Beständeübersicht
Bestand
32672 Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes (VVN)
Datierung | 1936, 1943 - 1953, 1985 - 2008 |
---|---|
Benutzung im | Staatsarchiv Chemnitz |
Umfang (nur lfm) | 4,40 |
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1. Geschichte der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes (VVN)
Die VVN war ein überparteilicher Zusammenschluss von antifaschistischen Widerstandskämpfern und Opfern des NS-Terrors.
Im Februar 1947 konstituierte sich die VVN zunächst in der Sowjetischen Besatzungszone, im März für Gesamtdeutschland. 1948 fand die VVN Aufnahme in internationale Vereinigung der Widerstandskämpfer gegen den Faschismus (FIAPP). In den Ländern Ostdeutschlands arbeiteten Landes-, ab 1952 Bezirks- und Kreisverbände sowie Ortsgruppen. Diese stellten sich, wie bereits der Berliner Hauptausschuss für "Opfer des Faschismus" (OdF) als Vorgänger die Aufgabe, durch das NS-Regime Verfolgte sozial und kulturell zu betreuen. Voraussetzung für Leistungen waren Feststellung und Anerkennung als "Opfer des Faschismus". Für die Ermittlung von Widerstandshandlungen und Verfolgungen wurde eine Abteilung beim Generalsekretariat beim Zentralvorstand gebildet. Daneben arbeiten auch Lagerkomitees für die Konzentrationslager Auschwitz, Buchenwald, Ravensbrück und Sachsenhausen. Viele VVN-Mitglieder besetzten wichtige Positionen in Staat und Gesellschaft. Der Anspruch der Überparteilichkeit ging zunehmend verloren und es entwickelte sich eine Dominanz der SED. Im Zusammenhang mit Kampagnen gegen und Auseinandersetzungen mit "Westemigranten" und jüdischen Gemeinden übersiedelten viele Betroffene nach Westdeutschland. Im Februar 1953 erfolgte die Auflösung der VVN. An ihre Stelle trat ein zentrales Komitee der antifaschistischen Widerstandskämpfer, das von 1953 bis 1990 tätig war.
Bezirksvorsitzender der VVN Chemnitz von 1952 bis Februar 1953 war Otto Voigt.
2. Bestandsgeschichte
Der Bestand gelangte 1991 in das Staatsarchiv Chemnitz. Übergeben wurden die Akten vom Archiv des Landesvorstandes Sachsen der PDS, Außenstelle Chemnitz, ohne jegliche Findmittel. Dr. K. Müller verzeichnete die Akten zunächst ohne die Mitgliederkartei/Erhebungsbögen. Diese erschloss 2007 B. Schaller mit dem Archivprogramm Augias-Archiv 7. 4. Gleichzeitig übertrug sie die Verzeichnungsangaben der übrigen Akten, ohne Erschließungsverbesserungen vorzunehmen, in das Archivprogramm und klassifizierte den Bestand.
Er umfasst 3,70 lfm (75 Datensätze). Die Akten erstrecken sich über die Laufzeiten 1936, 1943 - 1953.
3. Bestandsanalyse
Mitgliederkartei/Erhebungsbogen und Aufnahmeanträge nehmen den größten Teil der Überlieferung ein. Der Bestand enthält auch Kassenbücher von Kreisvorständen aus der Region. Neben dem Programm und dem Statut der VVN finden sich auch die Richtlinien der Landesverwaltung Sachsen für die Anerkennung als Opfer des Faschismus in den Unterlagen. Hervorzuheben sind Übersichten über Opfer des Faschismus und die namentliche Aufstellung zu Schutzhäftlingen aus den Kreisen Flöha und Zschopau.
Es besteht ein enger Überlieferungszusammenhang zum Teilbestand 30413_9.2.2 Bezirkstag/Rat des Bezirkes Karl-Marx-Stadt/Abt. Gesundheits- und Sozialwesen/VdN, der vor allen Betreuungsakten von Opfern des Faschismus und deren Familienangehörigen enthält, und zum Spezialinventar Quellen zur Geschichte der Juden (Bestand 39103).
4. Quellen und Literatur
Reuter, Elke; Hansel, Detlev: Das kurze Leben der VVN von 1947 bis 1953. Die Geschichte der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes in der sowjetischen Besatzungszone und in der DDR, Berlin 1997.
