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Beständeübersicht

Bestand

32670 Nationale Front der DDR, Bezirksausschuss Karl-Marx-Stadt

Datierung1958 - 1989
Benutzung im Staatsarchiv Chemnitz
Umfang (nur lfm)7,27

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1. Geschichte des Bezirksausschusses der Nationalen Front
Die Nationale Front der DDR war eine Sammlungsbewegung aller Parteien und Massenorganisationen der DDR. Aus der Volkskongressbewegung hervorgegangen, vollzog sich die Bildung der Nationalen Front 1949 in engem Zusammenhang mit der Gründung der DDR. Neben dem Nationalrat arbeiteten zunächst Landes-, später Bezirks- sowie Kreis- und Ortsausschüsse. Die Mitglieder in den regionalen Ausschüssen wurden gewählt, die Zusammensetzung des Präsidiums des Nationalrats erfolgte mittels Delegierungen aus den Parteien und Massenorganisationen der DDR.

In der Nationalen Front waren vertreten: SED, DBD, CDU, LDPD, NDPD, FDGB, FDJ, Demokratischer Frauenbund Deutschlands (DFD), Kulturbund (KB), Vereinigung der gegenseitigen Bauernhilfe (VdgB), Gesellschaft für Deutsch-Sowjetische Freundschaft (DSF), Komitee der Antifaschistischen Widerstandskämpfer, Volkssolidarität, Pionierorganisation "E. Thälmann", Schriftstellerverband der DDR, Vereinigung der Sorben "Domowina", Gesellschaft für Sport und Technik (GST), Urania, Friedensrat der DDR, Verband der Kleingärtner, Siedler und Kleintierzüchten (VKSK), Verband der Konsumgenossenschaften, Deutscher Turn- und Sportbund (DTSB), Solidaritätskomitee der DDR, Deutsches Rotes Kreuz (DRK), Kammer der Technik (KdT), DDR-Komitee für Menschrechte, Blinden- und Sehschwachenverband der DDR, Gehörlosen- und Schwerhörigen-Verband der DDR, Verband der Theaterschaffenden, Verband bildender Künstler der DDR, Vereinigung der Juristen der DDR, Verband der Jüdischen Gemeinden, Liga für Völkerfreundschaft, Liga für die Vereinten Nationen. Verband der Komponisten und Musikwissenschaftler der DDR, Verband der Film- und Fernsehschaffenden der DDR, Bund der Architekten der DDR, Verband der Journalisten der DDR und der Zentrale Ausschuss für Jugendweihe. Die Nationale Front stand für die sozialistische Demokratie und war Organisatorin der Wahlen in der DDR. Sie hatte die Aufgabe, Staat und Gesellschaft zu verbinden; dazu gehörte auch die Einbeziehung von Christen. Ein wichtiges Betätigungsfeld war die Organisation von Bürgeraktivitäten in Städten und Gemeinden, z. B. der Wettbewerb unter dem Motto "Schöner unsere Städte und Gemeinden - Mach mit!".

1990 erfolgte der Versuch, die Arbeit als "Nationale Bürgerbewegung" fortzusetzen, jedoch ohne Unterstützung durch die Bevölkerung. Im April 1990 löste sie sich auf.

Vorsitzende des Bezirksausschusses Chemnitz/Karl-Marx-Stadt der Nationalen Front:

1952 - 1954 Walter Buchheim
1956 - 1969 Wilhelm Recke
1969 - 1989 Harry Trumpold

1. Sekretäre des Bezirksausschusses Chemnitz/Karl-Marx-Stadt der Nationalen Front:

1954 - 1969 Walter Dietz
1969 - 1983 Georg Oehme
1983 - 1989 Dieter Quaschny


2. Bestandsgeschichte
Der Bestand gelangte kurz nach Auflösung der Bezirksgeschäftsstelle "Nationale Bürgerbewegung (e. V.)" Karl-Marx-Stadt/Chemnitz im Mai 1990 in das Staatsarchiv Chemnitz. Dr. K. Müller verzeichnete die Akten sofort auf Karteikarten. 2008 erfolgte die Übertragung der Verzeichnungsdaten in das Archivprogramm Augias-Archiv, ohne Veränderungen an den Erschließungsdaten vorzunehmen und die Klassifizierung des Bestandes durch B. Schaller. Der Bestand umfasst 7,27 lfm (170 Verzeichnungseinheiten) mit einer Laufzeit von 1958 bis 1989.


3. Bestandsanalyse
Der Bestand ermöglicht nicht nur Aussagen zur Tätigkeit des Bezirksausschusses, sondern auch zur Arbeit im Nationalrat und in den Kreisen über einen langen Zeitraum. Unterlagen zur Organisation und Durchführen von Wahlen sind ebenso überliefert wie die Zusammenarbeit mit bestimmten Bevölkerungskreisen und die Ergebnisse von Initiativen der Nationalen Front.


4. Quellen und Literatur
Andreas Herbst u.a. (Hg.), So funktionierte die DDR. Lexikon der Organisationen und Institutionen, Reinbek bei Hamburg 1994.

Ulrich Mählert, Gerd-Rüdiger Stephan u. a. (Hrsg.): Massenorganisationen im politischen System der DDR Die Parteien und Organisationen der DDR. Ein Handbuch, Berlin 2002.

