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Beständeübersicht

Bestand

31453 Allgemeine Deutsche Credit-Anstalt (ADCA), Hauptniederlassungen Chemnitz, Plauen und Zwickau

Datierung1888 - 1950
Benutzung im Staatsarchiv Chemnitz
Umfang (nur lfm)9,29

Bestand enthält auch 6 Archivalien, die aus rechtlichen Gründen hier nicht angezeigt werden können. Bitte wenden Sie sich im Bedarfsfall direkt an das Staatsarchiv Kontaktformular

1. Geschichte der Allgemeine Deutsche Credit-Anstalt (ADCA)
Die Allgemeine Deutsche Creditanstalt wurde 1856 in Leipzig als Aktiengesellschaft gegründet. Ihre Geschäftstätigkeit war von Anfang an sehr breit angelegt und räumlich nicht auf Sachsen beschränkt. Bereits vor dem Ersten Weltkrieg gehörte die Bank, gemessen an ihrer Bilanzsumme, zu den drei größten deutschen Provinzbanken, spätestens 1925 war sie zur größten aufgestiegen. 1938 beschäftigte die ADCA in 130 Geschäftsstellen an 106 Orten in Mitteldeutschland über 2.200 Mitarbeiter. Die umfangreiche Produktpalette boten auch die kleineren Niederlassungen an. Durch die Beteiligung an Unternehmen, die Wahrnehmung zahlreicher Aufsichtsratsmandate und die Mitarbeit in Bankenorganisationen nahm die ADCA Einfluss auf die Wirtschaft.
Das Niederlassungsnetz war dezentral und dreistufig strukturiert. Durch die Zuordnung von Unterniederlassungen zu Hauptniederlassungen entstanden Bankbezirke. Die wichtigsten Bezirke der ADCA waren Leipzig, wo die Zentrale zugleich als Hauptniederlassung fungierte, Chemnitz, Dessau und Dresden. Hauptniederlassungen ohne untergeordnete Niederlassungen entstanden an der Peripherie des Geschäftsgebietes, etwa in Berlin, Magdeburg oder Breslau.
Ende 1942 betrieb die ADCA Hauptniederlassungen in Leipzig, Altenburg, Berlin, Breslau, Chemnitz, Dessau, Döbeln, Dresden, Gera, Greiz, Halle, Magdeburg, Naumburg, Plauen, Reichenberg und Zwickau.
Zwei Muster von Bezirksgründungen sind bekannt. Zum einen wurde von einem Zentrum ausgehend das Umland nach und nach durchdrungen, zum anderen ganze Regionen durch die Übernahme einer größeren Bank besetzt.
Als Bezeichnungen für ADCA-Niederlassungen tauchen auf: Abteilungen, Filialen, Zweigstellen und Depositenkassen. Mit Ausnahme der Depositenkassen waren alle Niederlassungen im Handelsregister eingetragen. Übernommene und unter altem Namen weitergeführte Niederlassungen wurden häufig als Abteilung bezeichnet. Ebenso wie Abteilungen konnten auch Filialen Haupt- oder Unterniederlassungen sein. Zweigstellen und Depositenkassen waren eher kleinere Niederlassungen. Generell war die Bezeichnung aber nicht maßgeblich für Größe, Geschäftsvollmacht und Funktion einer Niederlassung.[01]
Nach dem 2. Weltkrieg wurden alle Geschäftsstellen in der Sowjetischen Besatzungszone geschlossen und das Bankgeschäft durch Abwicklungsabteilungen bei der Sächsischen Landesbank aufgelöst.
Im Staatsarchiv Chemnitz sind Unterlagen der Hauptniederlassungen Chemnitz, Plauen und Zwickau einschließlich deren Unterniederlassungen überliefert. Zum gegenwärtigen Stand sind zu diesen Bankbezirken nachfolgende Angaben bekannt. Die Gliederung folgt dem Niederlassungsverzeichnis der ADCA von 1938 und vom August 1942.


