseverarbeitung umgestellt. Nach Kriegsende wurde der Betrieb sequestriert und durch Volksentscheid vom 30. Juni 1946 zu Gunsten des Landes Sachsen enteignet.[39] Das Werk in Flöha-Gückelsberg firmierte seit 1948 als VEB Baumwollspinnerei Gückelsberg und wurde 1953 dem VEB Baumwollspinnerei Flöha eingegliedert. Das Werk Schweizerthal wurde ausgegliedert und firmierte von 1948 bis 1953 als VEB Baumwollspinnerei Schweizerthal, Schweizerthal. [40]VEB Baumwollspinnerei Hohenfichte,
vormals Max Hauschild, Hohenfichte
Adresse: Hohenfichte (Ortsteil der Gemeinde Leubsdorf), Fabrikweg 1a[41]
1833 erwarb der damals 28jährige Max [Maximilian] Hauschild (geb. 1805, verst. 1877) in Hohenfichte ein an der Flöha gelegenes Mühlengrundstück mit dem Recht zur Wasserkraftnutzung, auf dem er eine Spinnerei erbaute.[42] Damit gehört der Standort ebenfalls mit zu den frühen Baumwollspinnereien Sachsens. Das Unternehmen führte Maximilian Hauschild bis 1853 gemeinsam mit seinem vermögenden Teilhaber Wilhelm Pansa unter der Firma Pansa & Hauschild mit Sitz in Chemnitz. Die kaufmännische Leitung des Unternehmens befand sich in Chemnitz. Das Unternehmen spezialisierte sich recht bald auf die Herstellung gezwirnter Garne, insbesondere Strickgarne und Häkelgarne. Durch Vergrößerung des Grundbesitzes wurden seit Ende der 1830er Jahre und zwischen 1853 bis 1859 Baumaßnahmen und umfangreiche Gebäudeerweiterungen auf dem Fabrikareal möglich. Ende 1863 wurde Maximilian Eugen Hauschild, Hohenfichte Mitinhaber der Firma. Seit dem 1. Januar 1869 trat Paul Oscar Hauschild, Chemnitz als Mitinhaber der Firma bei. Der Senior nahm seinen Wohnsitz in seiner Geburtsstadt Dresden.[43] Erst 1875 erhielt die Firma über eine Zweiggleisanlage direkten Anschluss an die neueröffnete Eisenbahnlinie Chemnitz – Komotau, was die Verlagerung des Verkaufskontors und Firmensitzes nach Hohenfichte ermöglichte. In den Jahren 1878 bis 1888 erfolgte die Vergrößerung der Zwirnerei durch Errichtung eines weiteren Fabrikneubaus und die Installation elektrischer Beleuchtung im gesamten Fabrikareal. Daneben bestanden bereits drei Spinnereigebäude mit entsprechenden Turbinenantriebseinrichtungen bzw. Dampfmaschinen. Die Baumwoll-Zwirnerei und Spinnerei Max Hauschild prägte den gesamten Ort Hohenfichte. Für die Arbeiter der Fabrik sind von den Firmeninhabern zahlreiche Wohnhäuser errichtet worden. Nach 1875 wurde mit Stiftungsmitteln Maximilian Eugen Hauschilds eine eigene Kirche in Hohenfichte nach Plänen der Architekten Rudolf Schilling und Julius Graebner, Dresden errichtet.[44] Zur Jahrhundertwende war das Unternehmen ein musterhafter Großbetrieb. Das Fabrikpersonal, das im Jahre 1868 noch 290 Arbeiter und Angestellte betrug, erhöhte sich auf 724 Personen im Jahr 1910.
Ende 1902 trat Max Julius Hauschild (geb. 1873 in Chemnitz, verst. 1949 in Kreuzlingen/Schweiz) der Gesellschaft bei. Nachdem 1905 Paul Oscar Hauschild und Anfang 1906 der Geheime Kommerzienrat Max Eugen Hauschild aus der Gesellschaft ausgetreten waren, führte der Kaufmann Max Julius Hauschild das Unternehmen als Einzelkaufmann fort. 1936 trat sein Sohn Maximilian Oscar Richard Alfred Hauschild (geb. 1902 in Grünberg, verst. 1993 in Vaduz/Lichtenstein) der väterlichen Firma als Gesellschafter bei, für die er bereits 1931 Prokura erteilt bekommen hatte. Der Vater Max Julius Hauschild schied mit Wirkung vom 1. Mai 1937 aus der Unternehmen aus. Mit Wirkung vom 1. Januar 1938 wurden der Direktor Victor Clauß, Chemnitz und der Buchhalter Reinhard Thiele, Hohenfichte als Prokuristen der Firma im Handelsregister eingetragen.
Mit Beginn des Zweiten Weltkrieges sind in der Fabrik russische Baumwolle und verstärkt Zellwolle verarbeitet worden. Anfang 1945 wurde das Werk für eine Rüstungsproduktion vorbereitet. Nach Kriegsende sind diese Anlagen demontiert, der Betrieb sequestriert und durch Volksentscheid vom 30. Juni 1946 zu Gunsten des Landes Sachsen enteignet worden. [45] Er firmierte seit 1948 als VEB Baumwollspinnerei Hohenfichte. 1953 erfolgte die Eingliederung in den VEB Baumwollspinnerei Flöha als Werk Hohenfichte.[46]2. Bestandsgeschichte
Aufgrund seiner gesellschaftlichen Bedeutung innerhalb des Industriezweiges und auf Kreisebene wurde der Betrieb VEB VBSZ Flöha auf Grundlage der Grundsätze der Wertermittlung für die Aufbewahrung und Kassation von Schriftgut der sozialistischen Epoche in der DDR, herausgegeben vom Ministerium des Innern, Staatliche Archivverwaltung 1964, in die Wertkategorie I eingestuft. Auf Grundlage der Verordnung über das staatliche Archivwesen vom 11. März 1976 war damals das Staatsarchiv Dresden für die fachliche Anleitung und Kontrolle einschließlich Archivierung des Archivgutes verantwortlich. Die Zusammenarbeit mit dem Verwaltungsarchiv des Betriebes ist seit dem Jahr 1977 belegt. Bereits damals wurde eine Übergabe des Archivgutes der fünf kapitalistischen Vorgängerbetriebe angestrebt. Der wiederholt vorgetragenen Forderung des Staatsarchivs Dresden zur planmäßigen Übergabe des historischen Archivgutes bis 1992 kam der Betrieb bis zu seiner Abwicklung leider nicht nach. Die im September 1994 dem Staatsarchiv übergebenen Akten waren lediglich über eine wenig aussagekräftige Abgabeliste, ohne Provenienzangaben und oft ohne Angabe des zeitlichen Umfangs erschlossen. Die Überlieferung von ca. 122 lfm Akten und Sammlungsgut gelangte völlig ungeordnet in das Staatsarchiv Chemnitz.
Im Zuge der Abwicklung des Unternehmens sind darüber hinaus betriebliche Unterlagen der Sächsischen Baumwollspinnereien und Zwirnereien AG i. L. Flöha unter den THA/BvS-Nr. 1900 und 1901 an das DISOS-Landesdepot Sachsen gelangt. Die zwischenzeitlich vom Sächsischen Staatsarchiv als archivwürdig bewerteten Akten wurden in den Jahren 2017 und 2018 im Auftrag der Bundesanstalt für vereinigungsbedingte Sonderaufgaben von der Rhenus Office Systems GmbH an das Staatsarchiv Chemnitz übergeben. Eine Nachlieferung erfolgte 2020.
Im Zuge von Recherchen und Teilbearbeitungen sind im Staatsarchiv Chemnitz bis 2011 einige Überlieferungsteile neu verzeichnet worden. Im Jahr 2020 erfolgte die Retrokonversion der Findmittel im Rahmen eines DFG-Projektes und eine Nachbearbeitung von ca. 25 lfm Akten , die Klassifikation des Gesamtbestandes sowie die Erarbeitung dieser Findbucheinleitung durch die Bestandsverantwortliche Viola Dörffeldt.
Im Rahmen eines Projektes sind die historischen Fotografien aus dem Zeitraum vor 1918 im "Bildquelleninventar zur sächsischen Industriegeschichte bis 1918" datenbankgestützt erfasst und beschrieben worden. Diese mit der Archivsoftware Faust erstellte Datenbank befindet sich im Sächsischen Wirtschaftsarchiv Leipzig. Die erfassten Daten sind von Dr. Ulrich Heß 2007 im Leipziger Universitätsverlag als CD-ROM mit Begleitheft veröffentlicht worden. Im Zuge der Projektbearbeitung im Staatsarchiv Chemnitz sind auch Fotografien aus dem Bestand 30136 VEB VBSZ Flöha und Vorgänger im Bestand 39078 Fotosammlung zum "Bildquelleninventar zur sächsischen Industriegeschichte bis 1918" erfasst, beschrieben und in diesem Zusammenhang einer separaten Lagerung zugeführt worden. Jüngere Fotografien verblieben im ursprünglichen Bestandszusammenhang.
3. Bestandsanalyse
Der Bestand enthält Unterlagen des VEB Baumwollspinnerei Flöha und seiner Werke in den Orten (bzw. heutigen Ortsteilen) Plaue und Flöha, Falkenau, Erdmannsdorf, Gückelsberg und Hohenfichte einschließlich deren Vorgängerbetrieben sowie der 1990 gegründeten Sächsischen Baumwollspinnereien und Zwirnereien Aktiengesellschaft, Flöha (THA/BvS-Nr. 1900) und der Baumwollspinnerei Flöha GmbH (THA/BvS-Nr. 1901) mit den Werken Baumwollspinnerei Flöha, Baumwollspinnerei Falkenau, Baumwollspinnerei Hohenfichte, Baumwollspinnerei Erdmannsdorf, Baumwollspinnerei Gückelsberg und Heizwerk.
Die Überlieferung enthält in der Regel aus der Provenienz der Vorgängerbetriebe Geschäftsberichte, Aufsichtsratsprotokolle bzw. Unterlagen der Inhaber, Geschäftsbücher, Bilanzen, Steuer- und Versicherungsunterlagen, Nachweise über Grundbesitz, Gebäude und Anlagen, Personalbücher, Unterlagen über Arbeitsbedingungen, Arbeitsordnungen, soziale Einrichtungen und Betriebskrankenkassen, Produktion und Materialbeschaffung, Absatz und betriebsgeschichtliche Sammlungen, darunter Festschriften und Fotos.
Überliefert sind auch Unterlagen des Verbandes Sächsischer Industrieller, Ortsverband Chemnitz und der Vereinigung Sächsischer Spinnerei-Besitzer j. P. und der Bezirksgruppe der Fachgruppe Baumwollspinnerei, einem Nachfolger des 1836 gegründeten Vereins Sächsischer Baumwollspinner, zu dessen Mitgliedern u. a. die Inhaber der Firmen E. I. Clauß Nachf. in Plaue, C. F. Heymann in Gückelsberg, Max Hauschild in Hohenfichte und I. C. Weißbach in Flöha zählten.
Aus der Zeit nach der Verstaatlichung der Betriebe sind Unterlagen zu Organisation und Leitung, Planung, Beschaffung, Produktion und Absatz, Wissenschaft und Technik sowie Kader, Arbeit, Berufsausbildung in den VEB überliefert. Darüber hinaus enthalten sind Betriebszeitungen und betriebsgeschichtliche Sammlungen.
Die Überlieferung des Nachfolgeunternehmens, der Baumwollspinnerei Flöha GmbH, enthält u. a. Unterlagen der Geschäftsführung und zur Holding, Arbeitskräftestatistiken, Berufsausbildung, Erwachsenenqualifizierung, Meisterausbildung, Personalunterlagen, Löhne und Gehälter, Einsatz und Qualifizierung ausländischer Arbeitskräfte, Projektunterlagen und Nachweismittel des Betriebsarchivs.
Die Überlieferung des Nachfolgeunternehmens, der Sächsischen Baumwollspinnereien und Zwirnereien AG, enthält Unterlagen der Tochterunternehmen Baumwollspinnerei Mittweida GmbH (THA/BvS-Nr. 1887), Werdauer Lüfter- und Maschinenbau GmbH (THA/BvS-Nr. 1177), Leipziger Baumwollspinnerei GmbH (THA/BvS-Nr. 1845), Feinspinnerei Erzgebirge Venusberg GmbH (THA/BvS-Nr. 1899), Baumwollspinnerei Flöha GmbH (THA/BvS-Nr. 1901), Oederaner Nähfaden GmbH (THA/BvS-Nr. 1902), Baumwollspinnerei Zwickau GmbH (THA/BvS-Nr. 1909), Zwirnerei Sachsenring Glauchau GmbH (THA/BvS-Nr. 1912), Plauener Baumwollspinnerei GmbH (THA/BvS-Nr. 1923) und Sächsische Baumwollspinnerei GmbH, Flöha (BvS-Nr. 18291), u. a. zur Umwandlung in Kapitalgesellschaften, Bilanzen und Jahresabschlüsse der Aktiengesellschaft und deren Tochtergesellschaften, Lageberichte, Sanierungskonzepte, Aufsichtsrat, Wertermittlungsgutachten und Kaufverträge für Grundstücke und Gebäude, Personal, Absatzverträge, Liquidation und der Zusammenarbeit mit Betriebsrat, Vorstand, Rechtsanwälten, Treuhandanstalt und Wirtschaftsverbänden.
