Beständeübersicht
Bestand
31339 Maximilian Polke, St. Egidien
Datierung | 1922 - 1937 |
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Benutzung im | Staatsarchiv Chemnitz |
Umfang (nur lfm) | 0,00 |
1. Geschichte der Firma Maximilian Polke, St. Egidien
Laut der Handelsregistereintragung auf Blatt 35 beim Amtsgericht Glauchau wurde im August 1919 der Fabrikbesitzer Maximilian Polke, St. Egidien Inhaber der gleichnamigen Firma. Sie ist aus der 1907 eingetragenen Firma Franz Träger hervorgegangen. In der Strumpffabrik sollen bis zu 200 Arbeiter beschäftigt gewesen sein. Am 10. Februar 1926 verstarb der Inhaber in Dresden und seine Erben übernahmen das Unternehmen. Infolge der Inflation und mangelnder buchhalterischer Sorgfalt kam das Unternehmen in Zahlungsschwierigkeiten, wodurch die geplante erhebliche Fabrikerweiterung auf einem neu erworbenen Baugrundstück nicht mehr zur Ausführung gelangen konnte. Ein im März 1926 beantragtes Geschäftsaufsichtsverfahren wurde abgelehnt, da eine Sanierung des Unternehmens als aussichtslos galt.[01] Die Erbengemeinschaft ließ das Unternehmen im Dezember 1926 im Handelsregister löschen.[02]
1934 befand sich der Grundbesitz der im Besitz der Friedrich Anton Köbke Aktiengesellschaft, Göppersdorf. Die Bestrebungen zur Wiederaufnahme der Produktion im Jahr 1934 scheiterten an fehlenden finanziellen Mitteln der Interessenten.[03]
Nachweisbar ist, dass die stillgelegte Strumpffabrik durch die Kunstseiden-Aktiengesellschaft, Wuppertal-Barmen zum 1. August 1939 an den Fabrikbesitzer Karl Ernst Dietzsch, Inhaber der Fa. Ernst Dietzsch sen., Karosserie- und Fahrzeugwerk, Glauchau, veräußert wurde. Dieser errichtete in St. Egidien eine Zweigbetriebsstätte zur Sicherstellung seiner Militärfahrzeugproduktion.[04] Das Unternehmen wurde durch Volksentscheid enteignet. Der Betrieb firmierte nach der Enteignung als IFA-Karosseriewerk Glauchau und wurde später dem VEB Karosseriewerk Meerane angeschlossen.
2. Bestandsgeschichte
15 Zeichnungen und Pläne von Grundstücken und Gebäuden der Fa. Maximilian Polke wurden im Oktober 1995 ohne Findhilfsmittel von der Seiden- und Garnveredlung GmbH, Sehma in das Sächsische Staatsarchiv Chemnitz übernommen. Weitere 3 Zeichnungen sind im Jahr 2007 im Bestand des VEB Karosseriewerk Meerane aufgefunden worden. Es sind keine Akten aus der Provenienz des Unternehmens überliefert.
Die Überlieferung wurde 2000 bzw. 2007 mit Hilfe des Augias-Verzeichnungsprogrammes verzeichnet.
[01] Staatsarchiv Chemnitz, 30111 Amtsgericht Glauchau, Nr. 8811
[02] Staatsarchiv Chemnitz, 30111 Amtsgericht Glauchau, Nr. 98 (HR Bl. 35)
[03] Staatsarchiv Chemnitz, 30874 Industrie- und Handelskammer, Nr. 319
[04] Staatsarchiv Chemnitz, 31061 VEB Karosseriewerk Meerane und Vorgänger, Nr. 12. Vgl. auch: Bestand 30102 Amtsgericht Augustusburg, Nr. 947.