Andreas Herbst u. a. (Hrsg.), So funktionierte die DDR. Lexikon der Organisationen und Institutionen, Reinbek bei Hamburg 1994
5. Abkürzungen
DDR|-----||-----|Deutsche Demokratische Republik
KZ|-----||-----|Konzentrationslager
NS|-----||-----|nationalsozialistisch
OdF|-----||-----|Opfer des Faschismus
PDS|-----||-----|Partei des Demokratischen Sozialismus
SED|-----||-----|Sozialistische Einheitspartei Deutschlands
VVN|-----||-----|Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes
Die VVN war ein überparteilicher Zusammenschluss von antifaschistischen Widerstandskämpfern und Opfern des NS-Terrors.
Im Februar 1947 konstituierte sich die VVN zunächst in der Sowjetischen Besatzungszone, im März für Gesamtdeutschland. 1948 fand die VVN Aufnahme in internationale Vereinigung der Widerstandskämpfer gegen den Faschismus (FIAPP). In den Ländern Ostdeutschlands arbeiteten Landes-, ab 1952 Bezirks- und Kreisverbände sowie Ortsgruppen. Diese stellten sich, wie bereits der Berliner Hauptausschuss für "Opfer des Faschismus" (OdF) als Vorgänger die Aufgabe, durch das NS-Regime Verfolgte sozial und kulturell zu betreuen. Voraussetzung für Leistungen waren Feststellung und Anerkennung als "Opfer des Faschismus". Für die Ermittlung von Widerstandshandlungen und Verfolgungen wurde eine Abteilung beim Generalsekretariat beim Zentralvorstand gebildet. Daneben arbeiten auch Lagerkomitees für die Konzentrationslager Auschwitz, Buchenwald, Ravensbrück und Sachsenhausen. Viele VVN-Mitglieder besetzten wichtige Positionen in Staat und Gesellschaft. Der Anspruch der Überparteilichkeit ging zunehmend verloren und es entwickelte sich eine Dominanz der SED. Im Zusammenhang mit Kampagnen gegen und Auseinandersetzungen mit "Westemigranten" und jüdischen Gemeinden übersiedelten viele Betroffene nach Westdeutschland. Im Februar 1953 erfolgte die Auflösung der VVN. An ihre Stelle trat ein zentrales Komitee der antifaschistischen Widerstandskämpfer, das von 1953 bis 1990 tätig war.
Bezirksvorsitzender der VVN Chemnitz von 1952 bis Februar 1953 war Otto Voigt.
2. Bestandsgeschichte
Der Bestand gelangte 1991 in das Staatsarchiv Chemnitz. Übergeben wurden die Akten vom Archiv des Landesvorstandes Sachsen der PDS, Außenstelle Chemnitz, ohne jegliche Findmittel. Dr. K. Müller verzeichnete die Akten zunächst ohne die Mitgliederkartei/Erhebungsbögen. Diese erschloss 2007 B. Schaller mit dem Archivprogramm Augias-Archiv 7. 4. Gleichzeitig übertrug sie die Verzeichnungsangaben der übrigen Akten, ohne Erschließungsverbesserungen vorzunehmen, in das Archivprogramm und klassifizierte den Bestand.
Er umfasst 3,70 lfm (75 Datensätze). Die Akten erstrecken sich über die Laufzeiten 1936, 1943 - 1953.
3. Bestandsanalyse
Mitgliederkartei/Erhebungsbogen und Aufnahmeanträge nehmen den größten Teil der Überlieferung ein. Der Bestand enthält auch Kassenbücher von Kreisvorständen aus der Region. Neben dem Programm und dem Statut der VVN finden sich auch die Richtlinien der Landesverwaltung Sachsen für die Anerkennung als Opfer des Faschismus in den Unterlagen. Hervorzuheben sind Übersichten über Opfer des Faschismus und die namentliche Aufstellung zu Schutzhäftlingen aus den Kreisen Flöha und Zschopau.
Es besteht ein enger Überlieferungszusammenhang zum Teilbestand 30413_9.2.2 Bezirkstag/Rat des Bezirkes Karl-Marx-Stadt/Abt. Gesundheits- und Sozialwesen/VdN, der vor allen Betreuungsakten von Opfern des Faschismus und deren Familienangehörigen enthält, und zum Spezialinventar Quellen zur Geschichte der Juden (Bestand 39103).
4. Quellen und Literatur
Reuter, Elke; Hansel, Detlev: Das kurze Leben der VVN von 1947 bis 1953. Die Geschichte der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes in der sowjetischen Besatzungszone und in der DDR, Berlin 1997.