4. Quellen und Literatur
Korrespondierende Bestände im Sächsischen Staatsarchiv:
Bestand 11541 Industrieverwaltungen Sachsen, IV Spinnereien 21
Bestand 20940 VEB Leipziger Baumwollspinnerei
Bestand 30044 Amtshauptmannschaft Flöha
Bestand 30359 Bezirksschulamt Flöha
Bestand 30405 Kreistag/Kreisrat Flöha
Bestand 30413 Bezirkstag und Rat des Bezirkes Karl-Marx-Stadt,
u. a. Nr. 3851:
Erfassung und Erhaltung von im Bezirk vorhandenen Denkmalen, Baudenkmalen und Gedenkstätten der Arbeiterbewegung (1961 – 1968) mit 9 Fotos einer 3000 PS-Dampfmaschine im VEB Baumwolle Flöha, Werk Plaue;
Bestand 30464 Bezirksvertragsgericht Karl-Marx-Stadt, Nr. 5629, 6386 (u. a. Registerakten der volkseigenen Wirtschaft Bezirk Karl-Marx-Stadt);
Bestand 30887 Unterhaltungsgenossenschaft für die Zschopau in Flöha
Bestand 30912 VVB (L) Textil Chemnitz und Vorgänger;
Bestand 30914 VVB IZL Baumwolle, Karl-Marx-Stadt und Vorgänger;
Bestand 30928 VEB Kombinat Baumwolle, Karl-Marx-Stadt und Vorgänger;
Bestand 31127 VEB Baumwollspinnerei, Karl-Marx-Stadt und Vorgänger;
Bestand 31137 VEB Zwirnerei Sachsenring, Glauchau (einschl. Vorgänger und Nachfolger);
Bestand 31151 Plauener Baumwollspinnerei, Plauen;
Bestand 31178 VEB Baumwollspinnerei Zwickau und Vorgänger;
Bestand 31640 SED-Ortsleitung Flöha;
Bestand 31800 SED-Grundorganisation VEB Vereinigte Baumwollspinnereien und Zwirnereien Flöha;
Bestand 33005 Muldenwassergenossenschaft Chemnitz
Bestand 33041 Kreisdirektion Zwickau
Bestand 33369 VEB Feinspinnerei Erzgebirge, Venusberg;
Bestand 33370 VEB Zwirnerei und Nähfadenfabrik Oederan;
Bestand 33461 VEB Baumwollspinnerei Mittweida und Nachfolger;
Bestand 39078 Fotosammlung zum "Bildquelleninventar zur sächsischen Industriegeschichte bis 1918" im Staatsarchiv Chemnitz.Literaturauswahl:
Sachsen in Bildern : lithografirte Abbildungen der Städte Sachsens, bedeutender und wichtiger Dörfer, merkwürdiger und interessanter Strassen, Plätze, Kirchen, Schlösser, Gebäude, Monumente, Fernsichten, Fabriken, Mühlen, Berg-, Eisen- und anderer Werke; mit geschichtlich und statistisch erläuterndem Text; [Chemnitz und seine Umgebung], Verfasser Wieck, Friedrich Georg, Ausgabe [Nachdr. der Ausg.] Chemnitz, Haecker, 1841/42 [mit einem Nachwort von Gert Richter, Leipzig: Repr.-Verl., 1990].
Denkschrift zum 75jährigen Jubiläum der Gründung der Fabrikanlagen von Max Hauschild in Hohenfichte 1833 - 1908, Dresden.
Ernst Stephan Clauß: Ein Jahrhundert Baumwollfeinspinnerei 1809-1909 E. I. Clauss Nachf. (Festschrift), Plaue bei Flöha 1909. Klischees und Druck: Dr. Tenkler & Co., Leipzig .
Nachtrag zur Festschrift: Ein Jahrhundert Baumwollspinnerei 1809 - 1909. Bilder vom Festumzug und von den Festgeschenken zur Feier des 100jährigen Bestehens der Spinnerei Plaue am 5. Juni 1909". Klischees und Druck: Dr. Tenkler & Co., Leipzig.
Martin, Rudolf: Jahrbuch des Vermögens und Einkommens der Millionäre im Königreich Sachsen, 1912.
Denkschrift zur Hundert-Jahrfeier der Firma G. F. Heymann, Baumwollspinnerei, Gückelsberg (Flöhatal), 1819 - 1919, Chemnitz.Festschrift 150 Jahre Baumwollspinnerei Plaue, 1809 – 1959.
Forberger, Rudolf : Die Industrieelle Revolution in Sachsen 1800 – 1861, 2 Bände, Akademie-Verlag Berlin, 1982.
Zur Geschichte der Baumwollindustrie Sachsens [Hrsg.:]Verband der Nord-Ostdeutschen Textil- und Bekleidungsindustrie e. V. – Chemnitz, 1997. – 208 S.
Sylvia Berger: Soziales Unternehmertum zwischen dem 19. und dem beginnenden 20. Jahrhundert am Beispiel der Baumwollspinnerei Clauß in Plaue, 2001.
Könitz, Rita: Vergessene Fäden : Dokumentation der historischen Spinnmühlen im Flöha- und Zschopautal / Rita Könitz ; Claudia Hamann - Dresden ; Chemnitz, 2005.
Schreiter, Lothar: Unsere Wälder, die Kohlwiese, die Baumwollspinnerei Plaue : Die langjährige Geschichte des uns umgebenden Waldes; Flößer, Köhler und Färber auf dem Platz der späteren Baumwollspinnerei; von der Kattunmanufaktur zum Industriebetrieb / Lothar Schreiter ; Gert Clausnitzer ; Verein Stadtgeschichte Flöha [Hrsg.] - Flöha : Verein Stadtgeschichte Flöha, 2005. - 47 S. : zahlr. Ill.
(Chronikblätter des Vereins Stadtgeschichte Flöha)
Brummert/ Fanghänel/ Geißler/ Strobel (Hrsg.): Plaue - bestand im wandel, Chemnitz 2006
Rainer Karlsch, Michael Schäfer: Wirtschaftsgeschichte Sachsens im Industriezeitalter, Leipzig 2006
Schreiter, Lothar : Ägyptisch Maco : eine Fabrik verändert das ganze Dorf / Lothar Schreiter. Hrsg.: Stadtverwaltung Flöha - Flöha : Stadtverwaltung Flöha, 2015. - 122 S. : Ill.
Verlorene Fäden : Denkmale der sächsischen Textilindustrie in den Tälern von Zschopau und Flöha / herausgegeben von Helmut Albrecht - Chemnitz : Zweckverband Sächsisches Industriemuseum, 2016. - 261 Seiten : Illustrationen (Industriearchäologie ; 16)
Kooperation und Effizienz im Dienste des Eroberungskrieges : die Organisation von Arbeitseinsatz, Soldatenrekrutierung und Zwangsarbeit in der Region Chemnitz 1939 bis 1945 / Silke Schumann - Göttingen : Vandenhoeck & Ruprecht, 2016. - 436 Seiten
(Schriften des Hannah-Arendt-Instituts für Totalitarismusforschung ; Band 61
Chemnitzer Unternehmer während der Frühindustrialisierung 1800 - 1871 / WolfgangUhlmann - Beucha : Sax - Verl., 2010. - 208 S. : Ill : 1 CD
(Veröffentlichungen des Sächsischen Wirtschaftsarchivs ; 8)
Chemnitzer Unternehmen während der Hochindustrialisierung 1871 - 1914 / WolfgangUhlmann - Beucha ; Markkleeberg : Sax-Verlag, 2018. - 316 Seiten : Illustrationen
(Veröffentlichungen des Sächsischen Wirtschaftsarchivs ; Reihe A, Beiträge zur Wirtschaftsgeschichte Sachsens, Band 12)
Internetseiten (zuletzt aufgerufen am 25.9.2020/12.10.2020):
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Liste_der_technischen_Denkmale_im_Landkreis_Mittelsachsen_(F%E2%80%93G)
http://www.albert-gieseler.de/dampf_de/firmen2/firmadet28889.shtml
https://de.wikisource.org/wiki/Die_Baumwollspinnerei_mit_Strickgarnfabrik_und_Bleiche_von_Max_Hauschild_in_Hohenfichte_bei_Augustusburg
https://saebi.isgv.de/biografie/Max_Hauschild_sen._(1804-1877)
http://www.isgv.de/saebi/
http://www.hohenfichte.de/Baumwolle.htm
https://de.wikipedia.org/wiki/Georg_Liebermann
https://stadttour-oederan.de/de/Attraktion/Adolf_Gottlieb_auch_Gottlob_Fiedler-350
https://de.wikisource.org/wiki/Tuchfabrik_von_Adolph_Gottlob_Fiedler_in_Falkenau
5. Abkürzungen
[01] Bestand 31136, Nr. 262.
[02] Vgl. Statut, in Bestand 31136, Nr. 119 und VEB-Registerakte
[03] Bestand 31136, Nr. 18 (1973)
[04] Bestand 31136, Nr. 1252, Erarbeitung und Aktualisierung von Geschäftsverteilungsplänen, 23.5.1980; Bestand 31136, Nr. 101 (Hauptstruktur der Leitung des VEB VBSZ und des Stammbetriebes, Juli 1984).
[05] Bestand 31136, Nr. 1252.
[06] DY 78 Verlag Tribüne: Nr. 9511 – 9513 und 9721.
[07] Vgl. Einleitung Pkt. 4 Quellen und Literatur.
[08] Vgl. Uhlmann, Wolfgang: "Vor 175 Jahren geboren: Ernst Iselin Clauß" in Erzgebirgische Heimatblätter Heft 3 von 2018.- Verlorene Fäden : Denkmale der sächsischen Textilindustrie in den Tälern von Zschopau und Flöha / herausgegeben von Helmut Albrecht - Chemnitz : Zweckverband Sächsisches Industriemuseum, 2016. - 261 Seiten : Illustrationen (Industriearchäologie ; 16), S. 174 – 183.- Ernst Stephan Clauß: Ein Jahrhundert Baumwollfeinspinnerei 1809-1909 E. I. Clauss Nachf. (Festschrift), Plaue bei Flöha 1909.
[09] https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_technischen_Denkmale_im_Landkreis_Mittelsachsen_(F%E2%80%93G)#Flöha,_Stadt
[10] 30102 Amtsgericht Augustusburg, Nr. 770 (HR Blatt 165, umgeschrieben nach HRA 14).
[11] Verlorene Fäden : Denkmale der sächsischen Textilindustrie in den Tälern von Zschopau und Flöha / herausgegeben von Helmut Albrecht - Chemnitz : Zweckverband Sächsisches Industriemuseum, 2016. - 261 Seiten : Illustrationen (Industriearchäologie ; 16, S. 198 – 209).- https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_technischen_Denkmale_im_Landkreis_Mittelsachsen_(F%E2%80%93G)#Flöha,_Stadt
[12] https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_technischen_Denkmale_im_Landkreis_Mittelsachsen_(F%E2%80%93G)#Flöha,_Stadt
[13] Bestand 30104 Amtsgericht Chemnitz, Nr. 1412, (HR 504, Firma I. C. Weisbach & Sohn; Chemnitz).
[14] Bestand 31136, Nr.1600, 1601/1.
[15] Bestand 31136, Nr. 955/1.- Bestand 30102 Amtsgericht Augustusburg, Nr. 743 (HR Blatt 280 für Baumwollspinnerei J. C. Weisbach & Sohn m.b.H., Flöha).
[16] Bestand 30102 Amtsgericht Augustusburg, Nr. 947 (HR Blatt 389, umgeschrieben nach HRB 12 für Friedr. Anton Köbke AG, Zweigwerk Flöha).- Bestand 31136, Nr. 1471.
[17] Bestand 31136, Nr. 690.
[18] 30102 Amtsgericht Augustusburg, Nr. 811 (HR Blatt 445 des Amtsgerichts Augustusburg, umgeschrieben nach HRA 106, zuletzt HRA 88 des Amtsgerichts Oederan).
[19] Verlorene Fäden : Denkmale der sächsischen Textilindustrie in den Tälern von Zschopau und Flöha / herausgegeben von Helmut Albrecht - Chemnitz : Zweckverband Sächsisches Industriemuseum, 2016. - 261 Seiten : Illustrationen (Industriearchäologie ; 16), S. 155 – 163.
[20] https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Kulturdenkmale_in_Augustusburg#Erdmannsdorf
[21] Die Aktiengesellschaft war unter Folio [Blatt] 3760 des Handelsregisters der Stadt Chemnitz eingetragen.- Vgl. auch: https://de.wikisource.org/wiki/Arno_%26_Moritz_Meister_in_Chemnitz,_Baumwollspinnerei_und_Zwirnerei_mit_F%C3%A4rberei
[22] Die Zweigniederlassung wurde im Febr. 1893 beim Amtsgericht Annaberg auf Blatt 708 des Handelsregisters eingetragen. Sie wurde nach einem Brand 1893 wieder aufgegeben.