Handbuch gesellschaftlicher Organisationen in der DDR. Massenorganisationen, Verbände, Vereinigungen, Gesellschaften, Genossenschaften, Komitees, Hrsg.: Akademie für Staats- und Rechtswissenschaften der DDR, Berlin (Ost) 1985.


5. Abkürzungen
CDU Christlich-Demokratische Union
DBD Demokratische Bauernpartei Deutschlands
DDR Deutsche Demokratische Republik
DFD Demokratischer Frauenbund Deutschlands
DRK Deutsches Rotes Kreuz
DSF Gesellschaft für Deutsch-Sowjetische Freundschaft
DTSB Deutscher Turn- und Sportbund
FDGB Freier Deutscher Gewerkschaftsbund
FDJ Freie Deutsche Jugend
GST Gesellschaft für Sport und Technik
KB Kulturbund der DDR
KdT Kammer der Technik
LDPD Liberaldemokratische Partei Deutschlands
NDPD Nationaldemokratische Partei Deutschlands
NF Nationale Front
SED Sozialistische Einheitspartei Deutschlands
VdgB Vereinigung der gegenseitigen Bauernhilfe
VK Verband der Konsumgenossenschaften
VKSK Verband der Kleingärtner, Siedler und Kleintierzüchter
Andreas Herbst u.a. (Hg.), So funktionierte die DDR. Lexikon der Organisationen und Institutionen, Reinbek bei Hamburg 1994.

Ulrich Mählert, Gerd-Rüdiger Stephan u. a. (Hrsg.): Massenorganisationen im politischen System der DDR Die Parteien und Organisationen der DDR. Ein Handbuch, Berlin 2002.

Handbuch gesellschaftlicher Organisationen in der DDR. Massenorganisationen, Verbände, Vereinigungen, Gesellschaften, Genossenschaften, Komitees, Hrsg.: Akademie für Staats- und Rechtswissenschaften der DDR, Berlin (Ost) 1985.
Protokolle.- Aufruf Plauener Ärzte zur Volkskammerwahl 1958.- Chronik sämtlicher Kreise zur Gemeinschaftsaktion „Unserer Heimat meine Tat“.
Die Nationale Front der DDR war eine Sammlungsbewegung aller Parteien und Massenorganisationen der DDR. Aus der Volkskongressbewegung hervorgegangen, vollzog sich die Bildung der Nationalen Front 1949 in engem Zusammenhang mit der Gründung der DDR. Neben dem Nationalrat arbeiteten zunächst Landes-, später Bezirks- sowie Kreis- und Ortsausschüsse. Die Mitglieder in den regionalen Ausschüssen wurden gewählt, die Zusammensetzung des Präsidiums des Nationalrats erfolgte mittels Delegierungen aus den Parteien und Massenorganisationen der DDR.
In der Nationalen Front waren vertreten: SED, DBD, CDU, LDPD, NDPD, FDGB, FDJ, Demokratischer Frauenbund Deutschlands (DFD), Kulturbund (KB), Vereinigung der gegenseitigen Bauernhilfe (VdgB), Gesellschaft für Deutsch-Sowjetische Freundschaft (DSF), Komitee der Antifaschistischen Widerstandskämpfer, Volkssolidarität, Pionierorganisation „Ernst Thälmann“, Schriftstellerverband der DDR, Vereinigung der Sorben „Domowina“, Gesellschaft für Sport und Technik (GST), Urania, Friedensrat der DDR, Verband der Kleingärtner, Siedler und Kleintierzüchter (VKSK), Verband der Konsumgenossenschaften, Deutscher Turn- und Sportbund (DTSB), Solidaritätskomitee der DDR, Deutsches Rotes Kreuz (DRK), Kammer der Technik (KdT), DDR-Komitee für Menschrechte, Blinden- und Sehschwachen-Verband der DDR, Gehörlosen- und Schwerhörigen-Verband der DDR, Verband der Theaterschaffenden, Verband bildender Künstler der DDR, Vereinigung der Juristen der DDR, Verband der Jüdischen Gemeinden, Liga für Völkerfreundschaft, Liga für die Vereinten Nationen. Verband der Komponisten und Musikwissenschaftler der DDR, Verband der Film- und Fernsehschaffenden der DDR, Bund der Architekten der DDR, Verband der Journalisten der DDR und der Zentrale Ausschuss für Jugendweihe. Die Nationale Front stand für die sozialistische Demokratie und war Organisatorin der Wahlen in der DDR. Sie hatte die Aufgabe, Staat und Gesellschaft zu verbinden; dazu gehörte auch die Einbeziehung von Christen. Ein wichtiges Betätigungsfeld war die Organisation von Bürgeraktivitäten in Städten und Gemeinden, z. B. der Wettbewerb unter dem Motto „Schöner unsere Städte und Gemeinden – Mach mit!“.
1990 erfolgte der Versuch, die Arbeit als „Nationale Bürgerbewegung“ fortzusetzen, jedoch ohne Unterstützung durch die Bevölkerung. Im April 1990 löste sie sich auf.
  • 2014 | Findbuch / Datenbank
  • 2024-02-15 | Diese Ausgabe über AWAX 2.0.1.5
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