Beständeübersicht
Bestand
31485 Bankgeschäft Gebrüder Müller, Chemnitz
Datierung | 1928 - 1951, 1960 |
---|---|
Benutzung im | Staatsarchiv Chemnitz |
Umfang (nur lfm) | 0,90 |
Bestand enthält auch 4 Archivalien, die aus rechtlichen Gründen hier nicht angezeigt werden können. Bitte wenden Sie sich im Bedarfsfall direkt an das Staatsarchiv Kontaktformular
1. Geschichte des Bankgeschäfts Gebr. Müller in Chemnitz
Die Kommanditgesellschaft wurde am 10. März 1924 begonnen und unter der Bezeichnung "Gebr. Müller Bankgeschäft, Chemnitz" am 17. August 1938 im Handelsregister des Amtsgerichts Chemnitz unter HRA 1891 eingetragen.[01] Gründer des Geschäfts war Paul Müller, zuvor langjähriger Alleinprokurist des Bankhauses F. Metzner in Chemnitz. Der Kaufmann Bruno Müller, Thalheim war 1938 Geschäftsführer und Martha Helene verw. Müller geb. Hähnel in Chemnitz Kommanditistin der Gesellschaft. Mit Wirkung vom 25. August 1941 trat der Sohn der Inhaber, Hermann Heinz Müller, als persönlich haftender Gesellschafter der Gesellschaft bei. Er war zuvor bei der Deutschen Bank und seit dem Jahr 1932 im elterlichen Bankgeschäft tätig gewesen und übte 1945 vornehmlich die Geschäftsführung aus.
Das Bankgeschäft hatte sein Geschäftslokal in Chemnitz, Am Plan 6.[02] Es erlitt durch die Luftangriffe auf Chemnitz erhebliche Schäden. Im Mai 1945 verlegte es seinen Sitz in das Haus der Deutschen Bank, Filiale Chemnitz am Falkeplatz und im August 1945 in den Chemnitzer Hof.
Der Befehl Nr. 01 der SMAD vom 23. Juli 1945 führte zur Schließung aller Banken und leitete die Neuordnung des Bankenwesens in der SBZ ein. Alle Finanzgeschäfte waren einzustellen, Safes waren zu versiegeln, Auszahlungen aus alten Einlagen und aus laufenden Konten waren verboten.[03] Auf Grundlage dieses Befehls Nr. 01 der SMAD erließ die Landesverwaltung bereits unter dem 14. August 1945 eine "Verordnung über die Gründung der Sächsischen Landesbank und die Abwicklung der bisher bestehenden Banken und sonstigen Geldinstitute". Bei der neu geschaffenen Sächsischen Landesbank, deren Zweigstelle Chemnitz am 20. August 1945 als einziges Bankhaus in der Stadt den öffentlichen Geschäftsverkehr wieder aufnahm, bestand eine "Abwicklungsstelle Gebr. Müller Bankgeschäft Chemnitz", der die Abwicklung des Altbankgeschäftes oblag.[04]
Auf Antrag der Sächsischen Landesbank in Dresden und unter Hinweis auf die Rundverfügung der Landesverwaltung Sachsen, Justiz, Nr. 186 vom 19. April 1946 wurde das Bankgeschäft am 11. Juni 1947 im Handelsregister gelöscht.[05]
2. Bestandsgeschichte
Ein Teil der Überlieferung des Privatbankgeschäfts Gebr. Müller in Chemnitz gelangte im Jahr 2000 als Abgabe des Hauptstaatsarchivs Dresden in das Staatsarchiv Chemnitz. Eine weitere Teilüberlieferung wurde Anfang der 90iger Jahre im Zuge der Abwicklung der Staatsbank der DDR, Bezirksdirektion Karl-Marx-Stadt durch die KfW Berlin, Außenstelle Chemnitz abgegeben. Als Findhilfsmittel dienten die Abgabelisten des Verwaltungsarchivs der Staatsbank und einzelne Karteikarten.
Im April 2006 wurde der Bestand durch eine Auszubildende einer Neuverzeichnung unterzogen. Die Verzeichnung des Bestandes erfolgte unter Verwendung des Archiv-Verzeichnungsprogrammes Augias-Archiv 7.4.. Als neues Findhilfsmittel liegt nunmehr dieses Findbuch vor.
Im Zuge der Verzeichnung wurden die Akten technisch bearbeitet. Die Akteninhalte wurden aus den Heftern entnommen und Metallteile entfernt. Alle Akten wurden mittels Pallien formiert und in sachgerechte Kartons verpackt.