[23] 30102 Amtsgericht Augustusburg, Nr. 843, Nr. 844, 1. Nachtrag: 55, 129, 131(Handelsregister Blatt 158, später HRB 10 zur Firma Arno & Moritz Meister AG, Erdmannsdorf)
[24] Bestand 31136, Nr. 425.
[25] Bestand 30102 Amtsgericht Augustusburg, Nr. 1854 (HRB 10).
[26] https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_technischen_Denkmale_im_Landkreis_Mittelsachsen_(F%E2%80%93G)#Flöha,_Stadt
[27] https://de.wikisource.org/wiki/Tuchfabrik_von_Adolph_Gottlob_Fiedler_in_Falkenau
[28] Bestand 31136. Nr. 1487 und 371.
[29] Bestand 31136, Nr. 1322 (Falkenau Kat.- Nr.43 b)
[30] Bestand 31136. Nr. 1487, AG Augustusburg, Handelsregister Blatt 93.
[31] Bestand 31136, Nr. 1429 (Artikel im Wiener Handelsblatt vom 16.1.11929 zum 50jährigen Firmenjubiläum); vgl. auch: Bestand 31136, Nr. 412.- Bestand 30102 Amtsgericht Augustusburg, Nr. 805 (HR 93, 1911 – 1914).- Bestand 30127 Amtsgericht Oederan, Nr. 581 - 583 (HRB 309, 1913 – 1949).
[32] Liste A, Kreis Flöha, Nr. 4, Urkunde Nr. 882 (in 31136, Nr. 372.
[33] https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_technischen_Denkmale_im_Landkreis_Mittelsachsen_(F%E2%80%93G)#Flöha,_Stadt
[34] Bestand 31136, Nr. 1434, Ferdinand Richard Heymann-Stiftung.- Vgl. auch: "Zur Geschichte der Baumwollindustrie Sachsens".
[35] Bestand 31136, Nr. 1503 und Nr. 1796: Denkschrift zur Hundert-Jahrfeier der Baumwollspinnerei G. F. Heymann am 29. Oktober 1919.
[36] Bestand 30102 Amtsgericht Augustusburg, Nr. 813 (HR Blatt 111, 1905 – 1927).
[37] Amtsgericht Augustusbug, HR 420, später HRB 3, in: Bestand 30102 Amtsgericht Augustusbug, Nr. 752 (1927 - 1935) und Nr. 753 (1938 – 1949).
[38] Bestand 31136, Nr. 1348/1 (Feuerversicherungsschein 1933, Okt. 1932 (mit Lageplan für Baumwollspinnerei Alt- und Neu-Schweizerthal).
[39] Bestand 31136, Nr. 788.- Bestand 30102 Amtsgericht Augustusburg, Nr. 917 (HR 338).- Bestand 30102 Amtsgericht Augustusburg, Nr. 759 (HR 81, HRA 7, 1920 – 1949).- Eine erste Gewerbeanmeldung ist für die Firma Max Hauschild, Spinnerei, Garn- und Zwirngeschäft in Chemnitz vom 24. Dez. 1862 überliefert. Im Handelsregister des Amtsgerichts der Stadt Chemnitz ist die Firma Max Hauschild in Chemnitz ab 1862 unter Folio 338 eingetragen gewesen. Ab Februar 1876 wurde sie, nun mit Sitz in Hohenfichte, beim Handelsregister des Amtsgerichts Augustusburg zunächst unter Folio 81, später HRA 7, geführt.
[40] Bestand 30464, Nr. 4736 (HR C Chemnitz/Karl-Marx-Stadt/Land 18) und 30914, Nr. 0069.
[41] Verlorene Fäden : Denkmale der sächsischen Textilindustrie in den Tälern von Zschopau und Flöha / herausgegeben von Helmut Albrecht - Chemnitz : Zweckverband Sächsisches Industriemuseum, 2016. - 261 Seiten : Illustrationen (Industriearchäologie ; 16), S. 166 - 171
[42] Vgl. in: Denkschrift zum 75jährigen Jubiläum der Gründung der Fabrikanlagen von Max Hauschild in Hohenfichte 1833 - 1908, Dresden.- Bis Mitte 1832 war er als Obermeister bei der Firma G. F. Heymann Gückelsberg beschäftigt. Vgl. in Bestand 31136, Nr. 1796: Denkschrift zur Hundert-Jahrfeier der Baumwollspinnerei G. F. Heymann am 29. Oktober 1919, S. 8.
[43] Für seine Verdienste wurde ihm der Albrechtsorden verliehen und der Titels Kommerzienrat anerkannt.- Vgl. auch: https://saebi.isgv.de/biografie/Max_Hauschild_sen._(1804-1877)
[44] 31136, Nr. 1015/1 (1895) und Nr. 1015/2.- Vgl. auch: https://de.wikipedia.org/wiki/Schilling_%26_Graebner
[45] Bestand 31136, Nr. 788.- 30102 Amtsgericht Augustusburg, Nr. 917 (HR 338).- 30102 Amtsgericht Augustusburg, Nr. 759 (HR 81, HRA 7, 1920 – 1949).- Eine erste Gewerbeanmeldung ist für Firma Max Hauschild, Spinnerei, Garn- und Zwirngeschäft in Chemnitz vom 24. Dez. 1862 überliefert. Im Handelsregister des Amtsgerichts der Stadt Chemnitz ist die Firma Max Hauschild in Chemnitz ab 1862 unter Folio 338 eingetragen gewesen. Ab Februar 1876 wurde sie, nun mit Sitz in Hohenfichte, beim Handelsregister des Amtsgerichts Augustusburg zunächst unter Folio 81, später HRA 7, geführt.
[46] Weiterführende Angaben zur Betriebsentwicklung bis 1990 find den sich in: "Zur Geschichte der Baumwollindustrie Sachsens".
1. Geschichte des VEB Vereinigte Baumwollspinnereien und Zwirnereien, Flöha und seiner Vorgängerbetriebe
Der VEB Baumwollspinnerei Flöha ist im März 1953 durch Zusammenschluss der Betriebe VEB Baumwollfeinspinnerei und Zwirnerei Plaue bei Flöha mit den v Baumwollspinnereien in Falkenau, Gückelsberg und Hohenfichte entstanden. Die Firma Bernh. Kurt Weber, Flöha wurde zum 25.3.1953 in Volkseigentum überführt und dem VEB Baumwollspinnerei Flöha als Werk Flöha eingegliedert. Der neu gegründete Betrieb war der größte im Kreis Flöha und unterstand zunächst der VVB Baumwoll- und Vigognespinnereien Karl-Marx-Stadt, 1954 dem Ministerium für Leichtindustrie, Hauptverwaltung Baumwolle und Deko in Karl-Marx-Stadt und 1959 der Vereinigung Volkseigener Betriebe Baumwolle, Karl-Marx-Stadt. Im November 1958 bestand der Betrieb VEB Baumwollspinnerei Flöha aus vier Werken (in Plaue, Falkenau, Hohenfichte, Gückelsberg) und dem Lehrkombinat.[01] Die Produktion des 1953 angegliederten Werkes Flöha ist 1958 eingestellt worden. Der VEB Baumwollspinnerei Erdmannsdorf kam als weiteres Werk im Jahr 1960 hinzu.
Mit Wirkung vom 1. Januar 1971 wurde der VEB Vereinigte Baumwollspinnereien und Zwirnereien mit Sitz in Flöha auf Gründungsanweisung der VVB Baumwolle Karl-Marx-Stadt gebildet. Er entstand durch die Zusammenlegung der Betriebe VEB Baumwollspinnerei Flöha, VEB Baumwollspinnerei Karl-Marx-Stadt, VEB Leipziger Baumwollspinnerei Leipzig, VEB Baumwollspinnerei Mittweida, VEB Feinspinnerei Erzgebirge Venusberg, VEB Baumwollspinnerei Zwickau, VEB Zwirnerei Sachsenring Glauchau und VEB Zwirnerei und Nähfadenfabrik Oederan.[02] Diese Betriebe wurden als ökonomisch und juristisch unselbstständige Teilbetriebe fortgeführt. Die Baumwollspinnerei Flöha fungierte als Stammbetrieb. Die Hauptaufgaben des Großbetriebes bestanden in der Produktion von Garnen, Webzwirnen, Nähgarnen und Nähzwirnen, Handarbeitsgarnen, Texturseiden und Reifencordgewebe aus natürlichen und chemischen Rohstoffen sowie Planung, Durchführung und Kontrolle des Produktionsprozesses einschließlich Forschung und Entwicklung, der Investitionstätigkeit, der Beschaffung des Materials, der Produktion und des Absatzes sowie der Herstellung von erforderlichen Kooperationsbeziehungen. Der VEB war zunächst 1971 ein Betrieb der VVB Baumwolle, Karl-Marx-Stadt und seit 1979 ein Betrieb im VEB Kombinat Baumwolle, Karl-Marx-Stadt, das übergeordnete Organ war das Ministerium für Leichtindustrie.
Der VEB Vereinigte Baumwollspinnereien und Zwirnereien war Leitbetrieb der Erzeugnisgruppe DV-Garne, DV-Zwirne, Nähfaden und Handarbeitsgarne.[03] Im 1. Quartal 1980 wurde die Umgestaltung der Leitungsstruktur im VEB VBSZ Baumwollspinnerei Flöha abgeschlossen. Im Ergebnis entstand eine strukturelle Trennung zwischen Großbetriebs- und Stammbetriebsleitung. Als Folge dieser Strukturveränderung ergab sich die Notwendigkeit, die Geschäftsverteilung zwischen den einzelnen Struktureinheiten neu zu regeln.[04] Der Stammbetrieb verfügte über die Betriebsteile: Spinnerei, Karl-Marx-Stadt, Schulstraße 38; Ingenieurbüro Baumwolle, Karl-Marx-Stadt, Schulstraße 38 und Versorgungskontor Baumwolle, Karl-Marx-Stadt, Kantstraße 4.
Betriebsliste des VEB Vereinigte Baumwollspinnereien und Zwirnereien Flöha, Stand per 1.1.1981[05]
Eine Betriebsliste des Kombinates Baumwolle Karl-Marx-Stadt, u. a. mit Aufstellung der Betriebe des VEB VBSZ Flöha vom Stand 1989 findet sich im Anhang der Publikation "Zur Geschichte der Baumwollindustrie Sachsens", herausgeben 1997 vom Verband der Nord-Ostdeutschen Textil- und Bekleidungsindustrie e. V.
1990 erfolgte die Umwandlung des volkseigenen Großbetriebes in die Sächsische Baumwollspinnereien und Zwirnereien AG, Flöha (am 30.6.1992 aufgelöst) und die Teilbetriebe Baumwollspinnerei Flöha GmbH, Baumwollspinnerei Mittweida GmbH, Baumwollspinnerei Zwickau GmbH, Werdauer Lüfter- und Maschinenbau GmbH, Plauener Baumwollspinnerei GmbH und Oederaner Nähfaden GmbH.Zur Geschichte der unmittelbaren Vorgängerbetriebe des VEB Baumwollspinnerei Flöha bis 1953
Zur Wirtschaftsgeschichte im Industriezeitalter und über die Entwicklung der Baumwollindustrie in Sachsen sind bereits in den 1980er Jahren erste Veröffentlichungen erschienen. Hier sei auf Rudolf Forbergers "Die Industrieelle Revolution in Sachsen 1800 – 1861" (erschienen im Akademie-Verlag Berlin, 1982) verwiesen. Seit Mitte der 1980er Jahre waren die Betriebe in der DDR selbst zur Aufarbeitung ihrer Betriebsgeschichte aufgerufen. Die geplante Herausgabe einer Betriebsgeschichte des sozialistischen Großbetriebes VEB VBSZ Flöha unter dem Titel "Dem Morgenrot entgegen ... Geschichte des VEB Vereinigte Baumwollspinnereien und Zwirnereien Baumwollspinnerei Flöha" kam jedoch im Jahr 1989 nicht zustande. Das druckreife Manuskript, einschließlich der Bildanlagen, ist im Bestand DY 78 Verlag Tribüne im Bundesarchiv überliefert.[06] Ein Manuskript ohne Bildanlagen befindet sich unter dem Sammlungsgut im Bestand 31136.
