Rechtssachen.- Grundstücksangelegenheiten.- Nachlässe.- Vormundschaften.- Kaufprotokolle.- Konsensprotokolle.- Anlegung der Grund- und Hypothekenbücher.

Als eine der ältesten Städte des Erzgebirges stellte Lößnitz das administrative und wirtschaftliche Zentrum der Grafschaft Hartenstein dar. Urkundlich fassbar wird die städtische Qualität des frühzeitig ummauerten Gemeinwesens erstmals 1284. Damals stand noch ein Richter mit Schöppen an der Spitze der Stadt. Im 14. Jahrhundert bildete sich eine Ratsverfassung mit jährlich wechselndem Bürgermeister, Stadtrichter und Ratskollegium aus.
Sowohl die Meinheringer als Stadtgründer als auch die Schönburger, die seit 1406 die Herrschaft über die Grafschaft Hartenstein ausübten, begrenzten die städtischen Eigenbefugnisse auf einen sehr engen Rahmen. In den Händen der Stadt lagen nur die niedere Gerichtsbarkeit und Polizeiaufsicht sowie die Finanzverwaltung. Alle wichtigen städtischen Ämter wurden von den Stadtherren besetzt, während der Bürgerschaft lediglich ein Präsentationsrecht zukam.
Als amtssässige Stadt war Lößnitz bis 1702 dem Amt Hartenstein, danach dem Amt Stein zugeordnet. 1721 wurde das Verhältnis zwischen Amt und Stadt vertraglich fixiert. Die Stadt Lößnitz besaß die Gerichtsbarkeit über Güter in Alberoda, Dreihansen, Grüna (bei Lößnitz), Lenkersdorf, Lößnitz (bei Aue), Niederaffalter, Niederlößnitz (bei Aue) und Oberaffalter. Die Einführung der Allgemeinen Städteordnung vom 2. Februar 1832 verzögerten die Stadtherren derart, dass es erst 1840 zur ersten freien Wahl eines Bürgermeisters und 1842 zu einer Stadtverfassung kam. Die städtische Gerichtsbarkeit ging 1861 auf das Justizamt Stein über.
Zur Stadt Lößnitz zählten neben der Bebauung innerhalb des Mauerrings die mehrfach erweiterten Vorstädte Brunnstädtel und "Hasenschwanz" sowie der ausgedehnte Gottes- und Grünewald.