A. Bankbezirk Chemnitz
Hauptniederlassung Chemnitz, Poststr. 15 und Rossmarkt 10
* Filiale Chemnitz gegründet 1901, eingetragen beim Amtsgericht Chemnitz zunächst unter HR Blatt 5052, später unter HRB 221; Übernahme der Bankfirma Kunath & Nieritz, Rossmarkt 10 und Fortführung als Filiale Chemnitz, Abteilung Kunath & Nieritz seit 1905

mit Zweigniederlassungen in:
* Annaberg, Wolkensteiner Str. 15: Zweigstelle Annaberg-Buchholz bestand von 1905 bis Mai 1943, 2. Niederlassung im Bankbezirk Chemnitz, entstanden durch die Übernahme des Bankgeschäftes Ernst Berndt
* Aue, Bahnhofstr. 5 – 7: Zweigstelle seit 1911, im Jahr 1936 Übernahme der Niederlassung der Deutschen Bank in Aue und Vereinigung mit der bereits bestehenden eigenen Niederlassung
* Beierfeld/Erzgeb., Nr. 42 b: seit 1937 Kassenstelle Beierfeld der Zweigstelle Schwarzenberg-Beierfeld, 1942 zur Niederlassung Aue gehörig
* Burgstädt, Augustusstraße 27 / Ecke Silberstraße: seit 1921
* Frankenberg, Humboldtstr. 10: Zweigstelle bestand von 1923 bis Mai 1943, begründet durch Übernahme der Vereinsbank zu Frankenberg
* Hainichen, Markt 8: Zweigstelle seit 1922, Vorgänger Bankgeschäft Lippmann & Weichholdt in Hainichen und Frankenberg, 1867 – 1922
* Limbach, Gartenstr. 3/5: Zweigstelle Limbach-Oberfrohna seit 1907, eingetragen gewesen beim Amtsgericht Limbach-Oberfrohna zunächst unter HR 680, später HRB 2
* Marienberg, Poststr. 2: Zweigstelle seit 1918, Vorgänger Bankgeschäft Ernst Börner
* Olbernhau, Markt 16: Zweigstelle seit 1917, begründet durch die Übernahme des Bankgeschäfts Chr. Fr. Seyfert; im Jahr 1938 Erwerbung des Bankhauses Bruno Tribbensee in Olbernhau, dessen Geschäft mit der dortigen Zweigstelle vereinigt wurde.
* Schwarzenberg, Steinweg 1: Zweigstelle seit 1918, begründet durch die Übernahme des Bankgeschäfts R. Halbenz, Credit- und Sparverein zu Schwarzenberg eGmbH
* Siegmar, Hofer Str. 42: Zweigstelle seit 1911, eingetragen gewesen beim Amtsgericht Chemnitz zunächst unter HR Blatt 6401, später unter HRB 221
* Weipert: Überlieferung bei Annaberg enthalten


B. Bankbezirk Plauen
Hauptniederlassung Plauen, Postplatz 2 = Vogtländische Bank Plauen, Abt. der ADCA [02]: begründet am 12. Dezember 1917 durch Verschmelzungsvertrag mit derAktiengesellschaft Vogtländische Bank Plauen, eingetragen gewesen beim Amtsgericht Plauen unter HR 3405, später unter HRB 82

mit Zweigniederlassungen in:
* Asch
* Auerbach, Neumarkt 5: Filiale seit 1917, begründet durch Übernahme der Vogtländischen Bank Plauen
* Falkenstein, Moltkestr. 1: Filiale seit 1917, begründet durch Übernahme der Vogtländischen Bank Plauen
* Graslitz
* Klingenthal, Auerbacher Str. 114 V: Filiale seit 1917, begründet durch Übernahme der Vogtländischen Bank Plauen
* Markneukirchen, Bismarckstr. 759: Filiale seit 1918
* Oelsnitz/Vogtl., Lutherstr. 9: Filiale seit 1918
* Reichenbach, Bahnhofstr. 9: Filiale seit 1917, begründet durch Übernahme der Vogtländischen Bank Plauen, Schließung zum 15. August 1943, Übernahme von Konten und Depots durch die Commerzbank in Reichenbach
* Sachsenberg-Georgenthal/Vogtl., Auerbacher Str. 14 G: seit 1919 Depositenkasse Sachsenberg-Georgenthal der Filiale Klingenthal
* Treuen, Markt 1: Filiale begründet 1918 durch Übernahme des Bankgeschäfts Gustav Grimm


C. Bankbezirk Zwickau
Hauptfiliale Zwickau = Vereinsbank, Abteilung der ADCA, Kornmarkt 8 und Hauptmarkt 7: begründet 1918 durch Übernahme der Vereinsbank Zwickau, Hentschel & Schulz

mit Zweigniederlassungen in:
* Crimmitschau, Markt 8: Filiale seit 1919
* Glauchau = Abteilung Ferdinand Heyne, Am Rathaus 1: begründet 1907 durch Übernahme des Bankgeschäfts Ferdinand Heyne
* Gößnitz (Kreis Altenbug), Braustr. 1: Zweigstelle seit 1913
* Meerane = Filiale Franz Moeschlers Söhne, Meerane, Schützenstraße 1/3: Filiale begründet 1907, 1910 Übernahme des Bankgeschäfts Franz H. Moeschlers Söhne
* Werdau, Markt 29: Filiale seit 1914