1997erschien die Publikation "Zur Geschichte der Baumwollindustrie Sachsens" als Ergebnis eines ABM-Projektes des Verbandes der Nord-Ostdeutschen Textil- und Bekleidungsindustrie e. V., Chemnitz. Darin sind u. a. die Betriebe des VEB Vereinigte Bauwollspinnereinen und Zwirnereien Flöha bis 1990 näher beschrieben. In der 2016 erschienene Publikation "Verlorene Fäden. Denkmale der sächsischen Textilindustrie in den Tälern von Zschopau und Flöha" sind die Bau-, Nutzungs- und Technikgeschichte der Industriestandorte in Erdmannsdorf, Hohenfichte, Plaue, Falkenau, Flöha und Gückelsberg dokumentiert. Nachfolgend sollen, basierend auf den vorgenannten Publikationen, lediglich einige Eckpunkte zur Entwicklung dieser Werke bis zu ihrem Anschluss an den VEB Baumwollspinnerei Flöha 1953 bzw. 1960 aufgeführt werden. Auf weiterführende einschlägige Veröffentlichungen in Publikationen aus dem 19. Jahrhundert, ältere Festschriften der Firmen und neuere Forschungsarbeiten aus den Jahren nach 1990 wird in den Anmerkungen verwiesen.[07]
Die sechs Standorte der Vorgängerbetriebe an den Flussläufen von Flöha und Zschopau gehörten mit zu den frühesten Fabrikgründungen der Baumwollindustrie in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts, die bis zu ihrer Verstaatlichung nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges erfolgreich fortbestanden haben und überregionale Bekanntheit erreichten. Im Betriebsarchiv des VEB VBSZ Flöha sind umfangreiche Archivalien dieser Betriebe bewahrt worden. Baumwollfeinspinnerei und Zwirnerei Plaue bei Flöha,
vormals E. I. Clauß Nachf., Plaue-Bernsdorf[08]
Adresse: (bis 1989) Flöha, Willy-Uhlig-Straße 32;
derzeit: Flöha, Zur Baumwolle 32, 26, 33, 20 und 18
Architekturdenkmal; seit 1979 unter Denkmalschutz stehende typische Industrieanlage im englischen Fabrikstil[09]
Der Standort des Stammbetriebes des VEB VBSZ Flöha gehört zu den ältesten Baumwollspinnereigründungen und ist die am längsten andauernd betriebene Baumwollspinnerei Sachsens. 1809 erwarb Kommerzienrat Christian Gottlieb Seeber, Inhaber der Chemnitzer Kattunmanufaktur Benjamin Pflugbeil & Co., eine Schneidemühle in Plaue bei Bernsdorf (heute Flöha) und errichtete darauf eine Baumwollspinnerei die 1811 ihre Produktion mit englischen Maschinen auf 6000 Spindeln und ca. 160 Arbeitern aufnahm. 1815 übertrug er seine Unternehmen auf seine beiden Schwäger Peter Otto Clauß und Ernst Iselin Clauß. 1826 erfolgt die erste Erweiterung des Betriebes. 1828 trennten sich die Brüder, wobei Peter Otto Clauß die Kattunmanufaktur in Chemnitz unter alter Firma weiterführte und Ernst Iselin Clauß unter seinem Namen die Baumwollspinnerei und Bleiche in Plaue übernahm. Nach dem Tod Ernst Iselin Clauß am 26.12.1864 wurde das Unternehmen von seinem Sohn Ernst Otto Clauß und dem Schwager Karl Louis Uhle (der 1882 ausschied) unter der Firmierung E. I. Clauß in Plaue fortgeführt. Die Geschäftsführung wurde 1886 auf Carl Clauß übertragen. Nach dem Tod von Ernst Otto Clauß am 24.11.1889 wurde die Firma von seiner Witwe, Magdalena Clauß geb. Esche, und den beiden Söhnen unter der Firmierung E. I. Clauß Nachf. weiter betrieben. Am 1. April 1893 übernahm Stephan Clauß die kaufmännische Leitung und verlegte das Verkaufskontor vom Roßmarkt in Chemnitz nach Plaue-Bernsdorf. Nach dessen Tod am 22.2.1925 erbte die Witwe Margarete Clauß gesch. Bernhard, geb. Wesphal (verst. am 19.7.1946 in Plaue) mit ihrem Sohn Gerhard Clauß (geb. 24.9.1917) die Firma. Nach ihrer Eheschließung mit dem Rittmeister a. D. Erich Barfurth wurde dieser als Geschäftsdirektor eingesetzt, die Leitung des Unternehmens lag in den Händen des kaufmännischen und des technischen Direktors der Firma.
Anfang des 20. Jahrhunderts standen Produktionsflächen im Umfang von 11.950 Quadratmetern zur Verfügung, insgesamt waren 31.100 Ringspindeln, 32.808 Selfaktor-Spindeln, 45.000 Ringspindeln und 14.590 Zwirnspindeln im Einsatz. Eine technische Weiterentwicklung des bedeutenden und leistungsfähigen Unternehmens fand seit 1925 nicht mehr statt. Während des Zweiten Weltkrieges wurden in einem Teil des Fabrikareals Flugzeugteile produziert. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der Betrieb zunächst als landeseigener Betrieb treuhänderisch und ab 30. Mai 1947 als VEB Baumwollfeinspinnerei und Zwirnerei Plaue fortgeführt.[10]Baumwollspinnerei Flöha,
von 1817 bis 1919 J. C. Weisbach & Sohn, Flöha;
von 1920 bis 1933 Friedr. Anton Köbke & Co. Aktiengesellschaft, Baumwollspinnerei Zweigwerk Flöha;
von 1934 bis 1953 Baumwollspinnerei Bernh. Kurt Weber, Flöha.
Adresse: Flöha, August-Bebel-Str. 23 (1947), derzeit: Augustusburger Straße 23[11]
Denkmalstatus seit 1983 für Fabrikgebäude von 1856, industriegeschichtlich und ortsgeschichtlich von Bedeutung (nach 1990 denkmalgerecht saniert)[12]
1817 kaufte der Kaufmann und Fabrikbesitzer Johann Christian Weisbach, Inhaber eines Handelsgeschäftes für Baumwolle und Baumwollgarne in Chemnitz[13] , das am Zusammenfluss der Flüsse Flöha und Zschopau liegende Mühlengut um darin eine eigene Baumwollspinnerei zu errichten. [14] 1830 beschäftigte er 200 Personen in seiner Fabrik, darunter 30 Kinder. Mit insgesamt 8200 Spindeln gehörte seine Spinnerei zu den zehn größten mechanischen Baumwollspinnereien im Königreich Sachsen. Zu den Produkten gehörten verschiedene Garnprodukte wie Muletwist und qualitativ hochwertigere Webergarne aus indischer Baumwolle. Nach dem Tod des Firmengründers 1849 führten seine Erben das Unternehmen als Baumwollspinnerei I. C. Weisbach & Sohn fort. Sie verkauften 1910 ihre Geschäftsanteile an den Rittergutsbesitzer Fritz Oskar Hauschild in Hohenfichte, den Enkel des Firmengründers der Baumwollspinnerei Hohenfichte. Die Handelsniederlassung wurde am 20. September 1910 von Chemnitz nach Flöha verlegt. Im Januar 1911 wurden der Kommerzienrat Friedrich Anton Köbke und der Fabrikdirektor Johann Georg Horn, beide in Göppersdorf, zu Geschäftsführern bestellt.[15] Seit 1920 gehörte das Unternehmen der Strumpffabrik Friedr. Anton Köbke & Co., Aktiengesellschaft, Göppersdorf bei Burgstädt, die es als Friedr. Anton Köbke & Co. Aktiengesellschaft, Baumwollspinnerei, Zweigwerk Flöha fortführte.[16] 1934 erwarb der Fabrikbesitzer Bernhard Kurt Weber aus Grünhainichen das Fabrikareal aus der Konkursmasse der Firma Friedrich Anton Köbke AG, Göppersdorf.[17] Er führte das Unternehmen unter der Firma Bernh. Kurt Weber, Flöha weiter. 1944 ist die Spinnerei, in der noch 31 Arbeitskräfte in der Produktion tätig waren, stillgelegt worden. Die Firma wurde zum 25.3.1953 in Volkseigentum überführt und dem VEB Baumwollspinnerei eingegliedert.[18] Der Spinnereibetrieb wurde 1958 endgültig aufgegeben
Baumwollspinnerei Erdmannsdorf,
vormals Arno & Moritz Meister Aktiengesellschaft, Erdmannsdorf
Adresse: Erdmannsdorf (heute Ortsteil von Augustusburg), Kunnersdorfer Str. 1 – 3[19]
Die noch erhaltenen Gebäude der ehemaligen Baumwollspinnerei (Werk I) stehen seit 1994 unter Denkmalschutz. Sie sind baugeschichtlich, industriegeschichtlich und ortsgeschichtlich von Bedeutung.[20]
Die Verarbeitung von Baumwolle in Erdmannsdorf geht auf eine Baumwollspinnmühle (Chemnitzer Str. 1 und 3, das spätere Werk II) der Ernestine Louise Wiede im Jahr 1820 zurück. 1872 pachteten es die Gebrüder Arno und Moritz Meister, um Strumpfgarne und gezwirnte Strickgarne herzustellen. 1926 erwarben sie die Spinnerei.
1822 kauften Gottlieb Ferdinand und Anton Friedrich Dietrich die Mühle an der Uferstraße 8 und 9. Sie errichteten darin eine Baumwollspinnmühle (das spätere Werk III). 1911 kauften Arno und Moritz Meister diese Spinnmühle und errichteten 1922 durch Umbau darin eine moderne Zweizylinderspinnerei.
1832 erwarben sie auch die Grundstücke der früheren Obermühle an der Kunnersdorfer Straße 1 und 3 und errichteten darauf 1835 eine Spinnfabrik (das spätere Werk I).
1912 pachteten sie die an der Uferstraße 12 eine frühere Schneidemühle und errichteten eine Verbandwattefabrik (das spätere Werk IV), die sie 1926 käuflich übernahmen.
Die 1865 gegründete offene Handelsgesellschaft Arno & Moritz Meister, Chemnitz ist mit Wirkung vom 1. Oktober 1892 in die Arno & Moritz Meister Aktiengesellschaft umgewandelt worden. Die Firma hatte zunächst ihren Sitz in Chemnitz.[21] Sie verfügte damals über eine Spinnerei in Nieder-Erdmannsdorf, eine Spinnerei und Färberei in Ober-Erdmannsdorf, eine Spinnerei in Wiesa bei Annaberg[22] sowie Hausgrundstücke in Erdmannsdorf und Chemnitz. Der Sitz des Unternehmens ist im Dezember 1895 nach Erdmannsdorf verlegt worden. Anfang 1900 wurde eine Zweigniederlassung in Chemnitz errichtet.[23] 1926 befand sich in Chemnitz, Rathausstraße 4 ein Verkaufskontor.[24]
Durch bauliche Erweiterungen entstand bis zum Ende des 19. Jahrhunderts ein Unternehmen mit Weltruf in dem Garne hervorragender Qualität produziert wurden. Das Unternehmen der Brüder Meister war der größte Arbeitgeber in Erdmannsdorf. Neben den Spinnereien errichteten sie ein umfassendes Sozialsystem für ihre Arbeiter. Bis zum Ausbruch des ersten Weltkrieges konnten sich die Erzeugnisse der Firma auf dem Weltmarkt erfolgreich behaupten. Während des Zweiten Weltkrieges konnte lediglich die Produktion in Verbandwattefabrik und der Zylinderspinnerei aufrechterhalten werden, das Werk I musste 1941 geschlossen werden, die Produktion im Werk II war bereits 1940 eingestellt worden. Im Februar 1946 wurde der Betrieb sequestriert und 1947 den Eigentümern durch die Landesregierung Sachsen zurückgegeben. Seit 1946 konnte die Produktion der Spinnerei wieder aufgenommen werden. 1949 kam es wegen Rohstoffmangels zur Stilllegung der Wattefabrik. Anfang der 1950er Jahre geriet die Aktienspinnerei durch die neu erlassenen Steuergesetze für Kapitalgesellschaften in finanzielle Schwierigkeiten und ging 1952 in Konkurs. Der Betrieb wurde zum 1. Mai 1953 verstaatlicht.[25] Die Verbandwattefabrik, das Werk IV, übernahm 1957 der VEB Textile Verbandmittel Breitenau. Im Rahmen der Konzentration der volkseigenen Wirtschaft erfolgte 1960 der Anschluss der Werke I bis III in Erdmannsdorf an den VEB Baumwollspinnerei Flöha
Baumwollspinnerei Falkenau,
vormals Georg Liebermann Nachfolger Aktiengesellschaft, Falkenau (seit 1941 Baumwollspinnerei Falkenau Aktiengesellschaft)
Adresse: Flöha, Ortsteil Falkenau, Ernst-Thälmann-Str. 39
Technische Denkmale: Spinnereigebäude I, Spinnereigebäude IIa und Spinnereigebäude IIb einer ehemaligen Baumwollspinnerei; das Ortsbild prägender Fabrikkomplex von ortsgeschichtlichem Wert [26]
