Beständeübersicht
Bestand
32456 FDGB-Bezirksvorstand Karl-Marx-Stadt
Datierung | 1948 - 1991 |
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Benutzung im | Staatsarchiv Chemnitz |
Umfang (nur lfm) | 488,55 |
Bestand enthält auch 1121 Archivalien, die aus rechtlichen Gründen hier nicht angezeigt werden können. Bitte wenden Sie sich im Bedarfsfall direkt an das Staatsarchiv Kontaktformular
Die Arbeitsschutz-Lehrfilme der "Theo"-Reihe (Nr. 002 bis 027) wurden 2015 zu Lasten des Benutzers UAP Leipzig abgetastet; die Video-Dateien wurden auf HDD und LTO-5 gesichert.
Laut Stempel wurden die MBs im Konsum "Melodie" in der Karl-Marx-Allee 27 in Karl-Marx-Stadt erworben.
Verschiedene Einzelexemplare von Zeitungen aus der BRD, Jahrgang 1960 (Altsignatur K/1046/2470; AB 2470) sind in die Bibliothek aufgenommen worden.
Laut Stempel wurden die MBs im Konsum "Melodie" in der Karl-Marx-Allee 27 in Karl-Marx-Stadt erworben.
Verschiedene Einzelexemplare von Zeitungen aus der BRD, Jahrgang 1960 (Altsignatur K/1046/2470; AB 2470) sind in die Bibliothek aufgenommen worden.
Delegiertenkonferenzen.- Vorstandssitzungen.- Sekretariatssitzungen.- Aufbau der Gewerkschaft.- Gewerkschaftswahlen.- Mitgliederstatistik.- Revisionskommissionen.- Verwaltung der Sozialversicherung.- Arbeit und Löhne.- Konfliktkommission.- Arbeitsschutzinspektion.- Wettbewerb.- Kultur und Sport.- Arbeiterfestspiele.- Feriendienst.- Betriebskollektivverträge.- Eingaben.- Dias zum Arbeitsschutz.
Der FDGB zählte zur größten Massenorganisation (1986 ca. 10 Millionen Mitglieder) und bildete einen wichtigen Teil des politisch-ideologischen Systems der DDR. Angesichts der Industriedichte des Bezirks Karl-Marx-Stadt erklärt sich, dass mit 1,146 Mio. Mitgliedern (Stand 1989) Karl-Marx-Stadt über die größte FDGB-Bezirksorganisation verfügte und fast 12 Prozent aller FDGB-Mitglieder der DDR stellte.
Mit SMAD-Befehl Nr. 2 ließ die sowjetische Besatzungsmacht am 10. Juni 1945 die Bildung von Gewerkschaften zu, schon am 11. Juni 1945 fand die Gründungsversammlung des Freien Deutschen Gewerkschaftsbundes (FDGB) für Sachsen statt. Im Zuge des Aufbaus der Bezirke 1952 wurde der FDGB-Landesvorstand Sachsen aufgelöst und durch drei FDGB-Bezirksvorstände (Dresden, Chemnitz, Leipzig) ersetzt.
Gegenüber der politisch zersplitterten Gewerkschaftsstruktur (Richtungsgewerkschaft) der Weimarer Republik trat wie in den übrigen Besatzungszonen das Prinzip der Einheitsgewerkschaft. In der SBZ sicherte sich die KPD eine Machtposition, sie hatte auch in den anderen Besatzungszonen teilweise regional eine starke Stellung. Der FDGB wurde Teil des SED-Staates und unterschied sich damit von der klassischen Gewerkschaftsrolle, die in der ausschließlichen Vertretung von Arbeitnehmerinteressen besteht. Die Funktion des FDGB ist davon zu unterscheiden. Er wurde in die Volkskongressbewegung integriert und bildete ab 1950 in der DDR-Volkskammer die zweitstärkste Fraktion. Auch in den Bezirkstagen und örtlichen Vertretungen, in denen es grundsätzlich keine Fraktionen gab, war der FDGB über die Einheitslisten der Nationalen Front die zweitstärkste Kraft nach der SED. Der FDGB sicherte so stets die SED-Mehrheit. Im Kontext der engen Verbindung mit der SED gehörte auch die Arbeitsmobilisierung zu den wichtigen FDGB-Aufgaben. Das bedeutete die Popularisierung der SED-Wirtschaftspolitik vor Ort in den Betrieben, die Förderung zur Erfüllung von Volkswirtschaftsplänen und des sozialistischen Wettbewerbs. Damit verbunden waren auch die Ideologievermittlung und die Erziehung auf Basis des Marxismus-Leninismus. FDGB und SED waren miteinander verzahnt, die FDGB-Funktionsträger waren immer auch Mitglieder des entsprechenden SED-Führungsgremiums und die FDGB-Kader hatten häufig eine Parteikarriere vor oder hinter sich. Albert Wappler, der langjährige Chef des FDGB-Bezirksvorstand Karl-Marx-Stadt stand von 1967 bis 1989 an der Spitze des Bezirksvorstandes und gehörte von 1976 bis 1990 der Volkskammer an. Zuvor war er 1959 bis 1967 Sekretär für Agitation und Propaganda sowie Leiter der Ideologischen Kommission bei der SED-Bezirksleitung Karl-Marx-Stadt.