1942 Schließung von 12 Geschäftsstellen im Zuge der Bankenbereinigung


2. Bestandsgeschichte und Bestandsbearbeitung
Das Sächsische Staatsarchiv, Staatsarchiv Chemnitz hat die Unterlagen der Altbanken des ehem. Bezirkes Karl-Marx-Stadt nach 1990 aus dem ehemaligen Archiv der Staatsbank der DDR, Bezirksdirektion Karl-Marx-Stadt übernommen. Die Überlieferungen waren in Filialbestände gegliedert, zu denen jeweils maschinenschriftliche Aktenverzeichnisse vorlagen. In den nachfolgenden Jahren erfolgten parzielle Neubearbeitungen. Die archivisch erschlossenen Akten wurden in zusammengefassten Beständen erfasst. Für die Überlieferung der ADCA wurde der Bestand 31453 gebildet.
Im Jahr 2000 erfolgte durch das Staatsarchiv Chemnitz die Abgabe von Unterlagen der Niederlassungen in Geringswalde, Mittweida, Penig und Rochlitz, die zum Bankbezirk Döbeln der ADCA gehörten, an das Staatsarchiv Leipzig.
Im Jahr 2019 konnten die maschinenschriftlich vorliegenden analogen Aktenverzeichnisse konvertiert. Ziel der Konversion war die Verbesserung der Recherchemöglichkeiten durch die Eingabe in die Erschließungsdatenbank Augias-Archiv. Dabei wurden die maschinenschriftlich vorliegenden Angaben ohne wesentliche inhaltliche Veränderungen in die digitale Form überführt. Die im Findbuch verwendete Terminologie, welche auch die gesellschaftlichen Verhältnisse zum Zeitpunkt der Bearbeitung widerspiegelt, blieb folglich unberührt. Eine - fachlich wünschenswerte - Überarbeitung kann derzeit aus Kapazitätsgründen nicht erfolgen.
Bei der Neubearbeitung der Überlieferung wird, wie auch im Staatsarchiv Leipzig bereits geschehen, das dezentrale Niederlassungsnetz der ADCA zugrunde gelegt.
Im Staatsarchiv Chemnitz sind Unterlagen der Hauptniederlassungen Chemnitz, Plauen und Zwickau einschließlich deren Unterniederlassungen überliefert. Dem Bestand 31453 sollen im Zuge der Neubearbeitung zukünftig alle nachfolgend genannten, bisherigen Bestände der ADCA-Filialen eingegliedert und damit aufgelöst werden:
31455 A.D.C.A., Zweigstelle Annaberg-Buchholz
31465 A.D.C.A., Zweigstelle Aue
31472 A.D.C.A., Filiale Auerbach und Zweigstelle Falkenstein
31473 A.D.C.A., Zweigstelle Burgstädt
31474 A.D.C.A., Filiale Chemnitz und Zweigstelle Siegmar-Schönau
31475 A.D.C.A., Filiale Crimmitschau
31476 A.D.C.A., Zweigstelle Frankenberg
31477 A.D.C.A., Zweigstelle Freiberg
31454 A.D.C.A., Filiale Glauchau
31456 A.D.C.A., Filiale Graslitz [03]
31457 A.D.C.A., Filiale Greiz [04]
31458 A.D.C.A., Filiale Hainichen
31459 A.D.C.A., Filiale Klingenthal
31460 A.D.C.A., Zweigstelle Limbach-Oberfrohna
31461 A.D.C.A., Zweigstelle Marienberg und Zweigstelle Olbernhau
31462 A.D.C.A, Filiale Markneukirchen
31463 A.D.C.A., Filiale Franz H. Moeschlers Söhne, Meerane
31464 A.D.C.A., Filiale Oelsnitz/V.
31553 Vogtländische Bank Plauen, Abt. der A.D.C.A.
31467 A.D.C.A., Zweigstelle Reichenbach
31468 A.D.C.A., Zweigstelle Schwarzenberg
31469 A.D.C.A., Filiale Treuen
31470 A.D.C.A., Filiale Werdau
31471 A.D.C.A., Filiale Zwickau

Kassationen werden sich zunächst auf Mehrfachüberlieferungen beschränken. Bei Depot- und Kontounterlagen steht eine endgültige Bewertungsentscheidung noch aus.