Am Standort der späteren oberen Fabrik, einer ehemaligen Walkmühle, begründete Adolph Gottlob Fiedler (1771 – 1850) eine Tuchwalke. [27] Die gegenüber liegende Mahlmühle pachtete 1821/22 Carl Louis Beamont, der in einem Anbau die erste Spinnerei errichtete. 1836 kaufte Adolf Gottlob Fiedler Mühle und Spinnmühle, die 1851 abbrannten. An deren Stelle errichtete Eduard Magnus Fiedler ein neues Fabrikgebäude, die spätere Spinnerei I. Daraus entwickelte sich ein Fabrikensemble mit Wohnhaus und Arbeiterwohnungen. 1872 verkauften die Erben des 1864 verstorbenen Eduard Magnus Fiedler die Tuchfabrik an das Konsortium der Sächsischen Floretseide-Spinnerei zu Falkenau, gelegen an der neu erbauten Chemnitz-Komotauer-Eisenbahn, die 1876 ihren Betrieb einstellte und die maschinelle Einrichtung verkaufte. [28] 1879 erwarb der Berliner Unternehmer und Industrielle Georg Liebermann (1844 – 1926) die stillgelegte Tuchfabrik. Er ließ die Fabrik sanieren und mit englischen Maschinen als Baumwollspinnerei ausstatten. Durch Ankauf einer durch Karl Friedrich Schreyer um 1830 gegründeten und seit einigen Jahren stillliegenden Spinnmühle, der späteren unteren Fabrik[29] , erweiterte er bis 1911 seine Fabrik. Er erwarb und errichtete darüber hinaus Wohnhäuser für Beamte und Arbeiter seines Unternehmens, die später als Arbeiter-Vereinigung j. P. zu Falkenau juristisch selbständig unterhalten wurden. Das Unternehmen entwickelte sich zu einem der führenden Unternehmen Sachsens in der Spinnereibranche. Im Jahr 1911 zog sich der Firmengründer Georg Liebermann aus den Geschäften zurück und verkaufte sein Unternehmen an den Fabrikbesitzer Carl Siems in Plaue als persönlich haftenden Gesellschafter und die Kommanditisten Tüllfabrik Flöha Aktiengesellschaft in Plaue bei Flöha, den Geheimen Kommerzienrat Hermann Vogel in Chemnitz, den Fabrikbesitzer Herbert Esche in Chemnitz und den Rechtsanwalt Justizrat Moritz Beutler in Chemnitz, die das Unternehmen zunächst als Kommanditgesellschaft unter der Firma Georg Liebermann Nachf. weiterführten[30] , um es zwei Jahre später, mit Wirkung ab 1. Juli 1913, in eine Aktiengesellschaft umzuwandeln.[31] Um 1930 war die Strumpf- und Trikotagenindustrie in Chemnitz der Hauptabnehmer für die gefertigten Garne und Zwirne. Unter politischem Druck wurde 1941 der Beschluss zur Änderung des Firmennamens in Baumwollspinnerei Falkenau Aktiengesellschaft gefasst und damit der jüdische Familienname Liebermann aus der Firmenbezeichnung gelöscht. Die untere Fabrik wurde 1945 stillgelegt. Das Betriebsvermögen ist 1945 auf Grund des Befehls Nr. 124 beschlagnahmt und durch Befehl Nr. 64 vom 17. April 1948 des Obersten Chefs der Sowjetischen Militär-Administration in Deutschland enteignet worden. Im Zeitraum von März bis Juli 1946 erfolgte die Demontage, eine Wiederanlaufgenehmigung für die Produktion erteilte die Landesregierung Ende 1947.[32] Der zunächst landeseigene, später volkseigene Betrieb Baumwollspinnerei Falkenau wurde zum 1. März 1953 als Werk 2 Falkenau in den neu gegründeten VEB Baumwollspinnerei Flöha eingegliedert. Baumwollspinnerei Gückelsberg,
vormals William Schulz Aktiengesellschaft, Gückelsberg, ehemals G. F. Heymann
Adresse: Flöha, Fabrikweg 4 (Ortsteil Gückelsberg)
Denkmalstatus der Sachgesamtheit der Baumwollspinnerei Gückelsberg seit ca. 1974[33]
1819 gründete Gottlob Ferdinand Heymann (geb. 1794 in Leipzig, verst. 1846 in Lindenhof) seine Baumwollspinnerei nebst Garnhandel und Kommissionsgeschäft in Chemnitz. 1822 verfügte die Firma bereits über 12 Krempelmaschinen, 6 Vorbereitungsmaschinen, 18 Feinspinnmaschinen und eine 8 PS Niederdruckdampfmaschine. In ihr waren 55 Erwachsene und 30 Kinder beschäftigt. Produziert wurden Garne, die in der Strumpfwirkerei weiterbearbeitet wurden. 1828 verlagerte Heymann seine Produktion nach Gückelsberg an der Flöha, das Hauptkontor verblieb bis 1885 in Chemnitz. In Gückelsberg errichtete er ein neues Spinnereigebäude und wenig später weitere Gebäude. Er ließ die ehemalige Walkmühle umbauen, darin Wohnungen für seine Arbeiter und 1859 eine Fabrikschule einrichten. Um 1831 arbeiteten 110 Erwachsene und 46 Kinder in der Spinnerei. Mit dem Bau eines zweiten Spinnereigebäudes 1847 erhöhte sich die Spindelzahl auf 10000. Seine Söhne Ferdinand Richard und Julius Theodor (verst. 1849) traten um 1845 als Teilhaber in das Unternehmen ein und übernahmen nach dem Tod des Vaters im Jahr 1846 die Leitung der Geschäfte. Ferdinand Richard Heymann investierte zwischen 1865 und 1890 in die Vergrößerung und den Ausbau seines Fabrikareals. Als Anerkennung für seine Verdienste wurde er 1883 zum königlich-sächsischen Kommerzienrat ernannt. 1884 traten dessen Söhne Friedrich Ferdinand und Theodor Eugen Heymann als Teilhaber der Firma bei. Kommerzienrat Ferdinand Richard Heymann ist am 22.9.1905 in Gückelsberg verstorben.[34] Die Firmeninhaber verkauften die seit 1917 stillgelegte Fabrik im Jahr 1919[35] aus Altersgründen an den Stadtrat von Zschopau und Direktor der Zschopauer Baumwollspinnerei William Schulz in Zschopau. Das Handelsgeschäft und die Firma wurden durch William Johannes Schulz in Zschopau als persönlich haftenden Gesellschafter und weitere vier Kommanditisten erworben und als Kommanditgesellschaft fortgeführt.[36] W. Schulz nahm nach dem Kauf die Produktion wieder auf, modernisierte die Betriebsanlagen und baute weiter Arbeiterwohnungen. Die Firma produzierte beste Makogarne für die Herstellung feinster Strümpfe und erlangte den Ruf einer Qualitätsspinnerei. Mitte der 1920er Jahre begann die Spinnerei mit der Verarbeitung von Zellwolle, wofür ein drittes Spinnereigebäude erforderlich wurde. Im Oktober 1927 erfolgte Umwandlung der Kommanditgesellschaft zur Aktiengesellschaft, die unter der Firma Baumwollspinnerei Gückelsberg William Schulz Aktiengesellschaft fortgeführt wurde.[37] Hauptaktionär und Vorstand war William Schulz (verst. 1931). Nach dessen Tod übernahm sein Sohn Johann Georg Schulz die Leitung des Unternehmens. 1932 pachtete das Unternehmen die Spinnerei Schweizerthal AG, die sie 1933 als Zweigwerk Schweizerthal i. Sa. in Betrieb nahmen und 1936 kaufte. (1943: Werk II Alt- und Neu-Schweizerthal).[38] 1937 produzierten im Werk Flöha (Gückelsberg) 25524 Spindeln und im Werk Schweizertal 27168 Spindeln. In beiden Werken waren 611 Persoenen, davon 53 Angestellte beschäftigt. Während des Zweiten Weltkrieges wurde die Produktion wieder auf Viskoseverarbeitung umgestellt. Nach Kriegsende wurde der Betrieb sequestriert und durch Volksentscheid vom 30. Juni 1946 zu Gunsten des Landes Sachsen enteignet.[39] Das Werk in Flöha-Gückelsberg firmierte seit 1948 als VEB Baumwollspinnerei Gückelsberg und wurde 1953 dem VEB Baumwollspinnerei Flöha eingegliedert. Das Werk Schweizerthal wurde ausgegliedert und firmierte von 1948 bis 1953 als VEB Baumwollspinnerei Schweizerthal, Schweizerthal. [40]VEB Baumwollspinnerei Hohenfichte,
vormals Max Hauschild, Hohenfichte
Adresse: Hohenfichte (Ortsteil der Gemeinde Leubsdorf), Fabrikweg 1a[41]
1833 erwarb der damals 28jährige Max [Maximilian] Hauschild (geb. 1805, verst. 1877) in Hohenfichte ein an der Flöha gelegenes Mühlengrundstück mit dem Recht zur Wasserkraftnutzung, auf dem er eine Spinnerei erbaute.[42] Damit gehört der Standort ebenfalls mit zu den frühen Baumwollspinnereien Sachsens. Das Unternehmen führte Maximilian Hauschild bis 1853 gemeinsam mit seinem vermögenden Teilhaber Wilhelm Pansa unter der Firma Pansa & Hauschild mit Sitz in Chemnitz. Die kaufmännische Leitung des Unternehmens befand sich in Chemnitz. Das Unternehmen spezialisierte sich recht bald auf die Herstellung gezwirnter Garne, insbesondere Strickgarne und Häkelgarne. Durch Vergrößerung des Grundbesitzes wurden seit Ende der 1830er Jahre und zwischen 1853 bis 1859 Baumaßnahmen und umfangreiche Gebäudeerweiterungen auf dem Fabrikareal möglich. Ende 1863 wurde Maximilian Eugen Hauschild, Hohenfichte Mitinhaber der Firma. Seit dem 1. Januar 1869 trat Paul Oscar Hauschild, Chemnitz als Mitinhaber der Firma bei. Der Senior nahm seinen Wohnsitz in seiner Geburtsstadt Dresden.[43] Erst 1875 erhielt die Firma über eine Zweiggleisanlage direkten Anschluss an die neueröffnete Eisenbahnlinie Chemnitz – Komotau, was die Verlagerung des Verkaufskontors und Firmensitzes nach Hohenfichte ermöglichte. In den Jahren 1878 bis 1888 erfolgte die Vergrößerung der Zwirnerei durch Errichtung eines weiteren Fabrikneubaus und die Installation elektrischer Beleuchtung im gesamten Fabrikareal. Daneben bestanden bereits drei Spinnereigebäude mit entsprechenden Turbinenantriebseinrichtungen bzw. Dampfmaschinen. Die Baumwoll-Zwirnerei und Spinnerei Max Hauschild prägte den gesamten Ort Hohenfichte. Für die Arbeiter der Fabrik sind von den Firmeninhabern zahlreiche Wohnhäuser errichtet worden. Nach 1875 wurde mit Stiftungsmitteln Maximilian Eugen Hauschilds eine eigene Kirche in Hohenfichte nach Plänen der Architekten Rudolf Schilling und Julius Graebner, Dresden errichtet.[44] Zur Jahrhundertwende war das Unternehmen ein musterhafter Großbetrieb. Das Fabrikpersonal, das im Jahre 1868 noch 290 Arbeiter und Angestellte betrug, erhöhte sich auf 724 Personen im Jahr 1910.
Ende 1902 trat Max Julius Hauschild (geb. 1873 in Chemnitz, verst. 1949 in Kreuzlingen/Schweiz) der Gesellschaft bei. Nachdem 1905 Paul Oscar Hauschild und Anfang 1906 der Geheime Kommerzienrat Max Eugen Hauschild aus der Gesellschaft ausgetreten waren, führte der Kaufmann Max Julius Hauschild das Unternehmen als Einzelkaufmann fort. 1936 trat sein Sohn Maximilian Oscar Richard Alfred Hauschild (geb. 1902 in Grünberg, verst. 1993 in Vaduz/Lichtenstein) der väterlichen Firma als Gesellschafter bei, für die er bereits 1931 Prokura erteilt bekommen hatte. Der Vater Max Julius Hauschild schied mit Wirkung vom 1. Mai 1937 aus der Unternehmen aus. Mit Wirkung vom 1. Januar 1938 wurden der Direktor Victor Clauß, Chemnitz und der Buchhalter Reinhard Thiele, Hohenfichte als Prokuristen der Firma im Handelsregister eingetragen.
Mit Beginn des Zweiten Weltkrieges sind in der Fabrik russische Baumwolle und verstärkt Zellwolle verarbeitet worden. Anfang 1945 wurde das Werk für eine Rüstungsproduktion vorbereitet. Nach Kriegsende sind diese Anlagen demontiert, der Betrieb sequestriert und durch Volksentscheid vom 30. Juni 1946 zu Gunsten des Landes Sachsen enteignet worden. [45] Er firmierte seit 1948 als VEB Baumwollspinnerei Hohenfichte. 1953 erfolgte die Eingliederung in den VEB Baumwollspinnerei Flöha als Werk Hohenfichte.[46]2. Bestandsgeschichte
Aufgrund seiner gesellschaftlichen Bedeutung innerhalb des Industriezweiges und auf Kreisebene wurde der Betrieb VEB VBSZ Flöha auf Grundlage der Grundsätze der Wertermittlung für die Aufbewahrung und Kassation von Schriftgut der sozialistischen Epoche in der DDR, herausgegeben vom Ministerium des Innern, Staatliche Archivverwaltung 1964, in die Wertkategorie I eingestuft. Auf Grundlage der Verordnung über das staatliche Archivwesen vom 11. März 1976 war damals das Staatsarchiv Dresden für die fachliche Anleitung und Kontrolle einschließlich Archivierung des Archivgutes verantwortlich. Die Zusammenarbeit mit dem Verwaltungsarchiv des Betriebes ist seit dem Jahr 1977 belegt. Bereits damals wurde eine Übergabe des Archivgutes der fünf kapitalistischen Vorgängerbetriebe angestrebt. Der wiederholt vorgetragenen Forderung des Staatsarchivs Dresden zur planmäßigen Übergabe des historischen Archivgutes bis 1992 kam der Betrieb bis zu seiner Abwicklung leider nicht nach. Die im September 1994 dem Staatsarchiv übergebenen Akten waren lediglich über eine wenig aussagekräftige Abgabeliste, ohne Provenienzangaben und oft ohne Angabe des zeitlichen Umfangs erschlossen. Die Überlieferung von ca. 122 lfm Akten und Sammlungsgut gelangte völlig ungeordnet in das Staatsarchiv Chemnitz.