Zu den Aufgaben des FDGB gehörte seit 1951 die politische, organisatorische und finanzielle Verantwortung für die Sozialversicherung, für die bis dato die Sozialversicherungsanstalten der Länder zuständig gewesen waren. Aufgabenfelder, die den DDR-Alltag bestimmten, waren der FDGB-Feriendienst und die Regelung arbeitsrechtlicher Belange über die Schieds- und Konfliktkommissionen. Im Bezirk Karl-Marx-Stadt gab es zahlreiche FDGB-Ferienheime, so im Vogtland und im Erzgebirge (Oberwiesental, Hartenstein, Zschopau). Weitere wichtige Aufgabengebiete, die unter Anleitung der SED standen, waren die "Westarbeit" und der Aufbau internationaler Verbindungen.
Der am 14. September 1990 einberufene Gewerkschaftskongress beschloss, den FDGB mit Wirkung zum 30. September 1990 aufzulösen. Ab Oktober 1990 lösten sich die Einzelgewerkschaften auf und die Mitglieder wurden von den DGB-Gewerkschaften übernommen. Zu DDR-Zeiten bestanden Bezirksarchive des FDGB, nach 1990 wurden sie aufgelöst und ab Ende 1992 wurden die Unterlagen des Chemnitzer FDGB-Bezirksarchivs dem Staatsarchiv Chemnitz übergeben, ein Vertrag mit der Johannes-Sassenbach-Gesellschaft übertrug dem Freistaat Sachsen die Eigentumsrechte an der Überlieferung mit Wirkung zum 1. Januar 2005.
Es handelt sich um einen zusammengefassten Bestand, der auch die Bezirksvorstände der unselbständigen Einzelgewerkschaften wie der Industriegewerkschaften Bau-Holz, Chemie, Druck und Papier, Metall, Textil-Bekleidung-Leder, Transport- und Nachrichtenwesen, Mitarbeiter der Staatsorgane und Kommunalwirtschaft, Gesundheitswesen, Handel, Nahrung und Genuss, Unterricht und Erziehung sowie Wissenschaft umfasst. Zur Gewerkschaftsorganisation im Bezirk gehören auch die FDGB-Kreisvorstände, ihnen wurden die jeweiligen Industriegewerkschaften auf Kreisebene zugeordnet.
Mit SMAD-Befehl Nr. 2 ließ die sowjetische Besatzungsmacht am 10. Juni 1945 die Bildung von Gewerkschaften zu, schon am 11. Juni 1945 fand die Gründungsversammlung des Freien Deutschen Gewerkschaftsbundes (FDGB) für Sachsen statt. Im Zuge des Aufbaus der Bezirke 1952 wurde der FDGB-Landesvorstand Sachsen aufgelöst und durch drei FDGB-Bezirksvorstände (Dresden, Chemnitz, Leipzig) ersetzt.
