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Beständeübersicht

Bestand

31145 Hans Hartung, Markersdorf/Chemnitztal

Datierung1933 - 1975
Benutzung im Staatsarchiv Chemnitz
Umfang (nur lfm)1,24
1. Geschichte der Fa. Hans Hartung, Markersdorf/Chemnitztal
Der Firmeninhaber Hans Hartung meldete im September 1933 beim Gewerbeamt der Stadt Chemnitz eine Vertretung in Garnen und Floren an. Neben dem Garngroßhandel betrieb er seit dem 1. Januar 1937 außerdem eine Seidenzwirnerei. Sie verfügte über eine Maschinenanlage zur Verarbeitung reiner Seide. Infolge eines Totalbombenschadens verlegte er sein Unternehmen 1945 nach Markersdorf/Chemnitztal, Hauptstraße 55.
In den Jahren 1950 bis 1953 stellte das Unternehmen seine gesamte Fertigung auf Kunstseidenkrepplieferungen um und führte Entwicklungsarbeiten für die Perlonherstellung durch.
Im Juli 1961 stellte der Betriebsinhaber den Antrag auf staatliche Beteiligung. Zum damaligen Zeitpunkt arbeitete der Betrieb dreischichtig als Lohnzwirnerei und stellte fast ausschließlich DEDERON-Zwirne für die gesamte Textilindustrie her. Für die Zukunft war in einer Sonderabteilung die Produktion von chirurgischem Nahtmaterial vorgesehen. In diesem Zusammenhang führte die Gesellschaft einschlägige Forschungs- und Entwicklungsarbeiten in Zusammenarbeit mit seinem späteren staatlichen Gesellschafter, dem Deutschen Institut für Arzneimittelwesen, Berlin durch. Die Weiterverarbeitung in verkaufs- und verwendungsfähige Produkte erfolgte über die Tochterfirma I. & E. Hartung, Markersdorf.
Die Umwandlung des Privatbetriebes in eine Kommanditgesellschaft mit staatlicher Beteiligung erfolgte zum 1. Januar 1965. Sie war mit mehrjährigen Produktionsumstellungen und der Bewältigung von Rohstoffproblemen verbunden. 1966 lag die Hauptproduktion in der dreischichtig arbeitenden Etagenzwirnerei. Nachdem die Firma seit Jahren nur feinste Zwirne mit hohen Drehungen erzeugt hatte, erfolgte 1968 eine Umstellung auf starke Garne. Die Aufnahme einer Großproduktion war 1970 geplant.
Zum 28. April 1972 erfolgte die Übernahme des Betriebes in Volkseigentum, in dessen Zusammenhang der Inhaber Hans Hartung altersbedingt das Unternehmen verließ. Der neu gebildete volkseigene Betrieb firmierte als VEB Markersdorfer Seidenzwirnerei, Markersdorf. Dieser ist zum 1. Januar 1975 dem VEB Garnveredlungswerke Sehma als Werk 6 angeschlossen worden.[01]


2. Bestandsgeschichte
Die Überlieferung gelangte 1995 als Abgabe des VEB Garnveredlungswerke Sehma ohne Findhilfsmittel in das Staatsarchiv Chemnitz. 1997 erfolgte die Bestandsbearbeitung durch eine Auszubildende. Die Findkartei wurde im Jahr 2007 durch eine Hilfskraft in das Augias-Verzeichnungsprogramm 7.4 übertragen, anschließend erfolgte die Klassifikation des Bestandes und die Erarbeitung einer Findbucheinleitung.


3. Bestandsanalyse
Der Bestand enthält vorwiegend Steuer- und Bilanzunterlagen, Inventuren, Wirtschaftsprüfungsberichte, Protokolle von einigen Gesellschafterversammlungen, Statistiken und eine Zeichnung des Fabrik- und Bürogebäudes sowie Geschäftsberichte des VEB Markersdorfer Seidenzwirnerei. Nicht überliefert sind die Unterlagen über die Forschungs- und Entwicklungstätigkeit des Unternehmens zur Herstellung chirurgischen Nahtmaterials aus synthetischen Fasern.




[01] StA-C, 31145 Hans Hartung, Markersdorf/Chemnitztal, Nr. 2, 6;
StA-C, 31654 SED-Ortsleitung Limbach-Oberfrohna, Nr. Abt. III, 590/9;
StA-C, 31567 SED-Ortsleitung Lunzenau, Nr. 4687
Steuerunterlagen.- Bilanzen.- Inventuren.- Wirtschaftsprüfungsberichte.- Protokolle von einigen Gesellschafterversammlungen.- Statistiken.- Zeichnung des Fabrikgebäudes und Bürogebäudes.- Geschäftsberichte des VEB Markersdorfer Seidenzwirnere.
Der Firmeninhaber Hans Hartung meldete im September 1933 beim Gewerbeamt der Stadt Chemnitz eine Vertretung in Garnen und Floren an. Neben dem Garngroßhandel betrieb er seit dem 1. Januar 1937 außerdem eine Seidenzwirnerei. Infolge eines Totalbombenschadens verlegte er sein Unternehmen 1945 nach Markersdorf/Chemnitztal. In den Jahren 1950 bis 1953 stellte das Unternehmen seine gesamte Fertigung auf Kunstseidenkrepplieferungen um und führte Entwicklungsarbeiten für die Perlonherstellung durch. Für die Zukunft war in einer Sonderabteilung die Produktion von chirurgischem Nahtmaterial vorgesehen. In diesem Zusammenhang führte die Gesellschaft einschlägige Forschungs- und Entwicklungsarbeiten in Zusammenarbeit mit seinem späteren staatlichen Gesellschafter, dem Deutschen Institut für Arzneimittelwesen, Berlin durch.
Die Umwandlung in eine Kommanditgesellschaft mit staatlicher Beteiligung erfolgte zum 1. Januar 1965. Zum 28. April 1972 erfolgte die Übernahme des Betriebes in Volkseigentum. Der neu gebildete volkseigene Betrieb firmierte als VEB Markersdorfer Seidenzwirnerei, Markersdorf. Dieser ist zum 1. Januar 1975 dem VEB Garnveredlungswerke Sehma als Werk 6 angeschlossen worden.
Bis 2021 trug der Bestand den Namen: Hans Hartung, Markersdorf/Chemnitztal und Nachfolger.
  • 2007 | Findbuch / Datenbank
  • 2024-02-15 | Diese Ausgabe über AWAX 2.0.1.5
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