Im Zuge der Abwicklung des Unternehmens sind darüber hinaus betriebliche Unterlagen der Sächsischen Baumwollspinnereien und Zwirnereien AG i. L. Flöha unter den THA/BvS-Nr. 1900 und 1901 an das DISOS-Landesdepot Sachsen gelangt. Die zwischenzeitlich vom Sächsischen Staatsarchiv als archivwürdig bewerteten Akten wurden in den Jahren 2017 und 2018 im Auftrag der Bundesanstalt für vereinigungsbedingte Sonderaufgaben von der Rhenus Office Systems GmbH an das Staatsarchiv Chemnitz übergeben. Eine Nachlieferung erfolgte 2020.
Im Zuge von Recherchen und Teilbearbeitungen sind im Staatsarchiv Chemnitz bis 2011 einige Überlieferungsteile neu verzeichnet worden. Im Jahr 2020 erfolgte die Retrokonversion der Findmittel im Rahmen eines DFG-Projektes und eine Nachbearbeitung von ca. 25 lfm Akten , die Klassifikation des Gesamtbestandes sowie die Erarbeitung dieser Findbucheinleitung durch die Bestandsverantwortliche Viola Dörffeldt.
Im Rahmen eines Projektes sind die historischen Fotografien aus dem Zeitraum vor 1918 im "Bildquelleninventar zur sächsischen Industriegeschichte bis 1918" datenbankgestützt erfasst und beschrieben worden. Diese mit der Archivsoftware Faust erstellte Datenbank befindet sich im Sächsischen Wirtschaftsarchiv Leipzig. Die erfassten Daten sind von Dr. Ulrich Heß 2007 im Leipziger Universitätsverlag als CD-ROM mit Begleitheft veröffentlicht worden. Im Zuge der Projektbearbeitung im Staatsarchiv Chemnitz sind auch Fotografien aus dem Bestand 30136 VEB VBSZ Flöha und Vorgänger im Bestand 39078 Fotosammlung zum "Bildquelleninventar zur sächsischen Industriegeschichte bis 1918" erfasst, beschrieben und in diesem Zusammenhang einer separaten Lagerung zugeführt worden. Jüngere Fotografien verblieben im ursprünglichen Bestandszusammenhang.
3. Bestandsanalyse
Der Bestand enthält Unterlagen des VEB Baumwollspinnerei Flöha und seiner Werke in den Orten (bzw. heutigen Ortsteilen) Plaue und Flöha, Falkenau, Erdmannsdorf, Gückelsberg und Hohenfichte einschließlich deren Vorgängerbetrieben sowie der 1990 gegründeten Sächsischen Baumwollspinnereien und Zwirnereien Aktiengesellschaft, Flöha (THA/BvS-Nr. 1900) und der Baumwollspinnerei Flöha GmbH (THA/BvS-Nr. 1901) mit den Werken Baumwollspinnerei Flöha, Baumwollspinnerei Falkenau, Baumwollspinnerei Hohenfichte, Baumwollspinnerei Erdmannsdorf, Baumwollspinnerei Gückelsberg und Heizwerk.
Die Überlieferung enthält in der Regel aus der Provenienz der Vorgängerbetriebe Geschäftsberichte, Aufsichtsratsprotokolle bzw. Unterlagen der Inhaber, Geschäftsbücher, Bilanzen, Steuer- und Versicherungsunterlagen, Nachweise über Grundbesitz, Gebäude und Anlagen, Personalbücher, Unterlagen über Arbeitsbedingungen, Arbeitsordnungen, soziale Einrichtungen und Betriebskrankenkassen, Produktion und Materialbeschaffung, Absatz und betriebsgeschichtliche Sammlungen, darunter Festschriften und Fotos.
Überliefert sind auch Unterlagen des Verbandes Sächsischer Industrieller, Ortsverband Chemnitz und der Vereinigung Sächsischer Spinnerei-Besitzer j. P. und der Bezirksgruppe der Fachgruppe Baumwollspinnerei, einem Nachfolger des 1836 gegründeten Vereins Sächsischer Baumwollspinner, zu dessen Mitgliedern u. a. die Inhaber der Firmen E. I. Clauß Nachf. in Plaue, C. F. Heymann in Gückelsberg, Max Hauschild in Hohenfichte und I. C. Weißbach in Flöha zählten.
Aus der Zeit nach der Verstaatlichung der Betriebe sind Unterlagen zu Organisation und Leitung, Planung, Beschaffung, Produktion und Absatz, Wissenschaft und Technik sowie Kader, Arbeit, Berufsausbildung in den VEB überliefert. Darüber hinaus enthalten sind Betriebszeitungen und betriebsgeschichtliche Sammlungen.
Die Überlieferung des Nachfolgeunternehmens, der Baumwollspinnerei Flöha GmbH, enthält u. a. Unterlagen der Geschäftsführung und zur Holding, Arbeitskräftestatistiken, Berufsausbildung, Erwachsenenqualifizierung, Meisterausbildung, Personalunterlagen, Löhne und Gehälter, Einsatz und Qualifizierung ausländischer Arbeitskräfte, Projektunterlagen und Nachweismittel des Betriebsarchivs.
Die Überlieferung des Nachfolgeunternehmens, der Sächsischen Baumwollspinnereien und Zwirnereien AG, enthält Unterlagen der Tochterunternehmen Baumwollspinnerei Mittweida GmbH (THA/BvS-Nr. 1887), Werdauer Lüfter- und Maschinenbau GmbH (THA/BvS-Nr. 1177), Leipziger Baumwollspinnerei GmbH (THA/BvS-Nr. 1845), Feinspinnerei Erzgebirge Venusberg GmbH (THA/BvS-Nr. 1899), Baumwollspinnerei Flöha GmbH (THA/BvS-Nr. 1901), Oederaner Nähfaden GmbH (THA/BvS-Nr. 1902), Baumwollspinnerei Zwickau GmbH (THA/BvS-Nr. 1909), Zwirnerei Sachsenring Glauchau GmbH (THA/BvS-Nr. 1912), Plauener Baumwollspinnerei GmbH (THA/BvS-Nr. 1923) und Sächsische Baumwollspinnerei GmbH, Flöha (BvS-Nr. 18291), u. a. zur Umwandlung in Kapitalgesellschaften, Bilanzen und Jahresabschlüsse der Aktiengesellschaft und deren Tochtergesellschaften, Lageberichte, Sanierungskonzepte, Aufsichtsrat, Wertermittlungsgutachten und Kaufverträge für Grundstücke und Gebäude, Personal, Absatzverträge, Liquidation und der Zusammenarbeit mit Betriebsrat, Vorstand, Rechtsanwälten, Treuhandanstalt und Wirtschaftsverbänden.
4. Quellen und Literatur
Korrespondierende Bestände im Sächsischen Staatsarchiv:
Bestand 11541 Industrieverwaltungen Sachsen, IV Spinnereien 21
Bestand 20940 VEB Leipziger Baumwollspinnerei
Bestand 30044 Amtshauptmannschaft Flöha
Bestand 30359 Bezirksschulamt Flöha
Bestand 30405 Kreistag/Kreisrat Flöha
Bestand 30413 Bezirkstag und Rat des Bezirkes Karl-Marx-Stadt,
u. a. Nr. 3851:
Erfassung und Erhaltung von im Bezirk vorhandenen Denkmalen, Baudenkmalen und Gedenkstätten der Arbeiterbewegung (1961 – 1968) mit 9 Fotos einer 3000 PS-Dampfmaschine im VEB Baumwolle Flöha, Werk Plaue;
Bestand 30464 Bezirksvertragsgericht Karl-Marx-Stadt, Nr. 5629, 6386 (u. a. Registerakten der volkseigenen Wirtschaft Bezirk Karl-Marx-Stadt);
Bestand 30887 Unterhaltungsgenossenschaft für die Zschopau in Flöha
Bestand 30912 VVB (L) Textil Chemnitz und Vorgänger;
Bestand 30914 VVB IZL Baumwolle, Karl-Marx-Stadt und Vorgänger;
Bestand 30928 VEB Kombinat Baumwolle, Karl-Marx-Stadt und Vorgänger;
Bestand 31127 VEB Baumwollspinnerei, Karl-Marx-Stadt und Vorgänger;
Bestand 31137 VEB Zwirnerei Sachsenring, Glauchau (einschl. Vorgänger und Nachfolger);
Bestand 31151 Plauener Baumwollspinnerei, Plauen;
Bestand 31178 VEB Baumwollspinnerei Zwickau und Vorgänger;
Bestand 31640 SED-Ortsleitung Flöha;
Bestand 31800 SED-Grundorganisation VEB Vereinigte Baumwollspinnereien und Zwirnereien Flöha;
Bestand 33005 Muldenwassergenossenschaft Chemnitz
Bestand 33041 Kreisdirektion Zwickau
Bestand 33369 VEB Feinspinnerei Erzgebirge, Venusberg;
Bestand 33370 VEB Zwirnerei und Nähfadenfabrik Oederan;
Bestand 33461 VEB Baumwollspinnerei Mittweida und Nachfolger;
Bestand 39078 Fotosammlung zum "Bildquelleninventar zur sächsischen Industriegeschichte bis 1918" im Staatsarchiv Chemnitz.Literaturauswahl:
Sachsen in Bildern : lithografirte Abbildungen der Städte Sachsens, bedeutender und wichtiger Dörfer, merkwürdiger und interessanter Strassen, Plätze, Kirchen, Schlösser, Gebäude, Monumente, Fernsichten, Fabriken, Mühlen, Berg-, Eisen- und anderer Werke; mit geschichtlich und statistisch erläuterndem Text; [Chemnitz und seine Umgebung], Verfasser Wieck, Friedrich Georg, Ausgabe [Nachdr. der Ausg.] Chemnitz, Haecker, 1841/42 [mit einem Nachwort von Gert Richter, Leipzig: Repr.-Verl., 1990].
Denkschrift zum 75jährigen Jubiläum der Gründung der Fabrikanlagen von Max Hauschild in Hohenfichte 1833 - 1908, Dresden.
Ernst Stephan Clauß: Ein Jahrhundert Baumwollfeinspinnerei 1809-1909 E. I. Clauss Nachf. (Festschrift), Plaue bei Flöha 1909. Klischees und Druck: Dr. Tenkler & Co., Leipzig .
Nachtrag zur Festschrift: Ein Jahrhundert Baumwollspinnerei 1809 - 1909. Bilder vom Festumzug und von den Festgeschenken zur Feier des 100jährigen Bestehens der Spinnerei Plaue am 5. Juni 1909". Klischees und Druck: Dr. Tenkler & Co., Leipzig.
Martin, Rudolf: Jahrbuch des Vermögens und Einkommens der Millionäre im Königreich Sachsen, 1912.
Denkschrift zur Hundert-Jahrfeier der Firma G. F. Heymann, Baumwollspinnerei, Gückelsberg (Flöhatal), 1819 - 1919, Chemnitz.Festschrift 150 Jahre Baumwollspinnerei Plaue, 1809 – 1959.
Forberger, Rudolf : Die Industrieelle Revolution in Sachsen 1800 – 1861, 2 Bände, Akademie-Verlag Berlin, 1982.
Zur Geschichte der Baumwollindustrie Sachsens [Hrsg.:]Verband der Nord-Ostdeutschen Textil- und Bekleidungsindustrie e. V. – Chemnitz, 1997. – 208 S.
Sylvia Berger: Soziales Unternehmertum zwischen dem 19. und dem beginnenden 20. Jahrhundert am Beispiel der Baumwollspinnerei Clauß in Plaue, 2001.
Könitz, Rita: Vergessene Fäden : Dokumentation der historischen Spinnmühlen im Flöha- und Zschopautal / Rita Könitz ; Claudia Hamann - Dresden ; Chemnitz, 2005.
Schreiter, Lothar: Unsere Wälder, die Kohlwiese, die Baumwollspinnerei Plaue : Die langjährige Geschichte des uns umgebenden Waldes; Flößer, Köhler und Färber auf dem Platz der späteren Baumwollspinnerei; von der Kattunmanufaktur zum Industriebetrieb / Lothar Schreiter ; Gert Clausnitzer ; Verein Stadtgeschichte Flöha [Hrsg.] - Flöha : Verein Stadtgeschichte Flöha, 2005. - 47 S. : zahlr. Ill.
(Chronikblätter des Vereins Stadtgeschichte Flöha)
Brummert/ Fanghänel/ Geißler/ Strobel (Hrsg.): Plaue - bestand im wandel, Chemnitz 2006
Rainer Karlsch, Michael Schäfer: Wirtschaftsgeschichte Sachsens im Industriezeitalter, Leipzig 2006
Schreiter, Lothar : Ägyptisch Maco : eine Fabrik verändert das ganze Dorf / Lothar Schreiter. Hrsg.: Stadtverwaltung Flöha - Flöha : Stadtverwaltung Flöha, 2015. - 122 S. : Ill.