Gegenüber der politisch zersplitterten Gewerkschaftsstruktur (Richtungsgewerkschaft) der Weimarer Republik trat wie in den übrigen Besatzungszonen das Prinzip der Einheitsgewerkschaft. In der SBZ sicherte sich die KPD eine Machtposition, sie hatte auch in den anderen Besatzungszonen teilweise regional eine starke Stellung. Der FDGB wurde Teil des SED-Staates und unterschied sich damit von der klassischen Gewerkschaftsrolle, die in der ausschließlichen Vertretung von Arbeitnehmerinteressen besteht. Die Funktion des FDGB ist davon zu unterscheiden. Er wurde in die Volkskongressbewegung integriert und bildete ab 1950 in der DDR-Volkskammer die zweitstärkste Fraktion. Auch in den Bezirkstagen und örtlichen Vertretungen, in denen es grundsätzlich keine Fraktionen gab, war der FDGB über die Einheitslisten der Nationalen Front die zweitstärkste Kraft nach der SED. Der FDGB sicherte so stets die SED-Mehrheit. Im Kontext der engen Verbindung mit der SED gehörte auch die Arbeitsmobilisierung zu den wichtigen FDGB-Aufgaben. Das bedeutete die Popularisierung der SED-Wirtschaftspolitik vor Ort in den Betrieben, die Förderung zur Erfüllung von Volkswirtschaftsplänen und des sozialistischen Wettbewerbs. Damit verbunden waren auch die Ideologievermittlung und die Erziehung auf Basis des Marxismus-Leninismus. FDGB und SED waren miteinander verzahnt, die FDGB-Funktionsträger waren immer auch Mitglieder des entsprechenden SED-Führungsgremiums und die FDGB-Kader hatten häufig eine Parteikarriere vor oder hinter sich. Albert Wappler, der langjährige Chef des FDGB-Bezirksvorstand Karl-Marx-Stadt stand von 1967 bis 1989 an der Spitze des Bezirksvorstandes und gehörte von 1976 bis 1990 der Volkskammer an. Zuvor war er 1959 bis 1967 Sekretär für Agitation und Propaganda sowie Leiter der Ideologischen Kommission bei der SED-Bezirksleitung Karl-Marx-Stadt.
Zu den Aufgaben des FDGB gehörte seit 1951 die politische, organisatorische und finanzielle Verantwortung für die Sozialversicherung, für die bis dato die Sozialversicherungsanstalten der Länder zuständig gewesen waren. Aufgabenfelder, die den DDR-Alltag bestimmten, waren der FDGB-Feriendienst und die Regelung arbeitsrechtlicher Belange über die Schieds- und Konfliktkommissionen. Im Bezirk Karl-Marx-Stadt gab es zahlreiche FDGB-Ferienheime, so im Vogtland und im Erzgebirge (Oberwiesental, Hartenstein, Zschopau). Weitere wichtige Aufgabengebiete, die unter Anleitung der SED standen, waren die "Westarbeit" und der Aufbau internationaler Verbindungen.
Der am 14. September 1990 einberufene Gewerkschaftskongress beschloss, den FDGB mit Wirkung zum 30. September 1990 aufzulösen. Ab Oktober 1990 lösten sich die Einzelgewerkschaften auf und die Mitglieder wurden von den DGB-Gewerkschaften übernommen. Zu DDR-Zeiten bestanden Bezirksarchive des FDGB, nach 1990 wurden sie aufgelöst und ab Ende 1992 wurden die Unterlagen des Chemnitzer FDGB-Bezirksarchivs dem Staatsarchiv Chemnitz übergeben, ein Vertrag mit der Johannes-Sassenbach-Gesellschaft übertrug dem Freistaat Sachsen die Eigentumsrechte an der Überlieferung mit Wirkung zum 1. Januar 2005.
Es handelt sich um einen zusammengefassten Bestand, der auch die Bezirksvorstände der unselbständigen Einzelgewerkschaften wie der Industriegewerkschaften Bau-Holz, Chemie, Druck und Papier, Metall, Textil-Bekleidung-Leder, Transport- und Nachrichtenwesen, Mitarbeiter der Staatsorgane und Kommunalwirtschaft, Gesundheitswesen, Handel, Nahrung und Genuss, Unterricht und Erziehung sowie Wissenschaft umfasst. Zur Gewerkschaftsorganisation im Bezirk gehören auch die FDGB-Kreisvorstände, ihnen wurden die jeweiligen Industriegewerkschaften auf Kreisebene zugeordnet.
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- 2024-02-15 | Diese Ausgabe über AWAX 2.0.1.5