Andreas Herbst u. a. (Hrsg.), So funktionierte die DDR. Lexikon der Organisationen und Institutionen, Reinbek bei Hamburg 1994
5. Abkürzungen
DDR|-----||-----|Deutsche Demokratische Republik
KZ|-----||-----|Konzentrationslager
NS|-----||-----|nationalsozialistisch
OdF|-----||-----|Opfer des Faschismus
PDS|-----||-----|Partei des Demokratischen Sozialismus
SED|-----||-----|Sozialistische Einheitspartei Deutschlands
VVN|-----||-----|Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes
Der antifaschistische Widerstandskämpfer.
antiFA, demokratisch - humanistisch - international
antiFA, demokratisch - humanistisch - international
Mitgliederkartei/Erhebungsbogen.- Aufnahmeanträge.- Schlichtungsunterlagen.- Kassenbücher von Kreisvorständen.- Programm der VVN.- Statut.- Richtlinien der Landesverwaltung Sachsen für die Anerkennung als "Opfer des Faschismus".- Übersichten über "Opfer des Faschismus".- Namentliche Aufstellung zu Schutzhäftlingen aus den Kreisen Flöha und Zschopau.
Die Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes (VVN) war ein überparteilicher Zusammenschluss von antifaschistischen Widerstandskämpfern und Opfern des NS-Terrors.
In Düsseldorf wurde am 26. Oktober 1946 der erste Landesverband (Nordrhein-Westfalen) der VVN gegründet. (Wikipedia) Im Februar 1947 konstituierte sich die VVN in der Sowjetischen Besatzungszone, im März für Gesamtdeutschland. 1948 fand die VVN Aufnahme in die internationale Vereinigung der Widerstandskämpfer gegen den Faschismus (FIAPP). In den Ländern Ostdeutschlands arbeiteten Landes-, ab 1952 Bezirks- und Kreisverbände sowie Ortsgruppen. Diese stellten sich, wie bereits der Berliner Hauptausschuss für "Opfer des Faschismus" (OdF) als Vorgänger die Aufgabe, durch das NS-Regime Verfolgte sozial und kulturell zu betreuen. Voraussetzung für Leistungen waren Feststellung und Anerkennung als "Opfer des Faschismus". Für die Ermittlung von Widerstandshandlungen und Verfolgungen wurde eine Abteilung beim Generalsekretariat im Zentralvorstand gebildet. Daneben arbeiten auch Lagerkomitees für die Konzentrationslager Auschwitz, Buchenwald, Ravensbrück und Sachsenhausen. Viele VVN-Mitglieder besetzten wichtige Positionen in Staat und Gesellschaft. Der Anspruch der Überparteilichkeit ging zunehmend verloren und es entwickelte sich eine Dominanz der SED. Im Zusammenhang mit Kampagnen gegen und Auseinandersetzungen mit "Westemigranten" und jüdischen Gemeinden übersiedelten viele Betroffene nach Westdeutschland. Im Februar 1953 erfolgte die Auflösung der VVN. An ihre Stelle trat ein zentrales Komitee der antifaschistischen Widerstandskämpfer, das von 1953 bis 1990 tätig war.
In Düsseldorf wurde am 26. Oktober 1946 der erste Landesverband (Nordrhein-Westfalen) der VVN gegründet. (Wikipedia) Im Februar 1947 konstituierte sich die VVN in der Sowjetischen Besatzungszone, im März für Gesamtdeutschland. 1948 fand die VVN Aufnahme in die internationale Vereinigung der Widerstandskämpfer gegen den Faschismus (FIAPP). In den Ländern Ostdeutschlands arbeiteten Landes-, ab 1952 Bezirks- und Kreisverbände sowie Ortsgruppen. Diese stellten sich, wie bereits der Berliner Hauptausschuss für "Opfer des Faschismus" (OdF) als Vorgänger die Aufgabe, durch das NS-Regime Verfolgte sozial und kulturell zu betreuen. Voraussetzung für Leistungen waren Feststellung und Anerkennung als "Opfer des Faschismus". Für die Ermittlung von Widerstandshandlungen und Verfolgungen wurde eine Abteilung beim Generalsekretariat im Zentralvorstand gebildet. Daneben arbeiten auch Lagerkomitees für die Konzentrationslager Auschwitz, Buchenwald, Ravensbrück und Sachsenhausen. Viele VVN-Mitglieder besetzten wichtige Positionen in Staat und Gesellschaft. Der Anspruch der Überparteilichkeit ging zunehmend verloren und es entwickelte sich eine Dominanz der SED. Im Zusammenhang mit Kampagnen gegen und Auseinandersetzungen mit "Westemigranten" und jüdischen Gemeinden übersiedelten viele Betroffene nach Westdeutschland. Im Februar 1953 erfolgte die Auflösung der VVN. An ihre Stelle trat ein zentrales Komitee der antifaschistischen Widerstandskämpfer, das von 1953 bis 1990 tätig war.
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