Verlorene Fäden : Denkmale der sächsischen Textilindustrie in den Tälern von Zschopau und Flöha / herausgegeben von Helmut Albrecht - Chemnitz : Zweckverband Sächsisches Industriemuseum, 2016. - 261 Seiten : Illustrationen (Industriearchäologie ; 16)
Kooperation und Effizienz im Dienste des Eroberungskrieges : die Organisation von Arbeitseinsatz, Soldatenrekrutierung und Zwangsarbeit in der Region Chemnitz 1939 bis 1945 / Silke Schumann - Göttingen : Vandenhoeck & Ruprecht, 2016. - 436 Seiten
(Schriften des Hannah-Arendt-Instituts für Totalitarismusforschung ; Band 61
Chemnitzer Unternehmer während der Frühindustrialisierung 1800 - 1871 / WolfgangUhlmann - Beucha : Sax - Verl., 2010. - 208 S. : Ill : 1 CD
(Veröffentlichungen des Sächsischen Wirtschaftsarchivs ; 8)
Chemnitzer Unternehmen während der Hochindustrialisierung 1871 - 1914 / WolfgangUhlmann - Beucha ; Markkleeberg : Sax-Verlag, 2018. - 316 Seiten : Illustrationen
(Veröffentlichungen des Sächsischen Wirtschaftsarchivs ; Reihe A, Beiträge zur Wirtschaftsgeschichte Sachsens, Band 12)
Internetseiten (zuletzt aufgerufen am 25.9.2020/12.10.2020):
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Liste_der_technischen_Denkmale_im_Landkreis_Mittelsachsen_(F%E2%80%93G)
http://www.albert-gieseler.de/dampf_de/firmen2/firmadet28889.shtml
https://de.wikisource.org/wiki/Die_Baumwollspinnerei_mit_Strickgarnfabrik_und_Bleiche_von_Max_Hauschild_in_Hohenfichte_bei_Augustusburg
https://saebi.isgv.de/biografie/Max_Hauschild_sen._(1804-1877)
http://www.isgv.de/saebi/
http://www.hohenfichte.de/Baumwolle.htm
https://de.wikipedia.org/wiki/Georg_Liebermann
https://stadttour-oederan.de/de/Attraktion/Adolf_Gottlieb_auch_Gottlob_Fiedler-350
https://de.wikisource.org/wiki/Tuchfabrik_von_Adolph_Gottlob_Fiedler_in_Falkenau
5. Abkürzungen
[01] Bestand 31136, Nr. 262.
[02] Vgl. Statut, in Bestand 31136, Nr. 119 und VEB-Registerakte
[03] Bestand 31136, Nr. 18 (1973)
[04] Bestand 31136, Nr. 1252, Erarbeitung und Aktualisierung von Geschäftsverteilungsplänen, 23.5.1980; Bestand 31136, Nr. 101 (Hauptstruktur der Leitung des VEB VBSZ und des Stammbetriebes, Juli 1984).
[05] Bestand 31136, Nr. 1252.
[06] DY 78 Verlag Tribüne: Nr. 9511 – 9513 und 9721.
[07] Vgl. Einleitung Pkt. 4 Quellen und Literatur.
[08] Vgl. Uhlmann, Wolfgang: "Vor 175 Jahren geboren: Ernst Iselin Clauß" in Erzgebirgische Heimatblätter Heft 3 von 2018.- Verlorene Fäden : Denkmale der sächsischen Textilindustrie in den Tälern von Zschopau und Flöha / herausgegeben von Helmut Albrecht - Chemnitz : Zweckverband Sächsisches Industriemuseum, 2016. - 261 Seiten : Illustrationen (Industriearchäologie ; 16), S. 174 – 183.- Ernst Stephan Clauß: Ein Jahrhundert Baumwollfeinspinnerei 1809-1909 E. I. Clauss Nachf. (Festschrift), Plaue bei Flöha 1909.
[09] https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_technischen_Denkmale_im_Landkreis_Mittelsachsen_(F%E2%80%93G)#Flöha,_Stadt
[10] 30102 Amtsgericht Augustusburg, Nr. 770 (HR Blatt 165, umgeschrieben nach HRA 14).
[11] Verlorene Fäden : Denkmale der sächsischen Textilindustrie in den Tälern von Zschopau und Flöha / herausgegeben von Helmut Albrecht - Chemnitz : Zweckverband Sächsisches Industriemuseum, 2016. - 261 Seiten : Illustrationen (Industriearchäologie ; 16, S. 198 – 209).- https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_technischen_Denkmale_im_Landkreis_Mittelsachsen_(F%E2%80%93G)#Flöha,_Stadt
[12] https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_technischen_Denkmale_im_Landkreis_Mittelsachsen_(F%E2%80%93G)#Flöha,_Stadt
[13] Bestand 30104 Amtsgericht Chemnitz, Nr. 1412, (HR 504, Firma I. C. Weisbach & Sohn; Chemnitz).
[14] Bestand 31136, Nr.1600, 1601/1.
[15] Bestand 31136, Nr. 955/1.- Bestand 30102 Amtsgericht Augustusburg, Nr. 743 (HR Blatt 280 für Baumwollspinnerei J. C. Weisbach & Sohn m.b.H., Flöha).
[16] Bestand 30102 Amtsgericht Augustusburg, Nr. 947 (HR Blatt 389, umgeschrieben nach HRB 12 für Friedr. Anton Köbke AG, Zweigwerk Flöha).- Bestand 31136, Nr. 1471.
[17] Bestand 31136, Nr. 690.
[18] 30102 Amtsgericht Augustusburg, Nr. 811 (HR Blatt 445 des Amtsgerichts Augustusburg, umgeschrieben nach HRA 106, zuletzt HRA 88 des Amtsgerichts Oederan).
[19] Verlorene Fäden : Denkmale der sächsischen Textilindustrie in den Tälern von Zschopau und Flöha / herausgegeben von Helmut Albrecht - Chemnitz : Zweckverband Sächsisches Industriemuseum, 2016. - 261 Seiten : Illustrationen (Industriearchäologie ; 16), S. 155 – 163.
[20] https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Kulturdenkmale_in_Augustusburg#Erdmannsdorf
[21] Die Aktiengesellschaft war unter Folio [Blatt] 3760 des Handelsregisters der Stadt Chemnitz eingetragen.- Vgl. auch: https://de.wikisource.org/wiki/Arno_%26_Moritz_Meister_in_Chemnitz,_Baumwollspinnerei_und_Zwirnerei_mit_F%C3%A4rberei
[22] Die Zweigniederlassung wurde im Febr. 1893 beim Amtsgericht Annaberg auf Blatt 708 des Handelsregisters eingetragen. Sie wurde nach einem Brand 1893 wieder aufgegeben.
[23] 30102 Amtsgericht Augustusburg, Nr. 843, Nr. 844, 1. Nachtrag: 55, 129, 131(Handelsregister Blatt 158, später HRB 10 zur Firma Arno & Moritz Meister AG, Erdmannsdorf)
[24] Bestand 31136, Nr. 425.
[25] Bestand 30102 Amtsgericht Augustusburg, Nr. 1854 (HRB 10).
[26] https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_technischen_Denkmale_im_Landkreis_Mittelsachsen_(F%E2%80%93G)#Flöha,_Stadt
[27] https://de.wikisource.org/wiki/Tuchfabrik_von_Adolph_Gottlob_Fiedler_in_Falkenau
[28] Bestand 31136. Nr. 1487 und 371.
[29] Bestand 31136, Nr. 1322 (Falkenau Kat.- Nr.43 b)
[30] Bestand 31136. Nr. 1487, AG Augustusburg, Handelsregister Blatt 93.
[31] Bestand 31136, Nr. 1429 (Artikel im Wiener Handelsblatt vom 16.1.11929 zum 50jährigen Firmenjubiläum); vgl. auch: Bestand 31136, Nr. 412.- Bestand 30102 Amtsgericht Augustusburg, Nr. 805 (HR 93, 1911 – 1914).- Bestand 30127 Amtsgericht Oederan, Nr. 581 - 583 (HRB 309, 1913 – 1949).
[32] Liste A, Kreis Flöha, Nr. 4, Urkunde Nr. 882 (in 31136, Nr. 372.
[33] https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_technischen_Denkmale_im_Landkreis_Mittelsachsen_(F%E2%80%93G)#Flöha,_Stadt
[34] Bestand 31136, Nr. 1434, Ferdinand Richard Heymann-Stiftung.- Vgl. auch: "Zur Geschichte der Baumwollindustrie Sachsens".
[35] Bestand 31136, Nr. 1503 und Nr. 1796: Denkschrift zur Hundert-Jahrfeier der Baumwollspinnerei G. F. Heymann am 29. Oktober 1919.
[36] Bestand 30102 Amtsgericht Augustusburg, Nr. 813 (HR Blatt 111, 1905 – 1927).
[37] Amtsgericht Augustusbug, HR 420, später HRB 3, in: Bestand 30102 Amtsgericht Augustusbug, Nr. 752 (1927 - 1935) und Nr. 753 (1938 – 1949).
[38] Bestand 31136, Nr. 1348/1 (Feuerversicherungsschein 1933, Okt. 1932 (mit Lageplan für Baumwollspinnerei Alt- und Neu-Schweizerthal).
[39] Bestand 31136, Nr. 788.- Bestand 30102 Amtsgericht Augustusburg, Nr. 917 (HR 338).- Bestand 30102 Amtsgericht Augustusburg, Nr. 759 (HR 81, HRA 7, 1920 – 1949).- Eine erste Gewerbeanmeldung ist für die Firma Max Hauschild, Spinnerei, Garn- und Zwirngeschäft in Chemnitz vom 24. Dez. 1862 überliefert. Im Handelsregister des Amtsgerichts der Stadt Chemnitz ist die Firma Max Hauschild in Chemnitz ab 1862 unter Folio 338 eingetragen gewesen. Ab Februar 1876 wurde sie, nun mit Sitz in Hohenfichte, beim Handelsregister des Amtsgerichts Augustusburg zunächst unter Folio 81, später HRA 7, geführt.
[40] Bestand 30464, Nr. 4736 (HR C Chemnitz/Karl-Marx-Stadt/Land 18) und 30914, Nr. 0069.
[41] Verlorene Fäden : Denkmale der sächsischen Textilindustrie in den Tälern von Zschopau und Flöha / herausgegeben von Helmut Albrecht - Chemnitz : Zweckverband Sächsisches Industriemuseum, 2016. - 261 Seiten : Illustrationen (Industriearchäologie ; 16), S. 166 - 171
[42] Vgl. in: Denkschrift zum 75jährigen Jubiläum der Gründung der Fabrikanlagen von Max Hauschild in Hohenfichte 1833 - 1908, Dresden.- Bis Mitte 1832 war er als Obermeister bei der Firma G. F. Heymann Gückelsberg beschäftigt. Vgl. in Bestand 31136, Nr. 1796: Denkschrift zur Hundert-Jahrfeier der Baumwollspinnerei G. F. Heymann am 29. Oktober 1919, S. 8.
[43] Für seine Verdienste wurde ihm der Albrechtsorden verliehen und der Titels Kommerzienrat anerkannt.- Vgl. auch: https://saebi.isgv.de/biografie/Max_Hauschild_sen._(1804-1877)
[44] 31136, Nr. 1015/1 (1895) und Nr. 1015/2.- Vgl. auch: https://de.wikipedia.org/wiki/Schilling_%26_Graebner
[45] Bestand 31136, Nr. 788.- 30102 Amtsgericht Augustusburg, Nr. 917 (HR 338).- 30102 Amtsgericht Augustusburg, Nr. 759 (HR 81, HRA 7, 1920 – 1949).- Eine erste Gewerbeanmeldung ist für Firma Max Hauschild, Spinnerei, Garn- und Zwirngeschäft in Chemnitz vom 24. Dez. 1862 überliefert. Im Handelsregister des Amtsgerichts der Stadt Chemnitz ist die Firma Max Hauschild in Chemnitz ab 1862 unter Folio 338 eingetragen gewesen. Ab Februar 1876 wurde sie, nun mit Sitz in Hohenfichte, beim Handelsregister des Amtsgerichts Augustusburg zunächst unter Folio 81, später HRA 7, geführt.
[46] Weiterführende Angaben zur Betriebsentwicklung bis 1990 find den sich in: "Zur Geschichte der Baumwollindustrie Sachsens".
Publikation "Zur Geschichte der Baumwollindustrie Sachsens", erarbeitet im Rahmen eines ABM-Projektes durch Heidi Czeschik, Annemarie Hörnlein, Christel Hofmann, Silvia Radziwill, Karin Sacher, Gisela Seifert, Träger der Maßnahme und Herausgeber: Verband der Nord-Ostdeutschen Textil- und Bekleidungsindustrie e. V.
Brummert/ Fanghänel/ Geißler/ Strobel (Hrsg.): Plaue - bestand im wandel, Chemnitz 2006.
Ernst Stephan Clauß: Ein Jahrhundert Baumwollfeinspinnerei 1809-1909 E. I. Clauss Nachf. (Festschrift), Plaue bei Flöha 1909.
Sylvia Berger: Soziales Unternehmertum zwischen dem 19. und dem beginnenden 20. Jahrhundert am Beispiel der Baumwollspinnerei Clauß in Plaue, 2001.