Ein Teil der Akten ist schwer geschädigt (Papierzerfall durch Brandeinwirkung) und musste aus bestandserhalterischen Gründen für die Benutzung gesperrt werden. Ein weiterer Teil der Akten unterliegt personenbezogenen Schutzfristen.
3. Bestandsanalyse
Die Überlieferung besteht aus Akten zur Abwicklung des Bankgeschäfts, Depotbüchern und Kontenkarten. Es sind keine Geschäftsakten aus der Zeit vor Mai 1945 überliefert.
[01] 30104 Amtsgericht Chemnitz, Nr. 6529, S. 266 (zuvor eingetragen in HR 9263) und 31485 Bankgeschäft Gebürder Müller, Chemnitz, Nr. 3
[02] Chemnitzer Adressbuch 1943/44
[03] Dokumentation des Bundesamtes zur Regelung offener Vermögensfragen Berlin, Nr. 9 vom 1.12.1992: "Enteignung der Banken und Neuordnung des Bankwesens in der SBZ/DDR"
[04] 100 Jahre Dresdner Bank in Chemnitz 1899-1999, S. 53/54
[05] 30104 Amtsgericht Chemnitz, Nr. 6520 (HRA 1891): Die Fortführung des Bankgeschäftes nach der Liquidation erfolgte durch Frau Martha Helene Müller geb. Hähnel, Thalheim zum 1.3.1946. Die Geschäftsräume befanden sich in Chemnitz, Linienstr. 2. Über das Vermögen wurde am 12. August 1949 das Konkursverfahren eröffnet und 1955 eingestellt, nachdem die Konkursmasse in das Eigentum des Volkes übergegangen war.
Die Kommanditgesellschaft wurde am 10. März 1924 begonnen und unter der Bezeichnung "Gebr. Müller Bankgeschäft, Chemnitz" am 17. August 1938 im Handelsregister des Amtsgerichts Chemnitz unter HRA 1891 eingetragen.[01] Gründer des Geschäfts war Paul Müller, zuvor langjähriger Alleinprokurist des Bankhauses F. Metzner in Chemnitz. Der Kaufmann Bruno Müller, Thalheim war 1938 Geschäftsführer und Martha Helene verw. Müller geb. Hähnel in Chemnitz Kommanditistin der Gesellschaft. Mit Wirkung vom 25. August 1941 trat der Sohn der Inhaber, Hermann Heinz Müller, als persönlich haftender Gesellschafter der Gesellschaft bei. Er war zuvor bei der Deutschen Bank und seit dem Jahr 1932 im elterlichen Bankgeschäft tätig gewesen und übte 1945 vornehmlich die Geschäftsführung aus.
Das Bankgeschäft hatte sein Geschäftslokal in Chemnitz, Am Plan 6.[02] Es erlitt durch die Luftangriffe auf Chemnitz erhebliche Schäden. Im Mai 1945 verlegte es seinen Sitz in das Haus der Deutschen Bank, Filiale Chemnitz am Falkeplatz und im August 1945 in den Chemnitzer Hof.
Der Befehl Nr. 01 der SMAD vom 23. Juli 1945 führte zur Schließung aller Banken und leitete die Neuordnung des Bankenwesens in der SBZ ein. Alle Finanzgeschäfte waren einzustellen, Safes waren zu versiegeln, Auszahlungen aus alten Einlagen und aus laufenden Konten waren verboten.[03] Auf Grundlage dieses Befehls Nr. 01 der SMAD erließ die Landesverwaltung bereits unter dem 14. August 1945 eine "Verordnung über die Gründung der Sächsischen Landesbank und die Abwicklung der bisher bestehenden Banken und sonstigen Geldinstitute". Bei der neu geschaffenen Sächsischen Landesbank, deren Zweigstelle Chemnitz am 20. August 1945 als einziges Bankhaus in der Stadt den öffentlichen Geschäftsverkehr wieder aufnahm, bestand eine "Abwicklungsstelle Gebr. Müller Bankgeschäft Chemnitz", der die Abwicklung des Altbankgeschäftes oblag.[04]
Auf Antrag der Sächsischen Landesbank in Dresden und unter Hinweis auf die Rundverfügung der Landesverwaltung Sachsen, Justiz, Nr. 186 vom 19. April 1946 wurde das Bankgeschäft am 11. Juni 1947 im Handelsregister gelöscht.[05]
2. Bestandsgeschichte
Ein Teil der Überlieferung des Privatbankgeschäfts Gebr. Müller in Chemnitz gelangte im Jahr 2000 als Abgabe des Hauptstaatsarchivs Dresden in das Staatsarchiv Chemnitz. Eine weitere Teilüberlieferung wurde Anfang der 90iger Jahre im Zuge der Abwicklung der Staatsbank der DDR, Bezirksdirektion Karl-Marx-Stadt durch die KfW Berlin, Außenstelle Chemnitz abgegeben. Als Findhilfsmittel dienten die Abgabelisten des Verwaltungsarchivs der Staatsbank und einzelne Karteikarten.