3. Bestandsinhalt
Gegenwärtig enthält der Bestand archivisch neu erschlossene Akten der Hauptfilialen Chemnitz, Plauen und Zwickau einschließlich deren Zweigniederlassungen sowie einige von der Zentrale Leipzig erstellte Dokumente.
Überliefert sind u. a.: Pensions-Ordnung für das Personal von 1888, der Gesellschaftsvertrag der ADCA in Leipzig nebst Satzung für deren Hypothekenbankgeschäft von 1918, die Satzung der Unterstützungseinrichtung von 1940, Geschäftsberichte der ADCA für die Geschäftsjahre 1932 bis 1934, 1936 bis 1943, eine Sammlung von Geschäftsberichten verschiedener Banken, Sparkassen, Wirtschaftsunternehmen, Versicherungen, Verbände und Genossenschaften im In- und Ausland sowie Kreditakten.
Weitere, bedingt erschlossene Überlieferungen der ADCA sind in den Beständen 31454 bis 31477 nachgewiesen.

4. Quellen und Literatur
Thurnburg, Sabine: Findbuch zum Bestand 21006 Allgemeine Deutsche Creditanstalt, Bankbezirke Leipzig und Döbeln.

Die Vogtländische Bank von der Begründung des Vorschuss-Vereins bis zur Vereinigung mit der Allgemeinen Deutschen Credit-Anstalt in Leipzig im Jahre 1918, in: Mitteilungen des Vereins für vogtländische Geschichte, 1919.

Handbuch der deutschen Aktiengesellschaften, 48. Jahrgang, 1943, Bd. 3, S. 2801

Acht Jahrzehnte im Dienste der Wirtschaft : E. Lebensbild der (ADCA) Allgemeinen Deutschen Credit-Anstalt / Liebmann, Arthur. - Leipzig : Bibliographisches Institut, 1938. – 236 S. mit Abb.

70 Jahre ADCA (Allgemeine Deutsche Creditanstalt Leipzig)
In: Adca-Zeitung. Von Beamten für die Beamten der Allg. Dt. Credit-Anstalt hrsg. Hauszeitung. 7. Jg. 1926. 2. Vierteljahresheft


5. Abkürzungen
ADCA|-----|Allgemeine Deutsche Creditanstalt
Abt.|-----|Abteilung
AG|-----|Aktiengesellschaft
eGmbH|-----|eingetragene Genossenschaft mit beschränkter Haftung
GmbH|-----|Gesellschaft mit beschränkter Haftung




[01] Vgl. Thurnburg, Sabine: Findbucheinleitung zum Bestand 21006 Allgemeine Deutsche Creditanstalt, Bankbezirke Leipzig und Döbeln
[02] Vgl. auch: Die Vogtländische Bank von der Begündung des Vorschuss-Vereins bis zur Vereinigung mit der Allgemeinen Deutschen Credit-Anstalt in Leipzig im Jahre 1918 In: Mitteilungen des Vereins für vogtländische Geschichte, 1919.
[03] Bestand wurde im März 2008 bearbeitet und aufgelöst.
[04] Bestand wurde im März 2008 bearbeitet und aufgelöst.
Thurnburg, Sabine: Findbuch zum Bestand 21006 Allgemeine Deutsche Creditanstalt, Bankbezirke Leipzig und Döbeln.

Vorwort zum vorl. Findbuch "ADCA Bezirk Leipzig und Bezirk Döbeln", 2000.
Thurnburg, Sabine: Die Organisation der Allgemeinen Deutschen Creditanstalt 1920-1945 - Grundlagen für die Bearbeitung eines Bankbestandes, in Archiv und Wirtschaft, 2001, Heft 1, S. 25-38

Thurnburg, Sabine: Die Struktur der Allgemeinen Deutschen Creditanstalt 1920 bis 1945, Ein Beitrag zur Geschichte der Bankenorganisation, unveröffentlichtes Manuskript, Leipzig 2000. Standortsignatur Bibliothek des StAL: A 210/2000

Burhop, Carsten : Wiederaufstieg, Krise und Rekonstruktion : Die Allgemeine Deutsche Credit Anstalt (ADCA) in den Jahren 1924 bis 1941.- In: Jahrbuch für Wirtschaftsgeschichte / Economic History Yearbook ; 54 ( 2013 ).