Könitz, Rita: Vergessene Fäden : Dokumentation der historischen Spinnmühlen im Flöha- und Zschopautal / Rita Könitz ; Claudia Hamann - Dresden ; Chemnitz, 2005. - 83 S.
Verlorene Fäden : Denkmale der sächsischen Textilindustrie in den Tälern von Zschopau und Flöha / herausgegeben von Helmut Albrecht - Chemnitz : Zweckverband Sächsisches Industriemuseum, 2016. - 261 Seiten : Illustrationen (Industriearchäologie ; 16)
Kooperation und Effizienz im Dienste des Eroberungskrieges : die Organisation von Arbeitseinsatz, Soldatenrekrutierung und Zwangsarbeit in der Region Chemnitz 1939 bis 1945 / Silke Schumann - Göttingen : Vandenhoeck & Ruprecht, 2016. - 436 Seiten
(Schriften des Hannah-Arendt-Instituts für Totalirismusforschung ; Band 61
https://de.wikipedia.org/wiki/VEB_Vereinigte_Baumwollspinnereien_und_Zwirnereien (zuletzt aufgerufen am 2.11.2017)
Brummert/ Fanghänel/ Geißler/ Strobel (Hrsg.): Plaue - bestand im wandel, Chemnitz 2006.
Ernst Stephan Clauß: Ein Jahrhundert Baumwollfeinspinnerei 1809-1909 E. I. Clauss Nachf. (Festschrift), Plaue bei Flöha 1909.
Sylvia Berger: Soziales Unternehmertum zwischen dem 19. und dem beginnenden 20. Jahrhundert am Beispiel der Baumwollspinnerei Clauß in Plaue, 2001.
Könitz, Rita: Vergessene Fäden : Dokumentation der historischen Spinnmühlen im Flöha- und Zschopautal / Rita Könitz ; Claudia Hamann - Dresden ; Chemnitz, 2005. - 83 S.
Verlorene Fäden : Denkmale der sächsischen Textilindustrie in den Tälern von Zschopau und Flöha / herausgegeben von Helmut Albrecht - Chemnitz : Zweckverband Sächsisches Industriemuseum, 2016. - 261 Seiten : Illustrationen (Industriearchäologie ; 16)
Kooperation und Effizienz im Dienste des Eroberungskrieges : die Organisation von Arbeitseinsatz, Soldatenrekrutierung und Zwangsarbeit in der Region Chemnitz 1939 bis 1945 / Silke Schumann - Göttingen : Vandenhoeck & Ruprecht, 2016. - 436 Seiten
(Schriften des Hannah-Arendt-Instituts für Totalirismusforschung ; Band 61
https://de.wikipedia.org/wiki/VEB_Vereinigte_Baumwollspinnereien_und_Zwirnereien (zuletzt aufgerufen am 2.11.2017)
Der Bestand enthält Unterlagen des VEB Baumwollspinnerei Flöha und seiner Werke in Plaue und Flöha, Falkenau, Erdmannsdorf, Gückelsberg und Hohenfichte (einschließlich deren Vorgängerbetrieben), des VEB Vereinigte Baumwollspinnereien und Zwirnereien, Flöha und seiner zugeordnten Betriebe sowie der 1990 gegründeten Sächsischen Baumwollspinnereien und Zwirnereien Aktiengesellschaft, Flöha (THA/BvS-Nr. 1900) und der Baumwollspinnerei Flöha GmbH (THA/BvS-Nr. 1901) mit den Werken Baumwollspinnerei Flöha, Baumwollspinnerei Falkenau, Baumwollspinnerei Hohenfichte, Baumwollspinnerei Erdmannsdorf, Baumwollspinnerei Gückelsberg und Heizwerk.
Die Überlieferung des VEB (1953 bis 1989) enthält v. a. Unterlagen der Bereiche: Betriebsleitung.- Organisation.- Planung.- Forschung und Entwicklung.-Technik.- Materialwirtschaft.- Arbeit, Bildung, Kader.- Produktion.- Absatz.- Finanzen und Preise.- Rechnungsführung und Statistik.- Betriebsgeschichtliche Sammlungen.- Überlieferungen der Vorgängerbetriebe an den Standorten Erdmannsdorf, Falkenau, Flöha, Gückelsberg, Hohenfichte, Plaue-Bernsdorf (vgl. Findbucheinleitung).
Die Überlieferung des Nachfolgeunternehmens, der Baumwollspinnerei Flöha GmbH, enthält u. a. Unterlagen der Geschäftsführung und zur Holding.- Betriebsgeschichtliche Unterlagen.- Arbeitskräftestatistik.- Berufsausbildung.- Erwachsenenqualifizierung.- Meisterausbildung.- Personalunterlagen.- Löhne und Gehälter.- Einsatz und Qualifizierung ausländischer Arbeitskräfte.- Betriebskrankenkasse und Altersversorung der Firma E. J. Clauss Nachfolger in Plaue.- Projektunterlagen.- Nachweismittel des Betriebsarchivs.
Die Überlieferung der Nachfolgeunternehmen, der Sächsischen Baumwollspinnereien und Zwirnereien AG, enthält Unterlagen der Tochterunternehmen Baumwollspinnerei Mittweida GmbH (THA/BvS-Nr. 1887), Werdauer Lüfter- und Maschinenbau GmbH (THA/BvS-Nr. 1177), Leipziger Baumwollspinnerei GmbH (THA/BvS-Nr. 1845), Feinspinnerei Erzgebirge Venusberg GmbH (THA/BvS-Nr. 1899), Baumwollspinnerei Flöha GmbH (THA/BvS-Nr. 1901), Oederaner Nähfaden GmbH (THA/BvS-Nr. 1902), Baumwollspinnerei Zwickau GmbH (THA/BvS-Nr. 1909), Zwirnerei Sachsenring Glauchau GmbH (THA/BvS-Nr. 1912), Plauener Baumwollspinnerei GmbH (THA/BvS-Nr. 1923) und der Sächsische Baumwollspinnerei GmbH, Flöha (BvS-Nr. 18291), u. a. Unterlagen zur Umwandlung in Kapitalgesellschaften.- Bilanzen und Jahresabschlüsse der Aktiengesellschaft und deren Tochtergesellschaften.- Lageberichte.- Sanierungskonzepte.- Aufsichtsratsunterlagen.- Wertermittlungsgutachten und Kaufverträge für Grundstücke und Gebäude.- Personal.- Absatzverträge.- Liquidation.- Zusammenarbeit mit Betriebsrat, Vorstand, Rechtsanwälten, Treuhandanstalt und Wirtschaftsverbänden.
Die Überlieferung des VEB (1953 bis 1989) enthält v. a. Unterlagen der Bereiche: Betriebsleitung.- Organisation.- Planung.- Forschung und Entwicklung.-Technik.- Materialwirtschaft.- Arbeit, Bildung, Kader.- Produktion.- Absatz.- Finanzen und Preise.- Rechnungsführung und Statistik.- Betriebsgeschichtliche Sammlungen.- Überlieferungen der Vorgängerbetriebe an den Standorten Erdmannsdorf, Falkenau, Flöha, Gückelsberg, Hohenfichte, Plaue-Bernsdorf (vgl. Findbucheinleitung).
Die Überlieferung des Nachfolgeunternehmens, der Baumwollspinnerei Flöha GmbH, enthält u. a. Unterlagen der Geschäftsführung und zur Holding.- Betriebsgeschichtliche Unterlagen.- Arbeitskräftestatistik.- Berufsausbildung.- Erwachsenenqualifizierung.- Meisterausbildung.- Personalunterlagen.- Löhne und Gehälter.- Einsatz und Qualifizierung ausländischer Arbeitskräfte.- Betriebskrankenkasse und Altersversorung der Firma E. J. Clauss Nachfolger in Plaue.- Projektunterlagen.- Nachweismittel des Betriebsarchivs.
Die Überlieferung der Nachfolgeunternehmen, der Sächsischen Baumwollspinnereien und Zwirnereien AG, enthält Unterlagen der Tochterunternehmen Baumwollspinnerei Mittweida GmbH (THA/BvS-Nr. 1887), Werdauer Lüfter- und Maschinenbau GmbH (THA/BvS-Nr. 1177), Leipziger Baumwollspinnerei GmbH (THA/BvS-Nr. 1845), Feinspinnerei Erzgebirge Venusberg GmbH (THA/BvS-Nr. 1899), Baumwollspinnerei Flöha GmbH (THA/BvS-Nr. 1901), Oederaner Nähfaden GmbH (THA/BvS-Nr. 1902), Baumwollspinnerei Zwickau GmbH (THA/BvS-Nr. 1909), Zwirnerei Sachsenring Glauchau GmbH (THA/BvS-Nr. 1912), Plauener Baumwollspinnerei GmbH (THA/BvS-Nr. 1923) und der Sächsische Baumwollspinnerei GmbH, Flöha (BvS-Nr. 18291), u. a. Unterlagen zur Umwandlung in Kapitalgesellschaften.- Bilanzen und Jahresabschlüsse der Aktiengesellschaft und deren Tochtergesellschaften.- Lageberichte.- Sanierungskonzepte.- Aufsichtsratsunterlagen.- Wertermittlungsgutachten und Kaufverträge für Grundstücke und Gebäude.- Personal.- Absatzverträge.- Liquidation.- Zusammenarbeit mit Betriebsrat, Vorstand, Rechtsanwälten, Treuhandanstalt und Wirtschaftsverbänden.
Der VEB Baumwollspinnerei Flöha ist 1953 durch Zusammenlegung der Betriebe VEB Baumwollfeinspinnerei und Zwirnerei Plaue bei Flöha mit den VEB Baumwollspinnereien in Falkenau, Gückelsberg, Hohenfichte und Flöha entstanden. Der VEB Baumwollspinnerei Erdmannsdorf kam als weiteres Werk im Jahr 1960 hinzu. Der Betrieb war der größte im Kreis Flöha und unterstand zunächst der VVB Baumwoll- und Vigognespinnereien Karl-Marx-Stadt, 1954 dem Ministerium für Leichtindustrie, Hauptverwaltung Baumwolle und Deko in Karl-Marx-Stadt und 1959 der Vereinigung Volkseigener Betriebe Baumwolle, Karl-Marx-Stadt. Mit Wirkung vom 1. Jan. 1971 wurde der VEB Vereinigte Baumwollspinnereien und Zwirnereien mit Sitz in Flöha auf Gründungsanweisung der VVB Baumwolle Karl-Marx-Stadt gebildet. Er entstand durch die Zusammenlegung der Betriebe VEB Baumwollspinnerei Flöha, VEB Baumwollspinnerei Karl-Marx-Stadt, VEB Leipziger Baumwollspinnerei, VEB Baumwollspinnerei Mittweida, VEB Feinspinnerei Erzgebirge Venusberg, VEB Baumwollspinnerei Zwickau, VEB Zwirnerei Sachsenring Glauchau und VEB Zwirnerei und Nähfadenfabrik Oederan. Diese Betriebe wurden als ökonomisch und juristisch unselbstständige Teilbetriebe fortgeführt. Die Baumwollspinnerei Flöha fungierte als Stammbetrieb. Die Hauptaufgaben des Großbetriebes bestanden in der Produktion von Garnen, Webzwirnen, Nähgarnen und Nähzwirnen, Handarbeitsgarnen, Texturseiden und Reifencordgewebe aus natürlichen und chemischen Rohstoffen sowie Planung, Durchführung und Kontrolle des Produktionsprozesses einschließlich Forschung und Entwicklung, der Investitionstätigkeit, der Beschaffung des Materials, der Produktion und des Absatzes sowie der Herstellung von erforderlichen Kooperationsbeziehungen. Der VEB war zunächst 1971 ein Betrieb der VVB Baumwolle, Karl-Marx-Stadt und seit 1979 ein Betrieb im VEB Kombinat Baumwolle, Karl-Marx-Stadt, das übergeordnete Organ war das Ministerium für Leichtindustrie. Am 29. Juni 1990 erfolgte durch die Treuhandanstalt Berlin die Umwandlung des volkseigenen Großbetriebes, aus denen die Unternehmen Sächsische Baumwollspinnereien und Zwirnereien AG, Flöha (am 30.6.1992 aufgelöst), Baumwollspinnerei Flöha GmbH, Plauener Baumwollspinnerei GmbH, Leipziger Baumwollspinnerei GmbH, Baumwollspinnerei Mittweida GmbH, Feinspinnerei Erzgebirge Venusberg GmbH, Baumwollspinnerei Zwickau GmbH, Zwirnerei Sachsenring Glauchau GmbH, Oederaner Nähfaden GmbH und Werdauer Lüfter- und Maschinenbau GmbH hervorgingen. Im Januar 1992 erfolgte auf Beschluss der Treuhandanstalt die Bildung der Firma Sächsische Baumwollspinnerei GmbH, in der die als sanierungsfähig eingestuften Unternehmenteile der 1990 gebildeten Gesellschaften fortgeführt werden sollten.
Bis 2021 trug der Bestand den Namen: VEB Vereinigte Baumwollspinnereien und Zwirnereien, Flöha und Vorgänger.
Bis 2021 trug der Bestand den Namen: VEB Vereinigte Baumwollspinnereien und Zwirnereien, Flöha und Vorgänger.
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