Im April 2006 wurde der Bestand durch eine Auszubildende einer Neuverzeichnung unterzogen. Die Verzeichnung des Bestandes erfolgte unter Verwendung des Archiv-Verzeichnungsprogrammes Augias-Archiv 7.4.. Als neues Findhilfsmittel liegt nunmehr dieses Findbuch vor.
Im Zuge der Verzeichnung wurden die Akten technisch bearbeitet. Die Akteninhalte wurden aus den Heftern entnommen und Metallteile entfernt. Alle Akten wurden mittels Pallien formiert und in sachgerechte Kartons verpackt.
Ein Teil der Akten ist schwer geschädigt (Papierzerfall durch Brandeinwirkung) und musste aus bestandserhalterischen Gründen für die Benutzung gesperrt werden. Ein weiterer Teil der Akten unterliegt personenbezogenen Schutzfristen.
3. Bestandsanalyse
Die Überlieferung besteht aus Akten zur Abwicklung des Bankgeschäfts, Depotbüchern und Kontenkarten. Es sind keine Geschäftsakten aus der Zeit vor Mai 1945 überliefert.
[01] 30104 Amtsgericht Chemnitz, Nr. 6529, S. 266 (zuvor eingetragen in HR 9263) und 31485 Bankgeschäft Gebürder Müller, Chemnitz, Nr. 3
[02] Chemnitzer Adressbuch 1943/44
[03] Dokumentation des Bundesamtes zur Regelung offener Vermögensfragen Berlin, Nr. 9 vom 1.12.1992: "Enteignung der Banken und Neuordnung des Bankwesens in der SBZ/DDR"
[04] 100 Jahre Dresdner Bank in Chemnitz 1899-1999, S. 53/54
[05] 30104 Amtsgericht Chemnitz, Nr. 6520 (HRA 1891): Die Fortführung des Bankgeschäftes nach der Liquidation erfolgte durch Frau Martha Helene Müller geb. Hähnel, Thalheim zum 1.3.1946. Die Geschäftsräume befanden sich in Chemnitz, Linienstr. 2. Über das Vermögen wurde am 12. August 1949 das Konkursverfahren eröffnet und 1955 eingestellt, nachdem die Konkursmasse in das Eigentum des Volkes übergegangen war.
Abwicklung des Bankgeschäfts.- Depotbücher.- Kontenkarten.
Die Kommanditgesellschaft wurde am 10. März 1924 begonnen und unter der Bezeichnung "Gebr. Müller Bankgeschäft, Chemnitz" am 17. August 1938 im Handelsregister des Amtsgerichts Chemnitz unter HRA 1891 eingetragen. Gründer des Geschäfts war Paul Müller, zuvor langjähriger Alleinprokurist des Bankhauses F. Metzner in Chemnitz. Das Bankgeschäft hatte sein Geschäftslokal in Chemnitz, Am Plan 6. Es erlitt durch die Luftangriffe auf Chemnitz erhebliche Schäden. Im Mai 1945 verlegte es seinen Sitz in das Haus der Deutschen Bank, Filiale Chemnitz am Falkeplatz und im August 1945 in den Chemnitzer Hof.
Der Befehl Nr. 01 der SMAD vom 23. Juli 1945 führte zur Schließung aller Banken, die Abwicklung des Altbankgeschäftes oblag der Sächsischen Landesbank. Das Bankgeschäft wurde 1947 im Handelsregister gelöscht.
Der Befehl Nr. 01 der SMAD vom 23. Juli 1945 führte zur Schließung aller Banken, die Abwicklung des Altbankgeschäftes oblag der Sächsischen Landesbank. Das Bankgeschäft wurde 1947 im Handelsregister gelöscht.
- 2006 | Findbuch / Datenbank
- 2024-11-19 | Diese Ausgabe über AWAX 2.0.1.5