Brandversicherungskataster.- Testamentsprotokolle.- Handelsprotokolle.- Konsensprotokolle.- Kauf- und Lehnsprotokolle.

In unmittelbarer Nähe der um 1170 an der Zwickauer Mulde von den Herren von Schönburg gegründeten Burg Glauchau entstand eine gleichnamige Siedlung, die 1335 erstmals als Stadt bezeichnet wird. Neben der von einer Mauer umschlossenen Innenstadt (Rechtsstadt) bildeten die Lange Vorstadt mit Wehrdigt und die Oberstadt rechtlich selbständige Gemeinden. Eine Ratsverfassung mit Bürgermeister und Ratskollegium prägte sich nur in der Rechtsstadt aus, der gleichwohl lediglich die niedere Gerichts-, Polizei- und Finanzverwaltung zustand. Die Lange Vorstadt verwalteten die Kommunlandgerichte. Die Oberstadt mit eigenem Richter wurde 1760 zur inneren Stadt gerechnet. Zu einem förmlichen Zusammenschluss der Vorstädte mit der inneren Stadt kam es jedoch erst im 19. Jahrhundert.
Über die übergeordnete Instanz des Amtes nahmen die schönburgischen Stadtherren nachhaltig Einfluss auf alle Belange des Gemeinwesens. Alle wichtigen städtischen Ämter wurden von den Stadtherren besetzt, während der Bürgerschaft nur ein Präsentationsrecht zustand. Nach einer Erbteilung in der Familienlinie Schönburg-Glauchau (1681) wurde das Stadtgebiet zu 5/9 dem Amt Forderglauchau und zu 4/9 dem Amt Hinterglauchau zugewiesen, was zu erheblichen administrativen Problemen führte und auch durch die Einrichtung eines alternierenden Direktorialamtes nicht entschärft werden konnte.
Die Einführung der Allgemeinen Städteordnung vom 2. Februar 1832 verzögerten die Stadtherren derart, dass sie erst 1843 zur Anwendung kam. Die städtische Gerichtsbarkeit ging 1841 auf die Ämter Forderglauchau und Hinterglauchau über.
Ordnungspolitisch erlangten die Statuten Ernsts II. von Schönburg von 1533 und die Polizeiordnung Georgs I. von Schönburg von 1558 eine wichtige Bedeutung.
Der Bestand enthält Unterlagen des Stadtgerichts Glauchau (1735 - 1847) und der Kommunlandgerichte Glauchau (Forderglauchauer und Hinterglauchauer Teil) (1679 - 1843).
Bis 2021 trug der Bestand die Bezeichnung "Stadtgericht und Stadtrat Glauchau".