Liebmann, Arthur: Acht Jahrzehnte im Dienste der Wirtschaft. Ein Lebensbild der ADCA - Allgemeine Deutsche Credit-Anstalt, Leipzig 1938

Graul, Andreas: Entstehung, Überlieferung und Auswertungsmöglichkeiten der Bestände von Geschäftsbanken im Staatsarchiv Leipzig, Ein Beitrag zur archivischen Quellenkunde, in: Archivmitteilungen, 1993, Heft 2, S. 43-50

Grau, Andreas: Die Allgemeine Deutsche Credit-Anstalt Leipzig und die Konzentration und Zentralisation des Kapitals im Bankwesen in Sachsen von der Kirse 1900/1901 bis zum Ende der relativen Stabilisierung des Kapitalismus, in: Jahrbuch für Wirtschaftsgeschichte, 1987, Heft 4

Gaul, Andreas: Bankarchive und die Möglichkeiten ihrer Auswertung für die wirtschaftshistorische Imperialismusforschung, in: Archivmitteilungen, 1988, Heft 6, S. 206-208

Die Vogtländische Bank von der Begründung des Vorschuss-Vereins bis zur Vereinigung mit der Allgemeinen Deutschen Credit-Anstalt in Leipzig im Jahre 1918, in: Mitteilungen des Vereins für vogtländische Geschichte, 1919.

Handbuch der deutschen Aktiengesellschaften, 48. Jahrgang, 1943, Bd. 3, S. 2801

Acht Jahrzehnte im Dienste der Wirtschaft : E. Lebensbild der (ADCA) Allgemeinen Deutschen Credit-Anstalt / Liebmann, Arthur. - Leipzig : Bibliographisches Institut, 1938. – 236 S. mit Abb.

70 Jahre ADCA (Allgemeine Deutsche Creditanstalt Leipzig)
In: Adca-Zeitung. Von Beamten für die Beamten der Allg. Dt. Credit-Anstalt hrsg. Hauszeitung. 7. Jg. 1926. 2. Vierteljahresheft

125 Jahre Allgemeine Deutsche Credit-Anstalt
1856 - 1981 / [Hrsg.: ADCA-Bank Actiengesellschaft Frankfurt am Main] - Frankfurt / Main : Henssler, 1981. - 32 S. : Ill.
Gegenwärtig enthält der Bestand archivisch neu erschlossene Akten der Hauptfilialen Chemnitz, Plauen und Zwickau einschließlich deren Zweigniederlassungen sowie einige von der Zentrale Leipzig erstellte Dokumente.
Bestandsinhalt: Pensions-Ordnung für das Personal von 1888.- Gesellschaftsvertrag der ADCA in Leipzig nebst Satzung für deren Hypothekenbankgeschäft von 1918.- Satzung der Unterstützungseinrichtung von 1940.- Geschäftsberichte der ADCA für die Geschäftsjahre 1932 bis 1934 und 1936 bis 1943.- Sammlung von Geschäftsberichten verschiedener Banken, Sparkassen, Wirtschaftsunternehmen, Versicherungen, Verbände und Genossenschaften im Inland und Ausland.- Kreditakten.

Weitere, bedingt erschlossene Überlieferungen der ADCA sind in den Beständen 31454 bis 31477 nachgewiesen.
Die Allgemeine Deutsche Credit-Anstalt (ADCA) wurde 1856 in Leipzig als Aktiengesellschaft gegründet. Ihre Geschäftstätigkeit war von Anfang an sehr breit angelegt und räumlich nicht auf Sachsen beschränkt. Bereits vor dem Ersten Weltkrieg gehörte die Bank, gemessen an ihrer Bilanzsumme, zu den drei größten deutschen Provinzbanken, spätestens 1925 war sie zur größten aufgestiegen. 1938 beschäftigte die ADCA in 130 Geschäftsstellen an 106 Orten in Mitteldeutschland über 2.200 Mitarbeiter. Das Niederlassungsnetz war dezentral und dreistufig strukturiert. Durch die Zuordnung von Unterniederlassungen zu Hauptniederlassungen entstanden Bankbezirke. Die wichtigsten Bezirke der ADCA waren Leipzig, wo die Zentrale zugleich als Hauptniederlassung fungierte, Chemnitz, Dessau und Dresden. Hauptniederlassungen ohne untergeordnete Niederlassungen entstanden an der Peripherie des Geschäftsgebietes, etwa in Berlin, Magdeburg oder Breslau. Durch die weitere Ausdehnung des eigenen Filialsystems und die 1932 vorgenommene Angliederung der Anhalt-Dessauischen Landesbank an die ADCA wuchs ihre Bedeutung für das gesamte mitteldeutsche Wirtschaftsleben. Ende 1942 betrieb die ADCA Hauptniederlassungen in Leipzig, Altenburg, Berlin, Breslau, Chemnitz, Dessau, Döbeln, Dresden, Gera, Greiz, Halle, Magdeburg, Naumburg, Plauen, Reichenberg und Zwickau. Nach dem 2. Weltkrieg wurden alle Geschäftsstellen in der Sowjetischen Besatzungszone geschlossen und das Bankgeschäft durch Abwicklungsabteilungen bei der Sächsischen Landesbank aufgelöst.
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