Laut der Handelsregistereintragung auf Blatt 35 beim Amtsgericht Glauchau wurde im August 1919 der Fabrikbesitzer Maximilian Polke, St. Egidien Inhaber der gleichnamigen Firma. Sie ist aus der 1907 eingetragenen Firma Franz Träger hervorgegangen. In der Strumpffabrik sollen bis zu 200 Arbeiter beschäftigt gewesen sein. Am 10. Februar 1926 verstarb der Inhaber in Dresden und seine Erben übernahmen das Unternehmen. Infolge der Inflation und mangelnder buchhalterischer Sorgfalt kam das Unternehmen in Zahlungsschwierigkeiten, wodurch die geplante erhebliche Fabrikerweiterung auf einem neu erworbenen Baugrundstück nicht mehr zur Ausführung gelangen konnte. Ein im März 1926 beantragtes Geschäftsaufsichtsverfahren wurde abgelehnt, da eine Sanierung des Unternehmens als aussichtslos galt.[01] Die Erbengemeinschaft ließ das Unternehmen im Dezember 1926 im Handelsregister löschen.[02]
1934 befand sich der Grundbesitz der im Besitz der Friedrich Anton Köbke Aktiengesellschaft, Göppersdorf. Die Bestrebungen zur Wiederaufnahme der Produktion im Jahr 1934 scheiterten an fehlenden finanziellen Mitteln der Interessenten.[03]
Nachweisbar ist, dass die stillgelegte Strumpffabrik durch die Kunstseiden-Aktiengesellschaft, Wuppertal-Barmen zum 1. August 1939 an den Fabrikbesitzer Karl Ernst Dietzsch, Inhaber der Fa. Ernst Dietzsch sen., Karosserie- und Fahrzeugwerk, Glauchau, veräußert wurde. Dieser errichtete in St. Egidien eine Zweigbetriebsstätte zur Sicherstellung seiner Militärfahrzeugproduktion.[04] Das Unternehmen wurde durch Volksentscheid enteignet. Der Betrieb firmierte nach der Enteignung als IFA-Karosseriewerk Glauchau und wurde später dem VEB Karosseriewerk Meerane angeschlossen.
2. Bestandsgeschichte
15 Zeichnungen und Pläne von Grundstücken und Gebäuden der Fa. Maximilian Polke wurden im Oktober 1995 ohne Findhilfsmittel von der Seiden- und Garnveredlung GmbH, Sehma in das Sächsische Staatsarchiv Chemnitz übernommen. Weitere 3 Zeichnungen sind im Jahr 2007 im Bestand des VEB Karosseriewerk Meerane aufgefunden worden. Es sind keine Akten aus der Provenienz des Unternehmens überliefert.
Die Überlieferung wurde 2000 bzw. 2007 mit Hilfe des Augias-Verzeichnungsprogrammes verzeichnet.
[01] Staatsarchiv Chemnitz, 30111 Amtsgericht Glauchau, Nr. 8811
[02] Staatsarchiv Chemnitz, 30111 Amtsgericht Glauchau, Nr. 98 (HR Bl. 35)
[03] Staatsarchiv Chemnitz, 30874 Industrie- und Handelskammer, Nr. 319
[04] Staatsarchiv Chemnitz, 31061 VEB Karosseriewerk Meerane und Vorgänger, Nr. 12. Vgl. auch: Bestand 30102 Amtsgericht Augustusburg, Nr. 947.
Zeichnungen und Pläne von Grundstücken und Gebäuden der Fa. Maximilian Polke, v. a. für geplante Erweiterungsbauten einer angedachten „Polke-Cambric Strumpffabrik AG, St. Egidien“.
Das Unternehmen Maximilian Polke ist von 1919 bis 1926 im Handelsregister eingetragen gewesen. Es war aus der 1907 eingetragenen Firma Franz Träger hervorgegangen. Infolge der Inflation und mangelnder buchhalterischer Sorgfalt kam das Unternehmen in Zahlungsschwierigkeiten, wodurch die geplante erhebliche Fabrikerweiterung auf einem neu erworbenen Baugrundstück nicht mehr zur Ausführung gelangen konnte. 1934 befand sich der Grundbesitz im Besitz der Friedr. Anton Köbke Aktiengesellschaft, Göppersdorf. Nachweisbar ist, dass die stillliegende Strumpffabrik durch die Kunstseiden-Aktiengesellschaft, Wuppertal-Barmen zum 1. August 1939 an den Fabrikbesitzer Karl Ernst Dietzsch, Inhaber der Fa. Ernst Dietzsch sen., Karosserie- und Fahrzeugwerk, Glauchau, veräußert wurde. Dieser errichtete in St. Egidien eine Zweigbetriebsstätte zur Sicherstellung seiner Militärfahrzeugproduktion.
Bis 2021 trug der Bestand den Namen: Maximilian Polke, St. Egidien und Nachfolger
Bis 2021 trug der Bestand den Namen: Maximilian Polke, St. Egidien und Nachfolger
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